Schulische IT - Ein Blick in die Kristallkugel

Hallo Jürgen,

Ich versuche mich mal als Prophet. Wenn die ersten Tausend (von 2700*) Ipads und Samsung Tablets irreparabel kaputt sind, dann wird man nicht auf Teufel komm raus neue kaufen. Das Gleiche passiert, wenn der Rest der Geräte nach drei Jahren EOL ist und neue beschafft werden müssten. Dann merkt man nämlich dass der Spaß Geld kostet und Elektroschrott in riesigen Mengen erzeugt. Dann wird wieder zurück zu den guten alten PC kommen die eine erheblich höhere Lebensdauer haben. Das wird sich auch als nachhaltiger heraus stellen. Auch die Reparatur eines PC ist zu bewerkstelligen. Die eines Tablet rentiert sich schon beim kleinsten Schaden nicht.

Viele Grüße

Alois

  • so viele wurden in meinem Kreis gekauft mit der Option auf noch mehr. Gleichzeitig wurde in der Zeitung berichtet dass man jetzt zügig das Wlan an den Schulen ausbauen will. Mit anderen Worten. So lang liegen die Dinger rum und man kann sie nicht benutzen (dann gehen sie wenigstens nicht kaputt :slightly_smiling_face: :upside_down_face: :slightly_smiling_face:).

Hallo Alois,

auch wenn’s jetzt ganz schön weit ab vom Thema wird …

Bei den Tablets gebe ich Dir in sofern Recht, dass Androiden in ihrer Vielfalt nix für die Schule sind. Unmanagable! Bei iPads sieht es dank Apple School Manager, auf den sich dritte MDM-Anbieter konzentrieren können, viel besser aus.

Nach 8 Monaten iPads in Schülerhand kann ich vermelden:
42 Geräte in 3 „Klassensätzen“ am Gymnasium, vorwiegend in der "Not-"Betreuung im täglichen Einsatz: Zwei Lade-Adapter verschwunden(*), bevor ich die Dinger zusammengestrapst habe und sie das Lager so nicht mehr verlassen können. Die Akkus halten locker mehrere Tage durch, bevor sie geladen werden müssen. Wir laden aber jede Nacht. Es soll noch eine Zeitschaltuhr dazwischen, auch wenn ich denke, dass moderne Ladeelektronik keinen bräuchte, um die Akkulebensdauer zu verlängern.
350 personalisierte Geräte an einer Stadtteilschule: Ein Diebstahl, drei für jeweils 59€ reparable Displaybrüche und ein abgebrochener Audiostecker, den diese Werkstatt kostenlos entfernt hat. Mag sein, dass es eine Dunkelziffer von weiteren Displaybrücken Geräten gibt … Totalschäden oder -verluste würden aber mangels Teilnahme am Distanzunterricht auffallen. Ich finde das gut erträglich.

Ohne diese iPads wären beide Schulen im Lockdown ganz schön gekniffen!

Desktops setzen Computerräume voraus, die viel Geld kosten und bei wachsenden Schülerzahlen anderweitig gebraucht werden. Deshalb glaube ich nicht, dass Desktops eine Renaissance erleben werden. Notebooks oder Surface Go mit Windows sind aufgrund fehlendem Management (noch?) keine Alternative. Außerdem sind die Akkulaufzeiten nicht so lang wie bei den iPads. Wir gehen von fünf Jahren Einsatzdauer aus, nach denen wir die Geräte den SchülerInnen endgültig überlassen könnten anstatt sie zu entsorgen. Das ist die gleiche Zeit, nach der wir auch PCs ersetzen dürften.

Gruß Jürgen

(*) Passiert auch bei Notebooks, ist dort teurer und leider aufgrund der kürzeren Akkulaufzeiten auch wahrscheinlicher …

Hallo zusammen.

Das muss man mittlerweile etwas relativieren … mittlerweile holt immerhin Samsung etwas auf und ist z.B. mit Hilfe von Knox + relution ganz gut zu managen. Was stimmt: Der Shared-Device-Modus, den es bei iOS schon länger gibt, ist bei Android Geräte noch nicht vorhanden. Aber laut relution wird daran aktiv gearbeitet und es soll noch in diesem Jahr soweit sein.

