Hier erreicht mich gerade der Hilferuf eines Kollegen aus RLP. Da bleibt einem die Spucke weg…
Zitat:
Liebe Informatikkolleginnen und -kollegen, liebe Anwendungsbetreuerinnen und -betreuer ,
da ich im Moment kein anderes Forum kenne, über das ich Sie erreichen kann, poste ich diese Nachricht hier.
Falls Sie es noch nicht gehört haben, vom Ministerium ist eine Neuregelung der System- und Anwendungsbetreuung im Schuljahr 2019/2020 geplant.
Die mich sehr erschreckt hat!
Zitat:
„Im Rahmen der Strategie für das digitale Leben der Landesregierung wurde u.a. beschlossen, die Schulen bei der Umsetzung der digitalen Bildung zu unterstützen.
In diesem Zusammenhang wird aktuell auch das bisherige Verfahren der System- und Anwendungsbetreuung im Computerbereich für Schulen entsprechend weiterentwickelt. Aus diesem Grund befindet sich diese Seite noch im Aufbau.
Sobald die Neuregelung erfolgt ist, werden die Schulen per EPoS-Schreiben informiert und nähere Informationen zum Abrechnungsverfahren sowie die entsprechenden Dokumente zum Download hier bereitgestellt.
Das Schuljahr 2018/2019 ist von der Neuregelung nicht betroffen! Werkverträge mit Dritten sowie die Abrechnung von Mehrarbeit für Lehrkräfte können noch bis 31.07.2019 wie gewohnt abgerechnet werden.
Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an die unten genannten Ansprechpartner im Bildungsministerium.“ […] ( s. https://bildung-rp.de/service/it-dienste-fuer-schulen/anwendungsbetreuung.html)
Laut bisherigen Informationen u. a. an die Schulleiter werden die Entlastungsstunden, die es bisher aus einem separaten Landestopf gab, ersatzlos gestrichen, da dem Land diese Stunden zu teuer kämen bzw. sie anderweitig gebraucht werden. Die neuen Lösungsansätze scheinen in die Richtung zu gehen, dass man stattdessen externe Dienstleister einsetzen möchte.
Da man nicht davon ausgehen kann, dass man einen technischen Assistenten, IT-Fachmann o.ä. mit Vollzeitstelle einstellen wird, haben denkbare Modelle (ob Teilkraft oder begrenzte Geldmittel, Ticketsysteme etc.) den Nachteil, dass der First-Level-Support leiden wird, da man warten muss, bis der Dienstleister kommt bzw. man nur Hilfe bekommt, wenn noch Geld da ist. Das ist nach meiner Ansicht alles unpraktikabel und wir die Digitalisierung der Schulen eher behindern.
Zudem dürfte es das Land, wenn man wirklich Fachleute beschäftigen will, teurer kommen.Andere Konzepte wie Werkverträge für Lehrer würden nur zu Mehrbelastung bei zu geringer Bezahlung führen.
Es ist auch damit zu rechnen, dass viele Anwendungsbetreuer je nach Ausfall der Neuregelung ihre Arbeit komplett niederlegen werden. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass man ein funktionierendes System kurzsichtig aus fadenscheinigen Kostengründen kippen will.
Da die Neuregelung noch in der Beratungsphase zu sein scheint, sollten wir uns darüber austauschen, was wir wollen und wie wir unsere Interessen und die unserer Schulen wahren können, so dass sich die Situation an den Schulen in Zukunft nicht verschlechtert.
Wenn wir uns nicht jetzt darüber austauschen und bemerkbar machen, könnte uns eine Neuregelung kurz vor oder in den Sommerferien kalt erwischen.
Ein möglicher Weg könnte sein die Schulleitungen, Gewerkschaften und Verbände, Eltern etc. über die eventuelle Tragweite des Wegfalls der Entlastungsstunden zu informieren und damit konstruktiven Einfluss auf die Neuregelung zu nehmen. Je mehr Anfragen und Stellungnahmen ans Ministerium sich daraus ergeben desto besser.
Ich hoffe auf einen regen Gedankenaustausch zum Thema und auf kreative Vorschläge und Ideen, wie man weiter vorgehen könnte.
Falls Sie andere Foren kennen, über die man die AnwendungsbetreuerInnen erreichen kann, würde ich mich darüber freuen, wenn Sie die Nachricht dorthin weiterleiten.
Mit kollegialen Grüßen
…
Angesichts des allgemeinen digitalen Notstandes ein Unding! Soll das die tolle neue Digitalisierung sein ?
Gruß Christoph Gü.