Förderung von OpenSource bei der Digitalisierung von Schulen

Hi,

ich habe dich nicht so verstanden. Ich kann nachvollziehen, dass das Projekt mit demr Entwicklerin stirbt – und das darf bei manchen Projekten eben - zum Wohle aller - nicht sein.
Manche Großprojekte wie debian sind ja schon längst dort.
Für kleinere: gibt es das nicht schon? Irgendeine Linux Foundation oder FSF oder EFF, die sich dem Ziel verschrieben hat?

Aber, ich sehe auch (evtl. hinkender Vergleich): genau wie eine Demokratie meines Erachtens eine AFD aushalten muss, muss eine freie Softwareentwicklung auch etwas Anarchie aushalten.

Wenn aber dein Vorschlag ist, der freien Softwareentwicklung ein paar Regeln zusätzlich aufzubürden, damit sie effizienter Talsohlen übersteht, wäre ich deiner Meinung. Vor allem, wenn die Entwickler das freiwillig mitmachen. Ich sehe noch nicht, wie das undemokratisch wäre. Du wirst das aber kaum in eine der freien Softwarelizenzen aufnehmen können wollen oder können? (PDNFU-GPL - Please, do not fuck up GPL)

Auch das kann ich nachvollziehen, allerdings sehe ich das Problem nicht bei der zu langsamen Entwicklung der freien Software, sondern bei der unermüdlichen Produktion neuer Bedürfnisse der proprietären Welt - die natürlich gleich eine Antwort darauf hat.

Beispiel: Ich habe bis zum 20. März 2020 kein Bedürfnis nach irgendwelchen Instant-Messengern gehabt. Weil es das in freier Software mir möglich gemacht wird, habe ich jetzt auch nicht (viel) dagegen und in meiner Schule profitieren einige davon.

Ich kann gegen den Lauf der Welt auch nicht ankämpfen und weiß auch nicht wie man „Tranquilo Leute“ (Uli Keuler, so ausgesprochen) den Schülern, Lehrern, Schulträgern und KuMis dieser Welt beibringt.

Ich bin dafür, den freien Standards zu helfen und die Schüler für die unfrei-machenden zu sensibilisieren. Letzeres ist sicher einfacher als ersteres.

VG, Tobias

Auch wenn ich jetzt ziemlich weit an den Anfang der Diskussion springe: Ich habe das Gefühl das ein Punkt auch hier bei der Diskussion ganz oft hinten rüber fällt wenn Leute die gerne Open Source nutzen darüber sprechen warum das andere nicht nutzen wollen:

weil sie das mitbekommen ahben mit ihrem Gerät und dran gewöhnt sind
weil sie Geld bezahlt haben: dann muss das was besseres sein
weil die Werbung es ihnen eingeimpft hat

Ganz ehrlich: OS ist oft aber auch einfach weniger Intuitiv und nicht „so einfach“ wie das Zeug der BigPlayer… Hier würde ich einen großen Ansatz sehen. Klar liegt auch daran das dich andere Software evtl. nicht fragt: Darf ich das, darf ich das… sondern einfach sich deine Daten schnappt. Aber auch wenn wir uns jetzt mal Moodle (wovon ich weiterhin überzeugt bin) im Vergleich zu Google Classrooms (Forms u.a.) anschauen dann bekommt Google vieles einfach viel besser umgesetzt. Hier ist unser Fokus glaube ich viel zu oft bei den Experten und nicht beim " technisch *unerfahrenen" Nutzer. Gegen diesen Punkt musste ich bisher immer am meisten Kämpfen wenns um das Thema OS vs große Player angeht… Und da haben die Kritiker leider oft auch recht…

Abend,

Ich arbeite seit ueber 30 Jahren taeglich viele Stunden mit dem Computer und mit Servern, selbst seitdem eigentlich nur unter Unix/Linux/BSD-Gedoehns, in meinem Umfeld (Familie, Schule, Bekannten) mit dem ganzen Windowsportfolio und wenn ich die grossen Katastrophen der letzten 5 Jahre zusammenschreiben wuerde, dann waren das immer Probleme mit Windowsrechnern, ich kann ein Buch drueber schreibe, brauch ich aber nicht, das Netz ist voll davon.
Wifitreiber, die nach einem Win10-Update nicht mehr tun, Trojanerbefall mit Loki, welcher Daten verschluesselt, irre MS-Systemdienste, die zu den unmoeglichsten Momenten die CPU fressen (gerade bei meinem Sohn wieder, wir finden den Fehler nicht, Neuinstallation Win10, Update und wieder laufen die Filme sporadisch nicht, da irgendwas CPU-Leistung frisst und diesmal nicht ein Prozess miner.exe (Bitcoinminer, keine Ahnung, wie er sich den mal gefangen hatte).

