Allen einen großen Dank an die ausführlichen Rückmeldungen. Das sind mir sehr hilfreiche Informationen, die ich im nächsten Gespräch mit der SL berücksichtigen werde. Ich merke immer wieder, dass ich den Fehler gemacht habe, mich nur als Administrator und nicht auch als Verkäufer zu sehen. Ich hätte deutlich mehr Zeit in die Schulung und Vermittlung der eingesetzten Dienste investieren müssen. Das werde ich in Zukunft berücksichtigen. Leider habe auch ich nur begrenzte zeitliche Ressourcen.
Hallo,
hier mal ein Link zu Teams an einer Berliner Grundschule und was
passiert ist, als ein Elternteil „Nein“ sagte.
LG
Holger
Der Artikel beschreibt sehr schön, dass alle etwas wollen, was eigentlich verboten ist, weil es halt so praktisch ist. Wer weniger Datenschutz möchte, möge doch eine Partei gründen oder wählen, die all die gesetzlichen Bestimmungen wieder verwirft und alles möglich macht. Was allerdings auffällt ist, dass europäische Firmen und Anbieter meist sehr gut mit den Datenschutzbestimmungen zurecht kommen und es immer wieder die großen amerikanischen Firmen sind, die meinen, man müsste das nicht so genau nehmen.
Hallo,
wenn ihr schon eine funktionierende Lösung habt, ihr damit alle zufrieden seid und du keine Arbeit damit hast, dann ist eine Änderung vielleicht nicht wirklich sinnvoll.
Wenn ihr Office 365 einführt, dann würde ich das heute über einen Dienstleister machen. Es ist zwar nicht wirklich schwierig, das selbst zu machen. Da sollte aber ein Windows Server für Azure AD Connect vorhanden sein. Sonst müsstest du die lokalen Benutzer und die in Office einzeln pflegen.
Als Dienstleister würde ich dir z.B DrVis empfehlen, also jemanden, der sich auf solche Sachen spezialisiert hat. Die haben etwas bessere Preise und definitiv mehr Ahnung.
Kommen wir gleich zum Preis:
Nur die Online Variante A1 mit Word Online, Teams, 5TB Speicher für jeden Benutzer, … ohne lokale Installation:
Kostenlos für Schulen
Online Variante A1 zusätzlich mit lokalem Office und Windows Education, dazu Intune für die Verwaltung der (auch mobilen) Geräte:
Etwa 24 € pro Lehrer pro Jahr. Die Schüler zählen nicht.
Bei 100 Lehrern wären das also 2.400 € pro Jahr
Es darf dann Office auf allen Geräten in der Schule und den privaten Geräten der Lehrer / Schüler (max. 10 pro Nutzer) installiert werden.
Bezüglich des Funktionsumfangs:
Im direkten Vergleich von Word Online und Onlyoffice fehlen Word noch einige Layoutfunktionen (Spalten, Mathematische Formeln,…). Es wurde von MS scheinbar mehr Wert darauf gelegt, zuerst die Funktionen zur Zusammenarbeit und zur Nutzung auf mobilen Geräten zu implementieren. Es ist jederzeit in Word Online möglich das Dokument mit dem lokalen Office zu öffnen und die Änderungen werden dann automatisch wieder hochgeladen. Das ist aber nur eine Momentaufnahme. Es kommen monatlich neue Funktionen hinzu. Aktuell z.B. hat Powerpoint Online einen Präsentationsmodus bekommen, so dass man selbst seine Besprechungsnotizen sieht und der Rest der Teilnehmer der Videokonferenz die normale Präsentation. Teams hat nun Breakouträume, …
Teams vs Moodle:
Ja, Moodle ist eine LMS. Es ist super, wenn Schüler sich selbst etwas erarbeiten sollen, man kann Dinge gut strukturieren…
Aber: Es gibt vielleicht 5 Kollegen, die mit den weiteren Möglichkeiten was anfangen können, dafür mindestens 20, die da komplett aussteigen. Ich denke, dass das in anderen Schulen ähnlich ist. In Moodle bräuchte ich eine Funktion, dass die Benutzeroberfläche nur auf den Typ Aufgaben beschränkt wird und andere Sachen erst nach und nach freigeschaltet werden.
Teams bietet gefühlt 99 Prozent von dem, was meine Kollegen jemals nutzen werden, wie Aufgaben mit Korrekturmöglichkeiten und Rückmeldung an den Schülern, Chat, Forum, Dateiablage, Kursnotizbuch, Noten, … vor allem OneNote bietet tolle Möglichkeiten.
