500 Mio Euro für Lehrer-Geräte: Welche Geräteauswahl macht Sinn?

Hallo,

es soll ja 500 Mio Eruro dafür geben, dass jeder KuK ein Dienstgerät bekommt. Wenn das Geld dafür dann tatsächlich auch zweckgebunden in den Schulen ankommt - prima.

Aber dann stellen sich ja viele Fragen und es gibt unter den KuK kontroverse Meinungen:

  • Tablet oder richtiges Notebook?
  • Welches OS?
  • Welche Features soll/muss das Gerät haben, um damit im Unterricht, aber auch in der Vorbereitung effizient zu arbeiten?

Für mich steht die Nutzung im Unterricht im Vordergrund:

  • leicht, mobil, lange Akkulaufzeit
  • Tochscreen und Stiftbedienung
  • möglichst auch kabellos mit dem Beamer koppelbar

Spricht erst mal sehr stark für ein Tablet (was ich auch schon seit einigen Jahren einsetze).

Ich kenne aber zahlreiche Stimmen aus meinem Kollegium, die der Ansicht sind, da Gerät muss unbedingt Windows drauf haben, weil sonst kann man damit ja nicht arbeiten.

Ja, auf einem Android oder auch Apple-Tablet möchte ich jetzt auch nicht zwingend meine ganze Vorbereitung machen, v.a. weil es da kein (vollwertiges) LO dafür gibt.

Spricht dann wieder eher für ein richtiges (Sub)Notebook. Da reicht das Geld (die Rede ist ja von 600 Euro pro Gerät) nicht, um Touch & Stift & mobil zu vereinen.

Andererseite brauche ich definitiv kein Windows (und will ich eigentlich auch nicht).

Gibt es bei euch schon Überlegungen dazu, was da angeschafft werden soll?
Habt ihr unabhängig von diesem Förderbetrag aktuelle Empfehlungen für Geräte, die leicht, lange Laufzeit, Touchscreen, Stiftbedienung und vielleicht (zumindest andockbare/koppelbare) Tastatur vereinen?

Viele Grüße
Steffen

Hallo Steffen,

wir, eine Krankenpfleschule, setzen iPad-Tablets ein, Stückpreis ca. 400€ netto.

Soweit ich das einschätzen kann, ist das erstklassige Hardware, schnell, lange Aku-Laufzeiten, aktuelle Software-Updates und „sicher“.

Ob das alles DSGVO-konform ist, ziehe ich Zweifel, aber Microsoft und Google sind da aber auch kein Stück besser.

Bin Apple-Anfänger, aber im Wesentlichen überzeugt mich das iPad sehr. Nach 25 Jahren als Windows- und Linux-Anwender/Admin …

VG Andre

Hallo,
bei uns wollen zwar die Lehrer kein Windows drauf haben, aber damit richtig arbeiten/vorbereiten können - es soll also nicht als Zweitgerät dienen. Daher tauschen wir bei uns in der Schule (technisch/gewerbliche Schule) alle Tablets gegen Convertibles aus. Hier ist der Einsatzbereich einfach wesentlich größer, da auch spezieller Software zum Einsatz kommen kann. Das ist nicht nur für den IT- und Berufsschulunterricht von Vorteil, sondern auch unsere Sprachlehrer sind darüber froh.

Zwecks OS: Da viele Lehrer bei uns eh auf Open Source-Software setzen und es auch technisch viele Vorteile bietet, kaufen wir Convertibles, auf denen Ubuntu gut läuft. Sowohl die Lehrer- als auch die Schüler-Leihgeräte werden mit dem gleichen Image ausgeliefert. So hält sich auch der Support in Grenzen, wenn etwas nicht geht.

Liebe Grüße,
Leo

Welche genau?

vG

Wir haben für die Schüler gebrauchte Lenovo Yoga 12 gekauft - sobald wir wieder dürfen, werden wir noch mehr anschaffen. Für die Lehrer sind es Lenovo x370 Yoga - ebenfalls gebraucht…

Hier ein großer Thread hierzu:

1 „Gefällt mir“

Hallo,

danke schon mal. Privat habe ich mir im Februar ein x390 Yoga gekauft, aber da sehe ich 2-3 Probleme:

  1. zu teuer (was zahlt ihr für die x370 Yoga?)
  2. Zumindest mit Linux (Ubuntu) als BS hält das im Gegensatz zu meinem 7 Jahre alten Samsung Note 10.1 2014 Edition Tablet keinen Unterrichtstag durch, ohne an die Steckdose zu müssen
  3. Nicht kabellos mit dem Beamer nutzbar, wenn man keine Beamer hat, bei denen das über WLAN geht. Außerdem im Gegensatz zu einem Tablet auch nicht gut länger in einer Hand zu tragen.

