Flächendeckendes WLAN - so weit korrekt und an alles gedacht?

Hallo,

bei uns soll nun als Vorgriff auf die Gelder des Digitalpaktes ganz schnell bis kommenden Mittwoch beim Schulträger flächendes WLAN beantragt werden.

Da ich halt doch nicht zusehen kann, wie mit Vollgas gegen Wände gefahren wird, so lange noch die Chance auf Einflussname besteht, meine Gedanken zu einem zukunfstfähigen WLAN mit der Bitte um Ergänzung, Korrektur oder Verbesserungsvorschläge der Liste:

  • nicht an der Zahl der APs sparen (möglichst 1 AP pro Unterrichtsraum / Lehrerarbeitsraum)
  • APs mit PoE statt separater Stromversorgung
  • Roaming (unterbrechungsfreier Wechsel eingebuchter Geräte zwischen den APs)
  • 2,4 und 5 GHz parallel
  • Fähigkeit der APs, mehrere getrennte WLAN-Netze zu spannen (Lehrernetz, Schülernetz, Gästenetz)
  • zentrales AP Management
  • Zugangswege: Captive Portal via LDAP-Anbindung (z.B. Schülernetz), WPA Enterprise (z.B. Lehrernetz), Voucher (Gästenetz), … ???
  • keine Zugangsregelung via MAC (Datenschutz, komplizierte Verwaltung)
  • … ???

Ich persönlich würde ja nach allem, was hier diskutiert wird, auf Unify plädieren, in dem Punkt wird man aber sicher schon gar nicht auf mich hören (“Ist doch egal, was das für Zeugs ist”). Der “Dienstleister”, der inzwischen die EDV-Administration hier macht, schwört auf D-Link. Die D-Link Switches finde ich im Gegensatz zu vielen von euch nicht mal so übel, aber imho macht Unify u.a. bei WLAN-Systemen schon einen verdammt guten Job zum fairen Preis.

Habe ich Anforderungen, Argumente, … vergessen?

Viele Grüße
Steffen

Hallo Steffen,

Achtung: Viele Hersteller verkaufen Controller die eine begrenzte Anzahl APś zulassen. Dann kann man nochmal verdienen, wenn mehr APś gebraucht werden. Bei Unifi ist die Anzahl der APś m.W. unbegrenzt.

Gruß

Alois

Hallo Steffen,

Da ich halt doch nicht zusehen kann, wie mit Vollgas gegen Wände
gefahren wird, so lange noch die Chance auf Einflussname besteht, meine
Gedanken zu einem zukunfstfähigen WLAN mit der Bitte um Ergänzung,
Korrektur oder Verbesserungsvorschläge der Liste:

  • nicht an der Zahl der APs sparen (möglichst 1 AP pro Unterrichtsraum
    / Lehrerarbeitsraum)
  • APs mit PoE statt separater Stromversorgung
  • Roaming (unterbrechungsfreier Wechsel eingebuchter Geräte zwischen
    den APs)
  • 2,4 und 5 GHz parallel
  • Fähigkeit der APs, mehrere getrennte WLAN-Netze zu spannen
    (Lehrernetz, Schülernetz, Gästenetz)
  • zentrales AP Management
  • Zugangswege: Captive Portal via LDAP-Anbindung (z.B. Schülernetz),
    WPA Enterprise (z.B. Lehrernetz), Voucher (Gästenetz), … ???

die Liste ist schon mal ganz gut.
Ich würde beim 5ten Punkt noch „APs VLAN fähig“ dazu schreiben.

Und ich würde noch dazuschreiben:

  • APs in Einrichtung Managebar (nicht „Cloudmanagement“ wie Meraki von
    Cisco)

LG

Holger

Hallo Alois und Holger,

vielen Dank für die Hinweise. Ich habe eure Punkte mal eingearbeitet:

  • nicht an der Zahl der APs sparen (möglichst 1 AP pro Unterrichtsraum / Lehrerarbeitsraum)
  • APs mit PoE statt separater Stromversorgung
  • Roaming (unterbrechungsfreier Wechsel eingebuchter Geräte zwischen den APs)
  • 2,4 und 5 GHz parallel
  • Fähigkeit der APs, mehrere getrennte WLAN-Netze zu spannen (Lehrernetz, Schülernetz, Gästenetz)
  • APs VLAN-fähig
  • zentrales AP Management (wichtig: Controller ohne Beschränkung der Anzahl der verwaltbaren APs; Management in der Schule (auf dem Schulserver), nicht ein “Cloudmanagement” wie z.B. bei Meraki von Cisco)
  • Zugangswege: Captive Portal via LDAP-Anbindung (z.B. Schülernetz), WPA Enterprise (z.B. Lehrernetz), Voucher (Gästenetz), … ???
  • keine Zugangsregelung via MAC (Datenschutz, komplizierte Verwaltung)
  • … ???