Es gibt auch Geogebra, Wiki, … alles als AddOn. Ich kann es also hinzufügen, wenn ich es wirklich brauche. Den Funktionsumfang gibt es. Ich kann in Teams sogar einen Kurs aus meinem Moodle mit SSO integrieren. H5P gibt es noch nicht, aber Sway kann das auch. Es gibt schon Gespräche mit H5P, dass das in Teams integriert wird.
Ein großer Vorteil von Teams ist meiner Meinung nach, dass die Benutzerführung den selben Vorgaben folgt, was für technisch weniger interessierte Personen einfacher zu handhaben ist. Bei Nextcloud und Moodle hast du einfach unterschiedliche Bedienkonzepte.
Datenschutz:
Vergiss es. Wie schon oft genug geschrieben wurde, scheint das keinen zu Interessieren.
Für Behörden und Schulen gibt es keine Bußgelder oder eine perönliche Haftung. Wenn ein Verstoß festgestellt wird, dann muss das nur in absehbarere Zeit abgstellt werden.
MS hat auch öffentlich erklärt, dass sie alles tun werden, um die DSGVO in Deutschland einzuhalten und dazu das offizielle OK der Datenschützer wollen. Die haben die Gespräche aber teilweise bisher verweigert. Jeder auf der Welt weiß, dass Deutschland ein besonderes Verhältnis zum Datenschutz hat. Wenn sie hier alle Regeln erfüllen, dann haben sie ein weltweites Werbeargument in diesem Bereich.
Die DSGVO gilt in allen Ländern der EU und weiteren Ländern wie z.B. der Schweiz.
Überall ist die Rechtsgrundlage gleich und in diesen Ländern hat MS entsprechende Rahmenverträge geschlossen mit entsprechender Konfiguration, die einen Einsatz im Bildungssystem erlauben. In Österreich wird Office365 i.d.R. allen weiterführenden Schulen vom Staat zur Verfügung gestellt. In der Schweiz ist es für das Bildungswesen freigegeben. In Bayern ist eine spezielle Konfiguration von Teams für die Schulen mit offiziellem Segen des Datenschutzbeauftagten freigeschaltet.
Ich hab die Handreichung aus der Schweiz angewendet und musste nur bestimmte Dienste für die Schüler nicht freigeben, damit diese nicht leicht Verstöße begehen. Ansonsten waren das gefühlt drei Einstellungen und dann waren die Onlineversionen DSGVOkonform laut Schweiz.
Ich hab meine Nextcloud trotzdem lieb
Hallo Blair,
diesen Beitrag kann ich so nicht stehen lassen. Das beginnt mit …
einem Plan (wie das bei MS so schön heißt) der sogar an der Stabsstelle Bildungsplattform am baden-württembergischen KM als nicht datenschutzkonform anerkannt ist. All die Schulen die das derzeit so nutzen treten einfach die Rechte aller Nutzer in die Tonne und sind illegal unterwegs. Leute - das fängt nun mal damit an, dass man die verschiedenen Lizenzformen (Pläne) anschauen muss, wenn man das überhaupt in Erwägung zieht.
Und das geht bis zum Schluss …
denn wenn wir die Rechte der Lehrkräfte / der Schüler so erodieren lassen, dann müssen wir uns nicht wundern wenn irgendwann auch Rechte geschliffen werden die uns selbst eigentlich wichtig wären.
Ich will das nicht zu weit ausbauen, aber wenn selbst „Staatsdiener“ einen Scheiss auf Rechte und Gesetze geben, gleichzeitig aber Beamte sein wollen, dann stimmt irgendwas nicht mehr. Und wenn Lehrkräfte jegliche Form eines Berufsethos zu grabe tragen, bzw. gar nicht darüber nachdenken ob ein solches im Bereich der Digitalisierung zu entwickeln wäre, dann gute Nacht.
Das Ende des Lieds ist dann, dass wir alle fröhlich weiter sagen „der Vorsprung des Silicon Valleys“ ist nicht mehr einholbar, wir Lehrkräfte ohne Not und nur weil wir selbst zu faul zum Dazulernen sind zu Markenbotschaftern von Apple-Google-Microsoft-und-Co degenerieren, und es uns total egal ist Digitalkolonie und Handelsware zu werden.
Und nein … ein „Herzle“ von mir gibt es folglich nicht für den Beitrag.
