Heise Artikel über Schulsoftware mit LFDI BW

Hallo Thomas,

das habe ich weit über 10 Jahre erfolglos versucht. Dann noch die Sache mit dem Exchef, und schwups, alles wieder M$ - zur Freude der KuK. Glaubst du auch nur 1 KuK trauert da Moode oder Nextcloud hinterher, wenn M$ von BW als „Bildunsgcloud“ ausgerufen wird? Da werden die sich dann plötzlich drauf stürzen wie die Geier, was sie über 10 Jahre bei Open Source trotz Tutorials, FoBi und sogar GLK-Beschlüssen (Ubuntu & LO, jüngst erst - wieder - NC) verweigern/ignorieren.

Trotzdem sich aktuell die meisten meiner KuK mit Moodle beschäftigen und manche auch erstaunt und erfreut sind, was sie damit machen können, wird das nach Corona wieder ungenutzt brach liegen. Dazu kenne ich mein Kollegium nach 17 Jahren, in denen sich bei 4 Schulleitungen und (von wenigen Ausnahmen abgesehen) mindestens 1x kompletter Austausch des Kollegiums nichts an dieser Situation geändert hat, einfach zu gut.

Daher habe ich ja schon oft mit einem gewissen Neid auf die Situation an vielen eurer Schulen geschaut, und tue das noch immer. Deshalb hat Holger mir schon mehrfach geraten, ich solle mir langsam mal ne andere Schule suchen - nur leider kenne ich keine Schule in erreichbarem Umkreis, bei der da irgendwas anders wäre.

Viele Grüße
Steffen

Hallo Holger,

ich habe auch vor etwa dieser Zeit eine ganze schulinterne Fortbildungsreihe zu Moodle gemacht, hat mich viel Zeit gekostet. Ergebnis: Null

Das mache ich auch, trotzdem bleibe ich bei meiner Prognose für die Zeit nach Corona, weil das eben trotz allem gerade „notgedrungen“ bleibt, ihnen nichts anderes übrig bleibt.

Und genau dahin werden die KuK eben nach Corona wieder zurückfallen. Normaler Unterricht, „(zu) viel zu tun“, also „keine Zeit mehr für Moodle“ etc.
Das wird schon nächste Woche passieren, wenn etliche wieder 16 bis 24 Stunden an der Schule im Unterricht sind.

Viele Grüße
Steffen

Hallo Steffen,

Ich verstehe es nicht, wie man Microsoft 365 mit moodle vergleichen
kann: ein moodle mit BBB kann so viel mehr und ist so viel Besser auf
die SChule zugeschnitten, dass ein Vergleich total unsinnig ist.
Dass das in der Diskussion nirgends steht ist das eigentlich traurige an
der ganzen Sache: die Leute beschäftigen sich zu wenig damit.

Wenn man das MSO 365 mit Azure Cloud, MS-Mail und MS Teams als
Komplettpaket verknüpft, kann das schon auch viel. Das will ich gar
nicht in Abrede stellen.

nö: kein Stück. Nicht mal Ansatzweise!
Ich nehme mal ein Gleichnis her: Microsoft 365 (MSO 365 gibt es nicht
für die Schulen!) ist ein Löffel und moodle ist eine Schaufel.
Es ist ungeschickt mit einer Schaufel Suppe zu essen, aber man kann
(nach deiner Argumentation) eben auch ein Löffel nehmen um ein Loch zu
buddeln: aber ob das Sinnvoll ist?
Ich halte also Schaufeln und Löffel im Bezug auf Löchergrabfähigkeiten
zu vergleichen für offensichtlich sinnlos.

Mindestens mal BBB, Collabora und NC sind damit voll abgebildet. In
Teilen kann man mit Teams auch Moodle abbilden (Kursräume,
Materialbereitstellung, Kommunikation u.ä.)

keine Datenbank, kein wiki, kein Glossa, keine HotPotatoes, keine
Aufgaben die Online korrigiert werden können, keine Gruppenbildungen in
Kursen, kein H5P und und und … da kann noch so viel hingeschrieben werden.

