Tablets: Über das Für und Wider eines MDMs. Horror-Szenario oder Chance? (War: Tablet-Koffer -- Dateiablage?)

Hi.
Ja, ich weiß – wir haben schon zig mal über Tablets hier im Forum diskutiert … aaaaber:
Ich war kürzlich auf einer FoBi, auf der zum x.ten Mal Tablet-Koffer gezeigt wurden. Dieses Mal wurden die mit ZuluDesk verwaltet – und das war in der Tat beeindruckend und hat so funktioniert, wie man sich das vorstellt. Die Tablets dort waren übrigens sehr restriktiv eingestellt. Kein Schüler konnte auf dem (persönlich gekauften!) Gerät auch nur eine einzige App selbst installieren – die Vorteile liegen natürlich auf der Hand…

Natürlich bin ich absolut kein :apple:Fan, aber in diesem Fall musste ich zugeben, dass es dort einfacher und besser funktioniert als ich das mit Android jemals hinbekommen hätte. Daher ein paar Gedanke zum Einsatz von Tablets:

  • Wer von euch setzt Tablet-Koffer ein – oder habt ihr lieber gleich ein 1:1 Konzept gewählt?
  • Erfahrungswerte? Lohnt sich der Einsatz? Ist der Mehrwert den Aufwand wert?
  • Welche Kosten entstehen der Schule für das Komplettpaket? Und wie steht’s mit dem Kostenunterschied, wenn mal :apple: und Zulu im Vergleich zu :robot: Android + MDM wählt?
  • Wie kann man die Dateiablage (vor allem mit dem linuxmuster-Server) realisieren, wenn iCloud prinzipiell verboten ist und NextCloud (bisher) nur für Kollegen zur Verfügung steht. Kann man auch vom Tablet aus ein Samba/AD-Share erreichen, um wie gewohnt auf “Home_auf_Server” zu speichern??

Schönen Gruß,
Michael

Hallo Michael,

zum letzten Punkt kann ich sagen, dass man mit z.B. der App „Documents“ das Homeverzeichnis als smb einbinden kann. Die Dateiablage geht dann iOS typisch über das „teilen“ Symbol. Das klappt bei mir seit langem problemlos.

Zum Rest kann ich nichts sagen, da bei uns MDM kostenlos angeboten wird.

Viele Grüße

Hi Michael,

erinnerst Du Dich an die Experimente mit dem kostenlosen WSO2EMM für
Androiden?
Letztendlich habe ich aufgegeben, weil es keinen passenden Agenten für
unsere Clients gab.

Jetzt läuft unser MDM mit Radix Viso, das zwar einiges kann (z. B. Apps
installieren und sogar auch nicht von ihm selbst installierte entfernen,
dem Benutzer beides verbieten, WLAN einrichten und diese Einstellung
schützen), aber längst nicht alles, was ich gern hätte (z. B. den
Desktop einrichten, Standard Apps festlegen).
https://www.radix-int.com/radix-viso-device-management-landing-page-2.html
Für 12 intaktive Whiteboards und vielleicht noch einen Klassensatz
schuleigene Tablets mag das bezahlbar sein, aber für BYOD?

Im Test habe ich gerade die Schnittstelle zu Apples MDM in IServ, für
das auf den ersten Blick keine zusätzlichen Kosten entstehen.
https://iserv.eu/doc/manage/network/mdm/
In wie weit es doch kostenpflichtig wird, wenn man schuleigene iPads in
das Device Enrollment Program aufnimmt, weiß ich nicht. Zumindest die
ersten 30 könnten für Schulen frei sein. Möglicherweise sind Geräte, die
überhaupt ins DEP aufgenommen werden können, 50€ teurer als die für den
Privatgebrauch, aber da wären wir in HH ohnehin an eine Ausschreibung
gebunden, die den Aspekt MDM bestimmt berücksichtigt hat :wink:

