Heise Artikel über Schulsoftware mit LFDI BW

Hallo Steffen,

Ich komme deshalb - traurig aber wahr - zum Schluss:
Dafür braucht in der Tat niemand eine echte Lernplattform wie Moodle
an der Schule. Es gibt von dem, was ich erlebe (auch im
Informatikunterricht) in Deutschland eigentlich (fast) niemanden, der
damit was anzufangen weiß, weil 99% der Bevölkerung inkl. unserer KuK
und SuS keinerlei Digitalkompetenz besitzen (außer Spesen - äh wisch und
weg - nichts gewesen). Dateien irgendwo hochladen und somit
untereinander reihen kann ich mit allem, was der Markt hergibt.

… ich denke nicht, dass du von deiner Schule auf ganz Deutschland
schließen solltest.

Viele Grüße

Holger

1 „Gefällt mir“

Eine kleine Anekdote…

Mit der Schulschließung ging plötzlich unser Speicherplatz auf dem Moodle-Server zur Neige. Ich dachte mir: ok, jetzt laden viele etwas hoch - ich erhöhe mal um 30GB (und lasse mir den freien Speicher mal regelmößig zuschicken).

Es gibt da immer mal Schwankungen, ich denke, das liegt auch am Redis Cache oder sonst was…

Dennoch verschwanden dann auch die 30 GB in den letzten Tagen im Eiltempo. Ich habe dann doch mal nachgeschaut: SELECT * FROM mdl_files ORDER BY filesize DESC LIMIT 50;

Und siehe da: eine (sonst eher nicht Moodle-affine) Kollegin hatte für die SuS Grammatik-Filmchen mit ihrem Smartphone gedreht. So süß die Idee war, so groß waren die Filme - irgendwie hatte sie es geschafft, ein Dutzend Filme mit je über 2 GB (!) hochzuladen. Von jemand anderem gab es ZIP-Dateien mit je 1,5 GB Größe.

Ich habe an das Kollegium eine Info-Mail geschrieben mit der Bitte um zeitnahe Löschung und einem Link zur Homepage von Handbrake :slight_smile:

Natürlich sind auch wir nicht seit Jahren auf dem Niveau von heute. Und natürlich gibt es immer noch viel Luft nach oben. Manchmal ist es vielleicht auch einfach der Ton der persönlichen Ansprache, der Ängste und Hemmungen abbaut und Mut schafft, sich auf etwas ungewohntes einzulassen. Oder die richtigen 1-2 Kolleginnen/Kollegen, die mitziehen. Bei uns gab es ja durchaus auch düstere Zeiten: die Schulleitung war lange kein Freund von Moodle und hat mich widerwillig „machen lassen“ mit meinem Linux-Image und dem Moodle-Kram - es schadete ja keinem, so lange ich für MS Office auf den Rechnern sorgte - tatsächlich eine Art quid pro quo. Wenn heute ein eingefleischter Windows-Schulleiter den Eltern (übrigens auf einem BBB-Eltern-Infoabend) Linux (auf einer zweiten Partition wohlgemerkt) schmackhaft macht, weil das Gerät „dann eben noch mehr kann“, dann ist das eben nicht mein Paradies, sondern das, was man mit- und manchmal auch gegeneinander erreichen kann.
Das geht nicht frustfrei, aber ich finde das eher ein ermutigendes Zeichen dafür, dass Wandel zwar mühsam, aber nicht unmöglich ist.

Viele Grüße
Thomas

Ich hab die Hoffnung auch nicht ganz verloren, dummerweise ist unsere Schulleitung aber tatsaechlich gerade dran, fuer die Lehrer und Schueler eine dieser kostenlosen M$-Lizenzen zu organisieren.

Ich weiss nicht (s.o.) wie das dann weitergeht, wir haben ja nur Linuxclients und ein paar
Windows-VMs fuer Siemens-Shit wie TIA.

Dann frickeln sich die Lehrer auf ihren Privatmaschinen da irgendwie Unterricht zusammen, in der Hoffnung, dass sie die Schueler da irgendwie mit an die Angel kriegen, aber irgendwie ist das ja auch nicht DSGV=-konform, wenn die Schueler auf ihren Privatgeraeten von den Lehrern bei ihren Aktivitaeten ueberwacht werden koennen.
Eine Kollegin, die sehr aktiv mit ihren Tablettklassen mit Teams arbeitet, mein Moodle haette dem nicht viel entgegenzusetzen, wir haben da aber auch noch nicht Nextcloud mit integriert und austeilen scheint mit Teams schon einfach zu tun.

