Veränderte Bootreihenfolge "im Zusammenhang mit" Linbo-Start

Hallo zusammen,

wir haben uns jetzt endlich mal mit ausführlichen und systematischen Tests dem Thema „verwürfelte Bootreihenfolge“ widmen können.
Nachdem @graueralltag und ich lange jeweils gegenseitig Windows bzw. Ubuntu die Schuld unterstellten, sich in der Bootreihenfolge vorzudrängeln, sind diese OSs wohl rehabilitiert und wir haben zwei andere Verantwortliche identifiziert: ein buggy UEFI und … LINBO!

Aber der Reihe nach:
stellen wir auf unseren Clients (exone PCs, Gigabyte Mainboard A320M-S2H mit custom UEFI von exone) die Bootreihenfolge im UEFI testweise so ein, dass ausschließlich Windows drinsteht, so startet - wie erwartet und reproduzierbar - Windows direkt ohne PXE/Linbo. Es gibt anschließend KEINE Änderungen in der UEFI-Bootreihenfolge!
Wird anstatt Windows ausschließlich Ubuntu eingetragen, startet - ebenfalls wie erwartet und reproduzierbar - Ubuntu direkt. Auch nach mehreren Bootvorgängen: ebenfalls KEINE Änderungen in der Bootreihenfolge!

Jetzt kommts: trägt man als einzigen Booteintrag „UEFI PXE IPv4“ ein, so startet - wie erwartet - über PXE Linbo. So weit so gut. Fährt man nun (ohne Windows oder Ubuntu gestartet zu haben!) den Rechner aus Linbo wieder herunter und schaut jetzt in’s UEFI, wurde die Bootreihenfolge munter durcheinandergewürfelt mit teilweise doppelten Einträgen!!! Das Ganze reproduzierbar mit immer derselben Reihenfolge und PXE steht halt leider nicht mehr an erster Stelle…

Ergo:
was erlauben UEFI? Wenn es doch extra die Möglichkeit gibt, manuell eine Bootreihenfolge zu setzen, warum kann Linbo diese dann verändern? Leider gibt es hier keinen „Boot Order Lock“, der das wie bei anderen unserer Clients verhindern würde…
Und: was, warum und wie macht das Linbo??? Soll das die Bootreihenfolge doch bitte einfach in Ruhe lassen!!!? Vielleicht kann das @thomas oder @baumhof oder jemand Anderes erklären?

Weitere wichtige Erkenntnis in diesem Zusammenhang:
wird eines der Client-OSs (Windows oder Ubuntu) gestartet und im Anschluss startet das jeweils andere OS direkt/ohne Linbo (wegen verwürfelter Bootreihenfolge, wissen schon…), dann ist eine Anmeldung nicht möglich. Siehe entsprechende Threads dazu!
Bekommt man das OS wieder über Linbo gestartet, klappt’s auch mit der Domänenanmeldung!
Wir brauchen also unbedingt eine Lösung für das Problem mit der Bootreihenfolge, dann ist das andere Problem automatisch mitgelöst!

Ah, wir sind übrigens auf 7.1 mit dem aktuellsten Linbo 4.0.17.

Vielen Dank für’s Mithirnen und viele Grüße,
Jochen

P.S.:
das von mir selbst beworbene Tool Fixboot, welches beim Windowsstart automatisch die Bootreihenfolge fixen soll, funktioniert bei uns aus unbekanntem Grund leider nicht.

Hi Jochen,

das ist schon immer das Standardverhalten von Linbo um sicherzustellen, dass der Rechner immer bootet und repariert werden kann.

VG, Thomas

Hi Thomas,

vielen Dank für Deine Antwort.

Verstehe ich nicht ganz: wenn es gar keine Einträge setzen würde, stünde halt immer PXE (oder was man im BIOS/UEFI halt gesetzt hat) an erster Stelle und es würde immer Linbo starten?
Aber es macht es (bei uns) halt leider falsch. Weißt Du, nach welchem Schema es diese Einträge setzt und wie könnte man es beeinflussen, dass halt PXE an erster Stelle steht?

Viele Grüße,
Jochen

Linbo ist halt was Bootvorgänge betrifft, der Herr im Haus. Es setzt die Bootreihenfolge auf grub, pxe. Wenn grub scheitert, fällt dass uefi-bios auf pxe zurück.
Das hat sich IMO bisher bewährt und bietet dem Admin die volle Kontrolle über den Bootvorgang.

Solange, bis ein BS eine andere Vorstellung von der Bootreihenfolge hat.

VG, Thomas

Das macht es bei uns halt nicht. Linbo setzt z.B. Windows als ersten Eintrag. Und es ist Linbo, nicht Windows oder Ubuntu, was den Eintrag setzt (s. Tests oben).

Viele Grüße,
Jochen

Moin!

Es setzt immer, wenn man ein BS starten will, den Eintrag des BS auf „bootnext“ und die bootorder auf grub pxe und rebootet dann mit dem Ergebnis, dass das BS startet und beim Reboot aus dem BS wieder Linbo. So funktioniert das hier schon immer stabil.

