Win10, linbo und NVMe PCIe SSDs

Hallo zusammen,

da ich an meiner neuen Schule erst in die Administration mit einsteige, sind einige Dinge momentan erstmal gegeben. Z.B. Win 10 ohne lokale Adminrechte, daher meist unsynch. gestartet.
Nun meine Frage: demnächst steht die Anschaffung neuer Clients für einen der DV-Räume an und ich überlege, ob es für die Ausschreibung Sinn macht, auf NVME-PCIe-SSDs zu setzen (z.B. Samsung SSD 960 EVO 250GB), da ich mir auch vom Durchsatz, v.a. aber von den IOPS einen enormen Geschwindigkeitsvorteil gegenüber HDDs aber auch SATA-SSDs verspreche, so dass man guten Gewissens auf lokale Adminrechte umswitchen könnte und dafür eben öfter synchronisert starten müsste.

Habt Ihr Erfahrungen mit NMVe-PCIe-SSDs und Linbo? Werden die sauber unterstützt? Ich geh mal davon aus, oder?
Und wie sieht’s mit der Performance (beim Syncen) aus? Habt Ihr Erfahrungs- oder sogar Vergleichswerte?

Vielen Dank und viele Grüße,
Jochen

Hallo Jochen.
NVMe soll mittlerweile laufen (V6.2). Kennst du diesen Thread?

Es kann sein, dass du das mit einem LABEL regeln muss – das kann LINBO ja neuerdings!

Schöne Grüße,
Michael

Hallo Michael,

ja, die Threads hab ich gefunden. Mir geht’s auch um eine Einschätzung, ob die 70€ Mehrkosten pro Client gut investiert sind, weil sich Synchronisationszeiten, v.a. wegen der drastisch höheren IOPS u.U. erheblich verkürzen.
Man könnte ja sogar noch weiter denken und OS und Cache auf zwei SSDs auftrennen, wenn man hier bei SATA bliebe, wäre das mit ca. 80€ sogar noch im Kostenrahmen: M2 SATA SSD Wäre spannend, ob der Vorteil von NVMe dabei größer ist als der Vorteil getrennter Schreib-/Lese-Vorgänge bei zwei SATA-SSDs. Zwei NVMe SSDs wären natürlich eine Demonstration des maximal technisch Machbaren aber nicht bezahlbar.

Wenn man aber eine grobe Idee hätte, wie das Kosten-/Performanceverhältnis aussehen könnte, z.B. typisches Win 10 Image, Sync+Start
1* HDD 5 min, 40€
1* SATA SSD 2 min 80€
1* NVMe PCIe SSD 1 min 110€
2* SATA SSDs …
dann wäre das eine gute Basis für Argumentationen gegenüber dem Schulträger.

Viele Grüße,
Jochen

Hallo Jochen,

ich habe zwei Hardwareklassen mit NVMe SSDs am Laufen: einmal DELL
Tablets und einmal HP Desktoprechner.
Es geht also mit linbo… zumindest manchmal :slight_smile:
Das Problem ist meist nicht das NVMe sondern das “moderne” UEFI Bios,
bei dem mehr Fehler drin sind, als bei ausgereiften BIOSen von Namhaften
Herstellern.
Und über solche Fehler stolpert jedes linux: auch linbo.
Ich weiß von einer Hardware (auch Tablets) wo auf einem Cleint Windows
ohne Probleme mit linbo läuft und auf dem anderen Nicht.
GLeiche Hardware, gleiche UEFI Einstellungen, gleiche UEFI Version…
Selbst wenn man die NVMe SSD tauscht bleibt das Verhalten erhalten (am
Client). Es liegt also nicht an den SSDs.

Außerdem läuft mein eigener Rechner hier Zuhause seit über einem Jahr
mit einer NVMe SSD.

Meine Erfahrung: es lohnt sich nicht: die Mehrkosten sind nicht
gerechtfertigt.
Das sagt auch das ct seit geraumer Zeit.
Hst du einen Server mit starker Datenbanklast, damit die hohen IOs zum
Tragen kommen, dann merkt man was.
Beim normalen Client: vergiss es.

Syncen: OK, da sind die schon schneller: aber auch nicht so merklich.
Ein mittelgroßes Win10 Image hat bei mir im Seminar hat ziemlich genau 12GB.
Im Client steckt eine Samsung SATA SSD 840pro und der Rechner ist 9
Jahre alt (HP dc7900 mit 2GHz QuadCore (Core2Duo Quadcore) mit 4 GB DDR2
Speicher.
Der sync (hab gerade ins log von gestern geschaut) dauert genau 2
MInuten 28 Sekunden. was willst du den mehr?
Die Samsung pro ist natürlich schon eine schnelle SSD. Vielleicht
schafft es deine NVMe dann in 2 Minuten oder 2 min 10 sec … lohnt das?
Mit reboot ist die Möhre in unter 4 Minuten da.