Was dazu kommt: Moodle, BBB, NC und Mail muss man ja erst mal
miteinander verschmolzen bekommen, dass keiner merkt, dass man mit
verschiedenen Systemen arbeitet.

wo ist das Problem?
mail in der NC, BBB ist über das Plugin schon mit moodle verschmolzen
und für moodle gibt es bestimmt auch NC Plugins.
Außerdem: alles unter einer Oberfläche klingt ja immer ganz sexy: aber
Sinnvoll ist das gar nicht immer.
Ein Thunderbird ist zum managen von Mails und Terminen einer
Webanwendung, auch wenn sie OWA oder Microsoft 365 heißt, überlegen.

LG

Holger

Hallo Holger,

ich habe ja nicht behauptet, dass der M$ Kram Moodle das Wasser reichen kann. Ein paar Grundstrukturen wie Kurse, Materialbereitstellung etc. kann es halt auch, und da ist die Frage, was die große Masse eben überhaupt nutzt, oder um bei deinem Vergleich zu bleiben: Wie groß soll denn das Loch werden?
Wenn ich nur eine Tulpenzwiebel einpflanzen will, nehme ich schon lieber den Esslöffel als die Baggerschaufel.

Aber du weißt, dass ich hier definitiv keine Lanze für M$ breche - im Gegenteil.

Wie viele KuK und demnach deren SuS nutzen all das wirklich? Da setze ich mal ganz entspannt eine Null vor’s Komma, wenn ich das in Prozent ausdrücke. Vielleicht sogar noch eine Null hinter’s Komma.

Mich musst du nicht überzeugen. Ich habe kein Problem, wenn ich mehrere Werkzeuge nutze, jedes, wofür es geeignet ist. Die meisten KuK und (leider) auch SuS sind aber nicht so flexibel und affin wie wir. Die vermissen auch nichts, wenn es fehlt, nicht oder schlecht(er) funktioniert, Hauptsache es sieht einfach aus.
Das Problem ist doch: Es sieht kompliziert aus (wenn man eben nicht so affin ist und die nötigen Grundkompetenzen hat, die scheinbare „Hürde“ zu meistern), also vermeidet man, sich damit zu beschäftigen, also werden schon Maulwurfshügel zur Herausforderung.

Viele Grüße
Steffen

m. E. kommt man über das Vergleichen von Features nicht weiter.

Die Leute, die was gegen Moodle haben, werden bei ihrem Lieblingstool immer was finden, was besser ist als bei Moodle.

Die Unabhängigkeit und Offenheit sind die Alleinstellungsmerkmale von Moodle + Co. bei (darüber hinaus) sehr guter Funktionalität. Mit Features alleine aber kann man den Kampf nciht gewinnen, die erstgenannten müssen einem schon was wert sein!

Hallo Andreas,

genau das ist das Entscheidende. Da aber Unabhängigkeit und Offenheit oder diese Features nur sehr wenigen etwas wert sind, sehe ich den Kampf eben als verloren an, seit auch nur das Wort M$ im Zusammenhang mit „Bildungsplattform BW“ gefallen ist.

Viele Grüße
Steffen

Hallo,

auch interessant:
https://www.hz.de/suedwest/lernen-auf-der-plattform-45870323.html

Und:
https://fragdenstaat.de/anfrage/haftung-fur-schadensfalle-durch-zoom-im-universitatsbetrieb/

Viele Grüße
Steffen

Hallo,

also der typische Moodkle-Kurs sieht bei uns derzeit - nach 5 Wochen Schulschließung und mit unzähligen Tutorials und Webinar zu Moodle - so aus:
a) wie ein Verzeichnis auf dem PC: Eine Untereinanderreihung von Dokumenten (Word, manchmal sogar PDF), ab und zu Bildern, selten Videos.
b) noch immer komplett leer