Bei Bekannten ist Outlook so’n Ding, mit diesen bescheuerten .pst-Dateien, die irgendwann mal kaputtgehen und dann durch irgendwelche Tricks wieder repariert werden muessen, Windowsupdates, die den Zertifikatsspeicher von Windows kaputtkloppen, Ergebnis: Signaturen koennen nicht mehr ueberprueft werden und jegliche Software ist somit boese. (wir mussten mit einem USB-Stick den Zertifikatsstore wieder fixen, so ein Schwachsinn).

Wenn ich den ganzen Scheiss der letzten 30 Jahre zusammenrechnen wuerde, dann waeren da einige 100 Arbeitsstunden nur fuer Windows draufgegangen und nicht wenige meiner Bekannten/Verwandschaft haetten im Ernst neue Notebooks oder PCs gekauft, weil sie nach dem ersten „Profi“, der das fuer 200€ mal gefixt hat, keine Lust hatten das nochmal zu zahlen.

Das wird oft vergessen, Windows tut naemlich nicht wirklich auf Dauer oder hat jemals jemand von euch erfolgreich die „Reparaturoption“ von Windows nutzen koennen?

Gruss Harry

Hi. Ich habs jetzt auch eher auf den Online Bereich bezogen - und die von dir beschriebenen Probleme sind ja sicherlich ein Grund warum auch viele Apple so in den Himmel-Loben das dabei oft vergessen wird das du bei Apple nur super wenige zusätzliche Geräte nutzen kannst und wenn was nicht läuft bist du selber Schuld (wenn du keine Tastatur, Maus von Apple hast usw.) und bei Windows alles laufen soll ist ne andere Geschichte… Ein Punkt rund ums Thema Nutzbarkeit ist sicherlich auch das ich einfach in jeden Laden gehen kann (Oldshool) oder auch Online überall Geräte bekomme bei denen ich Plug and Play machen kann… die Leute wollen das… :wink:

Hallo Darknova,

da hast du schon einen Punkt: aber es ist eben nicht immer ein Vorteil:
und das sollten wir den Leuten klar machen.
Ja die „BigPlayer“ machen dir die Sache „einfacher“, weil sie Optionen
weglassen (bestes Beispiel: Apple).
Aber wehe, du wilslt mal was, was die anders sehen, dann bist du der
Depp (bestes Beispiel: Apple).

Mit „Einfachheit“ kommt auch „Beschränktheit“: das muss man kommunizieren.
Und dann ist vielleicht mehr Verständnis da, wenn die Lernkurve bei
moodel eben etwas länger geht … und wir als Lehrer wissen, was
Motivation bewirken kann.

LG

Holger

Mich brauchst du nicht überzeugen :smiley: Obwohl ich weiß das die meiste Arbeit an mir hängen bleibt wenn wir OS einsetzen war ich trotzdem immer dafür - es gibt aber einfach viele Leute die (und mein Punkt ist das wir die oft vergessen) es „einfach“ haben wollen oder aber schon sehr sehr große Probleme mit den einfachen Tools haben und an Moodle und Co verzweifeln. Und ich glaube schon das man viele OS Produkte benutzerfreundlicher gestalten könnte ohne auf Datenschutz zu verzichten. Und Moodle ist da ein wirklich gutes Beispiel für ein tolles Projekt das aber wirklich nicht einsteigerfreundlich ist!
Grüße

