Klimaziel erreichbar?

Hallo Forum,

dieser Artikel

hat mich sehr nachdenklich gemacht. In dem Artikel wird ausgesagt, dass jeder eine Tonne CO2/Jahr produzieren dürfte, wenn das Klimaziel nicht mehr als 2 ° Celsius Erderwärmung erreicht werden solle.

Wir machen seit Jahren sehr viel um Energie einzusparen und damit CO2 zu vermeiden.

Beispiele: Heizenergie auf 1/3 reduziert; Stromverbrauch halbiert, das Autofahren Jahr für Jahr reduziert (derzeit fahren wir nur noch halb so viel wie in Spitzenjahren die Tendenz ist weiter fallend)

Ich habe nach der Aussage im Artikel einmal Bilanz gezogen und festgestellt, dass wir immer noch 2,5 Tonnen Pro Person und Jahr CO2 produzieren. Wir sind also pro Person 1,5 Tonnen über der angestrebten einen Tonne.

Ich weiss nicht, wie die eine Tonne pro Person erreicht werden soll.

Wir müssten den Heizenergieverbrauch nochmals dritteln (derzeit 100kwh/(m² Jahr)). Der Stromverbrauch müsste noch mal halbiert werden (derzeit 2500 kwh/Jahr und Auto fahren müssten wir ganz einstellen. Dann wären wir bei einer Tonne pro Person und Jahr.

Ich führe seit einigen Jahren Buch über energiesparkonto.de . Dort bekommt man auch Vergleiche mit anderen - ähnlichen - Haushalten. Wir liegen hier m.E. sehr gut - weil deutlich weniger Energieverbrauch - mit unseren Verbrauchsdaten.

Deshalb habe ich Zweifel, ob die gesetzten Klimaziele erreichbar sind.

Gruß

Alois

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Hallo Alois,

ich habe mir überlegt, wie man das Schulnetz effizienter gestalten könnte. Dabei ist mir bei meinem Netz als erstes die recht grob gesteuerte zentrale An- und Abschaltung der Clients eingefallen. Ich erstelle mal ein neues Thema “Energiesparendes Clientmanagement” in der Kathegorie “Server”, wobei es natürlich Überschneidungen mit der “Clientpflege” gibt.

Viele Grüße und Danke für deinen Beitrag

Wilfried

Hallo Wilfried,

vielen Dank für Deine Antwort. Unter Windows nutze ich seit Jahren den AutoshutdownManager. Er fährt die Windows -Rechner nach einer voreinstellbaren Zeit herunter. Es genügt für unsere Zwecke die Testversion.

Gruß

Alois

Da kannst Du beim Servermanagement gleich weitermachen, hier laufen im Moment 6 Server und wenn ich mehr Zeit haette, dann koennte ich drei davon auf VMs migrieren, die mieseste Kiste hier im Netz ist eine Sunfire mit 16 Cores und um die 100GByte RAM, die schluckt 247W im Mittel, geht man von 2,5€/W im Jahr Dauerbetrieb aus, dann macht das gleich mal > 600€ fuer Strom pro Jahr fuer dieses eine Blech. Die ganzen Plattenarrays, die wir geschenkt bekommen haben, hab ich schon entsorgt, die waren mit 600W dabei.

Ich geh davon aus, das ich nicht der einzige hier bin, der hier energetisch weit vom Optimum weg ist. Das ganze Geraffel, was permanent am Strom fressen ist macht den Kohl fett, zu allem Elend kommt ja dann im Sommer auch noch die Klimaleistung dazu, um die Waerme rauszuschaufeln.

Das automatisierte Hochfahren der PCs halte ich auch fuer energetisch verwerflich, ebenso das Laufenlassen den ganzen Tag, ich glaube nicht, dass alle Raeume permanent belegt sind.

Gruss Harry

Hab heute im Serverraum uebrigens mit leichtem Entsetzen 9 laufende Server gezaehlt, das sind gute 1,5kW, die da permanent in Waerme umgesetzt werden, macht um die 3750€ Stromkosten pro Jahr und das ohne die Klimaanlage. Diese spielt ja im Sommer auch noch mit.

Mit dem Backbone-Switch, ein paar Modems und Routern duerfte die 2kW-Marke in diesem Raum locker geknackt werden und somit die 5k€-Marke/Jahr.
Serverkonsolidierung ist angesagt und zwar schnell.

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Hallo Alois,
du sprichst ein sehr wichtiges - vielleicht das wichtigste - Thema unserer Zeit an.