BYOD könnte ich die (kostenpflichtigen) Apps, die die Schule gekauft
hat, damit bereitstellen. DEP kommt m. E. für diese nicht in Frage. Ich
jedenfalls würde mich dagegen (auch juristisch) wehren, wenn man mir
MEIN Gerät dicht macht, solange es nicht mit dem Schulnetzwerk verbunden
ist. Genau dies, nämlich Policies der Schule auf die Dauer der
Anmeldung im Schulnetz begrenzt durchzusetzen, müsste ein MDM für BYOD
leisten (WSO2EMM könnte genau das!). Im Moment interessiert mich
allerdings erst mal, wie ich welche Tablets magagen könnte, die meine
Schule beschaffen könnte, damit wir nicht die “falschen” nähmen …

Es scheint (leider?) so, als ob Apple in schulischen Umgebungen mit dem
MDM weit vorn ist, ohne dass hierdurch - bei vergleichbarer
Geräteperformanz die TCO wesentlich höher wären.

Die Dateiablage mit WebDAV auf IServ hat sich mangels individueller
Benutzerkonten nicht bewährt. Wir benutzen auf Androiden und in iOS das
Webinterface. In der lmn entspräche dies in etwa der Funktionalität von
horde3 (oder besser horde5?). Muss ja nicht unbedingt von außen
erreichbar sein …

LG Jürgen

Hallo,

Du wünschst dir ja verrückte Sachen :slight_smile: Ich hab ja keine Kinder, aber wenn bei mir die Schule käme und sagen würde: „Jetzt zahlen Sie hier mal 400-Ocken und kaufen ihrem Kind ein Schul-IPad, dann kommt da unser MDM drauf und wir bestimmen, was das Gerät hinterher macht“ würd ich glaub sagen: „GFY“.

Zu deiner Frage: Am Seminar haben wir in den Koffern eine Nextcloud auf ein Raspi. Das macht bei wechselner Belegschaft einigermaßen Sinn.

Die Tabletklassen an einer Schule in der Nachbarstadt speichern auf ihrem iPad und teilen das Arbeitsmaterial mit Airdrop aus :rofl::joy: Geht alles, Hauptsache Tablet.

VG

Frank

Hallo Brendle,

eine Ergänzung und auch eine Frage.

Documents by Readdle gibt es für Android offenbar nicht.
https://readdle.com/de/documents

Wie läuft (oder liefe?) es in iOS mit der Einbindung via smb mit
wechselnden BenutzerInnen?

Ich vermute mal, dass man mit jedem beliebigen Dateimanager für Android
oder iOS auf die Probleme stößt, auf die ich mit der Samba- der oder
WebDAV-Anmeldung hatte. Es wäre schon mal hilfreich, wenn die
Anmeldedaten nicht gespeichert werden könnten.

Gruß Jürgen

Hi.

haha :slight_smile: … ja, genau diese Frage wurde dort auch gestellt. Kurz-Antwort: Es waren die Eltern, die ein Tablet gefordert haben anstatt auf total alte und überteuerte Technik wie z.B. den TI nSpire CAS zu setzen. Unter’m Strich sieht an dieser Schule die Rechnung für die Eltern nun so aus: Anstatt ~100€ für einen veralteten Taschenrechner und nochmal ~100€ für ein völlig überteuertes elektronisches Wörterbuch auszugeben, wird für alle Schüler in Jahrgang 7 ein iPad für ~350€ (mit stabiler Hülle) angeschafft, auf dem dann die schulischen Apps gleich alle installiert sind. Zusätzlich zahlen die Eltern im Jahr ca 25 Euro, wobei dort eine Versicherung und die laufenden Kosten der Apps alle enthalten sind. Ja, das ist teuer – aber dort läuft es seit ein paar Jahren flächendeckend und erstaunlich konsequent…

Dass man das gekaufte Teil zunagelt und den Schülern nicht erlaubt, dort eigene Apps zu installieren hat den einfachen Hintergrund, dass es verwaltbar bleiben muss und nicht mit Apps/Spielen zugemüllt werden darf. Und anders als du vermutest, haben die Eltern dort nicht „GFY!“ sondern „Juhu!“ gerufen! Zu Hause ist das Tablet übrigens fast ganz normal nutzbar, da ja WLAN usw funktioniert. Nutzbar ist es zu Hause also allemal – auch wenn eben die App für diverse Dinge fehlt.