Ich selbst bin halt dank Miracast die ganze Stunde lang mit dem Tablet im ganzen Raum unterwegs und die SuS sehen alles am Beamer.
Fände ich schlecht, wenn das nicht mehr geht.

Viele Grüße
Steffen

Hallo,
je nach Zustand und Ausstattung zahlt man dafür 550 bis 750 Euro.
Wir handhaben es etwas anders mit der Nutzung der Medien: Bei uns möchte niemand mit dem PC in der Hand umher laufen. Bei längeren Schülerarbeitsphasen machen wir den Beamer sogar aus. Wenn es einen Aufschrieb vom Lehrer gibt, sitzt er immer vorn. Am Lehrertisch ist ein Visualizer und sowohl USB-C und die älteren Lenovo Ladegeräte-Stecker. Einige Kollegen schließen den Rechner direkt am Visualizer an, so dass relativ zügig zwischen Laptop und Dokumentenkamera umgeschalten werden kann. Viele Kollegen (wie auch ich und meine Schüler) mögen das jedoch gar nicht. Bei uns filmt die Kamera den Laptopmonitor ab. Dadurch bieten sich mir sehr viele Vorteile:

  1. Die Schüler sehen meine Hand beim Schreiben - auch wenn ich mal mit dem Finger worauf zeige. Sieht man wohl viel besser, als wenn sich nur der Mauszeiger bewegt.
  2. Ich kann nur einen Teil meines Monitors abfilmen lassen. Zum einen muss ich dann nicht so groß schreiben, damit meine Schüler am Beamer alles lesen können und zum anderen kann ich die andere Monitorhäfte für mich nutzen (Aufschrieb von letztem Jahr, Notizen für die Stunde, WhatsApp-Chat mit der Freundin, etc.)
  3. Bin außerdem sehr flexibel - möchte ich mal kurz was im Buch zeigen, halte ich es drunter. Gleiches gilt für die Aufgabe/Mitschrieb/Lösungsvorschlag eines Schüler oder ich decke auch mal mit einem Blatt einen Teil meines Aufschrieben ab, etc…

Daher ergeben sich für uns die Probleme 2 + 3 nicht :wink:

Liebe Grüße, Leo

Hallo Sven,

sehr schlecht. Ich will nur extrem ungern wieder mit dem Windows-Virenschleuder-Lock-in-Kram auf „meinem“ Gerät arbeiten müssen. Das langt an den PCs und NB die im Schulnetzwerk stehen.
Auf meinem privaten x390 Yoga kam sofort Linux drauf.

Viele Grüße
Steffen

Hi Steffen,
Die Frage der Geräte und des Betriebssystems ist auch eine Frage der Wartung. Wer bespaßt das Zeugs? Wenn ich das machen muss, dann nur Ubuntu. Wer was anderes will, muss selber ran.
LG
Max

Hallo Max,

gibt doch auch Geld für Administration und Wartung :rofl:

Aber an „mein“ Gerät würde ich nach Aushändigung eh niemand mehr dran lassen. Zu groß die Gefahr, dass dann was nicht mehr funktioniert :see_no_evil:

Viele Grüße
Steffen

Hallo Max,

ich stelle mir immer vor dass unsere Kanzlerin einen neuen PC ohne BS und das drumherum bekommt und man ihr dann sagt „mach mal“. Bei den Schulen erwartet man das!

Gruß

Alois

Ps. Ich habe kein Problem damit, wenn die Schule sagt „wir wollen das selbst machen“. Es gibt gute Gründe dafür. Aber grundsätzlich den Schulen die Arbeit überlassen führt dazu, dass nichts an vielen Schulen geht, weil das Personal heillos überfordert ist.

Hi Alois,
war nicht „grundsätzlich“. Ich habe nur gesagt: Wenn ich da irgendwie beteiligt sein muss, dann kommt da Ubuntu drauf, weil ich sonst zuviel Ärger habe.
Wenn die Stadt kein unnötiges Geld für Wartungen ausgeben muss, kriegen wir mehr Geräte. Und mit Linbo kostet mich ein Gerät 3 Minuten Arbeitszeit für die Installation :slight_smile:
Also haben wir das so eingefädelt, in gegenseitigem Einvernehmen sozusagen :slight_smile:
LG
Max

Hallo Max,

Du warst damit auch nicht gemeint. Es ist - mein Eindruck - dass man zwar viel Geld für die Anschaffung von technischem Gerät aus gibt, aber bei den Kosten für den Support spart.

Viele Grüße

Alois

Hallo Max,

Wenn die Stadt kein unnötiges Geld für Wartungen ausgeben muss, kriegen
wir mehr Geräte. Und mit Linbo kostet mich ein Gerät 3 Minuten
Arbeitszeit für die Installation :slight_smile:

linbo verkürzt die Zeit pro Client immens.
Mit auspacken, aufstellen, anschließen, aufnehmen der MAC,
Partitionieren und Imagen und danach beschriften und wegpaken ist das
allerdings etwas mehr als 3 Minuten.
Sagen wir mal 5 Minuten… bei 140 Rechnern …macht 700 Minuten, also
fast 12 Stunden.