Ich komme deshalb - traurig aber wahr - zum Schluss:
Dafür braucht in der Tat niemand eine echte Lernplattform wie Moodle an der Schule. Es gibt von dem, was ich erlebe (auch im Informatikunterricht) in Deutschland eigentlich (fast) niemanden, der damit was anzufangen weiß, weil 99% der Bevölkerung inkl. unserer KuK und SuS keinerlei Digitalkompetenz besitzen (außer Spesen - äh wisch und weg - nichts gewesen). Dateien irgendwo hochladen und somit untereinander reihen kann ich mit allem, was der Markt hergibt.

Jetzt wird’s zwar zunehmend OT, aber dennoch:
Dazu kommt noch der super Breitbandausbau, das tolle Mobilfunknetz…

Und da reden wir in der Politik ernsthaft von Informatik, von Algorithmen und Programmierung in den Schulen, vom Anschluss Deutschlands an Silicon Valley, China und Indien oder von Deutschland als „Führungsnation“ beim Aufbau von 5G oder allgemein bei der Digitalisierung.

Dass ich nicht lache. Das einzige, worin Deutschland wirklich so langsam Weltmeister ist, ist, sich die Dinge - insbesondere in der Politik - schön zu reden. Frei nach Mutti: „Wir schaffen das“.

Ja es ist nicht alles schlecht in Deutschland, aber es tun sich Abgründe auf, die sind echt alles andere als schön oder beruhigend.

Viele Grüße
Steffen

Da muss ich mein Kollegium mal loben, das klappt dort besser. ich habe schon viele schöne Moodle Kurse gesehen, viele Erklärvideos, die die Kollegen extra für ihre Klassen gemacht haben und vieles, was über das bloße Erstellen von Verzeichnissen hinausgeht. Natürlich gibt es Beispiele wie die von dir genannten auch an unserer Schule, aber im Schnitt wird Moodle jetzt relativ effektiv genutzt, natürlich noch nicht alle Möglichkeiten, aber ich bin da recht zufrieden und sehe das nicht so negativ wie du.

Hallo Steffen,

Ich komme deshalb - traurig aber wahr - zum Schluss:
Dafür braucht in der Tat niemand eine echte Lernplattform wie Moodle
an der Schule. Es gibt von dem, was ich erlebe (auch im
Informatikunterricht) in Deutschland eigentlich (fast) niemanden, der
damit was anzufangen weiß, weil 99% der Bevölkerung inkl. unserer KuK
und SuS keinerlei Digitalkompetenz besitzen (außer Spesen - äh wisch und
weg - nichts gewesen). Dateien irgendwo hochladen und somit
untereinander reihen kann ich mit allem, was der Markt hergibt.

… ich denke nicht, dass du von deiner Schule auf ganz Deutschland
schließen solltest.

Viele Grüße

Holger

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Eine kleine Anekdote…

Mit der Schulschließung ging plötzlich unser Speicherplatz auf dem Moodle-Server zur Neige. Ich dachte mir: ok, jetzt laden viele etwas hoch - ich erhöhe mal um 30GB (und lasse mir den freien Speicher mal regelmößig zuschicken).

Es gibt da immer mal Schwankungen, ich denke, das liegt auch am Redis Cache oder sonst was…

Dennoch verschwanden dann auch die 30 GB in den letzten Tagen im Eiltempo. Ich habe dann doch mal nachgeschaut: SELECT * FROM mdl_files ORDER BY filesize DESC LIMIT 50;

Und siehe da: eine (sonst eher nicht Moodle-affine) Kollegin hatte für die SuS Grammatik-Filmchen mit ihrem Smartphone gedreht. So süß die Idee war, so groß waren die Filme - irgendwie hatte sie es geschafft, ein Dutzend Filme mit je über 2 GB (!) hochzuladen. Von jemand anderem gab es ZIP-Dateien mit je 1,5 GB Größe.

