MS Teams vs BBB/NextCloud/Moodle

Wir haben lokal NextCloud, Moodle und BBB als Schullösung für Kommunikation mit Schülern und Kollegen. Da das drei unterschiedliche Dienste sind und es mir partout nicht gelingt, zu erklären, warum es Sinn macht, drei verschiedene Dienste zu nutzen statt nur einem, soll nun Office 365 eingeführt werden. Theoretisch ist es mir egal, aber da ich die zusätzliche Arbeit habe und ich auch vermute, dass es nicht unsere Probleme lösen wird wäre ich daran interessiert, ob sich schon vor mir die Gedanken dazu gemacht hat und einen Vergleich diser beiden Lösungen zusammengestellt hat.

Bisher ist mir dazu eingefallen:

  • Datenschutz: Wir hosten alles lokal und sorgen selbst für den Datenschutz, Office 365 ist wahrscheinlich nicht datenschutzkonform
  • Es wird bei O365 auch verschiedene Dienste mit unterschiedlichen Namen geben (Teams, OneDrive, OneNote etc). Bei uns heißen diese Dienste NextCloud, Moodle und BBB
  • NextCloud bietet auch eine Office-Lösung mit Collabora oder OnlyOffice an. Office 365 hat das „echte“ Office (allerdings nur als abgespeckte Version im Browser, wenn man nicht bereit ist, mehrere Tausend Euro pro Jahr hinzulegen)

Dazu kommt, dass die komplette Infrastruktur abgewickelt werden muss. Kollegen ihre Daten migrieren müssen und alle die Teams App installieren müssen.
Laufen Videokonferenzen mit Teams eingetlich immer problemlos oder gibt es da auch Probleme mit Verbindungsabbrüchen, Ton und Videostörungen?

Danke für Hinweise

Hallo,

Wir haben lokal NextCloud, Moodle und BBB als Schullösung für
Kommunikation mit Schülern und Kollegen. Da das drei unterschiedliche
Dienste sind und es mir partout nicht gelingt, zu erklären, warum es
Sinn macht, drei verschiedene Dienste zu nutzen statt nur einem, soll
nun Office 365 eingeführt werden.

… das Argument ist neu und erscheint mir wirklich abwegig.
Haben die auch was gegen Microsoft Office, weil man da ja auch drei
verschiedene Programme nutzen muss um Text, Tabellen und Präsentationen
zu erstellen?

Und dann, wie du schon sagst, gibt es ja auch in Microsoft 365
unterschiedlichste Programmteile.
Die haben „Querverbindungen“ … genau wie moodle, BBB und Nextcloud (man
kann auch ein Nextcloudplugin in moodle rein machen).

Man kann die Leute ja mal fragen, ob sie es nciht stört, dass sie Füße,
Fahrad und Auto haben und trotzdem mit den Schulklassen den Bus nehmen
zum Schullandheim …

Ich wünsch dir viel Glück bei der Argumentation: aber es wird dir
wahrscheinlich nciht helfen. Die Gründe für Microsoft 365 sind mehr
emotional, was diese „Begründung“ wieder sehr deutlich zeigt.
Deswegen interessiert die auch Fakten wie Datenschutz nicht.
Da kommt man auch mit „auch MS Teams hat regelmäßig Probleme bei
Videokonferenzen“ nicht weiter.
Einzigen Vorteil den ich bisher bei MS Teams entdeken konnte war, ein
effizienterer Videocodec: da fällt eine schlechte Verbindung Zuhause
erst später auf und mobile Spielzeuge wie Handys und Tablets verrecken
erst bei 12 Kameras und nicht bei 8…

LG

Holger

Hallo hmt,

in der Bezahlversion angeblich schon! Das soll aber nicht bezahlbar sein.

Leider schweigt sich der Artikel

über die Kosten einer DSVGO-Konformen MS 365 Lösung aus.
Man beachte aber die nötigen Einstellungen.
Ich meine gehört zu haben dass an einer Schule mit 1300 Schülern und 100 Lehrern MS 365 15000€/Jahr kostet.

Auch interessant:

Und hier noch etwas zu den Preisen:

Ab „Microsoft 365 Business Premium“ soll DSVGO Konformität vorliegen.

16,90€/ Nutzer Monat bedeut 1400 Nutzer * 16,90 Nutzer Monat * 12 Monate = 283920 €/Jahr

Für Schulen wird’s bestimmt billiger, aber die 15000€/Jahr sind nicht abwegig.