Ich halte die Bootzeit aber auch für weitgehend irrelevant.
Das kann man anders lösen: einfach die Rechner morgends mittels linbo
remote um 7:35 Uhr wecken und syncen: wen interessiert da die Bootzeit?
Die bleiben bei uns sowiso an.
Achte also lieber auf solide Hardware.
Im Seminar starten die Rechner in 100% der Fälle. Da sind das nur HP
Businessrechner und HP Switches.
In der Schule hab ich alles mögliche zusammengesammelt: da booten nur
ca. 90%

LG

Holger

Hallo Holger,

danke Dir für Deine Antwort!

Darum ging’s mir ja.

Samsung 840 Pro: lesen: 540MB/s, schreiben: 520MB/s, IOPS 4K lesen/​schreiben: 100k/​90k
Samsung 960 Evo: lesen: 3200MB/s, schreiben: 1500MB/s, IOPS 4K lesen/​schreiben: 330k/​300k

Das ist schon 'n Unterschied. Klar, ob der sich so bemerkbar macht, wie die technischen Daten hoffen lassen, steht auf nem anderen Blatt…
Wobei die Mehrkosten gar nicht mal so hoch sind (850 Evo 80€, 850 Pro 95€, 960 Evo 110€, die 840 Pro ist deutlich teurer, weil wahrsch. zu alt und nicht mehr so verfügbar). Wenn man dann die o.g. Leistungsdaten vergleicht, könnte man sich schon nochmal nen Unterschied versprechen…

Ja, das wär’ auch mein Ziel, die morgens remote per „Schultag-Skript“ zu wecken und zu syncen. Ich weiß nur, dass einige Rechner nachts vom Strom getrennt sind, da funktioniert das nicht und teilweise sollten sie auch tagsüber mal synchronisiert neu gestertet werden, da sind 4 min imho zu lang. 2 min wären aus meiner Sicht ok. Aber Deine HW ist ja, wie Du schreibst, auch schon etwas betagt.

Das sowieso. Nach leidvollen Erfahrungen der Kollegin mit einer Charge PC à la "bin ich günstig rangekommen’ wird das in Zukunft nicht mehr passieren.

Jetzt mal schauen, was an Budget überhaupt zur Verfügung steht, vielleicht ist das hier auch nur graue Theorie :disappointed_relieved:

Viele Grüße,
Jochen

Ja aber die beziehen sich dabei doch meist auf das normale Arbeiten am Rechner: Office, Internet und Co, oder? Beim Syncen geht es aber doch tatsächlich darum, möglichst viele (kleine) Dateien möglichst schnell zu lesen/schreiben, da müsste sich jedes IOPS mehr schon bemerkbar machen?!

Viele Grüße,
Jochen

Hallo Jochen!

Geht schon. Im BIOS/UEFI einstellen, dass die Rechner beim „Power Return“ durchstarten, dann kannst du sie mit linbo-remote weiter bearbeiten. Natürlich auch sicherstellen, das sie vor dem „Power wech“ sauber heruntergefahren sind.

Beste Grüße

Thorsten

Hallo Jochen,

Das sagt auch das ct seit geraumer Zeit.

Ja aber die beziehen sich dabei doch meist auf das normale Arbeiten am
Rechner: Office, Internet und Co, oder? Beim Syncen geht es aber doch
tatsächlich darum, möglichst viele (kleine) Dateien möglichst schnell zu
lesen/schreiben, da müsste sich jedes IOPS mehr schon bemerkbar machen?!

ja: hab ich ja auch geschrieben.
Beim syncen könnten sie schneller sein: ich denke es nicht. Schon gar
nicht 0,8 Minuten statt 2,5 Minuten: das benötigst du nämlich, damit es
mit booten, reboot und Windowsstart unter 2 Min bleibt.

Probier es aus: anders bekommst du es nicht sicher raus.
Meine Aussage ist, wie gesagt, meine Einschätzung.

Denk aber dran: hast du Clients mit M2 SSD und welche mit SATA, dann
kannst du ein Einheitliches IMage für WIndows vergessen: das flennt beim
booten rum.
Ich habe das gerade erst vor 4 Wochen getestet: geht nicht.
Ubuntu war das ntürlich weitgehend egal, nachdem man einmal eine fstab
erstellt hat, die die nvme Clients hingesynct bekommen.

LG

Holger

Hallo Holger,

Touché! :wink:

Viele Grüße,
Jochen

Hallo Jochen,

sind die gemessen, oder vom Hersteller angegeben? Bei NVMEs liegt es wohl auch an den PXE-Lanes, die für die Kommunikation frei sind, was extrem vom Prozessor und dem Board abhängt.

Vielleicht lohnt ein Test, also mal eine anschaffen und messen.

LG
Max

Hallo Max,

Das sind Herstellerangaben.

Viele Grüße,
Jochen

Ich würde das auch erst nach Spectre / Meltdown Patch testen, falls Linbo soetwas hat, da das ja wohl die IOPs massiv beeinflusst.
LG
Max

Hallo Max,

Ich würde das auch erst nach Spectre / Meltdown Patch testen, falls
Linbo soetwas hat, da das ja wohl die IOPs massiv beeinflusst.

das ist der Meltdown Patch: der kostet sehr viel IO.
Intel hat den Microcodepatch erstmal zurückgezogen.
Für den 4.9er kernel von linbo gibt es bisher noch keinen Patch.
BIOS Patches gibt es sowiso erst wenige.
Für uns ist das Angriffsszenario sowiso absurd klein: deswegen wäre es
eigentlich total unnötig, wenn wir patchen würden.