Ich finde das super, dass du das machst: ich hab es ja auch gemacht, ich
will nur, dass dir klar ist: das dauert…
Ich hab 3 Wochen gebraucht bis alle 120 Rechner durch waren: und ich
hatte ein Zimmer mit 12 Netzwerkdosen und Stromdosen, wo ich sie in 12er
Chargen durchnudeln konnte.

Zwei Dinge rauben Zeit:

  1. Bios Einstellungen + Passwort setzen
  2. die Rechneraufnahme.

LG

Holger

Hi Holger,

Das kann man bei einem Dienstleister auch mit bestellen (sagte mir die Stadt) … oder Schüler machen lassen g
Grad hab ich Laptops mit externer Netzwerkkarte (als „Schwänzchen“). Super, da muss ich gar keine MAC aufnehmen, wenn ich immer das gleiche „Schwänzchen“ nehme…
aber klar, es dauert etwas länger, ich will auch gleich immer die Laptops ganz laden (schont den Akku)…
LG
Max

Hallo zusammen,

den Beiträgen entnehme ich, dass es bei den Lehrergeräten offenbar ähnlich laufen soll wie bei den Leihgeräten: Der Schulträger kommt an das Geld und redet (verhandelt) dann mit den Schulen, wie es eingesetzt wird.
Dass es da kein genaueres Procedere gibt, verwundert mich, wenn ich daran denke, wie die Regeln zur Verarbeitung von personenbezogenen Daten auf privaten Geräten aussehen. Nicht dass ich an bürokratischem Aufwand ein Interesse hätte - der Medienentwicklungsplan hat ja gezeigt, wie lähmend das sein kann -, aber wird das nun ein Dienstlaptop oder ein Gerät, mit dem jeder tun und lassen kann, was er will, Hauptsache man ist gefühlt im Digitalisierungsprozess an Deutschlands Schulen einen Schritt weitergekommen.
An unserer Schule steht, wie in vielen anderen auch, auf jedem Lehrerpult ein Schullaptop. Außerdem gibt es die Möglichkeit private Geräte anzuschließen. Wenn jetzt noch das Lehrergerät dazukommt, wird es eng. Aber im Ernst: Bevor ich mich darauf einlassen würde, mir diese Geräte auch noch ans Bein zu binden, müssten einige Fragen beantwortet werden, und die Entlastung für die evtl. Betreuung ist eine davon.

Viele Grüße

Wilfried

Hallo Max,

Das kann man bei einem Dienstleister auch mit bestellen (sagte mir die
Stadt) … oder Schüler machen lassen /g/
Grad hab ich Laptops mit externer Netzwerkkarte (als „Schwänzchen“).
Super, da muss ich gar keine MAC aufnehmen, wenn ich immer das gleiche
„Schwänzchen“ nehme…

Vorsicht: dann heißen alle gleich.
Das führt zu Problemen, wenn sie in „Grün“ verwendet werden.
Über WLAN ist das wahrscheinlich wurscht.

Aber: ich bin ganz froh, dass sie bei mir alle eindeutig in der
devices.csv stehen: so kann ich die Laptops selbst dann identifizieren,
wenn jemand das Etikett abgezogen hat.
… da deine keine eingebaute Netzwerkkarte haben, würde ich mir schon
überlegen die WLAN MAC wenigstens zu „kartografieren“.

LG

Holger

Hi Holger,
es sind wirklich absolut nur Leihgeräte, die kommen nicht in grün. Auf den Leihvertrag müssen Seriennummer und Inventarnummer der Stadt eingetragen werden…
Ehrlich: ich mag die garnicht alle in meiner workstations haben…
LG
Max

Hallo Liste,

unser Sachkostenträger weiß nichts von einer Finanzierung oder irgendwelchen Töpfen und bremst uns in der Anschaffung…

Wie finanziert ihr die Lehrer-Geräte?

Liebe Grüße
Jürgen

Hallo Jürgen,

Bildschirmfoto von 2020-10-24 12-23-44

Quelle: https://www.gew-hessen.de/fileadmin/user_upload/veroeffentlichungen/insider/2003_insider.pdf

Meine persönliche Meinung:

Die Endgeräte für Schüler und Lehrer werden nur ein Schub für Apple und Co.!


aus dem verlinkten Insider :slightly_smiling_face:

Gruß

Alois

Ps. Das weiter Lesen des Beitrages ist ebenfalls sehr interessant. Da geht es um das Versenken weiterer Millionen!