Auch fuer dieses OneNote scheint es keine freie Alternative zu geben, kann ich aber nicht beurteilen, ich bin der totale Microsofttrottel, ausser dem Domaincontroller krieg ich da nicht viel gerissen und den auch nur, weil ich diesen im 3. Lehrjahr unterrichte.

Moodle wird im Moment bei uns aber auch sehr viel genutzt, manche besser, manche schlechter.
Wir sind z.B. bei Manitu auf der DNS-Blockliste gelandet, weil ein Kollege seine Schueler per Mail und CC (!) ueber neue Aufgaben informiert hat.
Ich hab ihn gefragt, wieso er das nicht per Moodle und Ankuendigungen macht. Seine Antwort: „Ja, ich nutze Moodle, ich muss doch aberden Schuelern mailen, dass neues Material oben ist.“

Gibt definitv Schulungsbedarf, wie bieten jetzt eine Moodlesprechstunde mit BBB an.

Gruss Harry

Hallo Harry,

Teams gibts auch für Linux.

Gruß

Alois

Das ganze Online-Office von Microsoft (und das ist ja das kostenlose) läuft unter Linux (im Browser halt).
Wenn man das benutzen muss, ist man immerhin nicht gezwungen, auch noch Windows zu installieren.
One Note ist tatsächlich eine ziemlich gute (soweit ich weiß, ich habe es mal angetestet + mir von einem Kollegen zeigen lassen) Kombination aus Notizprogramm + Dokumentenverwaltung, die sich über die Cloud auch super zum Unterrichten nutzen lässt.

Dewegen nochmal: Auf Feature-Diskussionen nicht einlassen! Ich habe oft Kollegen, die sagen, sie brauchen das Feature xy von Software z. Dann sage ich: So wird das nichts. Sag mir, was Du erreichen willst, und ich zeige Dir einen guten Weg, wie Du es mit OSS erreichst. Aber eben NICHT genauso wie mit Software z!

1 „Gefällt mir“

Hi.

Ich lese die ganze Zeit „kostenlos“ – nach meinem Wissenstand ist das keineswegs kostenlos für den Träger. Diese Kosten müssen irgendwie umgelegt werden. Wenn ein städtischer Träger diese Kosten übernehmen will, ist das ja „schön“ – aber in privater Hand sieht die Lage schon wieder anders aus: da würden (nach dem, was ich zuletzt gehört habe) pro Jahr für ein M$-365 Paket in der Größenordnung unserer Schule mit ~1200 Schülern ca 4-5 Tausend Euro anfallen.

Unser moodle geht im Moment auch durch die Decke. Ich habe dem Webserver schon zwei Mal ein Upgrade auf das nächst größere Paket spendiert, weil der Plattenplatz und die Ressourcen zu eng wurden. Viele Schüler nutzen moodle zur Zeit bei uns, um Hausaufgaben per Foto hochzuladen. Es bleibt leider dabei, dass es Probleme bei zu großen Dateien gibt, wie ich hier schon geschrieben hatte..
Ein Tipp noch am Rande: moodle legt ein trashdir an, das man löschen kann, wenn der Platz knapp wird. Genaueres steht hier.

Ich kann übrigens im Moment sehr gut MS-Teams und moodle miteinander vergleichen, da an der Nachbarschule Teams eingesetzt wird: Sehr oft hat moodle die Nase vorn und kann Dinge besser als Teams. Online-Korrekturen sind mit Teams ebenfalls möglich – wenn auch nicht als Annotation im Material sondern nur als Kommentar rechts daneben. Teams ist aber nicht als Lernplattform konzipiert und bietet viele moodle-Features überhaupt nicht an.

Dass M$ natürlich ganz andere Kapazitäten in der Hinterhand hat als wir mit unserem popeligen virtuellen Webserver beim Provider, dürfte klar sein – wird aber in der Diskussion bei der Vergleichbarkeit gerne unterschlagen.