Was die Verwaltung von Samsung Tablets per MDM/MAM angeht: Wenn man sie vom richtigen Reseller kauft, kann man sie genauso direkt beim Kauf in das MDM/MAM eintragen lassen, wie man das von :apple:-Geräten kennt! Danach sind sie als „Schulgeräte“ bereits beim ersten Einschalten erfasst und werden automatisch mit dem bestückt, was man so braucht …

Unter’m Strich gilt also: Es wird endlich auch in der Android-Welt besser. Es stimmt aber auch, dass :apple: da immernoch einen Vorsprung hat – und ich persönlich verstehe auch nicht, warum $Hersteller nicht schon längst auf den Zug aufgesprungen ist?!? Vermutlich ist der Hardware-Zoo bei Android eine andere Herausforderung als die viel homogenere Umgebung im :apple:-Universum!??

Wenn ich das richtig gehört habe, liegt die Tablet-Quote „Apple zu $andere“ im schulischen Umfeld bei etwa 85:15% :thinking: :interrobang: Habt ihr da ähnliche Zahlen gehört?

[Da alles OT, kann dieser Thread gerne wieder abgetrennt werden :slight_smile: ]
Viele Grüße,
Michael

Dein Wunsch war mir Befehl. :slight_smile:

Hallo,

habe gerade über 130.000 € aus dem Digitalpakt für die Schule „ausgegeben“ - da sind natürlich auch tablets dabei, wobei bei uns die Beträge für mobile Geräte pro Schule auf - ich glaube - 25.000 € gedeckelt waren (bei Euch nicht ???). Zusätzliche tablets kamen aus der halben Corona-Milliarde.

Was ich JAMMERSCHADE finde und auch nicht ganz verstehen kann, ist, dass es noch keine Linux-Tablets gibt, die problemfrei funktionieren. Ich war immer der Meinung, dass dies nicht so schwer sein könnte und bin auch stolzer Besitzer eines (mittlerweile kaputten) „WeTabs“ (MediaMarkt !).
Meine Hoffnungen liegen nun mittelfristig auf performancestarekn, dennoch günstigen und robusten stiftbedienbaren Convertibles, bei denen ich hoffe, dass irgendwann eines mal komplett linuxtauglich ist, da ich glaube, dass wir sowohl die Stift-Funktionalität als auch die Tastaturen benötigen.
Ansonsten könnte die kommende Generation von Apple-Konkurrenten (aus China ?) vielleicht auch besser und bezahlbarer werden…

L.G.
Christoph

Hallo Christoph,

bietet so etwas nicht Dell? Ich meine bei der Didacta hatten wir Geräte von Dell die wahlweise Linux, oder Windows konnten.

Gruß

Alois

Hallo,

ich habe Wikipedia bemüht um heraus zu bekommen wie viele Kreise (Sachaufwandsträger) es in Deutschland gibt.

Laut Wikipedia komme ich auf 283 Kreise. Ich vermute, dass da die kreisfreien Städte dabei sind.

Laut dieser Seite gibt es 32000 Schulen in Deutschland.

Um diese Schulen einigermaßen mit einem Administrator zu versorgen habe ich je fünf Schulen einen Admin angenommen. Das macht 6400 Admistratoren die man einstellen müsste (die es auf dem Arbeitsmarkt nicht gibt). Jeder Kreis müsste dann ungefähr 22 Administratoren im Schnitt einstellen.

Wenn man nun bedenkt, dass die Kreise schon derzeit mindestens so viel Geld ausgeben wie sie einnehmen, dann ist da kein Platz im Etat um den Anspruch zu erfüllen. Deshalb geht man nach wie vor sehr zögerlich an das Thema Digitalisierung heran.

Hier wird spätestens klar, dass das Personal Ländersache sein müsste, wobei die Länder mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben.

Bei dieser Rechnung sind noch nicht die Sachkosten dabei. Deshalb bin ich der festen Überzeugung, dass sich die Kreise die Kosten für die Digitalisierung nicht dauerhaft leisten können, wenn die Finanzierung nicht anders geregelt wird.

Noch ein paar Anmerkungen:

Im öffentlichen Dienst wird man als IT-Systemadministrator zwischen TVöD 9 - 11 bezahlt. Da vermutlich kaum wer im IT-Bereich für die Stufen 9 und 10 anfangen würde habe ich mal bei der 11 nachgesehen. Da fängt man mit 3.558 €/Monat Brutto an und hat am Ende 5367 €/Monat. Das ist schon mal eine Hausnummer die ein Kreis zu stemmen hat, wenn er je fünf Schulen einen Admin einstellt.