Irgendwann wird linbo aber wohl einen kernel haben, der die gepatchte
Firmware drin hat: dann wird man mal sehen.
Syncen wird schon massiv einbrechen auf Intel Möhren.
30-50% bei IO wird geschätzt.

LG

Holger

Hallo zusammen,

stimmt, daran habe ich noch gar nicht gedacht…

Viele Grüße,
Jochen

Hallo zusammen,

NVMe SSDs sind inzwischen wohl schon bei vielen erfolgreich im Einsatz.
Hat jemand zufällig schon einmal erfolgreich ein Windows 10 Image (UEFI), das für SATA-SSDs erstellt wurde auf NVMe-SSDs eingesetzt bzw. betreibt jemand SATA-SSDs und NVMe-SSDs mit dem selben Image?
Unsere (geplanten) neuen Laptops sind nämlich baugleich bis auf die Anbindung der SSD, die jetzt über NVMe läuft und eigentlich würde ich gerne das selbe Image verwenden.

viele Grüße
Manuel

Hallo Manuel,

NVMe SSDs sind inzwischen wohl schon bei vielen erfolgreich im Einsatz.
Hat jemand zufällig schon einmal erfolgreich ein Windows 10 Image
(UEFI), das für SATA-SSDs erstellt wurde auf NVMe-SSDs eingesetzt bzw.
betreibt jemand SATA-SSDs und NVMe-SSDs mit dem selben Image?
Unsere (geplanten) neuen Laptops sind nämlich baugleich bis auf die
Anbindung der SSD, die jetzt über NVMe läuft und eigentlich würde ich
gerne das selbe Image verwenden.

ich habe das vor einem Jahr versucht.
Ich habe zwei Räume mit Samsung SSDs (SATA) und bekam neue Hardware, die
ich mir natürlich nicht aussuchen durfte.
Das linuximage war kein Problem: einmal eine neue fstab erstellen mit
nvme0n1pX statt sdaX schon ging das.

Bei Windows 10 natürlich nicht.
Was ich gemacht habe war:

  1. das alte Image auf die eneuen Client gesynct → Windows schmollt und
    bootet nicht.
  2. Client zwei oder dreimal mit Windows CD gestartet und
    Startdateienreparatur durchgeführt (einmal reicht meist nciht) →
    Windows geht wieder.
  3. also lokaler admin Treiber installiert → Image erstellt
    was dann nicht mehr ging
  4. Windows auf alten Rechner geklont → bootet nicht
    Damit dreht es sich im Kreis.
    Deswegen gab es bei mir an dieser Stelle einen Fork: ich habe nun zwei
    Windows 10 Images :frowning:

Viele Grüße

Holger

Hallo Holger,

danke für die schnelle Antwort. Dann wird es wohl auf ein neues Image mit deiner Methode hinauslaufen (immerhin muss man nicht komplett von vorn anfangen).

NVMe wird bei Laptops ja immer mehr kommen. Von daher ist der Schritt wahrscheinlich eh notwenig. Dann halt jetzt schon.

viele Grüße
Manuel

Hallo Manuel,

ich habe mehrere Geräte (kein UEFI) mit SATA/NVMe mit dem selben Image in Betrieb. Allerdings habe ich wegen der unterschiedlichen Partitionsbezeichnungen sda1/nvme0n1p1 zwei Gruppen angelegt; für jedes System 1 Gruppe mit den entsprechenden Partitionskonfiguration.
Kein zusätzlicher Aufwand mit Startreparatur oder so.

Viele Grüße
mcteefax

Hallo Holger,

zunächst habe ich jede Menge Zeit in der BusyBox von initramfs verbracht, bis ich gemerkt habe, dass meine cfg-Datei in /grub mit ### not managed … versehen war :worried:

Dazu habe ich folgende Frage: Für meine Linuxclients habe ich nur ein Image. Wie kann man das Problem mit der unterschiedlichen fstab am besten lösen: Gibt es eine passende für beide Festplattentypen oder sollte man der nvme-Gruppe die richtige per Postsync zukommen lassen?

Viele Grüße

Wilfried

Hallo Wilfried,

Das linuximage war kein Problem: einmal eine neue fstab erstellen mit
nvme0n1pX statt sdaX schon ging das.

Dazu habe ich folgende Frage: Für meine Linuxclients habe ich nur ein
Image. Wie kann man das Problem mit der unterschiedlichen fstab am
besten lösen: Gibt es eine passende für beide Festplattentypen oder
sollte man der nvme-Gruppe die richtige per Postsync zukommen lassen?

ich hab das über die Räume gelößt.
Es sind also alle in der selben HWK, aber der eien Raum hat eine fstab
mit nvme drin liegen, der andere mit sda

Die Räume sind unter /srv/linbo/linuxmuster-client/bionic//etc/

LG

Holger