Zukunft der Netzwerkberaterstunden (in BW)

Hallo Harry,

an allgemeinbildenden Schulen bilden wir keine Netzwerker aus. Und unser Schulnetz ist deutlich komplexer als das was wir den Schülern lehren: Sowas wie VLANs gibt es bei uns im Curriculum nicht.

Wir unterrichten Informatik und das ist deutlich mehr als ein bisschen Netzwerk. Und sorry wenn ich das so sage: Ein Netzwerker hat nicht automatisch Ahnung von Informatik und schon gar nicht von der Informatik-Didaktik.
Das wäre so, wie wenn du sagen würdest: Lasst uns lieber einen Franzosen (ohne pädagogische Ausbildung) zum Französischlehrer machen, denn die sind ja Muttersprachler…

Dazu kommt, dass ich auch schon mit ‚Profis‘ zu tun hatte, die Ihren Job nicht korrekt gemacht haben und ich dann doch wieder selbst nachkonfigurieren und offensichtliche Fehler beheben musste…,
Und das, ohne dass ich Netzwerker wäre oder Praxiserfahrung in dem Bereich mitgebracht hätte.
Praxiserfahrung hatte ich nämlich eher in der Softwareentwicklung.

LG,
Simon

Abend Simon, die Wahrheit liegt wohl in der Mitte. Ich bin auch kein Fan von Fachidioten, aber in dem Sektor in dem ich mich bewege brauche ich eigentlich Admins die unterrichten. Ich unterrichte Fachinformatiker Systemintegration und das geht aus keinem Buch.

Gruss Harry

1 „Gefällt mir“

Hallo zusammen,

Das sehe ich genau so. Ich unterrichte auch an einem Gymnasium. Und ich denke, dass man als Informatiklehrer ein bisschen über den Tellerrand rausschauen können sollte. Klar kommen in meinem Unterricht keine VLANs vor. Aber IP-Adressen oder Netzwerke oder Gateways schon. Natürlich steige ich da nicht besonders tief ein. Aber wenn ein Schüler fragt, sollte man schon die Frage verstehen…
Gruß,
Mathias

1 „Gefällt mir“

Hallo zusammen,

von Spezialwissen wie bei Harry erforderlich abgesehen, denke ich nicht, dass es die Hauptargumentation sein sollte, dass Informatik-/DV-Lehrkräfte das Schulnetz administrieren müssen, um netzwerktechnisch auf dem Laufenden bleiben zu können. Sonst müssten alle Inf-Lehrkräfte ja auch unbedingt das Netzwerk betreuen. Und als Bio-Lehrer muss ich auch keine Gärten anlegen oder nebenher Menschen/Tiere operieren, um die jeweiligen Inhalte im Unterricht einigermaßen umfassend rüberzubringen.
Es ist schlicht und ergreifend die Frage, wer es denn sonst machen sollte! Und da fallen mir nur zwei Möglichkeiten ein: ein externer IT-Dienstleister und/oder ein internes IT-Team des Schulträgers.
Ersteres ist so teuer, dass das niemand wird zahlen können und wollen und Letzteres gibt es in den meisten Fällen (noch) nicht.
Bei uns wird eine zentrale Schul-IT auf Schulträgerebene seit 2 Jahren aufgebaut aber es ist davon auszugehen, dass die noch mind. 10 Jahre und enorme personelle und finanzielle Ressourcen brauchen, um die Schulen „komplett“ IT-mäßig zu betreuen, wenn dieses Projekt denn überhaupt so weit kommt.
Sollten die (lachhaften) Anrechnungsstunden vorher gekürzt oder gestrichen werden und Fall 1 oder 2 kommen nicht in Betracht, weil zu teuer oder nicht vorhanden, na dann macht den Job halt zusätzlich zum Unterricht weiter, meldet eine Nebentätigkeit an und schreibt der Schule eine schöne Rechnung.

My 0,02$, viele Grüße,
Jochen

1 „Gefällt mir“

Das sehe ich so wie Jochen mit der Netzwerkbetreuung.
Auch wenn es wünschenswert wäre dass der Schulträger eine Schul-IT aufbaut, ist die Sache halt auch die, dass es an Schulen, an denen ein gut funktionierendes Lehrer-Team existiert und mühsam sich einzelne Lehrkräfte die Fachkenntnisse erworben haben, damit die Schule läuft…, es dann schon ein bissle merkwürdig sein wird, wenn dann diese Lehrkräfte die Schul-IT des Schulträgers einlernen müssen, damit die Schule auch dann weiterhin läuft, gleichzeitig die Aufgabe aber dann an auf andere übertragen wird, die es eventuell weniger gut können.
Hmmm, das scheint Prinzip zu sein. Ist ja bei belwue auch so gewesen…

mein Schulträger: drittgrößte Stadt in BW.
Hat mit einer Ankündigung von 20 Tagen seine - für das pädagogische Netzwerk zuständige - Abteilung in Luft aufgelöst und schnell einen Übergangsvertrag mit einem externen IT-Dienstleister geschlossen. Offensichtlich mangels personeller Ressourcen.

Wie geht das? Ich ziehe das in Betracht. Allerdings - ich kann mir ja schlecht selbst das Lastenheft selbst schreiben.

VG, Tobias

Hallo,

Du siehst das falsch (lies: nicht kreativ genug): Du schreibst nur die Zuarbeit zum Lastenheft der Schulleitung, welche das Lastenheft dem Vertragspartner kommuniziert.

MfG Buster