Ich bleibe aber dabei, dass ein SSO auf EINER einzigen Plattform, unter der dann alles zur Verfügung steht, für die Kollegen/Eltern/Schüler ein sehr wichtiges Merkmal ist. Das ist bei M$, i$erv, … so gelöst und ist meiner Meinung nach nicht klein zu reden.

jm2c
Michael

Hallo Michael,

Zu SSO: ich bin da selbst etwas unentschlossen. Tatsächlich hat der „eine Guss“ etwas reizvolles und ich finde gut, dass Hersteller daran arbeiten und denke, auch bei linuxmuster sollte irgendwann ein entsprechender Provider Teil des Gesamtpakets sein.
Aber wenn ich auf die letzten Jahre zurück schaue, dann ist diese Einheitlichkeit eben auch eine Illusion und steht der gelebten Vielfalt gegenüber: ich kann eine Lernplattform, eine (Online-)Bürosoftware, ein Videokonferenzsystem, einen Grapheneditor, ein Benotungsinstrument, ein Email-Programm, eine Adressbuchverwaltung, eine Programmierumgebung, usw. nicht nahtlos in EIN Tool zusammenpferchen. Und ich weiß auch gar nicht, ob das eine gute Idee wäre - denn alles, was dann nicht Teil dieses „Megatools“ ist, wird auch aus der Wahrnehmung verschwinden. Und ich WILL gar nicht, dass Schule die IT-Welt als monolithisch empfindet - man stelle sich im realen Leben vor, Lebensmittel gäbe es nur bei SuperMart und nirgendswo anders. Unvorstellbar. In der IT schwebt es den großen Konzernen aber genau so vor…
Iserv ist ja ein gutes Beispiel: die versuchen wirklich vieles einzubauen und unter ihre Oberfläche zu packen. Aber sie geraten damit ja an Grenzen. Ist es jetzt besser, auf die Möglichkeiten von Moodle zu verzichten und sich dem reduzierten Iserv-Toolset zu unterwerfen, damit es einheitlich ist? Soll man Iserv immer weiter aufbohren, damit es die Funktionen von Moodle beinhaltet?
Ich finde, es gehört zur Digitalen Kompetenz, sich seiner Werkzeuge bewusst zu sein und sie auszuwählen. Aber natürlich sollte das „so komfortabel wie möglich“ passieren.
Im übrigen sieht man ja, dass die Verzahnung gut gelingen kann: in Moodle kann ich auf Nextcloud-Dateien zugreifen, es gibt ein Plugin, um Collabora-Dokumente direkt und gemeinsam in Moodle zu bearbeiten, zumindest theoretisch kann man die Anmeldungen alle an einen zentralen Dienst koppeln (UCS@school macht das ja wohl). Usw.

Das, was Du zum Korrigieren mit Teams schreibst, kenne ich auch. Und genau das ist ja, was passiert (und was meiner Meinung nach auch passieren soll): Korrigieren als Kommentar kann man bei Moodle - so haben wir angefangen. Dann probieren es erste Kollegen aus und sagen: „Wow, ich kann ja genau so korrigieren, wie zuhause“. Die werden sich mit „Kommentaren rechts daneben“ vermutlich nicht mehr zufrieden geben. Ist Teams deswegen schlecht? Nein. Ist Moodle besser für die Abläufe an der Schule geeignet? Vermutlich ja - weil das Konzept dahinter einfach näher an Schule dran ist. MS kann gerne versuchen, etwas zielgerichteter „für die Schule“ zu entwickeln. Aber das wird dann teurer und das wird man sich bezahlen lassen.

Dass Open Source für Schule aus ganz anderen Gründen in meinen Augen die bessere Wahl ist, dass man Steuergelder gerne in Sachen Schulverwaltung, aber niemals in Sachen Pädagogik in Produkte einzelner Hersteller stecken sollte, dass es riesiges Potential gäbe, wenn sich die Länder in die Weiterentwicklung freier Plattformen einbringen würden… Ist dann eben eine ganz andere Diskussion.

Viele Grüße
Thomas

Hallo Harry,

Genau das ist ja das Problem: Auch wenn man Moodle und MS 365 / Teams sicher nicht 1:1 vergleichen kann: Das M$ Geraffel tut halt schon und ist offensichtlch für die Breite Masse einfach und intuitiv und damit ohne große Hürde nutzbar. Ich kenne niemanden, der das benutzt, der was anderes sagt.

