Und im Gegensatz dazu:
Wieviel darf ich hier aus einer Zeitung, die vor mir liegt, eigentlich zitieren?
- Die Hälfte des Artikels geht über die Berufsschule (Schulleiter Hörner), die das alte Leid klagt, dass „Microsoft in der Ausbildung Standard sei“ und „in den Betrieben wird über die Bedenken […] gelacht“. Das passt ganz gut zu den Aussagen, die Brink über „den Bäcker“ macht…
Geile Interpretation der Sachlage:
„Bislang hat noch niemand belegt, dass Microsoft Nutzerdaten ausspioniert“, sagt auch Jörg Schumacher […] Leiter des SMZ Karlsruhe.
und jetzt kommen wir (vermute ich):
„Kleine Verbände und Interessengemeinschaften agieren hier wie fanatische Religionsgemeinschaften“, sagt Schumacher.
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Der LfdI würde sich von denen treiben lassen, das sei das eigentliche Problem der Debatte.
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Dann werden noch die Gymnasien zitiert (Schulleiter Müller), wie in anderen Bundesländern müssen pragmatische Lösungen doch auch hier möglich sein.
Zynische Kritik:
Ich finde es bedenklich und schade, dass die Player in der Karlsruher Szene den Datenschutz demontieren wollen. Während wir hier im Vergleich mit Institutionen wie SMZ/LMZ und Schulleiterrunden wohl „kleine fanatische Religionsgemeinschaften“ sind, hoffe ich wiederum, dass SMZ/LMZ und Schulleiterrunden im Vergleich mit Institutionen wie dem KM und dem LfDI die „MS-Bruderschaft“ darstellt, die dann ebenso nicht ernst genommen wird.
Je öfter ich das jetzt lese, desto mehr ärgert mich die Wortwahl „fanatisch“ und „Minderheit“: Das SMZ und die Stadt Karlsruhe sind genau die, die auf eine sich beschwerende Lehrer- und Schulengemeinschaft einlässt. Das Gejammer, endlich Microsoft einsetzen zu wollen war schon immer da, aber von wem? Von Lehrern, von Schulleitern und vielleicht von Eltern. Aber von einer Mehrheit? Ich denke nicht! Ich möchte mal den Nachweis, dass es sich hier nicht um eine laut schreiende (fanatische) Minderheit handelt, die jetzt temporär einen Freibrief erhalten hatte.
Ich finde, Herr Brink hat alles richtig gemacht: Zuhören, zusammensetzen, finanziert werden, messen, dann entscheiden und beraten.
Im Gegensatz dazu die Schulen und das SMZ: einem internen Drang nachgeben, machen, was man will, erst entscheiden, dann abwarten was kommt, hoffen keinen auf den Deckel zu kriegen, sich nicht nach alternativen Lösungen umschauen (das Gute liegt so nah )
Konstruktive Kritik:
Mag jemand Herrn Schumacher, Herrn Hörner und Herrn Müller von der jeweiligen Institution mit Herrn Brink zusammensetzen? Falls auch Religionsgemeinschaften zugelassen werden, könnte ich mal berichten, dass „wir uns alle in der Pandemie weiterentwickelt haben“ (Zitat Müller) und meine Schule trotzdem weiterhin völlig ohne Microsoft auskommt und mit ziemlicher Sicherheit datenschutzkonformer kommuniziert, lernt und lehrt.
Bei dem Treffen hätte ich gerne folgende Fakten auf dem Tisch:
- Wie viele Lehrer wünschen sich explizit Microsoft, wie viele Lehrer wollen explizit kein Microsoft und vielen ist es egal? Ich wette einen Hunni, was hier die Mehrheit ist.
- Laut LfDI gibt es Beschwerden bei den Eltern, denen er ab kommendem Schuljahr nachgeht. Diese Eltern sind sicher (so weit meine private Erfahrung zeigt) eine kleine Minderheit. Aber ich möchte mal einen Schulleiter sehen, der angesichts der Gesetzeslage diesen Eltern ins Gesicht sagt, dass sie als religiöse Fanatiker eigentlich kein Gehör finden sollten.
- Welche Schule kann vor ihrem Landesdatenschutzbeauftragten gut begründen, Microsoft (mit Schülerkonten bei MS) zu benötigen und sich nach Alternativen umgeschaut zu haben?
- Welche Alternativen gibt es ganz pragmatisch und jetzt für eine Schule?
Preaching to the choir, thank you for listening,
VG, Tobias