Viele Grüße
Steffen

Ich hätte noch was:

Bevor man anfängt APs zu kaufen, sollte man das Gebäude ausleuchten und zwar mit den Geräten, die dann angeschafft werden sollen.
Dann weiß ich;
Wieviele APs brauche ich und wo muss ich sie aufhängen. Brauch ich dafür unbedingt einen Controller, oder reicht ein AP der Master spielt.

Nur so macht flächendeckendes WLAN überhaupt Sinn.
Sonst werden so Pi Nase die APs gekauft und aufgehängt, ohne zu wissen ob man den da an der Stelle braucht.
Kann man schon so machen, aber dann isses halt Kacke. Weil? Evtl. hätte man einen AP gar nicht gebraucht und weil der jetzt da ist sind die Überschneidungen mit den anderen APs zu stark. Mit welcher Folge? Mein Endgerät springt ständig zwischen den APs hin und her, weil er sich ja immer den stärksten Sender sucht und die Performance ist schlecht, obwohl ich an sich Super Empfang habe.

Also vergesst das Aufhängen nach dem Motto “hier müsste und da müsste ein AP hin…und da, denn da liegt ja schon ein Anschluss”.
Wenn ihr wirklich leistungsfähiges WLAN wollt, müsst ihr ausleuchten. Messen!! Nicht Kraft meiner überragenden Kompetenz schätzen!

Viele Grüße
Thomas

Warum sollte die Ausleuchtung mit den APs gemacht werden, die ich plane anzuschaffen?
Kann man da nicht irgendeinen nehmen?

Die Abstrahlcharakteristik ist sehr AP spezifisch und variiert von Modell zu Modell.
Was könnte die Folge sein? Von einem leistungstärkeren AP Modell muss ich evtl weniger kaufen. Hat zur Folge, dass zwar der Stückpreis pro AP teurer ist, insgesamt so die Lösung günstiger wird, weil ich von den anderen günstigeren Modellen mehr bräuchte. Das heißt aber nicht nur das die Stückzahl sich erhöht, ich brauche für den zusätzlichen AP noch einen Switchport mehr sowie Kabel, Dose Installationskosten…

Wenn man das “richtig” machen will, ist WLAN kein Discountgeschäft sondern kostet was.

Sorry…das musste ich Mal loswerden…ich hab im Schulbereich schon so viele auf Deutsch “beschissene” WLAN-Installationen (den Namen Lösung haben die nicht verdient) gesehen. Vielleicht beherzigt das irgendwann Mal wer

Wenn sowieso in jeden Raum ein AP soll, dann wird die Hauptfrickelarbeit spaeter die Konfiguration sein und zwar die Pegel so anzupassen, dass die Airtime bei hoher Last nicht dicht ist, also eher kleine Pegel pro Raum.

APs mit hohem Antennengewinn braten oft den schwachen Geraeten (Smartfons) die Akkus leer, da diese 10 Ballken sehen, aber nicht zum AP zurueckkommen.

Hohe Pegel/Richtwirkung auf dem AP tun nur, wenn man wenige davon hat, dann ist das der Kompromiss.
Mag falsch liegen, aber so kenne ich das aus dem Freifunkumfeld.
Gruss Harry

Richtig… daher leuchtet man auch nie mit voller Sendeleistung aus.

Es gibt für Ausleuchtung Software, die die Messwerte analysiert und dir auf dem Gebäudebauplan zeigt wo genau der AP hin muss.

Ein Kollege von mir, macht nichts anderes als WLAN Ausleuchtung…der ist fast das ganze Jahr ausgebucht

Wir haben uns die Ausleuchtung gespart, bei 100 APs, einen pro Raum halt und nochmal auf den Gaengen, ist die Abdeckung auf alle Faelle gewaehrleistet.
Bzgl. der Airtime bringt die Ausleuchtung auch nichts, da ist Konfigurationsarbeit am AP notwendig., Das System duerfte eher ueberlastet werden, wenn z.B. zwei Tablettklassen nebeneinander richtig Netzlast erzeugen, das sind Zustaende, die man zuhause ja so nie hat.

off topic, aber Konsumer-APs haben im Schulbereich sowieso nichts zu suchen. Ich mache Projekte mit den ESP8266 und der Versuch da eben mal 25 Stueck mit WPA2 ueber billige TP-Link-APs zu bringen ist gescheitert, nach 15 Stueck ist Ende, Hardlimit - auch mit LEDE tut das nicht. Vermutlich macht der Chip das nicht mit, ohne Verschluesselung geht das, mit hat die CPU nicht genuegend Dampf um die ganze Schluesselverwaltung abzuwickeln.

