Hallo Alois,
jetzt muss ich auch mal meinen Senf dazu geben
stimmt, trotzdem sollte jeder etwa beitragen - Kleinvieh macht auch Mist.
Auch ich bin beim örtlichen Energieversorger. Der gehört aber zu 100% der Stadt, keine Beteiligung von Energiekonzernen. Immerhin 89,8% werden schon aus regenerativen Energien bezogen (Tendenz steigend) und es gibt Beteiligungen an regionalen Windprojekten.
Mit dem richtigen Tarif kann man seine Energie zu 100% aus den erneuerbaren Energien bekommen.
Nur beim lokalen Energieversorger bekomme ich Tag-Nacht-Strom für meine Wärmepumpe, zumindest war das bei der letzten Recherche so. Gut 80% meiner Heiz- und Warmwasserwärme ziehe ich aus dem Erdreich, zudem erzeuge ich Solarstrom, mit dem ich rechnerisch mehr als die noch nötige elektrisiche Energie zum Heizen und Warmwasser decke.
Ich denke, dass ich also im Bereich Wohnen und Heizen schon viel richtig mache.
und dann kommt - zugegeben - die Kehrseite. Ich gestehe, ich fahre auch ein recht dickes Auto, das obige Bemühungen mindestens wieder teilweise zunichte macht. Warum?
Ich liebe Campingurlaub, bei dem man autark ist und nicht auf Campingplätze angewiesen ist. Da bleibt nur ein Wohnmobil. Also gab es 2 Varianten: Kleines, sparsames Auto + Wohnmobil oder Pickup, der Im Urlaub dann zum Wohnmobil wird. Ich bin überzeugt, wenn man die Ressourcen, den Energieaufwand und CO2-Emissionen nicht nur auf den Betrieb, sondern auf Herstellung, Betrieb und Entsorgung rechnet - und nur das ist entscheidend - kommt man mit 2 Fahrzeugen unterm Strich auch nicht besser weg.
Im übrigen bin ich dafür noch nie in meinem Leben geflogen und habe auch nicht vor, dies je zu tun - Westeuropa bietet mir genug Reiseziele.
Klar, das ganze Thema Individualurlaub (vielleicht sogar Individualmobilität) muss sicher auch noch weiter überdacht werden.
Wenn Individualmobilität weiter möglich bleiben soll, dann bin ich überzeugt, dass die propagierte Elektromobilität mit akkubetriebenen Fahrzeugen ebenfalls eine Sackgasse ist, selbst wenn die elektrische Energie dafür weltweit zu 100% regenerativ bereitgestellt wird, denn sie beruht auf einer massivem Ausbeutung der Ressourcen der Erde für die Akkus. Am Ende kostet dieser aktuelle Weg nur weitere kostbare Zeit, statt dass gleich die Weichen richtig gestellt werden.
Der Weg muss hier meiner Meinung nach über den Wasserstoff gehen, sei es dann als Wasserstoffverbrennungsmotor, Brennstoffzelle oder CO2-neutraler Synthese von fossilen Brennstoffen aus Wasserstoff und CO2 aus der Luft - oder eine Kombination daraus.
Ja, auch dabei werden wichtige Rohstoffe benötigt, aber nicht in der Menge wie bei am Ende Millionen oder eher Millarden Tonnen Akkus, und Wasserstoff ist im Gegensatz zu Lithium und Co quasi unendlich.
So toll medizinische Entwicklungen sind, aber diese nutzen am Ende nichts, wenn wir uns anderweitig die Lebensgrundlage entziehen. So gesehen verstehe ich die Verleihung des deutschen Zukunftspreises 2018 nicht. Aus meiner Sicht hätte die Lösung der sicheren Speicherung von Wasserstoff durch Bindung an eine wiederverwendbare Trägerflüssigkeit mit der Möglichkeit, vorhandene Transport- und Speichersysteme weitestgehend weiterverwenden zu können, den Preis bekommen müssen.
Denn eines darf man auch nicht vergessen: Auch der Ausbau von flächendeckender Ladeinfrastruktur kostet Ressourcen und erzeugt CO2-Ausstoß.
Viele Grüße
Steffen