@maier
Danke, dass Du hier gegen die immer weiter um sich greifende
Anti-Datenschutz-Hetze schreibst, die leider auch unter
meinen IT-kompetenten KollegInnen leider weit verbreitet ist.
Corona darf niemals ein Vorwand sein, jetzt Datenschutz, besser gesagt
Persönlichkeitsrechte, und zwar genauso „unsere“ wie die der
SchülerInnen,
hintenanzustellen oder gleich direkt zu bekämpfen.
Aufgabe von Datenschutz ist es zu nerven. Sonst ist es keiner.
Für mich ist genau deshalb der derzeitige Digitalisierungs-Hype ein
einziger Alptraum - alles soll gemacht werden, was geht, Scheiß auf
Rechte (Da geht’s
übrigens auch noch um die fast immer vergessene, aber vor Einführung
nötige, Beteiligung der Personalräte).
Analoge Güße,
Frank.
Hallo Frank,
Danke, dass Du hier gegen die immer weiter um sich greifende
Anti-Datenschutz-Hetze schreibst, die leider auch unter
meinen IT-kompetenten KollegInnen leider weit verbreitet ist.
Hetze hab ich jetzt nicht in dem Beitrag finden können: nur eine andere
Meinung.
Corona darf niemals ein Vorwand sein, jetzt Datenschutz, besser gesagt
Persönlichkeitsrechte, und zwar genauso „unsere“ wie die der
SchülerInnen,
hintenanzustellen oder gleich direkt zu bekämpfen.
Aufgabe von Datenschutz ist es zu nerven. Sonst ist es keiner.
… na hoffentlich nicht
Es ist ja auch nicht Aufgabe des Sicherheitsgutes zu nerven: nur kann er
seine Tätigkeit ohne ein klein wenig Umstand nicht ausführen.
Und so ist es beim Datenschutz auch: er macht die Dinge hier und da
etwas unangenehmer: aber eben wegen einem großeren Ziel.
Dieses Ziel ist das, was meiner Meinung nach, wenn es um das „Nerven“
geht, immer mal übersehen wird. Würde es gesehen, dann kämen die Leute
mit den Einschränkungen besser zurecht: würden sie den Mehrwert erkennen.
Und zu MS: ich habe noch nicht bemerkt, dass die irgend wie „von selbst“
in die richtige Richtung gehen.
Das ganze geschwurbel von DSGVO Konformität trotz Datenhaltung in den
USA (Cloudact! Fisa!) ist Marketinggerede: alles dreiste
Lipenbekentnisse. Bei Google und Apple und Facebook natürlich genauso.
Ich bin gespannt was bei der Prüfung von Microsoft 365 in BW heraus
kommt. Das wird vom Datenschützer begleitet und ich bin gewillt, zu
akzeptieren, dass das DSGVO konform ist, wenn unser Datenschützer sagt,
dass eine Einigung getroffen wurde, die das tatsächlich erfüllt. Aber
dann muss ich auch sehen, wo sich MS bewegt hat und wie das dann
umgesetzt wird.
Da wird sich zeigen, ob sie sich wirklich bewegen.
Es kotzt mich an, dass wir seit 10 Jahren immer wieder beschissen
werden: Safe Harbour, Privacy Shield und dazwischen das MS Office 365
auf Telekomservern: alles verarsche.
Aber ich will mal nicht nachtragend sein: vielelicht bekommen sie jetzt
mal die Kurve.
Aber bis das soweit ist, ist, in meinen Augen, der Einsatz von MS 365
schlicht illegal: das liest man auch immer mal wieder von
Datenschützern: leider nicht (noch) einheitlich von allen.
VIele Grüße
Holger
Von mir gab’s eins weil er seine Nextcloud liebt.
Gruss Harry
Hallo,
das sehe ich auch so. Ich finde die Diskussion recht sachlich und würde mich freuen wenn sie so bliebe!
Gruß
Alois
Hallo,
neben Datenschutz oder Kosten ist doch die didaktische Funktionalität das wichtigste Argument für den schulischen Einsatz einer Software. Und die bringt Moodle von haus aus mit, da es genau dafür entwickelt wurde. Die Schwächen im Dateimanagement kann man sehr gut mit einer Nextcloud ausgleichen und BBB lässt sich auch gut integrieren.
Teams ist - wie oben gesagt - eine teamorientierte Office-Arbeitsumgebung, die sich wie jede Software natürlich an jegliche neue Anforderungen anpassen lässt. Die Anpassungen werden aber immer nur Apassungen sein.