Gruß

Alois

Hallo Alois,

Office 365 ist wahrscheinlich nicht datenschutzkonform

in der Bezahlversion angeblich schon! Das soll aber nicht bezahlbar sein.

so eoinfach ist es meines Wissens nach nicht.
Die Antwort sollte eher sein:
„Es gibt Bezahlversionen in denen es mit einigem Aufwand einem kundigen
Admin möglich ist die Einstellungen so zu setzen, dass es DSGVO Konform ist“
Im Satz danach wurde aber gesagt: „niemand kann garantieren, dass diese
EInstellungen nach einem Update noch so eingestellt sind oder ob sie
dann noch verfügbar sind“ also ob auch weiterhin die Möglichkeit besteht
das so ein zu stellen.

Das stand so im Fazit vor ein oder zwei Jahren vom BSI zu (damals noch)
Office 365 und DSGVO

LG

Holger

Hallo @all,

soweit ich mich schwach erinnere geht die Abschottung auch nur mit Win10-Enterprise, bin mir aber nicht ganz sicher.

VG Andre

Hallo Holger,

hinter dem Wort „soll“ sind meine Zweifel versteckt.

Gruß

Alois

Hallo Holger,

das ist ja seit Monaten (??) meine Meinung und Argumentation, warum es am Ende (fast) flächendeckend zum Einsatz von M$ 365 / Teams kommen und BBB, NC & Co weitestgehend wieder verschwinden werden. Man kommt mit noch so guten Argumenten nicht weiter, wenn bzw. weil die breite Masse eben nach M$ schreit.

Durch das, wie Frau Eisenmann M$ 365 mit aller Gewalt vorantreibt und das alles als datenschutzkonform (sogar vom Datenschutzbeauftragten „abgesegnet“ - Anm: politischer Zwang) verkauft wird, wird es spätestens im neuen Jahr an den meisten Schulen dazu kommen, dass die nun mühsam aufgebauten und mit viel (unserem) Aufwand eingeführten Werkzeuge wieder verschwinden und durch M$ 365 ersetzt werden.

Viele Grüße
Steffen

Danke für die sachdienlichen Hinweise. Datenschutz war bisher mein bestes Argument, aber das wird ignoriert. Es wird ja von weiter oben auch toleriert und empfohlen.

Hat jemand einen Überblick über den Funktionsumfang der Office-Webapps gegenüber den Desktopversionen? Ich habe Zweifel daran, dass sie gleichwertig sind. Ich würde gerne Collabora ausrollen und allen zur Verfügung stellen, da ich auf allen Geräten LibreOffice verteilt habe (kann mir kiner erzählen, dass es zu wenig Funktionen hat).

Hallo zusammen,

Ums gleich zu sagen, den habe ich nicht. Ich gehe mal davon aus, dass sich MS richtig angestrengt hat, da was Ordentliches zu präsentieren. Aber darum geht’s nicht.
Soll die Schule ihre Schüler/innen dazu erziehen, einfach kommerzielle, meist ausländische Produkte zu nutzen? Oder ist es besser, auf lokale Anbieter zurück zu greifen? Mit Open Source unterstützen wir letztendlich unsere lokalen Unternehmen und Entwickler.

Und dann ist da immernoch das Datenschutzargument.
Alle amerikanischen Unternehmen sind an den USA PATRIOT Act gebunden. Und daraus geht eindeutig hervor, dass unsere Daten für die NSA frei zugänglich sind, auch wenn Sie in Deutschland auf US-amerikanischen Servern liegen sollten.
Wie war das? Das Handy der Bundeskanzlerin wurde abgehört. Und das war schon vor Donald Trump!
Siehe USA PATRIOT Act – Wikipedia Abschnitt 3.3 Auswirkungen auf den Schutz personenbezogener Daten und geistigen Eigentums.
Wenn wir wissentlich den Datenschutz verletzen, ist das letztendlich ein Dientsvergehen. Auch wenn wir nicht die ersten sind.

Bei uns läuft eine Nextcloud und in einem eigenen Container Collabora. Läuft ganz gut. Man kann mit Collabora LibreOffice- und MS-Dokumente öffnen und bearbeiten. Allerdings gibt’s da noch ein paar Abstriche. Beispielsweise kann Collabora noch keine mathematischen Formeln bearbeiten. Ist halt noch in der Entwicklung…
Hat jemand schon mal einen Text (mit mathematischen Formeln) auf dem Tablett oder gar dem Handy geschrieben? Ich glaube, das will keiner…

Gruß,
Mathias

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Wenn ich das richtig verstanden habe, dann nutzen wohl BBB und Jitsi den freien VP8-Codec und der wird nur von ganz wenigen Grafikkarten per Hardware beschleunigt, Teams nutzt H.264 und das beschleunigt quasi jede Grafikchip, darueber hinaus fassen die Teamsserver die Grafikstroeme durch Magie und massivem Geldbewerfen zu einem einzigen zusammen, d.h. die Clients muessen nur einen Videostrom dekodieren.

