Wettbewerb in Niedersachsen

Hallo!

Mein OT-Senf dazu.

Open Source ist einfach nachhaltiger:

Aktuelles Beispiel das alte HTC M8 von meinem Schatz und die Corona App.

Installation nicht möglich weil Android 4 bzw. wegen versäumten Updates max. bis 6. von DB, Corona usw.-Apps nicht möglich weil Unterbau nicht mehr up2date.
Also wurde der Wunsch nach neuem Handy geboren.

LineageOS auf das alte Handy gebügelt. Und schon rennt es wieder mit dem Android 10 Unterbau und den aktuell gewünschten Apps . Vor allem es landet nicht in der Schublade wie in anderen Haushalten. Das nenne ich nachhaltig.

Wenn jetzt noch die APPs der öffentlichen Hand (z.b. Corona, ARD, ZDF, heute usw.) via f-droid verteilt würden, dann wäre ich voll glücklich, dann bleibt nämlich der ganze google-kram da wo er für mich hingehört. Das es geht zeigt die tagesschau-APP. Ah ich rege mich schon wieder auf.

Beste Grüße

Thorsten:

PS: Kennt ihr den schon? Da sagt die Bundesministerin für Schulen und Anderes, sie wird mit den Bundesminister für Verkehr und Infrastruktur dafür sorgen, das nach den Ferien jede Schule in Deutschland einen Anschluss an die schnelle Datenautobahn hat. Er überlegt nur noch wie man die Maut für die ausländischen Datenpakete erheben kann.

Hallo zusammen,

ich finde es wichtig, da mehr Erfahrung als Überzeugung sprechen zu lassen.

Viele kennen doch das Gefühl, dass man mit freier Software manchmal basteln muss, Dinge nicht sofort funktionieren, eine bestimmte Funktionalität fehlt, etc. (und da spielt es erst einmal keine Rolle, dass das andersherum nach einiger Umgewöhnung ganz genau so ist).

Und ich finde es absolut legitim, wenn man an bestimmten Stellen sagt: ich gebe an dieser Stelle bewusst für ein Produkt Geld aus.

Aber man macht eben idealerweise nur EINMAL die (für mich durchaus heftige) Erfahrung, mit einer Software in ein Lock-In zu wandern und zu spüren, was es heißt, aus diesem Loch nicht mehr hinaus zu kommen, weil der Hersteller das eben (aus finanziell nachvollziehbaren Gründen) nicht vorsieht. Und das ist ja nicht nur das eine Produkt. Da hängen oft ganze Bedingungsketten zusammen (Makro -> Office -> Windows - mit allem, was das dann für Updates, etc. heißt).

Und genau so ist es eben tatsächlich Arbeit, bis man anfängt, souveräner zu werden und die Freiheit, die man mit Open Source in der Regel genießen darf, auszkosten zu können. Wenn ich heute aus offenen Datenbanken mit freien Python-Bibliotheken Daten ziehe, um sie so, wie ich das will, automatisiert in eine Calc-Tabelle zu schreiben - ganz ohne irgendwelche Lizenzen, unter jedem Betriebssystem, sogar auf einem Rapsberry… Dann fühle ich eben ein so lautes „wow, dass so etwas einfach so geht“, dass da kein Vermissen aufkommt. Aber an diesen Punkt muss man erst einmal gelangen.

Ich muss (und hurra, ich will) lernen - aber dann kann ich damit arbeiten. Und wenn nicht ganz was schlimmes passiert oder ich auf etwas völlig exotisches gesetzt habe, dann kann ich damit sehr, sehr lange zufriedenstellend arbeiten. Was in dieser Zeit bei proprietären Produkten passiert, die sich halt verkaufen MÜSSEN, damit es sich rechnet… das ist dann fast zwangsweise Eyecandy oder Systemwechsel, den kein normaler Mensch so haben wollen würde (das las ich letztens: https://www.heise.de/news/Kommentar-So-kann-Microsoft-die-Abwanderung-von-NET-Entwicklern-nicht-stoppen-4725901.html).