Vor ein paar Jahren gab es von der Firma Univention, die die paedML Linux entwickeln sollte, eine klare Aussage: „Für die neue Schulserverlösung paedML Linux wird kein neues System entwickelt, das wäre viel zu unrentabel, sondern es werden nur die Konfigurationen des vorhandenen, erfolgreichen Systems der Firma angepasst“. Diese Einschränkungen sah man dann dem System lange an und neue Features waren nur aufgesetzt oder ließen lange auf sich warten.
Genauso wird es auch bei Teams sein, wenn man davon spricht, was „möglich“ ist und „Gespräche“ stattfinden - Zeitrahmen Monate/Jahre? Microsoft wird dafür keine Entwickler einsetzen.
Teams wurde einfach für einen ganz anderen Einsatzbereich als Schule entwickelt.
Grüße
Martin
Hallo Blair,
Eine schöne Beschreibung des Problems, aber sicher nicht der Lösung. Wenn Teams alles bietet, was Lehrkräfte brauchen - dann sagt das eben viel über die „Professionalität“ der Lehrkräfte aus. Wenn digital unterstützter Unterricht eben ein bisschen gemeinsam Office, Chatten und fertig ist… Dann erklärt das vermutlich viel über die Deutsche Bildungslandschaft (erneut: Proble, nicht Lösung).
Und wenn Deine Zahlen zu Teams vs. Office deutschlandweit stimmten (bei uns zum Glück überhaupt nicht), dann würde ich Lehrkräfte tatsächlich für grandios überbezahlt halten
Viele Grüße
Thomas
Nun, ich schon, ein Satz wie
finde ich grenzwertig. Es geht hier um die Daten der uns anvertrauten Schüler. Da den Leuten, die sich bemühren mit „vergiss es“ über den Mund zu fahren ist zumindest polemisch, wenn nicht hetzend.
Auch das Dauerargument, die Daten gingen zur NSA, aber das gingen sie ja eh, da könne man halt nix machen ist Unfug. Bei uns entstehen Daten über uns anvertraute Kinder und die haben die Schule nicht zu verlassen. Oder lagert ihr eure Schülerakten bei einem externen Anbieter, der, wenn ihr eine Information braucht kurz nachschaut und sie euch vorliest?
Die Daten dürfen die Schule nicht verlassen. Das sollte das Ziel sein.
Hallo, Blair,
ich zitiere Dich mal:
Hier möchte ich Dir - ganz sachlich, aber sehr energisch - widersprechen. Wie ein guter Werbefachmann, der hier ein Produkt verkaufen möchte, räumst Du zunächst die Vorteile von Moodle ein, nachdem man man diese nicht mehr zu leugnen imstande ist. Dann aber kommt eine Doppel-Behauptung, sozusagen eine Angel, die das ganze aushebeln soll: Die Kollegen nutzen das aber nicht, bzw. nur einen kleinen Teil UND: Bei Teams wird der komplette Funktionsumfang zu 99% genutzt.
Das halte ich alles für möglich, ist aber kein Argument: Bei uns nutzen eine Vielzahl von Kolleg/Innen eine Vielzahl der Funktionen und Plugins, weil wir:
- auf freundliche und hilfreiche Weise Erklärvideos und kleine Anleitungen unters Volk gebracht haben,
- weil wir zwei pädagogische Tage mit sehr interessanten Aspekten zu Moodle in Verbindung mit konkretem BL veranstaltet haben,
- weil wir uns gegenseitig bei Problemen helfen.
Außerdem habe ich ein paar unterstützende Maßnahmen unternommen:
- In unserer „Sandbox“ kann jede(r) Kollege/In mit einer Testklasse (aus Max, Moritz, Suppenkaspar und Struwwelpeter sowie als Lehrer Lämpel) alles ausprobieren, was er/sie möchte.
- Alle Kurse werden umfangreich gesichert, Katastrophen gibt es bislang keine, an einem Server-Failover arbeite ich noch, sodass auch mal alles kaputtgehen dürfte (!)
Ich kenne aber Leute, die die Funktionsfülle von teams durchaus als genauso belastend empfinden wie andere, denen man Moodle vor die Nase gesetzt hat - mit den Worten „Mach mal!“.
Eine fehlende Unterweisung rächt sich in beiden Fällen - und wenn bei Dir Kolleg/Innen coole Module nicht nutzen, dann, weil sie dazu eine didaktische Starthilfe brauchen. Dann aber sind diese Module eben LERNORIENTIERT und nicht wie bei teams NEUTRAL KOMMUNIKATIONS-ORIENTIERT.