Auf meinem Testclient, nachdem er in Linbo gestartet ist, sieht das so aus:

multi-01: ~ # efibootmgr 
BootCurrent: 0005
Timeout: 0 seconds
BootOrder: 0005,0004
Boot0000* UiApp
Boot0001* UEFI VBOX CD-ROM VB1-1a2b3c4d 
Boot0002* UEFI VBOX HARDDISK VB3e4a7110-2a70a575 
Boot0003* EFI Internal Shell
Boot0004* UEFI PXEv4 (MAC:080027F1506E)
Boot0005* grub
Boot0006* EFI Internal Shell
Boot0007* Windows Boot Manager

Die bootorder wird bei jedem Linboboot wiederhergestellt. Beim Herunterfahren wird daran nichts geändert.

Was gibt denn efibootmgr auf eurem Client aus?

VG, Thomas

Hallo Leute,

ich hab das gleiche Problem wie von Jochen beschrieben. Meine Vermutung ist aber, dass mein UEFI nicht ganz korrekt arbeitet. Wenn ich in Ubuntu mit efibootmgr bootnext per Hand setzen will, kommt eine Fehlermeldung. Wahrscheinlich scheitert linbo auch daran.

Grüße
Markus

Probiert mal den Linbo-Kernelparameter forcegrub aus (GitHub - linuxmuster/linuxmuster-linbo7: Next generation linbo).

Hallo Thomas,

vielen Dank für die Tipps! Das probier ich demnächst mal aus.

Viele Grüße,
Jochen

Hallo Jochen,

verwürfelt Linbo die Bootreihenfolge tatsächlich? Evtl. trifft es ein anderer Threadtitel ja besser.

VG, Thomas

Hallo Thomas,

würfeln ist wahrscheinlich falsch, da es reproduzierbar immer die gleiche Reihenfolge setzt. War es vor dem Boot von Linbo nur 1. PXE, so sieht es nach dem Start von Linbo und dem anschließenden Herunterfahren ohne Windows oder Ubuntu gestartet zu haben so aus (aus dem Kopf): 1. Windows, 2. Ubuntu, 3. Windows, 4. PXE, 5. Ubuntu (oder so ähnlich).

Ich hoffe, ich komme morgen zu weiteren Tests.
Eine (ganz kleine) Hoffnung wäre, ob man den UEFI-Hersteller vielleicht dazu bekommt, ein Boot Order Lock einzubauen.

Viele Grüße,
Jochen

Guten Morgen Jochen,

„durch Linbo“ wahrscheinlich auch?

VG, Thomas

Hallo Thomas,

na ja: wenn ich im UEFI den einzigen Eintrag auf PXE setze:

speichere, den PC sofort ausschalte bevor er irgendetwas startet, dann wieder einschalte und nochmals ins UEFI schaue, dann ist dort nach wie vor nur PXE als einziger Eintrag drin:

Lass ich ihn nun booten, startet er Linbo. Dann schalte ich ihn sofort wieder aus und wieder ein und schaue nochmal ins UEFI, dann sieht es so aus:

Das Einzige, was da dazwischen war, ist der Linbo-Start…

Hab dann mal auf Deinen Tipp hin in Linbo geschaut, was efibootmgr sagt:

Das sieht ja so aus, wie es soll, oder!?
Machen „tut“ er aber, was hier steht:

und startet Windows direkt.
Kannst Du Dir das erklären?

Das Ganze übrigens nur bei manchen Rechnern, andere (identische™) funktionieren wie erwartet. Aber Computer sind halt auch nur Menschen…

Deinen Tipp mit forcegrub konnte ich jetzt noch nicht testen, folgt noch.

Vielen Dank und viele Grüße,
Jochen

So, warum nicht gleich? Ich habe bisher nur UEFI-Einträge „PXE IPv4“ gesehen, und im ersten Posting hast du es auch so angegeben. Bei deinen Kisten heißen die Einträge aber lt. Screenshot „PXE IP4“. Und das fällt bei Linbo tatsächlich durchs Raster, d.h. Linbo findet den PXE-Boot-Eintrag nicht und trägt ihn deshalb auch nicht in die bootorder ein. Das lässt sich leicht fixen.

VG, Thomas

Haut der Thomas so lässig aus der Hüfte! :wink:

Wenn das klappt, ist das Dir aber mehr als so was von sicher! Aber nur, wenn wir das zusammen trinken :grinning:

Warum funktioniert das bei manchen trotzdem? Wobei: egal…

Viele Grüße,
Jochen

Hallo Jochen,

Bei der virtuellen Mitgliederversammlung :blush:

Gruß

Alois

So günstig kommt @jochen nicht davon. :wink:

Abweichende UEFI-Version? Schau mal nach, was bei diesen Rechnern efibootmgr ausgibt.

VG, Thomas

Hi Thomas,

Hatte ich auch nicht geplant. Bist Du nächste Woche in ES?

Negativ. Ist identisch.

Viele Grüße,
Jochen

Nope, bin gerade in Reha.

Dann weiß ich auch nicht.

VG, Thomas

Hallo Thomas,

dann auch Dir gute Besserung

Viele Grüße

Alois