Hi.
Also ich gebe jetzt auch mal meinen Senf zu der Sache – schließlich kam die Anfrage ursprünglich von mir. Das war allerdings im April 2017
Ich selbst bin natürlich ebenfalls von überzeugt – doch ich verstehe auch die nicht technik-affinen Kollegen, dass sie ein möglichst einfaches und niederschwelliges System nutzen wollen, das nicht kompliziert zu bedienen ist.
Jetzt kann man natürlich argumentieren: „Dann müssen sie sich halt mal hinsetzen und es lernen (alternativ: sich beibringen lassen)!“ aber die Realtität sieht imho leider anders aus. Mittlerweile denke ich, dass die Schere schon so weit auseinander gegangen ist, dass man nicht mehr alle mitnehmen kann (was auch nicht so schlimm ist). Wir hatten die laaaaange Diskussion hier ja schon schon mal – eine Aussage von Frank @ironiemix war damals:
Das ist völlig richtig. Jetzt geht’s aber um eine etwas andere Frage als damals …
Leider macht Apple ja nicht alles schlecht bzw sogar einiges richtig und wenn der Satz fällt „Da funktioniert das!“ dann ist da (leider) auch was dran. Was clever (?) macht und kann ist: Im eigenen Universum „perfekt“ (?) mit den selbst angebotenen Geräten zusammenarbeiten. Dann ist man selbstverständlich im „walled garden“ und muss mit dem „vendor lock-in“ klar kommen! Und natürlich zahlt man dann auch die Apple-typischen Kosten!
Wir haben hier ja schon oft über Bildschirmübertragung von einem beliebigen Gerät auf den Beamer gesprochen. Airserver macht es da ja imho noch am besten – aber AppleTV ist hier leider noch besser. Versteht mich nicht falsch: Wir haben es bei uns nicht im Einsatz und bisher sind die Schreie relativ leise. Dennoch funktioniert das bei Apple ootb – während man im Android-Universum ein dermaßen heterogenes System hat, dass man immer wieder stolpert. Das beginnt schon mit ganz simplen Dingen wie: Der Button zum „Koppeln/Bildschirm übertragen“ heißt nicht überall gleich (so dass man auch keine einheitliche Anleitung erstellen kann). Manchmal ändert sich der Name und die Position des Icons sogar von Android-Version zu Android-Version. Und leider sind es genau diese Stolpersteine, die ja eigentlich keine große Hürde sein sollten, die nicht-technik-affine Kollegen dann zu Aussagen verleiten wie: „Das funktioniert alles nicht!“ usw … kennen wir hier vermutlich alle?! Dass dann aber AppleTV von „offizieller Stelle“ der Vorzug gegeben wird, ist nicht sooo verwunderlich — oder?
Noch eine andere Sache: Die richtig großen Player haben mehr als genügend Mitarbeiter, Geld und Power, um eine (weltweit) funktionierende Cloud aufzubauen, die funktioniert. Ich fände es ja lobenswert, wenn ein kleines Bundesland wie NDS das auch anbieten könnte – aber daraus wird so schnell wohl nichts, da es eigentlich an allem fehlt; zunächst mal an genügend fähigen Programmierern, die natürlich nicht freiwillig für weit weniger Geld für’s Land abeiten, wenn der $Player ihnen das doppelte bietet??
(Darüber hinaus stellt sich aber vielleicht eh die Frage, ob eine „Landes-Cloud“ überhaupt was bringt oder ob wir mit „unserer“ Nextcloud-Schiene nicht viel besser da stehen?!!)
Man hat ja gesehen, wie gleich ein paar Versuche unterschiedlicher Bundesländer der letzten Zeit in Eigenregie fast alle grandios gescheitert sind – oder aber weit hinter den Zielen zurück bleiben. Das wundert mich eigentlich alles nicht…
Was natürlich stimmt: Warum werden öffentliche Gelder nicht in Systeme wie das frei verfügbare linuxmuster.net gesteckt, um damit alle Schulen einheitlich auszustatten? Ob es aber ein großes Umdenken in den Köpfen der Verantwortlichen geben wird?
So long.
Michael