Dumm nur, dass beim Onlineunterricht die Videostroeme keine grosse Rolle spielen, denn die Schueler brauchen ja eigentlich nichtmal den Lehrer sehen und der schon gelesene Anspruch an ein Onlineunterrichtssystem: „Ich will alle Schueler sehen, dann ist das interaktiver.“ scheint mir schon ambitioniert und …unsinnig, faul, unreflektiert…

Meine Wahrnehmung: Die, die am lautesten nach Teams und O365 schreien, sind die, die sich mit Abstand am Wenigsten mit Nextcloud, Moodle und Co beschaeftigt haben, geschweige denn mit der Didaktik hinter Onlineunterricht. Fragt man diese z.B. nach „flipped classroom“, dann kommt da meistens sehr sehr wenig, ganz duennes Eis.

Der Versuch den „normalen“ Unterricht im virtuellen Raum zu halten, ist ein Armutszeugnis und keine Software auf der Welt wird daraus alleine einen guten Unterricht machen.
Wir haben zum Glueck in den Sommerferien drei paedagogische Tage damit verbracht, die Lehrer in Moodle und BBB zu schulen, das duerfte auch der Grund sein, dass die letzten Tage die Forderungen nach O365 im Rahmen geblieben sind, obwohl unser BBB-Server immer mit einem Fuss am Abgrund gehangelt hat.

Gruss Harry

Hallo Harry,

Die Schwierigkeit „mit der Didaktik hinter Onlineunterricht“ erleben wir
jeden Tag bei vielen „unserer“ Dozenten/Lehrer.

Und Moodle lässt sich auch nicht wirklich in 1-2 Tagen begreifen.

VG Andre

Hallo,
wir hatten gestern einen schulinterne Fortbildung über BBB. Es waren mehr als 20 Kolleg/innen dabei. Thema war Moodle :slight_smile:
Ich habe meinen Bildschirm frei gegebn und die Teilnehmer konnten an ihren Bildschirmen sehen, was ich vorgeführt habe. Alle haben es klar und deutlich gesehen. Die Kameras vieler Teilnehmer waren an. Auch die waren sehr gut zu sehen. Man merkt halt, dass Belwue den BBB-Service sehr gut ausgebaut hat.
Vorher war ich als Elternteil in der Klassenkonferenz meines Sohns. Die lief über Teams. Die Bildqualität war verpixelt und der Ton war nur mit Aussetzern zu hören.
Vielleicht lags daran, dass unsere BBB-Konferenz ab 14:00 lief und die Teams-Klassenkonferenz um 19:00 anfing.
Das Problem mit der mehr oder weniger guter Streaming-Qualität liegt wohl weniger am Verfahren und mehr an der Internetauslastung im Ort…
Gruß,
Mathias

Hallo Andre,

Wenn man ganz ehrlich ist, muessten wir fast alle nochmal in ein Referendariat mit Schwerpunkt Onlinepaedagogik, denn auch wenn ich Moodle/Nextcloud/BBB/… vollumfaenglich bedienen kann, bin ich dann eigentlich erst soweit wie beim normalen Referendariat wenn ich mit Kreide einen vernuenftigen Tafelanschrieb hinkriege, den/die Overhead/Dokumentenkamer/Beamer… vernuenftig bedienen kann und meine Versuche unter Kontrolle habe, dann geht das ja erst richtig los.

Wir haben ein paar junge Lehrer, die haben frohlockt als der Onlineunterricht kam, einer war sowieso schon voll auf Spannagels „Flipped Classroom“-Trip und konnte das ploetzlich realisieren.
Waehrend wir schweissgebadet unseren Unterricht „angepasst“ haben, uns mit Mikrofonechos und so’n Scheiss rumgeargert, Kameraprobleme geloest, hat er tiefentspannt seine Youtubelernvideos in Moodle verlinkt und die Unterrichtstunden zur Einfuehrung bzw. zur Besprechung genutzt.
Ich habe sehr viel von ihm gelernt.

Gruss Harry

Hallo Harry,

mein Chaf ist Arzt und hat neben seinem Medizin-Studium wohl noch 4 Semester Pädagogik drauf gepackt gehabt.