Du sagst ja selber: Zur Zeit müsstest du kein Auto mehr fahren, noch weniger Strom verbrauchen.
Ganz entscheidend ist da natürlich der Verzicht auf fossile Brennstoffe: Weg vom Verbrennerfahrzeug und sofortiger Ausstieg aus der Kohleverbrennung.

Man selber kann was den Stromverbrauch angeht sehr einfach etwas tun: Einfach zu einem “echten” Ökostromanbieter wie EWS, Greenpeace Energy, Lichtblick, Naturstrom wechseln. Echt schreibe ich deshalb, weil es inzwischen viele Greenwashing-Anbieter gibt, die mit Ökostrom-Zertifikaten handeln, jedoch selber nicht oder kaum in erneuerbare Energien investieren. Die vier vorgenannten tun dies.

Ich persönlich beteilige mich darüber hinaus z.B. an der jährlichen Ende Gelände Aktion und an lokalen Klimaaktionen, z.B. zum Thema Kreuzfahrt (Kiel eben ;-)).
Aus meiner Sicht sind derartige direkte Aktionen eine wichtige Komponente, ausreichend Druck zu machen, um den Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen wenigstens etwas zu beschleunigen.
Wenn es nach den Konzernen gehen würde, würden wir noch in 30 Jahren Kohle verbrennen.
Dieser Punkt des höchstpersönlichen Engagements wird ja auch im von dir verlinkten Artikel als eine der effektivsten Methoden, wirklich etwas zu verändern, beschrieben.

Lieben Gruß
Yannik

Ach ja, eine Anmerkung habe ich noch:
In dem Artikel ist häufiger die Rede von “Biokost”. Die ist sicherlich besser für die Umwelt in dem Sinne, dass unsere Böden weniger vergiftet werden. Treibhausgase werden dadurch aber eher nicht gespart.
Da hilft nur, immer weiter zu appelieren, sich vegan zu ernähren. Das verschont nicht nur die “Nutz”-tiere von ihrem Leid, sondern senkt auch den eigenen co2-Fußabdruck.
Ich kann z.B. die Rezeptdatenbank der Vegan Taste Week von der Albert-Schweitzer-Stiftung (https://albert-schweitzer-stiftung.de/) sehr empfehlen.

Für mich persönlich war es irgendwann einfach untragbar zu wissen, was in den verarbeiteten Produkten im Supermarkt oder beim Bäcker um die Ecke eigentlich drin steckt. Denn die in der industriellen Herstellung verwendeten Milchprodukte stammen (ist ja kostengünstiger!) aus absolut tierquälerischen Haltungsbedingungen. (Zum Beispiel Käfighaltung, Schnäbelkürzen).

Hallo,

Man selber kann was den Stromverbrauch angeht sehr einfach etwas tun:
Einfach zu einem “echten” Ökostromanbieter wie EWS, Greenpeace Energy,
Lichtblick, Naturstrom wechseln. Echt schreibe ich deshalb, weil es
inzwischen viele Greenwashing-Anbieter gibt, die mit
Ökostrom-Zertifikaten handeln, jedoch selber nicht oder kaum in
erneuerbare Energien investieren. Die vier vorgenannten tun dies.

EWS steht für Elektrizitätswerke Schönau.
Schönau ist der Sitz unseres Vereins :slight_smile:

Am Strom kann man wirklich am einfachsten was machen: einfach wechseln.
Ich selbst bin schon viele Jahre bei Lichtblick.

Beim Auto wird es schwer. Hat man keinen eigenen Stellplatz, dann ist
das mit dem Stromer nicht wirklich machbar.
Erst muß ein Stellplatz her.
Ein Stellplatz mit Stromanschluss ist nicht gerade billig zu realisieren.

Das sind in jedem Fall meine zwei Baustellen:

  • weg vom fossilen Brennstoff bei der Hausheizung
  • weg vom fossil betriebenen Auto

Es ist ein schwieriges Thema: aber es muss halt was passieren…

LG

Holger

Hallo Yannik

wir gehen einen etwas anderen Weg. Wir sind Zug um Zug mit Wasser, Strom und Gas zu den Stadtwerken gewechselt. Das hatte den Hintergrund, dass ich es satt hatte entweder zu wechseln, oder durch meinen Verbleib die Wechselprämien mit zu bezahlen. Die Stadtwerke machen so etwas nicht. Der erwirtschaftete Überschuss kommt der Bevölkerung der Stadt in irgendeiner Weise zu gute. Beim Strompreis zahle ich einen kleinen Beitrag/kWh mehr und fördere damit hoffentlich die erneuerbaren Energien.