Deshalb eben meine Meinung, was uns in BW mit der „Bildungscloud“ erwartet und dass das eigentlich auch längst entschieden ist.

Oh ja, bei uns auch. Gab dann eine Meldung an die SL wegen Datenschutzverstoß - und da hatten die betreffenden KuK noch Glück, hätte auch ne Strafanzeige gefolgt von Diszi werden können.

Da melden sich oder nehmen auch nur die Teil, die sich beschäftigen wollen. Außerdem braucht man dafür jemanden mit
a) Ahnung
b) Zeit

Ich habe ab Montag wieder 4 Tage mehr oder weniger voll Unterricht, da fällt b) also schon mal weitestgehend weg, und damit bei uns halt auch a).

Viele Grüße
Steffen

Hallo Andreas,

tja, aber das ist doch des Pudels Kern: Sie wollen es genau so wie mit Software z (= M$ Windows / M$ Office,…) erreichen. Alles, wo nur 1 Icon anders aussieht oder woanders sitzt, ist Zumutung.

Ja, ich weiß, wie oft sich das bei M$ schon geändert hat, das wird aber akzeptiert, weil immer noch M$ dran steht.

Viele Grüße
Steffen

Hallo Michael,

meine Rede, die Hürde / Schwelle ist einfach viel geringer, die Oberfläche vertrauter. Das ist den Meisten viel wicihtiger als ob da Feature xyz fehlt, das sie eh nicht nutzen würden.

Daher bleibe ich auch bei meiner Aussage: Nur wenn die breite Masse der Leute (KuK sowie SuS) echte und tiefgreifende Digitalkompetenz hat, spielt Moodle seine Vorteile aus.

Da das aber in D nicht der Fall ist, läuft’s halt auf das System mit der geringsten Hürde für die breite Masse raus. Datenschutz etc. spielen da keinerlei Rolle.

Viele Grüße
Steffen

Hallo Thomas,

diese Erfahrungen sind Einzelfälle. In BW haben die Belwü-Moodles kein unoconv. Wenn also kein PDF hochgeladen wird, ist es Essig mit „korrigieren wie daheim im Dokument“.

Ich versuche bei meinen SuS seit der Schulschließung zu erreichen, dass die ausschließlich als PDF und ausschließlich in Moodle hochladen. Vergiss es, ist nicht zu schaffen, trotz Tutorials mit Schritt für Schritt Anleitungen, wie man am Handy aus Fotos seiner Aufgaben ein PDF macht.

Unzählige SuS halten sich nicht daran (v.a. die WRS, aber auch RS), andere behaupten es würde nicht gehen.
Also erhalte ich weiterhin Unmengen Fotos, von denen auch nur ein Teil über Moodle hochgeladen wird. Der Rest kommt über Untis Messenger und noch schlimmer per Mail.

Ich kann das jetzt lange nicht akzeptieren und auf PDF und Upload in Moodle bestehen. Wird halt nicht gemacht, und ich kann den SuS derzeit da auch keinen Strick draus drehen (und will das am Ende auch nicht), weil nicht alle die technische Ausstattung daheim haben, wie wir das kennen, und außer daddeln (die allermeisten) auch noch nie was produktives mit ihren Smartpones machen mussten oder gemacht haben.
Also bin ich eigentlich schon froh, wenn ich von 90-95% der RS und 10-30% der WRS SuS überhaupt irgendwas zurück bekomme.

Auch wenn Holger meint

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das deutschlandweit in der Breite so viel anders (besser) aussieht. Es ist statistisch einfach unmöglich, dass die KuK und SuS nur an meiner Schule (fast) alle die Einstellungen, Defizite etc. im digitalen Bereich haben.

Wir sind eine durchschnittliche, recht große staatliche Bildungseinrichtung im Bereich Mittelstufe (WRS und RS) und keine Sonderschule o.ä.

Mag sein, dass hier im Forum überproportional Gymnasium und Berufsschule (berufliches Gymnasium) vertreten ist und es da tatsächlich (hoffentlich) deutlich besser aussieht.

Aber ich denke schon, dass man von meinem Schulverbund durchaus gewisse Rückschlüsse auf die deutsche Durchschnittsschule ziehen kann, auch wenn die Stichprobe sehr klein ist, zumal ich ja auch einiges von anderen Schulen ringsum mitbekomme, wo das meistens auch nicht anders / besser aussieht.