Ich habe an das Kollegium eine Info-Mail geschrieben mit der Bitte um zeitnahe Löschung und einem Link zur Homepage von Handbrake :slight_smile:

Natürlich sind auch wir nicht seit Jahren auf dem Niveau von heute. Und natürlich gibt es immer noch viel Luft nach oben. Manchmal ist es vielleicht auch einfach der Ton der persönlichen Ansprache, der Ängste und Hemmungen abbaut und Mut schafft, sich auf etwas ungewohntes einzulassen. Oder die richtigen 1-2 Kolleginnen/Kollegen, die mitziehen. Bei uns gab es ja durchaus auch düstere Zeiten: die Schulleitung war lange kein Freund von Moodle und hat mich widerwillig „machen lassen“ mit meinem Linux-Image und dem Moodle-Kram - es schadete ja keinem, so lange ich für MS Office auf den Rechnern sorgte - tatsächlich eine Art quid pro quo. Wenn heute ein eingefleischter Windows-Schulleiter den Eltern (übrigens auf einem BBB-Eltern-Infoabend) Linux (auf einer zweiten Partition wohlgemerkt) schmackhaft macht, weil das Gerät „dann eben noch mehr kann“, dann ist das eben nicht mein Paradies, sondern das, was man mit- und manchmal auch gegeneinander erreichen kann.
Das geht nicht frustfrei, aber ich finde das eher ein ermutigendes Zeichen dafür, dass Wandel zwar mühsam, aber nicht unmöglich ist.

Viele Grüße
Thomas

Ich hab die Hoffnung auch nicht ganz verloren, dummerweise ist unsere Schulleitung aber tatsaechlich gerade dran, fuer die Lehrer und Schueler eine dieser kostenlosen M$-Lizenzen zu organisieren.

Ich weiss nicht (s.o.) wie das dann weitergeht, wir haben ja nur Linuxclients und ein paar
Windows-VMs fuer Siemens-Shit wie TIA.

Dann frickeln sich die Lehrer auf ihren Privatmaschinen da irgendwie Unterricht zusammen, in der Hoffnung, dass sie die Schueler da irgendwie mit an die Angel kriegen, aber irgendwie ist das ja auch nicht DSGV=-konform, wenn die Schueler auf ihren Privatgeraeten von den Lehrern bei ihren Aktivitaeten ueberwacht werden koennen.
Eine Kollegin, die sehr aktiv mit ihren Tablettklassen mit Teams arbeitet, mein Moodle haette dem nicht viel entgegenzusetzen, wir haben da aber auch noch nicht Nextcloud mit integriert und austeilen scheint mit Teams schon einfach zu tun.

Auch fuer dieses OneNote scheint es keine freie Alternative zu geben, kann ich aber nicht beurteilen, ich bin der totale Microsofttrottel, ausser dem Domaincontroller krieg ich da nicht viel gerissen und den auch nur, weil ich diesen im 3. Lehrjahr unterrichte.

Moodle wird im Moment bei uns aber auch sehr viel genutzt, manche besser, manche schlechter.
Wir sind z.B. bei Manitu auf der DNS-Blockliste gelandet, weil ein Kollege seine Schueler per Mail und CC (!) ueber neue Aufgaben informiert hat.
Ich hab ihn gefragt, wieso er das nicht per Moodle und Ankuendigungen macht. Seine Antwort: „Ja, ich nutze Moodle, ich muss doch aberden Schuelern mailen, dass neues Material oben ist.“

Gibt definitv Schulungsbedarf, wie bieten jetzt eine Moodlesprechstunde mit BBB an.

Gruss Harry

Hallo Harry,

Teams gibts auch für Linux.