Es tut eben weh, wenn man Menschen vorführt, dass sie informationstechnologisch mit ihren betrüblich formatierten Office-Dokumenten (da verhunzt MSO unter der Haube ja gelegentlich mehr, als es verschönert), wie wenig sie eigentlich verstehen. Und auch wenn man als Lehrer eigentlich wissen sollte, dass man vor dem ernten säen, gießen, pflegen, etc. muss und dass es Zeit braucht, bevor man genießt… ist die Verlockung des (für den einzelnen ja auch bezahlbaren) Convenience-Futters eben allgegenwärtig. Für alles andere hat die Politik das aus den Schulen verbannt - aus gutem Grund. Bei der IT… Neuland eben.

Daher: es gibt weit jenseits aller Glaubenskriege gute, nachhaltige Gründe, (mehr) auf freie Software zu setzen. Langfristig ist es günstiger, fördert Kompetenzen, die einen im Leben definitiv weiter helfen (nicht unbedingt beim Gehalt - da ist man als MS Platinum Senior Chief Executive Power Fritze vermutlich NOCH lieber gesehen). Aber wir lernen ja fürs Leben und nicht für die Arbeitswelt…

Viele Grüße
Thomas

Hallo Thomas!

Dann bitte aber auch ganz genau:

Aber wir lernen ja fürs Leben und somit auch für die Arbeitswelt…

Ich glaube jede[r]{0,1}, d[ie|er] in der Schule die Basics aufgenommen, verstanden und einzusetzen weiß kommt überall besser zu recht! Wer die Skills beherrscht, der kommt weiter!

Liebe Grüße

Thorsten

Hallo Liste,

hatte es zwar schon einmal gepostet, aber doppelt hält besser :wink:

In den 90’ern hatten wir das Motto: „Freie Software für freie Bürger“.

Im Grunde ist „closed Source“ aus kapitalistischer Sicht in Ordnung, aber dieses systematische Abgreifen und Ausspionieren der Nutzerdaten geht gar nicht!

Aus meiner Sicht ist Linux anderst, andere Denke, andere Logik. Manches geht sofort, manches nur mit viel Fummelei. Aber das macht für mich auch den Reiz aus.

Seit 25 Jahren bin ich Linuxer und immer wieder freue ich mich über Erfolge wie am ersten Tag. Und das Lernen hört nicht auf …

Linuxmuster ist ein gutes Beispiel was mit freier Software möglich ist.

Der Kampf geht weiter :wink:

VG Andre

Wow, da hab ich ja was losgetreten, haha.
Nach dem Durchlesen weiss ich aber (wie zuvor schon) wo ich hin gehöre :wink:
schön!
Übrigens erinnere ich mich noch an die Treffen der „Volkszählungsgegner“ damals vor 30 Jahren(? oder wann war das). Das ist doch aus heutiger Sicht echt witzig - oder?

Wenn ich mir die Geld- und (geringsten) Steuerströme der Big-Player in diesem Bereich anschaue, ist das aber nur für die selbst in Ordnung und evtl. deren Standort… :wink:
Ich bin sehr davon überzeugt, dass ein Umschwenken in diesem Bereich insbesondere in öffentlichen und Behördichen Einrichtungen, bei ganz langem Atem, sich langfristig auch wirtschaftlich auszahlt.
Stellt euch zB mal vor, es würden drei bis fünf Programmierer dauerhaft und in Vollzeit allein dafür bezahlt die LMLv7 => v8 usw. am Laufen zu halten und weiter zu entwickeln.
Soll mir keiner erzählen, dafür sei kein Geld da. Ich kenne persönlich eine Person, die sagt: „hin und wieder nehme ich mir ein Buch mit an die Arbeit, weil mir sonst langweilig ist“ (hat aber nichts mit Schule zu tun). Öffentliche Stelle, die besetzt sein muss.
Das ist der Weg!
gerd

finde den Vergleich auch sehr gut, es hängt immer eins mit dem anderen zusammen.
Das checken komischerweise viele nicht: immer nach dem Motto: „Wenn ich mir die Augen zu halte, sieht mich keiner“. :wink:
gerd

Hallo Gerd,

Übrigens erinnere ich mich noch an die Treffen der „Volkszählungsgegner“
damals vor 30 Jahren(? oder wann war das). Das ist doch aus heutiger
Sicht echt witzig - oder?