Was mich hier aber immens stört, ist, dass die Verantwortlichen den Aspekt der Open Source komplett vernachlässigen: Open Source führt Schüler/Innen weg von einer möglichen und wahrscheinlichen Abhängigkeit von nahezu monopolartig eingesetzten Softwareprodukten. Open Source führte in meinem Computerleben dazu, dass ich eine immense Vielfalt an Software ausprobieren und zum Teil sogar verändern oder selbst schreiben konnte. Linux als Open Source-System hat mich so inspiriert, dass es mir Freude bereitet, für meine Schule die Netzwerke zu bauen - und der offene Ansatz und die offenen technischen Standards ermöglichen es mir überhaupt, Lösungen auf verschiedensten Bereichen zu finden. Schon deswegen sollten wir in der Schule auf Open Source und offene Standards setzen!
Und jetzt noch zum Datenschutz: Es ist schlichtweg nach dem patriot act der USA nicht möglich, das Ausschnüffeln von Daten, die mit Software-Produkten aus den USA verarbeitet werden, zu verhindern - auf welchen (physischen) Servern diese auch liegen. Die USA werden in Zukunft zunächst niemals auf ihr Recht verzichten, zumindest Teile dieser Daten - ohne jegliche Kontrolle für die EU - zu „untersuchen“. Das aber ist nach der DSGVO der „Killer“ für eine Software wie die Office365 - und es wird auch sehr schwer sein, Chromebooks etc. datenschutzrechtlich unbedenklich einzusetzen, (was ich übrigens sehr bedauere, einen „Workaround“ mit Pseudo-Konten kann ich mir nach wie vor vorstellen, das ist jetzt aber eine andere Geschichte).
Daher sehe ich die Aussichten für teams eher düster.
Mit freundlichem Gru0ß
Christoph
Ich bin zwar nur Gast hier, aber da ich diese Anfrage gepostet habe, möchte ich für einen freundlicheren Ton werben. Wenn ich auf diese Art mein Anliegen bei der SL vortrage, dann werde ich wahrscheinlich zu Recht abgebügelt.
Da ich selber Open Source veröffentliche und fast ausschließlich auf Open Source setze, bin ich aus persönlicher Überzeugung ein Lobbyist für die gute Sache. Ich nehme dafür in Kauf, dass Software manchmal unprofessionell aussieht und bei Fehlern niemand dafür verantwortlich gemacht werden kann. Außerdem darf ich bei Versagen der Software meist selber dafür sorgen, dass es wieder läuft. Zu einem gewissen Grad mache ich das gerne.
Dann gibt es aber auch Zeiten, in denen mir alles über den Kopf wächst und ich froh bin, wenn wir lizenzierte Software einsetzen und ich den Hersteller oder dessen Support anrufen kann und die mir das wieder geradebiegen. Das kostet natürlich, aber der Hersteller muss auch dafür sorgen, dass es läuft (in der Regel klappt das auch).
Microsoft hat zu Recht keinen guten Ruf, sind aber etabliert und bieten Support, den ich nicht leisten kann. Wenn meine Schule bereit ist, dafür zu zahlen, dann ist das halt so und ich habe etwas weniger Arbeit, die ja meist auch für weniger als die geleisteten Stunden bezahlt wird. So gesehen, finde ich die vorgetragenen Argumente für O365 nicht ganz schlecht. Ich habe mir hinterher nichts vorzuwerfen, wenns nicht so läuft, wie erwartet.
Womit ihr natürlich Recht habt, ist, dass der Datenschutz in dieser Diskussion bei den Entscheidern überhaupt keine Rolle spielt und das fatal ist für unsere Bildungslandschaft. Die Art und Weise, wie darüber diskutiert wird, ist traurig. Aber was will man erwarten von einer Gesellschaft, die ihr Leben bei Instagram, Facebook und sonstwo zur Schau stellt. Da interessiert es wahrscheinlich nur wenige, die sich damit unwohl fühlen und auf ihr Recht auf Datenschutz bestehen. Aber, der Artikel oben aus Berlin zeigt es schön, wenn man sein Recht einfordert, dann kann dieses wackelige Konstrukt aus „Wir machen das einfach“ und „Interessiert niemanden“ recht schnell einstürzen. Dann habe ich natürlich wieder das Problem, weil komplett zurückgerudert werden muss und am Ende bin ich natürlich wieder dran und muss alles wieder neu aufsetzen.