Viele Grüße
Steffen

Hallo Steffen,

Ganz ehrlich: „die Oberfläche vertrauter“?

Das ist halt einfach nicht wahr! In meinem Bekanntenkreis wurde Teams auf der Arbeit eingeführt. Riesenbrimborium, Einführungen, Betreuung… „Vertraut“ ist da erst einmal gar nichts. Microsoft lässt es sich halt etwas kosten, seine Produkte (erneut) an die Firmen zu bringen.

Ich bleibe dabei: ich werde nicht GEGEN Teams argumentieren, sondern FÜR Moodle. In beiden Fällen benötigt man Kompetenz, um es zu nutzen. Und noch (!) hat Microsoft in manchen Bereichen die Nase vorn, weil es eben lange Zeit das einzige war, was man kannte. Aber mal ehrlich: auch Moodle oder Ubuntu profitieren inzwischen davon, ein „bekanntes Gesicht“ zu haben. Das ist weder verwerflich noch erstaunlich. Und vermutlich bei uns allen so.

Dass Vitamin B da manchmal mehr bewirkt, als sachliche Argumente, kann man zu Recht zum Kotzen finden. Aber da muss ich nicht bei Microsoft anfangen…

Viele Grüße
Thomas

Hallo Steffen,

BelWü hat kein Unoconv? Jo, dann ist das halt schade!

Was Du über die Schüler schreibst… Du versuchst, sie zu etwas zu bringen. Ich sage: „Ladet hoch, was ihr habt, Moodle kann alles.“ Was davon ist attraktiver.

Das ist ja genau das, was ich meine: ofene Plattformen haben am Ende faktisch MEHR Möglichkeiten, nicht weniger. Und Microsoft 365 - das habe ich selbst ein paar Mal erleben dürfen - gängelt ganz schön mit dem „Microsoft way to do things“. Das merken nur viele eben erst recht spät.

Ansonsten findet selbst der Religionslehrer in mir es immer gut, „Gefühle“ und „Glauben“ mit Fakten zu würzen: https://stats.moodle.org/
So richtig nach „Einzelfall“ sieht es dann doch nicht aus. Mehr geht natürlich immer…

Viele Grüße
Thomas

Hallo Thomas,

ok, ich formuliere um: Weil M$ dran steht, meinen die Leute, es sei vertrauter und sind bereit(er), sich da rein zu denken.

Natürlich. Nur ist wie weiter oben schon argumentiert bei M$ die Bereitschaft, sich zu bschäftigen und Kompetenz anzueignen aus ??? Gründen (weil’s was kostet???) einfach deutlich höher.

Klar. Ich habe vor 17 Jahren selbst noch weder Linux noch OO/LO oder dergleichen benutzt, einfach weil ich mich bis dahin auch nicht nach Alternativen umgeschaut und deshalb nix vermisst habe.
Aber wenn es um das „bekannte“ Gesicht" geht, reicht das ohne eigenen Willen und Antrieb eben nicht aus. Sonst hätten inzwischen alle meine KuK und SuS nach über 10 Jahren nur Ubuntu und LO an den Schulrechnern genau das selber auch nutzen müssen.

Das Gegenteil war der Fall, die Rolle rückwärts zu ausschließlich M$ wurde vollzogen (auch wenn da durch meinen Exchef eigentlich andere, machtmotivierte Beweggründe der Auslöser waren).

Ich würde mir was anderes wünschen, aber in der Breite muss ich einfach feststellen, dass es im IT-Bereich immer am Ende auf die 4 großen Player rausläuft, und was Gerätesoftwate an Nicht-Mobilgeräten angeht, zu annäherund 100% auf ein und denselben.

Ich weiß selbst, dass ich die Dinge manchmal (zu) pessimistisch sehe, aber ich bin überzeugt, dass der Weg da raus aufgrund der Übermacht der 4 nicht mehr möglich ist. Es gibt viel mehr Beispiele, bei denen bei M$ geblieben oder die Rolle rückwärts gemacht wird (München etc.) als Projekte, bei denen man wirklich dauerhaft was anderes nutzt.

Geld, Macht, Lobbyismus und Vetternwirtschaft siegen am Ende immer - leider.