… 30 Jahre reicht nicht.
Die Volkzählung, die du meinst, sollte 81 durchgeführt werden.
Wegen der Wiederstände wurde sie dann 87 durchgeführt: also eher 33 bis
38 Jahre :slight_smile:

Das hat uns damals aber das Recht auf informationelle Selbstbestimmung
gebracht :slight_smile:

Viele Grüße

Holger

Allerdings nicht die Corona-App, denn die braucht einen Unterbau, der nicht in AOSP ist, also auch nicht in LineageOS.

Um Google-Apps zu installieren (solange sie nicht zu viel GAPPS nutzen) nutze ich Aurora Store (von F-Droid), das greift in Googles PlayStore und installiert was immer da ist. Das erschreckende: Da gibt es auch Bewertungen von Exodus.

Hallo Michael!

Verstehe ich irgendwie nicht, was du sagen möchtest. Hier der Screenshot des M8

Wenn ich dich doch richtig verstehe, dann sollte die Corona-App ja nicht laufen, bzw nur mit Fehlermeldung, oder?

Beste Grüße

Thorsten

Ja, und Anschnallen am Auto macht es auch echt umständlicher, loszufahren. Immer dieses Gurtgefummel. Da schnall ich mich doch lieber nicht an. Ist zwar verboten, aber einfach saucool :wink:
Und wenn ich mal wo gegenfahre, zoome ich mich einfach weg.

Hallo,

ihr habt beide Recht:

  1. ja, die Corona Warnapp braucht die Google Services
  2. und ja, sie läuft trotzdem auf LineageOS

Der Grund ist: wenn man unter lineageOS die Gapps installiert, dann
bringt das die Services mit.
Es ist zwar für viele seltsam sowas zu machen, aber nicht jeder
installiert sich lineageOS nur um der googleschnüffelei zu entgehen.

Ich hab, als die Warnapp raus kam, mein alten Samsung S3 mini mit
LineageOS genommen, aktualisiert, die gapps installiert und dann die
Warnapp drauf.
So hab ich, der sonst kein Apple und kein google hat, doch eine Warnapp
laufen … ich mußte allerdings einen neuen Accu kaufen für das S3 mini …

LG

Holger

Hier sieht es anders aus. Sie sagt: „Leider fehlen Ihrem Smartphone die Benachrichtigungen …“ in den Details taucht dann „EXPOSURE_NOTIFICATION“ auf. Das ist ein Feature im Betriebssystem, dass es meines Wissens nicht in AOSP sondern nur in den GApps gibt.

Ist der Screenshot da von einem reinen AOSP System?

Nachtrag: Ich konnte keinen Screenshot machen, da die App das verhindert hat. Da du einen beigesteuert hast war ich verwirrt: Lösung war ein Update der App. Warum verbieten Apps bloß Screenshots?

Das ist dann eben auch kein AOSP System.

Ich finde es extrem bedenklich, das der wesentliche Teil dieser App gar nicht in der App residiert. Dass dann alle sagen, die App sei koscher ist schon etwas dünn.

Hallo Michael!

Da bin ich voll bei Dir! Das das Ganze so nicht das ist, was wir als FOSS verstehen ist hoffentlich allen klar. Besonders die Tatsache das man gar keine Chance hat, den Code aus den Quellen zu bauen, da wesentliche Teile nur dem RKI vorbehalten sind. Also kann auch niemand sicher sein, das der Code in der App gleich dem veröffentlichten ist.

Aus diesem Grund habe ich ja auch ein „altes“ M8 reaktiviert, was
nur für die Corona-WarnApp da ist. Sonst wird mit dem Ding nix gemacht, außer als zusätzlicher Balast mit durch den Tag getragen.

Beste Grüße

Thorsten