Ohne die Zusatzausbildung hätte er vermutlich nie Moodle so für sich entdecken können.

Und er hat echt Ahnung von IT, hatte schon einen Compuserve-Zugang, als ich noch nicht einmal wusste was Internet ist :wink:

Das erleichtert mir meine Arbeit schon sehr, da er meine techn. Aussagen überhaupt versteht.

In eigener Sache: :wink:

Ich hatte vor einigen Tagen mal ein Thema zu „Anfrage an Provider auf IT-Unterstützung“ aufgemacht, aber bisher keinerlei Rückmeldungen erhalten :frowning:

VG Andre

Hallo hmt,

Microsoft hat eine gute Lobby bei vielen Entscheidungträgern und IT-Dienstleistern, da sich mit Microsoft-Produkten viel Geld verdienen lässt und sich Microsoft diesen Lobbyismus auch einiges kosten lässt - z.B. durch „kostenlose“ Office-Pakete … Bestechung?
Meine Gedanken zu deinen Punkten:

  • der Verstoß gegen den Datenschutz kann dazu führen, dass es verwaltungsgerichtliche Verbote für O356 an Schulen gibt

  • Die aktuelle Richtung bei der Softwareentwicklung ist weg von dem einem Programm, das alles kann, zu einzelnen speziellen Apps, die miteinander kommunizieren. Da nutzt heute jeder genau so auf seinem Smartphone.

  • Moodle, BBB und Nextcloud läuft ohne eine extra Client-Software

  • BBB ist für den User sehr gut in Moodle integriert, nur technisch läuft es eben auf einem anderen Server

An meiner Schule kamen auch solche Fragen auf, verständlich, da für die weniger IT-affinen Kollegen das einen großen Berg darstellt und unser Arbeitgeber leider nicht für ein fundiertes Fortbildungskonzept sorgt. Dieser Berg wird durch O365 nicht kleiner, nur weil er blos einen neuen Namen erhält. Da sind nun wir Netzwerkberater für Fortbildungen des Kollegiums gefordert.

Im Anhang ein Dokument unserer SL, das den Kollegen versucht das Ganze zu strukturieren. Auch im „analogen Lehrerzimmer“ hat man nicht nur ein Tool, das alle Tätigkeiten abdeckt. Das Dokument ist sehr umfangreich, würde es ggf. noch kürzen.

Viele Grüße
Martin

Digitale_Werkzeuge.odt (21,6 KB)

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Hallo,

schönes Dokument. Vielen Dank.
Bei uns sieht das ganz ähnlich aus und es ist schon spannend zu sehen, wie sich die Kombination aus BBB / NextCloud / Moodle / BelWue-Email bei vielen Schulen bewährt.

Es wäre jetzt ja nur noch ein (kleiner?) Schritt das zu vereinigen und viele Schulen wären wahrscheinlich glücklich:
Ein Angebot von BelWue mit Moodle, NextCloud mit Collabora oder OnlyOffice, BBB und Email - alles per LDAP an den Schulserver angebunden, sodass man nur noch einmal Benutzername/Passwort verwalten müsste.

viele Grüße
Manuel

Hallo Holger u. a.,

beim Belwü-moodle kann man das Plugin aktivieren, aber es ist anschließend noch einiges an Konfigurartion, auch in Nextcloud, nötig.
Hat das jemand umgesetzt und ist begeistert oder eher ernüchtert?

Viele Grüße

Wilfried

Hallo hmt,

ich kann dir (bereits anderswo verlinkt) meine ganz persönliche Zusammenfassung zu dem Thema senden:

Was dort auch noch fehlt und dir evtl. hilft: Teams ist nicht gleich Teams.

  • Die Webversion (unter Linux, hihi) ist mächtiger als die iOS-App auf dem Tablet. Und wenn du es besser weißt wird das echte Office eben noch mächtiger als das im Browser. Also Verwirrung+Frust vorprogrammiert.
  • Wer „verwirrend“ bei Moodle schreit, der wird bei Teams auch nicht über das Chatten hinauskommen: Man kann Daten hier oder dort ablegen, die sub-chats (aufklappen notwendig) sind verwirrend für manche, welche Informationen werden über welchen „Kanal“ weitergegeben, usw…
  • Wirklich unabhängig von der Wahl der Waffen, äh Werkzeuge, ist unerlässlich wichtig, sich an der Schule auf Standards zu einigen, wie man etwas macht. Moodle+Nextcloud geben die Struktur einem nur bedingt vor (Moodle besser als Nextcloud), aber Teams+O365 schon mal auch überhaupt nicht.