Meine Frage war: Ist so ein Tablet denn auch in Prüfungen zugelassen: Antwort: Der Gesetzentwurf liegt seit ~4 Jahren vor und „ist in Arbeit“. Es wird aber imho unweigerlich so kommen, dass die Dinger zugelassen werden. Eine Prüfungssituation läuft jedenfalls so ab: Profil „Prüfung“ auf der MDM-Software wählen, Raum mit den Tablets anklicken → Fertig! Daraufhin werden alle Tablets so gesperrt, dass nur noch die erlaubten Dinge liefen und alles andere war gesperrt. Das ging sogar soweit, dass man z.B. die Rechtschreibprüfung an/abschalten konnte uvm… Ich will nur ungern Werbung für :apple: machen … aber das war alles andere als eine Bastellösung (so wie es das mit WSO2EMM scheinbar geworden wäre???)

Eine „normale“ Unterrichtsstunde wurde dort auch gleich am Bsp „Chemiestunde“ gezeigt: Das Profil hat einer angelegt, der damit noch nie gearbeitet hat. Er hat 3 Apps zugelassen, ansonsten das Gerät dicht gemacht (z.B. auch keine Kamera erlaubt). Dann das Profil angeklickt und fertig. Das kann jeder noch so wenig technik-affine Kollege bedienen…

Auch die Einschränkung auf eine Domain funktionierte … eine Sache, die man mit BYOD ziemlich vergessen kann …

Ach ja – ich weiß: ZuluDesk → WebBrowser → in .de gehostet → kein Apple Server → was ist, wenn das Internet mal nicht läuft? Es scheint dort Zeitstempel zu geben, so dass man das auch im Vorfeld mit Uhrzeit und Datum einstellen kann…

Unter’m Strich: Mir ist natürlich völlig klar, dass man die ganzen aufgezählten Einschränkungen auch negativ auslegen kann … aber das beeindruckende an der Sache war, dass dieser Weg funktionierte.

Ja, ich weiß, dass du kein Tablet-Fan bist :slight_smile: :slight_smile:

Schöne Grüße,
Michael

Hi.

Ja, daran erinnere ich mich natürlich … es lief nur leider nie … und erst recht nicht ansatzweise wie das, was ich jetzt sah …
Michael

Hallo Michael,

So etwas gibts auch als Schulserverlösung. Nennt sich Campus-Lan. Ich finde das ist eine Entmündigung des Schülers.

Gruß

Alois

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Ja, wie gesagt – kann man so sehen. Aber wie bekommst du das unter einen Hut mit „App anstelle eines Rechners/Wörterbuchs ist für eine Prüfung zugelassen“?
Michael

Hallo Michael,

kürzlich hat eine Bekannte berichtet, dass in einer Schule ca. 1/3 Tablets defekt sind. IdR beschädigte Displays. Was macht man, wenn ein Teil der Schüler bei der Klassenarbeit kein Tablet mehr hat, weils kaputt ist. Ich glaube kaum, dass eine Schule so viele Tablets auf Vorrat halten kann.

Gruß

Alois

Hallo Alois.
Das hat der Vortragende (war übrigens keine Werbeveranstaltung vom Hersteller sondern eine Demonstration eines “ganz normalen Kollegen”) bestätigt. Wenn etwas defekt ist, dann sind’s zum Großteil die Displays. Aber da es versichert ist (mit Eigenanteil der Eltern) gab es dort bisher wenig Stress, da zeitnah ein Ersatzgerät da war. Die Hülle hält übrigens viel aber nicht alles aus …

Natürlich hat die Schule für solche Fälle selbst ein paar Geräte in der Hinterhand … aber es ist im Prinzip das gleiche, als wenn du fragst: Was machst du, wenn jemand bei einer Klausur seine Formelsammlung/seinen Taschenrechner nicht eingesteckt hat? Es läuft auf’s gleiche hinaus … dann muss Ersatz gestellt werden. Von 1/3 wurde dort übrigens nichts berichtet … eher Einzelfälle.