Weiterhin werde ich Zug um Zug so viel Geld in eine der von Dir genannten Genossenschaften stecken bis ich in Etwa den Betrag für eine Solarenergieanlage investiert habe. Damit kann die Genossenschaft in alternative Energien investieren. Ich denke, dass damit erneuerbare Energien voran getrieben werden.

Ich meine, dass das ein gangbarer Weg für all die ist, die - warum auch immer - keine eigene Solaranlage errichten können.

Zu den Elektroautos habe ich eine Karrikatur gefunden.

Ps. Man kann auch Genossenschaftsanteile verschenken.

Gruss

Alois

Hallo Alois,

ich vermute, deine Kritik an Wechselprämien bezieht sich primär auf die üblichen Stromanbieter und weniger auf die von mir genannten?

Von Stadtwerken würde ich abraten, da diese eben doch sehr eng mit den Fossilstrom-Konzernen verstrickt sind.
An den folgenden Stadtwerken ist z.B. RWE beteiligt:

Die Überschüsse fließen also nicht an die Bevölkerung, sondern zumindest in gewissem Maße an die Kohlekonzerne.

Siehe dazu auch: http://kommunalwiki.boell.de/index.php/RWE_und_Kommunen

Lieben Gruß
Yannik

Zu der Karrikatur: selbst wenn man zu Hause den regulären Strommix lädt, weil man kein EWS, Naturstrom, … Kunde ist, pustet man weniger raus als mit dem Verbrenner.

Daneben müssen die staatlich geförderten Ladesäulen (das sind aktuell quasi alle) Ökostrom liefern.

Ansonsten sind alle E-Auto-Fahrer auch Ökostromkunden und einige haben sogar eine eigen PV-Anlage.
:wink:

Ich versuche auch meinen oekologischen Fussabdruck moeglichst gering zu halten, esse wenig Fleisch/Wurst, fahre 800km mit dem Rad pro Monat, faelle die Baeume fuer meine(n) Hauptheizung/Ofen selbst, nutze Oekostrom, aber laufe trotzdem immer wieder in irgendein Dilemma rein.

Ofen: CO2-maessig weitgehend neutral, Stickoxide katastrophal. Ich hab mir eine Stickoxidmessung gebastelt (https://luftdaten.info/) und wenn ich den Ofen anfeuere bzw. wenn dieser ausgeht, erhalte ich katastrophale Werte und das obwohl ich einen Grundofen habe, der eine Stunde fauchend mit hoher Temperatur das Holz in Waerme in der Speichermasse verwandelt.

Schaut man sich die boomenden Spielzeugkaminoefen mit Rost an, dann werden bei diesen in der Brennphase auch unglaubliche Mengen an Stickoxiden freigesetzt und das ueber Stunden - man braucht nur im WInter durch den Ort laufen, dann riecht man ueberall die miese Verbrennung, da diese mit Luftklappen gedrosselt werden, damit die Oberflaeche nicht zu heiss wird => unangenehme Strahlungswaerme.
Diese Oefen laufen weitgehend im schlechten Arbeitspunkt.

Hallo Harry,

kann man den Schadstoffausstoß (außer CO2) nicht durch 2 Jähriges
Ablagen des Holzes reduzieren?
Oder gilt das nur für den Schwefel?

In der letzten ZEIT war ein 2 Seitiger Artikel über den Wald als CO2
Senke: was man da machen kann und was man machen sollte.
Es war ein buntes hin und her der Gefühle bei mir: “oh, da geht wirklich
was” und “… ob das mit den ganzen Peletofen so eine tolle idee ist …”

Sehr komplexes Thema …

LG
Holger

Hallo Yannik,

unsere Stadtwerke gehören nicht dazu.

Was ich auch als positiv erachte. Der Strom der Stadtwerke kommt zu über 50 % aus erneuerbaren Energiequellen. Damit ist unsere C02 Bilanz beim Strom schon mal halbiert.

Gruß

Alois

Ich mache fuer unseren Foerster die Durchforstung von Roteiche, diese benoetigt sowieso mindestens 2 Jahre zum Trocknen, besser noch drei und Schwefel kriegt man durch langes Lagern da nicht raus, eher noch die fiesen Gerbstoffe, die durch Wasser ausgewaschen werden - das will aber auch niemand wirklich.

Das Verbrennen von feuchtem Holz macht sowieso keinen Sinn, da miese Abgaswerte und schlechter Heizwert.