Gruß

Alois

Das ganze Online-Office von Microsoft (und das ist ja das kostenlose) läuft unter Linux (im Browser halt).
Wenn man das benutzen muss, ist man immerhin nicht gezwungen, auch noch Windows zu installieren.
One Note ist tatsächlich eine ziemlich gute (soweit ich weiß, ich habe es mal angetestet + mir von einem Kollegen zeigen lassen) Kombination aus Notizprogramm + Dokumentenverwaltung, die sich über die Cloud auch super zum Unterrichten nutzen lässt.

Dewegen nochmal: Auf Feature-Diskussionen nicht einlassen! Ich habe oft Kollegen, die sagen, sie brauchen das Feature xy von Software z. Dann sage ich: So wird das nichts. Sag mir, was Du erreichen willst, und ich zeige Dir einen guten Weg, wie Du es mit OSS erreichst. Aber eben NICHT genauso wie mit Software z!

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Hi.

Ich lese die ganze Zeit „kostenlos“ – nach meinem Wissenstand ist das keineswegs kostenlos für den Träger. Diese Kosten müssen irgendwie umgelegt werden. Wenn ein städtischer Träger diese Kosten übernehmen will, ist das ja „schön“ – aber in privater Hand sieht die Lage schon wieder anders aus: da würden (nach dem, was ich zuletzt gehört habe) pro Jahr für ein M$-365 Paket in der Größenordnung unserer Schule mit ~1200 Schülern ca 4-5 Tausend Euro anfallen.

Unser moodle geht im Moment auch durch die Decke. Ich habe dem Webserver schon zwei Mal ein Upgrade auf das nächst größere Paket spendiert, weil der Plattenplatz und die Ressourcen zu eng wurden. Viele Schüler nutzen moodle zur Zeit bei uns, um Hausaufgaben per Foto hochzuladen. Es bleibt leider dabei, dass es Probleme bei zu großen Dateien gibt, wie ich hier schon geschrieben hatte..
Ein Tipp noch am Rande: moodle legt ein trashdir an, das man löschen kann, wenn der Platz knapp wird. Genaueres steht hier.

Ich kann übrigens im Moment sehr gut MS-Teams und moodle miteinander vergleichen, da an der Nachbarschule Teams eingesetzt wird: Sehr oft hat moodle die Nase vorn und kann Dinge besser als Teams. Online-Korrekturen sind mit Teams ebenfalls möglich – wenn auch nicht als Annotation im Material sondern nur als Kommentar rechts daneben. Teams ist aber nicht als Lernplattform konzipiert und bietet viele moodle-Features überhaupt nicht an.

Dass M$ natürlich ganz andere Kapazitäten in der Hinterhand hat als wir mit unserem popeligen virtuellen Webserver beim Provider, dürfte klar sein – wird aber in der Diskussion bei der Vergleichbarkeit gerne unterschlagen.

Ich bleibe aber dabei, dass ein SSO auf EINER einzigen Plattform, unter der dann alles zur Verfügung steht, für die Kollegen/Eltern/Schüler ein sehr wichtiges Merkmal ist. Das ist bei M$, i$erv, … so gelöst und ist meiner Meinung nach nicht klein zu reden.