Auch wenn o.g. so klingen mag: bei uns bin ich weit davon entfernt über die Anschaffung einer solchen Lösung auch nur nachzudenken, denn es gibt da schon ein “paar” Hürden zu nehmen…

Schöne Grüße,
Michael

Hallo Michael,

wenn ich sehe welche Events von Apple bezahlt stattfinden, dann ist immer Vorsicht geboten.

Gruß

Alois

Hallo,

…und du eben durch die MDM Software ein Backdoor auf dem Gerät hast und deswegen nichts mehr persönliches damit machen willst. Außerdem ist es eben nicht „normal“ nutzbar, denn ich kann ja nicht bestimmen, was ich damit mache und was nicht. Wenn du es „normal“ findest, dass jemand anderes entscheidet, was du mit deinen Geräten machen darfst, ist es schon zu spät.

Ich finde das eine absolute Katastrophe, Schüler daran zu gewöhnen, dass die Geräte, mit denen Sie arbeiten einer Totalüberwachung und Fernsteuerung unterliegen. Zumindest darf jemand, der sich für eine solche Lösung ausspricht, keinerlei Forderungen von wegen „Datenkraken“ wie Google, Facebook, Amazon und Co mehr stellen, denn den SuS einerseits ein solches Gerät an die Hand zu geben und andererseits eine Medienerziehung hin zu Eigenverantwortlichkeit, Selbstkontrolle, Selbstbewusstsein und Datenschutz zu fordern schließt sich IMHO gegenseitig aus. Und wer soll sich denn wehren, wenn nicht die heutigen Kids?

Ich würde denken, dass wir die entsprechenden Hacks sehen werden, wenn es soweit ist.

Super. Ja. Wenn du als Lehrer nicht souverän mit dem Gerät und der Situation umgehen kannst, wirst du in den Augen der SuS immer lächerlich sein, ob du nun ein Tablet in der Hand hast oder nicht.

Das kommt wohl auf die Definition des Ziels an, hört sich für mich an, als wäre hier das Ziel: „Unterricht wie bisher, nur mit Tablet und Apps“. Kann man so machen. Ich würde das a) nicht als funktionieren bezeichnen und b) als Kollege nicht benutzen - und den SuS auch erklären, warum nicht.

VG

Frank

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Hi Frank.
Alles richtig – eine Frage der Perspektive. Aber nochmal in die Runde gefragt: Wenn Tablets vollkommen offen sind (von mir aus BYOD): Wie verträgt sich das mit Prüfungen???

Bsp: Englisch-Klassenarbeit. PONS-App freigegeben, alles andere dicht. Das ist ein 1:1 Ersatz für ein elektronisches Wörterbuch.

Oder Bsp Physik-Klassenarbeit: phyphox, Formelsammlung, TR-App frei, alles andere nicht. Dann ist das Tablet ein (sehr viel leichteres) Werkzeug als die analoge Variante.

Drittes Bsp: Normaler Unterricht. Fritzchen Müller hat sein Buch vergessen. Tablet raus, als Alternatve das elektronische Buch nutzen. Alles andere ist aber gesperrt, weil Fritzchen sonst als einziger im WLAN surft und anderes im Sinn hat…

Auf den verwalteten Tablets geht übrigens lange nicht alles, was eine Backdoor könnte. Es ist auch nicht möglich, in alle Dateien hineinzusehen oder irgendwelche persönlichen Files einzusehen. Das wird klar voneinander abgegrenzt. Den Schülern wird da nur ein Werkzeug in die Hand gegeben, das sie für alles mögliche nutzen können.

