Zukunft der Netzwerkberaterstunden (in BW)

tl;dr Nur noch 2 Stunden für Netzwerkberater ab SJ 25/26

Am Horizont braut sich offenbar neues Unheil zusammen. Bekanntermaßen vergeben seit vielen Jahren die meisten Schulen mehr als 2 Stunden für Systembetreuung. Dies ist selbstverständlich allen Beteiligten, also insbesondere RP als auch KM, bewusst.
In diesem SJ hat jetzt der Rechnungshof bei den RPen angefragt um zu erfahren ob und wenn ja mit welcher Begründung im Einzelfall die Zahl der Stunden überschritten wurde. In Gesprächen wurde mir hierzu mitgeteilt, dass damit letzlich die Kommunen unter Drucke gesetzt werden sollen.
Bis hierhin nichts ungewöhnliches, jetzt scheint man aber im Rahmen einer Softwareumstellung (WinLAV->PUM (ASV-Modul)), die ab kommenden SJ verpflichtend für alle Schulen ist, ein Hardcoded-Limit auf maximale 2 Stunden einführen zu wollen. Damit ist der bisherigen Genehmigungspraxis das Wasser abgegraben. Das eigentlich tragische dabei ist, dass diese Änderung bisher offenbar nicht hinreichend kommuniziert wird so, dass wir als Netzwerkberater am Ende möglicherweise die Gekniffenen sind, wenn die Änderung nicht doch noch aufgeweicht wird.
Da kommt ihr ins Spiel. Weißt eure SL daraufhin, insbesondere wenn ihr mehr als 2 Stunden Systembetreuung bekommt, dass eine solche Änderung am Horizont heraufzieht. Auch die Schulträger müssen sich auf die Änderungen einstellen können und die sich auftuende Lücke füllen.

Ich möchte das nicht als Panikmache in den Raum stellen und vielleicht kommt ja doch noch alles anders wenn erstmal allen Beteiligten klar wird, was da, bei gleichzeitig gewünschter zunehmender Digitalisierung, auf uns zukommt. Wenn dieses Thema aber nirgends bekannt ist, wird es zu spät sein um noch etwas zu ändern.

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Tag alle,
ich versteh Dein Posting nicht so ganz, bisher bekommen wir eine Anzahlt von Stunden pro bestimmter Anzahl Rechner, die betreut werden. Soll das auf insgesamt 2h pro Schule gedeckelt werden? Oder pro Lehrer?

Selbst wenn wir unsere Schulleitung darauf hinweisen duerfte sich so oder so nichts daran aendern, vermute ich zumindest.

Hallo,
so wie ich das verstehe, erlaubt die neue Software für die Schulleiter nicht mehr als 2 Stunden (pro Schule) für Netzwerkberatung anzugeben…
Dass das Programm noch Spielraum zulässt, weitere Stunden für Netzwerk auszuweisen ist glaub nach jetzigem Stand nicht vorgesehen.
LG

Ah ok, das geb ich so mal weiter.

Ist Netzwerkberatung das Gleiche wie Systembetreuung?

Nach meinem Verständnis ja.

Dann rechne ich die Stunden mit der Stadt ab und geh von dem Geld 10 Jahre frueher in Ruhenstand. Der Markt an Fachinformatikern ist leer, weder die Stadt noch die Firmen um uns rum haben Kapazitaeten das was wir brauchen zu realisieren.

Geht es hier um alle Schulen? Gymnasien? Berufsschulen?

es kann nicht um Berufsschulen gehen. Da gilt die 2-Stunden-Regel meines Wissens sowieso nicht.

Das ist ja zudem eine von Bundesland zu Bundesland vollkommen anders geregelte Geschichte. Da macht es wenig Sinn wenn alle mitreden und jeder von seinem Land ausgeht :joy:

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Geht um Ba-Wü. Könnte man im Titel ändern…

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Und da um Gymnasien/Realschulen?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die den Berufsschulen die Stunden auf 2 kürzen… dann fährt der Karren mit Schwung an die Wand und das müssen sie auch wissen.
Aber ich wundere mich weil bei uns (Realschule) ist es schon so, dass 2h Deckel sind und auch softwareseitig verhindert wird, dass man mehr beantragt. (RPF)

Mit 2h kann man doch ueberhaupt gar nix machen. Ist dann auch kein Wunder, dass in den Gymnasien der ganze Informatikkram beschissen unterrichtet wird, zumindest war das bei meinen Soehnen so. Die Lehrer hatten gerade mal eine Ahnung von aktuellen Netzwerkthemen, ist ja auch kein Wunder, aus dem Buch kann man das nicht lernen.

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Ja das sind halt alles idealistische Menschen, die Spaß an sowas haben…
… trotzdem muss man sie angemessen bezahlen…

Sorry da hab ich etwas verkürzend geschrieben. Konkrete Informationen liegen mir für die Gymansien vor. Selbstverständlich in BW.

Ich gehe davon aus, dass das auch an allen anderen Schularten auf das in den Tabellen der jeweiligen Verordnung festgelegte Maximum festgesetzt wird. Was das im Einzelnen bedeutet weiß ich nicht aus dem Kopf. Ich glaube aber das insbesondere für die Realschulen auch unangenehmes droht, da könnte sich eine Recherche sicherlich lohnen.