Viele Grüße
Steffen

Hallo Thomas,

ja leider, und wann das kommt steht in den Sternen.

Klar ist es für die SuS attraktiver, weil einfacher „irgendwas“ zu machen. Aber dann würde ich gar nichts über Moodle bekommen, weil der Webuntis-Messenger ist halt näher an dem Gedaddel, das die eh den ganzen Tag machen.
Inzwischen habe ich ja sogar aufgegeben, nur PDF über Moodle haben zu wollen. Wer PDF macht und in Moodle hochlädt - prima.
Aber wie gesagt, ich muss ja froh sein, überhaupt irgendwas zu bekommen - dabei reden wir jetzt noch nicht mal über die Qualität der Aufgabenbearbeitung :wink:

Ja, aber da sind wir halt wieder bei meiner Position:
Wir empfinden das als gängeln, die breite Masse als intuitiv/einfach. Das ist wie mit dem Button und seinem Aussehen:
Uns ist das egal, die breite Masse will den genau so, wie sie es von M$ kennen.

Viele Grüße
Steffen

Hallo zusammen,

mir wäre eine Positiv-Diskussion auch viel lieber, aber, @thoschi: bei einer benachbarten Schule :slight_smile: wurde sehr lange gemoodelt. mehr oder weniger erfolgreich. Jetzt wurde Teams (dazu noch) eingeführt und das geht so durch die Decke wie bei mir die Einführung von Matrix/Riot: Jeder zweite KuK hat sich das wegen Corona halt mal angeschaut und natürlich finden die das geil.
Ich soll jetzt ab und zu helfen, die Features und Vorgehensweise von Teams zu durchschauen (ohne es je benutzt zu haben).

Also frage ich mich natürlich auch, was denn die harten Fakten sind, die man dieser Schulleitung (z.B auch der meiner Grundschulkinder) mal vorwerfen (negativ) könnte oder sie umstimmen könnte (positiv).

Ehrlich: Ich sehe keine Chance mit optimistischem: „Hey, nutzt doch Moodle! Freiheit! Open Source! Public money - public code!“, weil …

… ich das andersherum sehe: Die KuK, die jetzt mal MS Teams gekostet haben, die wollen sich nicht - scheiß auf Freiheit - nochmal ein anderes System angewöhnen. Da bin ich mir auch ziemlich sicher.

  • Die Schüler fordern: hey, können wir das nicht in Teams machen, die anderen (Klassen/Fachlehrer) machen doch auch?
  • Die Lehrer schreiben keine Mails mehr. Wenn man es in Teams verpasst hat und kein iPad „pling“ macht, dann hat man es evtl. nicht mitbekommen.
  • Die Schulleitung denkt und hofft, dass die Datenschutzbedenken von den Justiziaren der STadt Karlsruhe gelöst worden sind, bloß weil ein Seggl am KM „(z.B. MS Office)“ in ein FAQ geschrieben hat.

Ich würde jetzt gerne Briefe an die Schulen schreiben, die MS Teams eingeführt haben und hätte gerne gute/harte Argumente, warum das nicht toll ist, was sie machen, bzw. positiv: warum sie eigentlich nicht das tollere machen:

Abhängigkeit der Schule, der Schüler, der Lehrer

Moodle und andere freie Software macht die Schule nicht abhängig von Microsoft. Es kann ja jeder privat oder auch dienstlich die Software nutzen die er will, aber sobald MS Teams offiziell eingeführt wird, wird jeder gezwungen das zu nutzen.

  • Sei es, die Apps auf Desktop/Tablet/Handy installieren zu müssen, weil der Webbrowser nicht alle Feature hat, die jemand fordert.
  • Sei es, dass Datenformate verwendet werden (OneNote), die nicht ohne MS Software verwendet werden kann
  • Sei es nur, dass der soziale Druck von KuK und von SuS immens wächst. Selbst wenn man mit etablierten Werkzeugen digital arbeiten will (Moodle), wird das als rückschrittlich betrachtet. Hier tötet die Einführung von proprietärer Software die eigentlich geeignetere Software Moodle über die soziale Schiene.