Geht so … wenn du’s völlig offen hälst, wirst du’s imho nie hinbekommen, das Gerät auch in o.g. Situationen nutzen zu dürfen. Die Entscheidung was die Schüler im Unterricht tun sollen, wird doch auch im analogen Zeitalter zu 99% vom Lehrer getroffen – oder täusche ich mich?? :slight_smile:

Übrigens ändere ich mal kurz die Überschrift zu diesem Thread … hat sich in eine „leicht“ andere Richtung entwickelt :wink:

Schönen Gruß,
Michael

Tablets mögen für vieles praktisch sein - aber was lernt man daran. Wörterbuch und Nspire-Ersatz? Ernsthaft?
Schulbücher - auf einem wunderbar ins Gesicht strahlenden Ipad? Den ganzen Tag?
Aber das wollen wir hier jetzt sicher nicht diskutieren.

Was ich ganz davon abhängig nicht verstehe:

Wir haben gerade den Eltern unsere geplante Lösung vorgestellt: elternfinanzierte (günstige) Notebooks. Linbo (!!). Ein Schul-Image und eine weitere Partition, wo sie installieren und machen können, was sie wollen. Optional für die Zukunft noch eine dritte “Prüfungspartition”.

Das ist alles noch nicht in Betrieb - aber doch schon monatelang im Test mit einzelnen Geräten.

Wir haben mit Linbo ein so geniales Werkzeug. Das “Schul-Image” kann zentral gepflegt werden und ist schulweit einheitlich. Die SuS können diese Umgebung jederzeit selbst wiederherstellen und vor einer Prüfung wird gemeinsam synchronisiert. Die Eltern fanden das genial. Die “freie” Partition stellt die zufrieden, die da Clash of Irgendwas drauf spielen wollen.

Verlässt jemand die Schule, wird das Gerät einmalig mit dem Wunsch-Image bespielt (Win10/Linux) oder man macht selbst damit, was man möchte.

Die Geräte werden mit Moodle/Nextcloud-Desktop recht fix personalisiert. Das würde dann irgendwan beim Starten per Skript passieren.

Das ganze ist flexibel, es erfüllt zahllose Wünsche (wir hatten bei den Convertibles sogar zufriedene Tester mit Apps in Anbox). Und es ist pures Linuxmuster und kostet keinen Cent extra.

Dazu kommt noch, dass man dieses Schul-Image natürlich wunderbar mit Nachbarschulen teilen kann. Eine andere Schule, die bereits mit Notebook-Klassen arbeitet, war sofort überzeugt (und plant, ganz auf Linuxmuster umzusteigen).

Ich verstehe, wenn wir MDM austesten und es scheint ja durchaus von Vorteil, so etwas “mit anbieten” zu können.
Aber manchmal denke ich, Linbo muss sich gerade für dieses Problem als Lösung nicht verstecken!

Viele Grüße,
Thomas

Hi.

Die Frage ist ja schon in einem anderen Thread gestellt worden: Lohnt sich der ganze Zirkus überhaupt? Oder ist das ganze tatsächlich nur die nächste Sau, die durch’s Dorf getrieben wird … ?
Wenn’s aber darum geht zu beurteilen, was ich lieber mit mir herumtrage: Ein Tablet, das direkt „alles“ beinhaltet oder eine dicke Tasche, dann fällt meine Entscheidung eindeutig aus… Ich kann nur das wiedergeben, was ich auf den Tablets gesehen habe. Und da waren sicherlich an die 50 oder mehr Apps vorinstalliert. Also doch „etwas“ mehr als nur Wörterbuch und nSpire…

Ganz sicher nicht … das, was du vorstellst, ist ein ganz anderer und ebenso interessanter Ansatz. Wenn das im großen Stil an eurer Schule läuft musst du unbedingt hier davon berichten! Trotzdem nochmal die Frage: Was machst du in Prüfungen? Das wird doch niemals so zugelassen! Also doch wieder Zweitgeräte anschaffen???

Ich bin noch nicht sicher, was schneller defekt ist oder schneller einen leeren Akku hat: Ein Tablet oder ein Laptop? Nachteil Lapop: Viel mehr Teile, die sich verabschieden können. Nachteil Tablet: viele Einzelteile sind geklebt oder gar nicht ersetzbar.