Hallo,

So auch bei uns seit Jahr und Tag, ebenfalls RPF.

Ich fand es schon immer ungerecht, dass in anderen RP wohl mehr genehmigt wurde, auch wenn ich das jedem durchaus auf gegönnt habe und gönne. 2 Std sind ein Witz.

Aber vermutlich will man genau dem nun ein Riegel verschieben, nur halt in die falsche Richtung.

Viele Grüße
Steffen

Es gibt wohl irgendeine Verordnung oder Schreiben aus den 90er Jahren, in dem die 2 Stunden erwähnt werden. Auf dieses beziehen sich die Entwickler.
Naja, seit den 1990er ist im Bereich Digitales/IT ja nicht viel passiert…dann kann man das schon mitführen.
Für 2 Stunden würde ich übrigens den Server ausschalten und jemand anderes darf ihn dann wieder hochfahren, der die 2 Stunden nehmen möchte.

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Hallo,

wir rechnen für Gymnasien in BW ja für 1 Stunde Deputat mit 72 Zeitstunden im Jahr. Die 144h Arbeitszeit reichen bei mir nicht ganz pro Jahr … aber dadurch, dass es eine kleine Schule ist, bin ich auch nicht weit darüber. Ein bisschen Hobby ist es auch. Dieses Jahr habe ich begonnen, möglichst viel auszulagern. Diese Zeitinvestition rechnet sich hoffentlich bald.
Gesamtwirtschaftlich ist es natürlich schon die Frage, ob ein Dienstleister mit einem schlechter bezahlten Fachinformatiker nicht in der gleichen Zeit oder sogar noch schneller hinbekommt. Ein Beamter mit A14 ist für manche Aufgaben der Systembetreuung eigentlich überqualifiziert.
Wenn man genauer hin schaut, wird die Rechnung komplizierter. Wer kommuniziert Funktionen und Neuerungen im Netzwerk? Wer dokumentiert den Workflow zum Klassenarbeitsmodus, zur Nutzung der Nextcloud, Einrichtung des Mailprogramms? Wer kanalisiert die zukünftige Entwicklung im IT Bereich der Schule? Ich weiß es natürlich auch nicht. Stelle aber immer wieder fest, dass ein großer Teil meiner investierten Zeit in die letzten 10% der Optimierung fließen und die restlichen 90% auch mit viel weniger Zeitaufwand funktionieren würden.
VG
Christian

Hallo zusammen,

für mich ist das große und eigentliche Problem das, was Du andeutest: Es geht bei meinem Job nicht um IT im engeren Sinne. Das wird mir umso klarer, seit wir (sehr gut) mit einem neuen „Schulassistenten“ (sowas gibt es leider eher selten) zusammenarbeiten. Der übernimmt seitdem den basalen Technikkram (lockere Kabel stecken, Mäuse tauschen, usw) und mein Kollege und ich kümmern uns eben um die Schnittstelle zwischen Schule und IT. Welche Programme laufen wie. Vernetzung mit der Datenschutzbeauftragten. Imagepflege mit Blick auf den Alltag im Unterricht. Planung der Schulnetzentwicklung, Formulierung von Anforderungen, etc…

„Hobby“ ist für mich, dass ich die Aspekte des „Technikkrams“, die eben vom einfachen Fachinformatiker mit den „Standardantworten“ (MS OFfice, Teams, …) beantwortet werden, um für aus meiner Sicht eben zentrale Aspekte eines Schulnetzes anreichere und nebenher dann auch selbst ausführe. Müsste ich nicht, macht mir aber gerade rückblickend Spaß.

Nur: das Land tut eben so, als gäbe es diese äußerst herausfordernde, problematisch „Schnittstelle“ nicht. Ein Techniker telefoniert kurz mit dem Schulträger und dann ist klar, was zu tun ist. Für mich spricht da jede Erfahrung gegen - aber Beratungsresistenz gehört da glaube ich zur Berufsbeschreibung von bestimmten (Bildungs)Politikern, Organisationen und Schulträgern…

Viele Grüße
Thomas

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Morgen,
stellt sich mir dennoch die Frage, woher das notwendige Wissen fuer praktischen Netzwerkunterricht an Schulen kommen soll, wenn es genau gar keine Lehrer gibt, die die Inhalte auch wirklich praktisch realisieren koennen. Ok, wir sind Berufsschule und unterrichten Fachinformatiker, da sind die Anforderungen an den Unterricht sicher hoeher als am Gymnasium.

Geht man aber davon aus, dass IT-Grundbildung zu den grundlegenden Faehigkeiten gehoert wie Lesen, Schreiben und Rechnen (die zumindest gefuehlt leider auch nicht besser werden), dann benoetigen wir hierfuer definitiv Lehrer mit Praxiswissen, den aus dem Buch kann man sich auf diesen Unterricht nicht vorbereiten. Ein paar Lehrerfortbildungen bringen da auch nicht wirklich viel.

Ich halte es fuer unabdingbar, dass Lehrer das Schulnetz zumindest teilweise selbst aufbauen/administrieren, anders gibt das nix mit dem Unterrichten.

Ich denke beim Netzwerkunterricht ist es besser Netzwerker zu Lehrern zu machen, die Kroete dass diese eventuell nicht so die Hammerpaedagogen sind ist leichter zu schlucken als dass sie keine Praxiserfahrung haben.

Gruss Harry

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