Featurediskussion

  • Moodle ist eine Lernplattform
  • MS Teams ist … ??
  • Offenheit bietet Gestaltungsfreiräume

Unlauterer Wettbewerb und Einschränkung der Freiheit

  • Warum wird für Microsoft und deren Produkte geworben? Schüler werden mit einer Software vertraut, die sie ein Leben lang für „den Standard“ halten werden. Gilt auch für eine Monopolstellung von Apple bei der alleinigen Einführung von iPads ohne Alternative!
  • Ohne die Bindung an diese Plattform muss jeder Schüler und Lehrer offen bleiben gegenüber z.B. Libreoffice und Google Docs, BBB oder Zoom, E-Mail, whatsapp oder Discord

Benachteiligung von technisch Minderbemittelten

  • Während eines Online-Unterrichts ist es deutlich leichter per E-Mail/Chat/Cloud zu kommunizieren. Bei den technisch Benachteiligten kann ein Datenaustausch ohne Video/Audio-Konferenzen noch funktionieren, während Video/Audio evtl. schon die Schere auseinander gehen lässt.
  • Bei einer Einführung eines integrierten Werkzeuges wie MS Teams haben diese Minderbemittelten keine Chance mitzumachen. Das gilt natürlich genauso für Moodle + BBB, allerdings kann der Lehrer ohne Teams einfach entscheiden: Diese Klasse moodlet nur, weil BBB eben nicht bei allen geht.

Datenschutzbedenken?

  • Datenschutz: mag geklärt sein für Karlsruhe vs. MS Deutschland, aber wieso funktioniert bei einem Englischunterricht mit Teams denn die Live-Übersetzung? (Das funktioniert scheinbar und ist super-geil, klar.) Wie stellt man sich vor, dass Cortana das datenschutzkonform macht, wenn ich mit Schülern Video-Konferenz macht?
  • Wie soll denn ein Schüler denken: MS Teams ist schon datenschutzkonform, wenn die Schule das nutzt. Aber warum ist dann whatsapp mit Lehrern verboten? Warum sollte whatsapp mit Lehrern dann nicht mit dem datenschutz vereinbar sein? Wer versteht denn hier den Unterschied (wenn es einen gibt?))

Bedenken bezüglich der Verwendung meiner Daten

Gelten die AGBs (siehe unten) und was heißt das für die Urheberrechte? meine Persönlichkeitsrechte?
Ich habe hier mal laienhaft die AGBs gelesen und frage mich, ob die auch für jetzt und uns (Schulen, die MS Teams benutzen) gelten:

https://www.microsoft.com/de-de/servicesagreement

darunter bei 2b:

… und um die Produkte und Dienste von Microsoft zu verbessern, gewähren Sie Microsoft eine weltweite und gebührenfreie Lizenz für geistiges Eigentum zur Verwendung Ihrer Inhalte…

heißt das, ich brauche mein U-Material gar nicht mehr lokal zu speichern, das hat Microsoft schon (verkauft)? Ich werde es also anderswo wiederfinden?

und

…Falls Sie Ihre Inhalte in Bereichen eines Diensts veröffentlichen, in denen sie öffentlich oder ohne Einschränkungen online verfügbar gemacht werden, können Ihre Inhalte in Demos oder Materialien zur Bewerbung des Diensts erscheinen…

und 4.iv.2.b

…Wenn Sie dies tun, stimmen Sie zu, dass der Inhaber der Ihrer E-Mail-Adresse zugeordneten Domäne über das Vorhandensein Ihres Microsoft-Kontos und der damit verknüpften Abonnements benachrichtigt werden kann, Ihr Konto steuern und verwalten sowie auf Ihre Daten, einschließlich der Inhalte Ihrer Mitteilungen und Dateien, zugreifen und diese verarbeiten darf und Microsoft den Inhaber der Domäne benachrichtigen darf, wenn das Konto oder die Daten gefährdet sind…

auf deutsch: der Schulträger / das Land kann dich überwachen? Wenn ich „Nazi“ an einen Kollegen schreibe, dann schreibt Microsoft eine Mail an meinen Schulleiter, weil die Analysesoftware meinen Post geflaggt hat?

… Sie nehmen des Weiteren zur Kenntnis, dass die Nutzung der Microsoft-Dienste durch Sie eventuell Verträgen unterliegt, die Microsoft mit Ihnen oder Ihrer Organisation hat, und die vorliegenden Bestimmungen nicht gelten…

Noch besser. Das heißt alles oder gar nichts. Es kann alles viel besser sein, oder NOCH SCHLIMMER!
Woher weiß ich denn, was jetzt für mich gilt?

