Hallo Maxim,
die Diskussion über andere Rollen gab es schon vor vielen Jahren. Aber Dinge wie Elternarbeit oder die Einbindung anderer Mitarbeiter wird vermutlich doch derzeit noch sehr unterschiedlich gehandhabt und empfunden. Für uns ein Muss, aber wir behelfen uns halt auf anderem Weg.
Bei uns sind Eltern, schulische Mitarbeiter, Verwaltungsmitarbeiter immer auch mit einem Bein im pädagogischen Netz. Ein paar Beispiele:
- Schulsozialarbeiter: kein Lehrer (hat keine Fächer, muss auch z.B. keine Kurse anlegen). Kein Schüler (muss z.B. in mehrere Klassen hinein). Er stellt für Klassen Material bei Moodle ein, er braucht Zugriff auf Mailadressen, er hat seinen Arbeitsplatz in der Schule.
- Hausmeister: laufen in großen Teilen separat vom Schulnetz. Aber eben nicht völlig: Stundenpläne müssen sie einsehen, Linbo hilft ihnen, einen aktuellen Arbeitsplatz zu haben, der sonst nicht gepflegt würde. Sie arbeiten gelegentlich am Netzwerk - da müsste ich für die Dokumentation eine separate Plattform wählen.
- Schulbegleiter: gehören in eine Klasse, sind aber weder Schüler noch Lehrer. Sie brauchen Zugriff auf das Material, sollten aber keine Kurse anlegen. Bei Moodle kann ich das wunderbar über Rollen abbilden, im sonstigen Schulnetz muss man improvisieren.
- Sekretärinnen: Schulkalender, Hausaufgaben, Fehlzeiten - da mischt sich Verwaltung dauernd mit Funktionen im pädagogischen Netz. Aber es ist eben unpassend, sie über die Lehrerliste mitzupflegen, weil sie damit z.B. automatisch in Kurse (bei Moodle) eingeschrieben werden, Fächer als Attribute fehlen usw.
- Eltern: wir bilden z.B. die Gremienarbeit in Moodle ab. Und da gehören die Elternvertreter nach unserem Verständnis z.B. in die entsprechenden Fachgruppenkurse. Es gibt schulische Mailadressen für Funktionsträger oder entsprechende Gruppen (foerderverein@… / schulelternrat@…).
Wie gesagt - wir haben keinen Leidensdruck an dieser Stelle, weil wir das über Moodle und eben die vorhandenen Listen irgendwie abbilden können (Projekte nur aus Moderatoren, Extraschüler in Projekten, da wir sonst keine Projekte nutzen). Aber eine etwas feinere Möglichkeit, Rollen und Gruppen abzubilden (und ein AD gibt das ja her) würde viele unserer kreativen Workarounds unnötig machen
Und zum Ticket-System: wir machen alles Organisatorische darüber. Neuer Schüler? Ticket (natürlich nicht-öffentlich, aber das hat sich total bewährt, weil alle, die da eingebunden sind - Schulleitung, Schulnetz, Koordinatoren, Sekretariat) einen Platz im Workflow eines entsprechenden Tickets haben. Was war das früher für ein Hickhack, bis eine Karte ausgehändigt werden konnte und die Stammdaten alle korrekt verknüpft waren. Auch Abmeldungen (z.B. mit Häkchen für „Bücher zurückgegeben“ etc.) sind ein echter Fortschritt, sparen viele Wege und funktionieren deutlich schneller als früher.
Warum Eltern? Weil z.B. Fehler auf der Homepage oder Verbesserungswünsche von Ihnen kommen. Weil sie darüber Defekte am privaten Endgerät ihrer Kinder melden (und dort das Ticket weiterverfolgen, wenn z.B. die Schülerfirma diese Geräte repariert).
Nur um das klarzustellen: das sind keine Erwartungen oder Unzulänglichkeiten von Linuxmuster. Ich kenne einfach schon einige Schulen, die Elternarbeit oder die Stellung von Mitarbeitern im Schulbetrieb ähnlich integrativ sehen. Und daher fände ich es sehr sinnvoll, das zu integrieren. Und mir ist bewusst, dass das schon sehr weit geht.
Wenn irgendwann ein SSO a la Keycloak käme, um z.B. durchgängig 2FA oder etwas ähnliches anzubieten, wäre es toll, die Eltern nicht hintenrum dazufrickeln zu müssen. Was wir allein an Elternkommunikation über Moodle machen oder all der BBB-Kram während Corona… da wäre ein „richtiger“ Account für alle ein schöner Ausdruck für eine Lerngemeinschaft, die über S+L hinausgeht.
Viele Grüße
Thomas