Eine technische Frage dazu: Wenn du alle Schüler-Laptops via LINBO bestücken möchtest, müsste das via WLAN laufen, oder??

Schöne Grüße,
Michael

Das ist definitiv ein Problem bei Documents. Darum ist das für einen Tablet-Koffer leider nicht praktikabel.

Hallo Michael,

Möglicherweise gar nicht. Aber ich persönlich unterrichte auch nicht, um Sachen prüfen zu können, also sehe ich nicht ein, warum ein Konzept zum Einsatz zeitgemäßer Geräte im Unterricht sich an den 4 Stunden im Schuljahr orientieren soll, in denen ich eine Klassenarbeit schreibe.
Meine Informatik Klassenarbeiten schreibe ich alle mit Stift auf Papier, obwohl alle Inhalte in einem Wiki zur Verfügung gestellt werden. Dafür gehen andere Aspekte in die Bewertung ein, z.B. ein von den Schülern zu führendes Journal, das am Ende in einem offenen Format zur Verfügung stehen muss. Dabei mache ich keine Vorgaben zum verwendeten Werkzeug und erhalte von Joplin Notizbüchern über Word-PDF Dokumente bis zu Wiki-Bereichen alles mögliche.
Kurz: Möglicherweise muss man eben auch hier vorsichtig neue Gedanken denken und nicht nur den alten Stiefel mit dem Tablet kopieren. Mein persönliches Highlight ist da ja echt das „austeilen“ von PDF Arbeitsblättern per AirDrop von Bankreihe zu Bankreihe, wie von meiner Frau erst diese Woche bei einem UB beobachtet - das ist so dermaßen hinrissig, dass ich gar nicht wirklich dran denken mag.

Das wäre das erste Mal, dass ein technisches Hilfsmittel ein pädagogisches Problem löst. Denn was der Schüler im Sinn hat, entzieht sich (derzeit noch) zu meiner großen Erleichterung meiner Kenntnis. Wenn man das ändern will, muss man wohl in Richtung des hier vor kurzem vorgestellten chinesischen Totalüberwachungssystems denken. In diesem Fall werde ich mir einen neuen Beruf suchen müssen. Das Ziel sollte IMHO sein, dass die SuS sehr wohl surfen können, genau wie Sie (nach wie vor) unter der Bank mit den Handy spielen oder zum Fenster rausgucken können, aber lernen, mit dieser Freiheit umzugehen.

Die MDM Applikation hat doch volle Geräteverwalterrechte, oder? Also geht auch alles. Ob die Anbieter das „offen implementieren“ spielt für mich dabei keine Rolle mehr. Wenn du mir so ein Gerät gibst, muss ich das als securitymäßig kompromittiert betrachten und kann es für private Zwecke nicht mehr verwenden. Und das muss man den Eltern und SuS auch so erklären (und das würde ich auch machen). Mit anderen Worten: Sie müssen zwei Tablets kaufen, wenn es ihnen mit der Medienerziehung ihrer Kinder Ernst ist.

In der Airdrop Nachbarstadtklasse so geschehen: Anfang 2018 vor dem Abitur hat der städtische Admin im MDM den falschen Knopf gedrückt und alle iPads komplett gewipt. Weil die wie beschrieben keine Cloud verwenden, sondern alles lokal gespeichert ist, hatten die SuS alle ihre Mitschriebe verloren - da haben sie dann alle große Augen gemacht.

Nein, eben nicht für alles mögliche, sondern nur für das, was die Schule/das MDM erlaubt. Inakzeptabel. Ein Werkzeug haben die alle in der Hosentasche, aber die meisten wissen es nicht. Könnten das aber lernen. Zeig denen mal ne Scan2PDF App mit OCR, da gucken die aber :wink:

Die Prüfungssituation finde ich wie oben erklärt unmaßgeblich, die Schulbuchsituation stellt aus meiner Sicht kein Problem dar, das geht auch mit BYOD. Die SuS können bei mir in einigen Kursen eigene Geräte mitbringen (die meisten übrigens Laptops) und damit arbeiten.