Also ziehen wir unsere Lehren aus der Situation, die sicher auch noch andere treffen wird. Wenn Open Source eingesetzt wird, dann muss man auch in die Schulung aller Beteiligten investieren. Es reicht nicht, mit dem Argument zu arbeiten, dass man spart. Offenbar spielt Geld nicht immer eine Rolle. Man muss auf den didaktischen Mehrwert, die digitale Selbstbestimmung und den Datenschutz hinweisen. Man muss geradezu damit werben, dass der Datenschutz ein wichtiges Element der Bildung ist.
Hallo, lieber „Gast“,
ich wollte auf keinen Fall unfreundlich wirken! Sorry, wenn mir das nicht geglückt sein sollte ! Dir - uns allen eigentlich - noch viel Erfolg bei dem mühsamen Weg durch den digitalen Bildungsdschungel.
L.G.
Christoph
Das wäre ja ein gewünschter Effekt. Meistens ist es ja so, dass der Mahner an den Pranger gestellt wird. Und auch der Artikel positioniert sich da recht undeutlich.
Datenschutz wird eher erlitten als erstritten, viele wissen vielleicht auch gar nicht, was an ihrer Privatsphäre so schützenswert sein soll, hier muss begonnen werden mit der Bildung. Und zwar offensichtlich nicht nur unter den Schülern.
Hallo,
völlig richtig. Ich selbst sehe die Schützenswertheit der Privatsphäre. Was ich aber dann doch feststelle:
Oft fehlen mir, insbesondere spontan, die passenden Argumente bzw. diese so zu formulieren, dass diese dann auch gesehen und v.a. verstanden werden.
Beispiel:
„Ich habe nichts zu verbergen, mit den Daten können die eh nix anfangen“.
„Doch, damit werden Nutzungs- und Bewegungsprofile profile erstellt, Vorlieben .abgeleitet usw.“
„Na und?“
Leider hilft es da meist auch wenig, mit z.B. der Veröffentlichung der Krankenakte zu argumentieren, denn um diese Daten geht es ja nicht konkret, sondern um andere, die offensichtlich als nicht schützenswert erachtet werden.
Ich denke, die meisten von uns haben schon solche oder ähnliche Diskussionen geführt.
Es wäre vielleicht sinnvoll, mal aus verschiedenen Blickwinkeln wirklich gute, stichhaltiger und für „mir doch egal“ Leute einleuchtende Argumente zu sammeln, gute Antworten, die dann zumindest mal zum Nachdenken statt „Na und“ führen.
Viele Grüße
Steffen
Was für ein langweiliges Leben das sein muss, fällt mir da immer ein… aber das zu sagen stoppt natürlich sofort allen Dialog.
„Ob du etwas zu verbergen hast, bestimmt jemand anderes, nicht du“ finde ich schon besser, wird aber auch nicht verstanden.
Ich habe gerade ein Paket mit Informationen von digitalcourage bezogen, da sind einige Positionen drin, das gefällt mir schon ganz gut.
Aber ein großes Problem heute ist das Lesen an sich (nicht nur bei meinen Schülern). Ich sammele schon einige Zeit Links zum Thema, die ich dann anbiete. Aber oft fehlt die Bereitschaft überhaupt einmal ein paar Seiten zu lesen, die länger als 140 Zeichen sind.
Auf dem CCC-Kongress habe ich in einem Vortrag eine interessante Betrachtung gehört: Jugendliche fühlten sich durch die Überwachung heute eher geborgen & beschützt und reagierten verwirrt, wenn diese Überwachung fehlt. Diese Beobachtung fand ich überaus spannend - unsere Gesellschaft verändert sich.
Hallo,
ja, das stimmt. Ich habe auch schon diverse Links zu entsprechenden Artikeln verschickt, gelesen hat das wahrscheinlich dann zwischen keiner und einem einstelligen Prozentbereich - verstanden, wo das Problem liegt, an Ende vielleicht eine/r
Ja, das ist für die total normal, und dennoch glauben sie dann trotzdem, dass sie mit diversen Aktionen nicht auffliegen.
Ich persönlich finde es aber beängstigend, wenn für Menschen/Gesellschaft Überwachung zum Standard und sogar noch als positiv empfunden wird.
Viele Grüße
Steffen
Nein, in dem Beitrag war natürlich keine Hetze. Ich meinte im Öffentlichen Diskurs, bitte entschuldigt meine missverständliche Formulierung.
Ein Gutes und hoffentlich auch wieder fröhlicheres 2021 Euch allen!
Frank