Viele Grüße

Alois

Hi.
War das evtl so eins?

Michael

Hallo Michael,

um sicher zu gehen würde ich mal @Maurice fragen.

Gruß

Alois

Hallo!
Weil es hier gerade durch die Liste geht und wir auch welche haben, die Lenovo Yoga L13 bekommt man schon relativ günstig. IPad mit Stift und Tastatur kost auch Geld, die Lizenzen für MDM nicht zu vergessen. Ich werde auf Convertible setzen :slight_smile: (mit Ubuntu natürlich).

Trotzdem gibt es auf dem App-Markt zahlreiche gute Unterrichts-Apps. Ohne eine Laufzeitumgebung auf Ubuntu wird es schwer für die Laptops.
LG Max

Hallo,

ich war enttäuscht von den DELL Dingern. Sie sind schwer, laufen nicht lange und haben einen kleinen Bildschirm … schwach …
Teuer waren sie auch: 900 EUR
Alles nicht vergleichbar mit den Lenovo Yogas, die es ab 700 gibt und wo man für 900 schon einen i5 mit 16GB RAM und 500er NVME SSD bekommt (bei 1,5kg Gewicht).
Ich selber werde die L13 yogas nehmen, aber auch die Yogabooks 14s sehen nciht schlecht aus (bei ebenfalls moderatem Preis).
Ich halte sie für etwas schlechter als die L13 … aber sie sind ein Blick Wert.

LG

Holger

Lieber Alois,

Ja, genau so ist es !
Deswegen bin ich der Meinung, dass es eben richtig ist, einen oder am besten mehrere Lehrer an den Schulen soweit auszubilden, dass sie die meisten Probleme alleine stemmen können.
Das immer gehörte: „Die Lehrer sollen sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, d.h., eben keine IT warten / bedienen / kaufen / konfigurieren …, sondern unterrichten…“ leuchtet mir überhaupt nicht ein - ganz im Gegenteil:
Die komplexe Welt der Medien / IT verlangt geradezu nach Lehrer/Innen, die in der Lage sind, methodische Szenarien im Medienbereich zu bewerten und damit die passende Hardware / Software einzukaufen / zu konfigurieren / sich passende Unterrichte dazu zu denken usw.
In den komplexen und umstrittenen Feldern von Datenschutz, Open Source / Closed Source, SaS oder lokale Software, Netzwerke an Schulen einschließlich wlan, Apple oder nicht, welche Anschlüsse an welchen Medien für welche anderen Medien usw. benötigt man Menschen, die verantwortlich aus verschiedenen Perspektiven her denken, z.B., was eigentlich „guten“ (was auch immer das heißen mag!) Digitalunterricht ausmacht, welche Rolle freie Software (und Hardware !) dabei spielen sollten usw.
Das kann kein herkömmlicher „Admin“ mit tollen technischen Kenntnissen leisten, hier benötigt man - zumindest im Team - Leute mit dem berühmten Blick „auf’s Ganze“ !
Daher sollten dementsprechend ausgebildete Lehrer weite Teile der schulischen IT- / Mediengestaltung übernehmen - glaube ich.

Vielleicht kann man damit sogar an dieser Stelle Kosten einsparen ?

herzlich
Christoph

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Hallo Christoph,

Das war immer meine Forderung an die Schule wenn ich gefragt wurde ob ich der Schule unsere Lösung installiere. Die Schule musste mindestens eine Person nennen die den First-Level-Support übernahm. Das hatte unterschiedliche Folgen. Bei einigen Schulen haben die Kollegen vor Ort die Administration vollständig übernommen.
Ich finde das gut, weil das zur Zufriedenheit des Kollegiums bei trägt, wenn schnell auf anstehende (Computer und Netzwerk) Probleme reagiert wird.
Ich bin auch bestrebt schnell bei Problemen zu reagieren. Das ist leider beim Support durch den Sachaufwandsträger nicht der Fall. Hier höre ich immer wieder Klagen in den Schulen und das ist unabhängig vom Sachaufwandsträger der Fall.

Viele Grüße

Alois