Uns wurde mal eine Ausleuchtung angeboten, die wollten 3500€ dafuer, davon kann ich 40 APs kaufen :slight_smile:

Kann man schon so machen…obs Sinn macht, steht auf einem anderen Blatt.

Naja…an einer Schule mit 100 Klassenräumen hätten das nach dem Motto 120 APs bedeutet.

Nach der Ausleuchtung ist man dann drauf gekommen, dass man 62 braucht…

Soviel zu dem Thema: Messen oder schätzen

Es geht uns ja nicht nur um die physikalische Abdeckung, das airtime-Problem kriegst Du mit vielen APs (richtig konfiguriert) besser in den Griff wie mit wenigen. Die reine Abdeckung ist nur ein Teil, wenn da Bandbreite durch muss, steht das dann aber recht schnell still.
HeatMapper-Grafiken sehen schick aus, ob das praxistauglch ist, zeigen sie nicht. Fuer ein paar WhatsApp kann man sich sicher 50% der APs sparen.

Hallo tjordan,

wir habe in einer relativ großen Schule 44 APś verbaut. Jeder Raum für sich ist ein faradayscher Käfig, weil alle Wände aus Blech bestehen. Wir haben überall Empfang. Man kann - wie es Holger an anderer Stelle schrieb - durch Haus gehen und einen Film schauen, ohne dass es zu einem Abriss kommt.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Ausleuchten ein wesentlich besseres Ergebnis gebracht hätte.

In der Schule haben wir täglich bis zu 700 am WLAn angemeldete User.

Wo ich ein wenig Zweifel am Ausleuchten habe:

Das Ausleuchten findet idR unten statt. DIe APś befinden sich später an der Decke. Wer sagt mir, dass das Ergebnis zwischen unten und oben gleich ist. Wer ein wenig Erfahrung mit Hochfrequenz hat, der weiß, dass HF oft das nicht tut was man erwartet.

Gruß

Alois

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Sicherlich ist eine Heatmap nicht alles, da gebe ich dir recht. Das allein wird nicht reichen.
Aber besser als nach Gutdünken das Gebäude mit APs vollzuplastern, in der Hoffnung es käme eine performante Umgebung dabei raus, ist das alle mal.

Hallo Alois,

ja…das mag an der Schule richtig sein. Aber es gibt auch andere Schulen in Holzbauweise, wo das eben nicht der Fall ist. Es gibt Industriehallen, wo Maschinen stehen, es gibt Gebäude in Stahlbeton, es gibt Schulhäuser die stammen aus dem 18 Jhdt…es gibt Gebäude aus den 70er, die man zur Jahrtausendwende mit einem Anbau “verschönert” hat. Es gibt die sogenannten “Pavillions” und und und…
Ich kann immer Anzweifeln ob irgendwas Sinn macht.
Ich finde, dennoch, dass es etwas für sich hat, dass wenn meine WLAN-Lösung, die ein Nachhaltigkeitskonzept berücksichtigten, idealerweise mehrere Jahre halten und für Sachen wie Anwendungsstreaming tauglich sein soll, auf Grundlage von Messungen und nicht von Vermutungen geplant wurde.

Viele Grüße
Thomas

Hallo tjordan,

Prinzipiell bin ich bei Dir. Um zu einem „guten“ Ergebnis zu kommen müsste man die APś zunächst mal nach Einschätzung verteilen, dann messen und danach die APś an passende Stellen verschieben, oder sogar einzelne wegnehmen bzw. ergänzen.

Es ist leider so, dass sich HF unberechenbar verhält.

Bsp.: Ich war kürzlich auf dem Land in einem Hotel. Am gleichen Punkt über mehrere Tage hatte ich einen Super Empfang (4G) oder gar kein Empfang. Das war auch nicht wetterabhängig. Es schien in beiden Fällen die Sonne.

Deshalb glaube ich nicht, dass man im Vorhinein in Erfahrung bringen kann wie sich HF in Gebäuden verhält.

Zur Nachhaltigkeit:

Wir erleben leider häufig, dass Hersteller ihre Geräte auf EOL setzen. Über kurz oder lang ist man dann gezwungen neue Geräte zu kaufen und die „alten“ - noch funktionierenden - wegzuwerfen :face_vomiting:

Gruß

Alois