Gibt es eine Zusammenfassung des ganzen Threads? 100 Beiträge sind mir momentan zu viel zu lesen.
Aber mein Gedanke dazu. Gibt es einen Verein, der ähnlich viele Menschen anzieht, wie dieses Forum? Wir haben leider kein Linuxmuster an unserer Schule, aber ich finde hier die Hilfe, die ich brauche - danke an alle Beteiligten, der Austausch ist hilfreich und gut. Wahrscheinlich sprengt OS an Schulen den Rahmen für den LMN-Verein, oder? Wäre es denkbar stattdessen OS an Schule als den Vereinsinhalt zu setzen und LMN als Musterlösung dafür zu verstehen? Nicht von allen erreicht, aber als Vorbild? Dann hätte ich auch Grund, mit unserer Schule Mitglied zu werden.

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Hallo hmt!

Wir zitieren hier einfach §2 unserer Satzung, schaue
doch mal ob Absatz 3 deine Fragen beantwortet:

§2 Zweck des Vereins; Gemeinnützigkeit
(1) Zweck des Vereins ist die Förderung der Bildung und Kultur bezüglich des
Einsatzes freier und Open-Source basierter Netzwerklösungen an Schulen und in
anderen Bildungseinrichtungen.
(2) Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im
Sinne des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung.
(3) Der Satzungszweck wird verwirklicht insbesondere durch folgende Maßnahmen:
(a) Information der Mitglieder und interessierter Kreise über freie und
Open-Source basierte Netzwerklösungen, insbesondere durch das Internet, durch
Vorträge, Veranstaltungen, Vorführungen und Publikationen; Förderung einer
Interessengemeinschaft (Community) zum Thema freie und Open-Source basierte
Netzwerklösungen;
(b) Förderung der Weiterentwicklung einer auf freier und Open-Source
Software basierenden Musterlösung für pädagogische Netzwerke;
(c ) Bereitstellung von Fachwissen über Technik und Anwendung freier und
Open-Source-basierter Netzwerklösungen für Bildungseinrichtungen;
(d) Förderung der Kontakte und des Austauschs mit Personen und
Organisationen im In-und Ausland, die im Bereich freier und Open-Source-
Software tätig sind oder denen die Interessen des Vereins nahe gelegt werden
sollten.

Wir denken schon, oder was meinst du?

Natürlich liegt der Augenmerk sicherlich bei der im Punkt (3)b genannten
Weiterentwicklung unserer linuxmuster.net

Beste Grüße

der Vorstand

@Jesko; @baumhof; @fleschhut; @MachtDochNix

Asche auf mein Haupt. Das hätte ich selber auch nachlesen können. Danke für den Hinweis.

Hallo hmt,

Was nicht ist das kann noch werden :blush:

Gruß

Alois

Wo finde ich die vollständige Satzung?

Hallo hmt,

ich bin dran.

Beste Grüße

Thorsten

Hallo @All,
als frisches Vereinsmitglied möchte ich gerne einmal in die Satzung schauen. :slight_smile:

Inhaltlich kann und will ich mich nicht äussern, da fehlen mir die ganzen Zusammenhänge.

VG Andre

Hallo Andre,

genau aus diesem Anlass bin ich drüber gestolpert. Wird demnächst prominent präsentiert.

Beste Grüße

Thorsten

Sodele!

Satzung ist nun abrufbar:

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Hallo Thorsten :slight_smile:

So ischs’d rechd :wink:

[Hochdeutsch]
Danke

Habe vor 2-3 Wochen die Satzung „gefunden“ und quer/gründlich angeschaut und auf den 1.und 2. Blick ist die Satzung [für mich] inhaltlich schlüssig und entspricht im wesenlichen meinem Verständnis von Vereinsrecht.

Komme aus dem Breiten-Sportbreich und habe mich dort u.a. auch als ehrenamtl. „Funktionär“ ausgelebt.

VG Andre

Mit 50.000 EUR könnte man jetzt eine:n mal bezahlen, der im Sinne der tausenden Belwuekunden eine Lösung findet und organisiert.

Nur so ne idee…

Hallo Tobias,

gute Idee, aber

  1. ob man das unter Förderung von Open Source verkaufen kann :thinking:
  2. wird das Land/KM eh seinen eigenen Stiefel durchziehen

Viele Grüße
Steffen

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