jm2c
Michael

Hallo Michael,

Zu SSO: ich bin da selbst etwas unentschlossen. Tatsächlich hat der „eine Guss“ etwas reizvolles und ich finde gut, dass Hersteller daran arbeiten und denke, auch bei linuxmuster sollte irgendwann ein entsprechender Provider Teil des Gesamtpakets sein.
Aber wenn ich auf die letzten Jahre zurück schaue, dann ist diese Einheitlichkeit eben auch eine Illusion und steht der gelebten Vielfalt gegenüber: ich kann eine Lernplattform, eine (Online-)Bürosoftware, ein Videokonferenzsystem, einen Grapheneditor, ein Benotungsinstrument, ein Email-Programm, eine Adressbuchverwaltung, eine Programmierumgebung, usw. nicht nahtlos in EIN Tool zusammenpferchen. Und ich weiß auch gar nicht, ob das eine gute Idee wäre - denn alles, was dann nicht Teil dieses „Megatools“ ist, wird auch aus der Wahrnehmung verschwinden. Und ich WILL gar nicht, dass Schule die IT-Welt als monolithisch empfindet - man stelle sich im realen Leben vor, Lebensmittel gäbe es nur bei SuperMart und nirgendswo anders. Unvorstellbar. In der IT schwebt es den großen Konzernen aber genau so vor…
Iserv ist ja ein gutes Beispiel: die versuchen wirklich vieles einzubauen und unter ihre Oberfläche zu packen. Aber sie geraten damit ja an Grenzen. Ist es jetzt besser, auf die Möglichkeiten von Moodle zu verzichten und sich dem reduzierten Iserv-Toolset zu unterwerfen, damit es einheitlich ist? Soll man Iserv immer weiter aufbohren, damit es die Funktionen von Moodle beinhaltet?
Ich finde, es gehört zur Digitalen Kompetenz, sich seiner Werkzeuge bewusst zu sein und sie auszuwählen. Aber natürlich sollte das „so komfortabel wie möglich“ passieren.
Im übrigen sieht man ja, dass die Verzahnung gut gelingen kann: in Moodle kann ich auf Nextcloud-Dateien zugreifen, es gibt ein Plugin, um Collabora-Dokumente direkt und gemeinsam in Moodle zu bearbeiten, zumindest theoretisch kann man die Anmeldungen alle an einen zentralen Dienst koppeln (UCS@school macht das ja wohl). Usw.

Das, was Du zum Korrigieren mit Teams schreibst, kenne ich auch. Und genau das ist ja, was passiert (und was meiner Meinung nach auch passieren soll): Korrigieren als Kommentar kann man bei Moodle - so haben wir angefangen. Dann probieren es erste Kollegen aus und sagen: „Wow, ich kann ja genau so korrigieren, wie zuhause“. Die werden sich mit „Kommentaren rechts daneben“ vermutlich nicht mehr zufrieden geben. Ist Teams deswegen schlecht? Nein. Ist Moodle besser für die Abläufe an der Schule geeignet? Vermutlich ja - weil das Konzept dahinter einfach näher an Schule dran ist. MS kann gerne versuchen, etwas zielgerichteter „für die Schule“ zu entwickeln. Aber das wird dann teurer und das wird man sich bezahlen lassen.

Dass Open Source für Schule aus ganz anderen Gründen in meinen Augen die bessere Wahl ist, dass man Steuergelder gerne in Sachen Schulverwaltung, aber niemals in Sachen Pädagogik in Produkte einzelner Hersteller stecken sollte, dass es riesiges Potential gäbe, wenn sich die Länder in die Weiterentwicklung freier Plattformen einbringen würden… Ist dann eben eine ganz andere Diskussion.

Viele Grüße
Thomas

Hallo Harry,

Genau das ist ja das Problem: Auch wenn man Moodle und MS 365 / Teams sicher nicht 1:1 vergleichen kann: Das M$ Geraffel tut halt schon und ist offensichtlch für die Breite Masse einfach und intuitiv und damit ohne große Hürde nutzbar. Ich kenne niemanden, der das benutzt, der was anderes sagt.

Deshalb eben meine Meinung, was uns in BW mit der „Bildungscloud“ erwartet und dass das eigentlich auch längst entschieden ist.

Oh ja, bei uns auch. Gab dann eine Meldung an die SL wegen Datenschutzverstoß - und da hatten die betreffenden KuK noch Glück, hätte auch ne Strafanzeige gefolgt von Diszi werden können.