Ich wäre für Kommentare zu meinen Argumenten und Hinweise auf eine neue gute Argumente noch weiterhin dankbar. ICh würde für spezifische und allgemeine Fragen und Antworten dieser Art auch einen Wikiartikel aufmachen, wo wir gegenseitig die besten Argumente sammlen könnten.

LG, Tobias

Hallo Tobias,

tja, was soll ich sagen: Meine Erfahrung, meine Rede, und alles bestätigt, worauf es rauslaufen wird.

Ebenso meine Rede.

Auch meine Rede.

Tun sie sogar schon ohne dass irgendwer an der Schule das anbietet, weil die das halt von den Eltern aus dem Homeoffice whatever schon kennen und ggf. schon (privat) nutzen.

Nochmal: Ich bin sicher oft eher pessimistisch, beobachte das Ganze aber lange genug, und auch das was z.B. Tobias berichtet, bestätigt mir, dass mein vermeintlicher Pessimismus vielleicht doch mehr Realitätsbewusstsein und nicht „ich klammere mich mal noch an der Hoffnung fest, weil die stirbt zuletzt“. Das soll jetzt kein Vorwurf magelnder Realitätsbewusstsein whatever sein, wenn es jemand anders sieht und noch hoffnungsvoll ist - sei ihm wirklich von Herzen gegönnt. :+1:

Für mich steht nach 17 Jahren unter Berücksichtigung aller Erfahrungen und Diskussionen dazu fest:
Es gibt, ob uns das gefällt oder nicht, keinen Ausweg mehr aus der Abhängigkeit der breiten Masse und der Gesellschaft inkl. Bildungsbereich aus der Abhängigkeit von den 4 großen US-IT-Konzernen

Früher oder später haben die noch den letzten Bereich in Industrie, Wirtschaft und Bildungsbereich infiltriert und sich bis auf den letzten Rechner / Tablet / Smartphone / Anwendungsbereich ausgebreitet.

Jeff Bezos sagt das ja sogar ganz offen: „Wir pumpen ohne Rücksicht auf Verluste so lange Geld rein, bis wir unser Ziel erreicht haben“.

Ich glaube nicht, dass Open Source sterben wird, aber halt nur im Serverbereich und bei ein paar Nerds wie uns noch eine Rolle spielen und genutzt werden wird.

Außer vielleicht, es kommt in den Langzeitfolgen von Corona whatever zu solchen wirtschaftlich-gesellschaftlichen Auswirkungen, dass wir plötzlich alle ganz kleine Brötchen backen und mit offenen, freien und kostenlosen Angeboten „abfinden“ müssen. Das will aber halt auch keiner.

Viele Grüße
Steffen

Hallo Forum,

ich möchte einmal daran erinnern dass man in Frankfurt auf die ganz große Micosoft-Lösung setzt. Alles wird zentral verwaltet. Als Emotet in Frankfurt zu schlug stand alles still, auch die Schulen!

Viele Grüße

Alois

Ps. Ich bin seit ich aus der Schule raus bin völlig weg von MS und lebe noch!

Hallo Alois,

das will keiner hören bzw. wird genauso runter gespielt wie der Datenschutz.

Ist ja auch nicht so, dass der Einsatz von M$ in Bundestag, Krankenhäusern etc. pp durch Schadsoftware nicht schon massiv für Probleme, Datenlecks, Ausfälle der Infrastruktur etc. pp. geführt und für langen Stillstand gesorgt hat.

Krankenhäuser sind ja auch gar nicht systemrelevant - sieht man gerade jetzt während Corona echt prima.
Was, wenn jetzt ein Windows-Virus die Infrastruktur im Gesundheitswesen lahmlegt :thinking:

Aber ist halt einfach so:
Mit Tempo 250 auf die Betonmauer zu, und immer weiter schön das Gaspedal bis zum Anschlag durchdrücken. Wird schon nix passieren :crazy_face:

Ja klar, nur interessiert das jemanden bei den Entscheidungsträgern? :thinking:

Viele Grüße
Steffen

Hallo Steffen,

Dass war nur eine unbedeutende Randbemerkung die ich mir nicht verkneifen konnte.

Gruß

Alois