Nadelhoelzer kriegt man in einem Jahr locker trocken, bei Hartholz geht das nur wenn gut durchlueftet und wenn keine Feuchtigkeit auf die Stirnseite kommt, oben muss das sowieso abgedeckt sein. Ich behaupte mal, dass man Roteiche nur in Streichholzform in einem Jahr brennfertig trocken bekommt, die ist aber sehr speziell. Auf dem Mittelaltermarkt hat mir das mal ein Drechsler bestaetigt: „Drechselt sich nach ein paar Monaten noch wie Gruenholz.“

Okay, ehrlich gesagt verstehe ich dann aber nicht, wieso du an deinem CO2-Verbrauch herumrechnest. Denn der Wechsel zu einem 100%-Erneuerbare-Anbieter ist ja wirklich nicht schwierig. Und auch nicht allzu teuer. (Preisunterschied m.e. ca. 10%)

Hallo Yannik,

Rückfrage:

Was ist falsch daran beim örtlichen Versorger zu bleiben und einen 100%-Erneuerbare-Anbieter durch Erwerb von Anteilen zu unterstützen.

Gruß

Alois

Hey Alois,

ich verstehe einfach nicht, warum du, während du versuchst deinen CO2-Fußabdruck zu verringern, weiter Strom beziehst, der aus fossilen Brennstoffen stammt.
Vielleicht habe ich deinen Eingangspost auch falsch verstanden.

LG Yannik

Dass diejenigen, die hier mitschreiben, ihren Anteil an einer “besseren Welt” haben, duerfte unstrittig sein und da noch ein paar Prozent rauszupressen halte ich fuer wenig zielfuehrend - wenn man da pragmatisch ran geht.

Solange “die Anderen” aber mit Ihren SUVs “ich scheiss auf Deine Umwelt sagen” und trotz Energiesparbemuehungen immer mehr Energie fuer Luxuskram gebraucht wird (Pools, dicke Autos mit dicken Motoren, Verpackungsmassen, die, wenn ueberhaupt, gedowncycled werden, Klimaanlagen, Einfamilienhaeuser…), waere es aus meiner Sicht sinnvoller zu ueberlegen, wie man da positiv auf andere/junge Menschen einwirken kann - ohne missionieren zu wollen, das stoesst naemlich mich auch ab.

Die krassen Probleme werden naemlich unsere Kinder und deren Kinder ausbaden muessen - fuer uns reicht’s vermutlich noch.

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Hallo Yannik,

ich musste bedauerlicherweise erleben, dass mein Verhalten nichts an der Gesamtsituation ändert.

Bsp: Ich bin - weil ich in jungen Jahren gegen die Startbahn 18 West war - jahrzehntelang nicht geflogen. Meinen ersten Flug mit einer Passagiermaschine habe ich zwischen dem 50. und dem 60. Lebensjahr absolviert.

In der Zeit seit dem Bau der 18 West sind die Passagierzahlen und die Zahl der Flugbewegungen permanent gestiegen, obwohl die Flugzeuge immer grösser wurden (zumindest die Flugbewegungen hätten weniger werden können).

Ich habe daraus lernen müssen, dass es auf mein Handeln nicht an kommt. Entweder die grosse Masse macht mit, oder der Gesetzgeber regelt die Dinge ansonsten tut sich nichts (oder nur wenig).

Obiges Beispiel ist nur eines von vielen (siehe auch die Ausführungen von Irrlicht bzgl. immer grösser werdenden Autos).

Unseren Teil zur Verringerung der Treibhausgase haben wir durch Energiesparmassnahmen beigetragen. Das Quentchen, welches wir durch den Wechsel des Stromversorgers noch heraus pressen könnten ist sehr gering. Nicht nur deshalb bleiben wir bei den Stadtwerken. Bei den Stadtwerken kann ich anrufen und habe direkt einen Menschen am Telefon der mein Anliegen anhört und mich ggf. zu einem zuständigen Mitarbeiter weiterleitet. Ich kann sogar während der Arbeitszeiten dort hin gehen und direkt mit den Mitarbeitern reden. Diese Vorteile bieten mir die wenigsten Anbieter.

Gruß

Alois

Nachtrag: Mit der Auseinandersetzung um die Startbahn 18 West sind die Grünen auf die politische Bühne getreten. Inzwischen hat ein amtierender grüner Wirtschaftsminister der Firma Ryanair zugestanden dass sie mit Rabatten versehen auf dem Flughafen Frankfurt landen darf.

Was wird damit erreicht:

  1. Noch mehr Flugbewegungen im Rhein Main Gebiet
  2. Noch mehr Druck auf andere Fluggesellschaften den Preis zu senken um mit der mit Rabatten gesegneten Ryanair mithalten zu können.

Nachtrag zum Nachtrag:

Ryanair ist die Fluggesellschaft die am meisten von allen Gesellschaften auffällt, weil sie massiv das Nachtflugverbot (23 Uhr bis 5 Uhr) am Frankfurter Flughafen unterläuft.