Da melden sich oder nehmen auch nur die Teil, die sich beschäftigen wollen. Außerdem braucht man dafür jemanden mit
a) Ahnung
b) Zeit

Ich habe ab Montag wieder 4 Tage mehr oder weniger voll Unterricht, da fällt b) also schon mal weitestgehend weg, und damit bei uns halt auch a).

Viele Grüße
Steffen

Hallo Andreas,

tja, aber das ist doch des Pudels Kern: Sie wollen es genau so wie mit Software z (= M$ Windows / M$ Office,…) erreichen. Alles, wo nur 1 Icon anders aussieht oder woanders sitzt, ist Zumutung.

Ja, ich weiß, wie oft sich das bei M$ schon geändert hat, das wird aber akzeptiert, weil immer noch M$ dran steht.

Viele Grüße
Steffen

Hallo Michael,

meine Rede, die Hürde / Schwelle ist einfach viel geringer, die Oberfläche vertrauter. Das ist den Meisten viel wicihtiger als ob da Feature xyz fehlt, das sie eh nicht nutzen würden.

Daher bleibe ich auch bei meiner Aussage: Nur wenn die breite Masse der Leute (KuK sowie SuS) echte und tiefgreifende Digitalkompetenz hat, spielt Moodle seine Vorteile aus.

Da das aber in D nicht der Fall ist, läuft’s halt auf das System mit der geringsten Hürde für die breite Masse raus. Datenschutz etc. spielen da keinerlei Rolle.

Viele Grüße
Steffen

Hallo Thomas,

diese Erfahrungen sind Einzelfälle. In BW haben die Belwü-Moodles kein unoconv. Wenn also kein PDF hochgeladen wird, ist es Essig mit „korrigieren wie daheim im Dokument“.

Ich versuche bei meinen SuS seit der Schulschließung zu erreichen, dass die ausschließlich als PDF und ausschließlich in Moodle hochladen. Vergiss es, ist nicht zu schaffen, trotz Tutorials mit Schritt für Schritt Anleitungen, wie man am Handy aus Fotos seiner Aufgaben ein PDF macht.

Unzählige SuS halten sich nicht daran (v.a. die WRS, aber auch RS), andere behaupten es würde nicht gehen.
Also erhalte ich weiterhin Unmengen Fotos, von denen auch nur ein Teil über Moodle hochgeladen wird. Der Rest kommt über Untis Messenger und noch schlimmer per Mail.

Ich kann das jetzt lange nicht akzeptieren und auf PDF und Upload in Moodle bestehen. Wird halt nicht gemacht, und ich kann den SuS derzeit da auch keinen Strick draus drehen (und will das am Ende auch nicht), weil nicht alle die technische Ausstattung daheim haben, wie wir das kennen, und außer daddeln (die allermeisten) auch noch nie was produktives mit ihren Smartpones machen mussten oder gemacht haben.
Also bin ich eigentlich schon froh, wenn ich von 90-95% der RS und 10-30% der WRS SuS überhaupt irgendwas zurück bekomme.

Auch wenn Holger meint

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das deutschlandweit in der Breite so viel anders (besser) aussieht. Es ist statistisch einfach unmöglich, dass die KuK und SuS nur an meiner Schule (fast) alle die Einstellungen, Defizite etc. im digitalen Bereich haben.

Wir sind eine durchschnittliche, recht große staatliche Bildungseinrichtung im Bereich Mittelstufe (WRS und RS) und keine Sonderschule o.ä.

Mag sein, dass hier im Forum überproportional Gymnasium und Berufsschule (berufliches Gymnasium) vertreten ist und es da tatsächlich (hoffentlich) deutlich besser aussieht.

Aber ich denke schon, dass man von meinem Schulverbund durchaus gewisse Rückschlüsse auf die deutsche Durchschnittsschule ziehen kann, auch wenn die Stichprobe sehr klein ist, zumal ich ja auch einiges von anderen Schulen ringsum mitbekomme, wo das meistens auch nicht anders / besser aussieht.

Viele Grüße
Steffen