Nein, natürlich nicht. Aber zwischen der Vorgabe eines Arbeitsauftrags und der Bevormundung durch technische Systeme, die für meine Begriffe ein nicht unerhebliches Maß an Misstrauen gegen die SchülerInnen transportieren liegen für mich Welten.

VG

Frank

Hi Frank. Vielen Argumenten kann ich durchaus viel abgewinnen … und ich wiederhole mich: ich habe (bisher) weder hier zu Hause noch in der Schule auch nur ein einziges Gerät, auf dem ein Apfel zu sehen ist.

Ja, das ist ja auch richtig so – bei Klassenarbeiten kannst du das auch gestalten wie du willst. Aber ganz am Ende steht aber nunmal im Regelfall das Abitur. Was hilft es, wenn vorher Laptops und alles andere frei zur Verfügung standen und ganz am Ende plötzlich wieder Rauchzeichen gegeben werden müssen? Ich habe übrigens gefragt, wie groß der Anteil der Tablet-Stunden ist. So immens groß war das gar nicht. Das meiste läuft offenbar auch dort noch „klassisch/analog“ ab…

wurde dort auch gezeigt … allerdings nicht von Bankreihe zu Bankreihe sondern gleich für eine ganze Klasse: Dateien zur Verfügung stellen und wieder einsammeln. Ging in beide Richtungen – würde aber auch über eine NextCloud funktionieren.

Was hindert die Schüler denn daran, das zu tun – auch wenn sie dennoch ein gesperrtes Tablet vor der Nase haben?? Oder was hindert sie daran, trotz gesperrter Tablets z.B. mit der Taschenrechnerapp etwas völlig anderes zu tun als vom Lehrer vorgesehen?? Ich sehe das gar nicht so schwarz-weiß…

Nein – eben nicht voll. Ich versuche an die Grafik heranzukommen, die das veranschaulicht. Man kann weit weniger als es den Anschein hat … immernoch genug aber bei weitem nicht alles.

Das musst du aber doch bei jeder zweiten App, die was weiß ich für Rechte haben will ebenfalls, oder? Dann darf Win10 in der Schule auch nirgendwo laufen – die greifen da auch so viele Daten ab wie nie…

Klar – ich sage auch nicht, dass so ein System unfehlbar ist … aber die iCloud ist offenbar ein no-go in Sachen DSGVO?!

Wie gesagt – ich sehe das viel entspannter als du denkst. Es ist ungefähr die gleiche Diskussion wie vor einiger Zeit die Frage „Facebook in der Schule per Firewall (oder durch andere Maßnahmen) sperren oder nicht?“. Da würde ich jederzeit sagen: Ja – und zwar um sich um wesentlichere Dinge kümmern zu können und nicht jeden Tag von neuem Zeit, Mühe und Diskussionen um dieses leidliche Thema zu haben … (facebook kann von mir aus jetzt durch instagram oder $whatever ersetzt werden).

Alles in allem aber: eine interessante Diskussion :+1:
Michael

Hallo Michael,

Aber ich persönlich unterrichte auch nicht, um Sachen prüfen zu können,

Ja, das ist ja auch richtig so – bei Klassenarbeiten kannst du das auch
gestalten wie du willst. Aber ganz am Ende steht aber nunmal im
Regelfall das Abitur. Was hilft es, wenn vorher Laptops und alles andere
frei zur Verfügung standen und ganz am Ende plötzlich wieder
Rauchzeichen gegeben werden müssen? Ich habe übrigens gefragt, wie groß
der Anteil der Tablet-Stunden ist. So immens groß war das gar nicht. Das
meiste läuft offenbar auch dort noch “klassisch/analog” ab…

im Mathe ABI bekommen die ja auch einen Schuleigenen Taschenrechner
gestellt und dürfen nicht ihren eigenen verwenden (obwohl man mit dem
WTR viel weniger „mitnehmen“ kann).
Warum sollte das bei Tablets anders sein?

LG

Holger