VG, Tobias

Hallo,

und der Vergleich zwischen ms-teams und moodle hinkt: Die Module unter Moodle sind didaktisch orientiert - das bietet teams gar nicht ! Es gibt tolle highlights unter moodle, die hier gern genutzt werden: die Möglichkeit, Aufgaben-Einreichungen per Video zu kommentieren und als Replik Schüler-Kommentare auf diese Lehrer-Kommentare zu erhalten, das Forums-Modul, das neue Annotations-Modul, dass man - sofern man unoonv einsetzt - mit nahezu jedem Einreichungsformat zurechtkommt, die „Gegenseitige Bewertung“ (als Modul), das Wiki-Modul (leider etwas altbacken), das geniale „Virtual Programming Lab“ (kennt Ihr das ? Das ist unglaublich !), das Geogebra-Modul, das Pdf-worksheet…so etwas bietet teams ebenso wenig an wie eine an die Schule und ihre Struktur angepasste Datenverwaltung.

Moodle ist damit einfach geiler als ms-teams.

Gruß Christoph

Hallo zusammen,

… und Teams will und wird das ja auch nie können. Wie Christoph schreibt - das eine ist didaktisch orientiert, das andere… eine teamorientierte Office-Arbeitsumgebung. Man kann damit produktiv arbeiten oder man bekommt das große K…, jenachdem - ich kenne aus dem beruflichen Umfeld beides :slight_smile:

Für mich ist ein großes Problem auch das „Selbstverständnis“ der Software bzw. der Firmen dahinter. MS ist „gewohnt“, dass man nichts anderes braucht. Darum sind Schnittstellen/Standards denen relativ wumpe. Wo auch immer sie sich an etwas solches wagen wird es unübersichtlich, kompliziert und unlogisch. Also versuchen sie - wie viele Hersteller - alles unter eine (eigene) Haube zu bringen. Da ist Teams vermutlich besser als alles bisherige (naja, mit gefühlt 3,7 Millionen Programmierern im Haus).

Wenn man exemplarisch die Verknüpfung von H5P und Moodle anschaut, sieht man, wie es anders läuft: offene Schnittstellen ermöglichen es, solche Projekte mit vertretbarem Aufwand zusammenzuführen und daraus echten Mehrwert zu generieren. Und DAS ist etwas, was ich gerne auch Schülerinnen und Schülern vermitteln mag. Unsere Welt ist vielseitig, es gibt oft mehrere Wege zum Ziel. Moodle ist eben NICHT der Einzige - aber es ist einer von vielen und mit etwas Arbeit kann ich damit sehr produktiv sein. Vor allem aber muss ich WISSEN und VERSTEHEN, damit ich mich FREI BEWEGEN kann in dieser Welt.

Microsoft fährt eine andere Strategie: hier ist das Vertraute, das, was Du immer nutzt. Kuschelig, kantenfrei (so wird es zumindest verkauft, ha ha), ohne Überraschungen (die werden einfach ausgeblendet). Man lernt nichts neues, man schmort im eigenen Saft (bei Windows ist das die Wurzel vielen Übels).

Und das für mich eigentlich Schlimme: diese Strategie zieht. Bei der Politik (bloß keine Disruption) und vor allem bei den Lehrkräften. Absurd: die sollen anhalten zum Lernen, zur Neugier, hoffen auf die offenen Ohren. Aber selbst hängen sie nicht selten (didaktisch/pädagogisch/technisch) am Alten fest, bloß keine Veränderung, alles „Unvertraute“ ist erst einmal gefährlich…

Was bei uns oft einleuchtet: Teams mag in Sachen Office vertraut sein. In Sachen Unterricht ist Moodle viel, viel näher am Job der Lehrer dran. Wer seine Noten in Excel pflegt, soll das (zuhause) gerne weiter tun (und mit Teams eben ein echtes Risiko eingehen). Und eine Schule, die Teams unbedingt benutzen will, soll das meinetwegen tun (für die Dinge, für die es passt). Aber didaktisch ist das eben ein großer Rückschritt und auf diesen Vorwurf darf eine solche Schule dann gerne mal reagieren. Und dann zu hoffen, man könne Teams angenehm mit anderen Diensten vernetzen, um die Vielfalt von Unterricht abzubilden - dafür muss man schon echt naiv sein (und dagegen wird Microsoft - genau wie Apple, etc. - wie immer alles tun, was möglich ist.

Viele Grüße
Thomas

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