Hallo,
Docker ist im Prinzip ja LXC mit einem Union Filesystem (so hat das Projekt begonnen), inzwischen ist es natürlich ein „Container-Ökosystem“.
Aus meiner Sicht führt für uns kein Weg an Docker als „linuxmuster-Standard“ vorbei:
Mit Docker kann man einfach Images (die als Basis für die Container dienen) aus bereits vorhandenen Images „ableiten“, das passiert letztlich über das Overlay Filesystem um welches Docker die LXC Container ergänzt. Das bietet immenses Potenzial für den Austausch in der Community und für die Anpassung an die Bedürfnisse, die wir speziell haben.
Man kann z.B. ein Moodle Image nehmen, auf dessen Basis man ein eigenes Image erstellt, das z.B. LDAP genau für linuxmuster.net schon hat. (Erfundenes, eher schlechtes Beispiel, aber zu Demozwecken lass ich das mal so).
Aber vor allem in der Zusammenschau mit der damit zusammenhängenden weiteren „Eigenschaft“ von Docker wird das für uns unschlagbar: Die Images sind in „Registries“ und dort in „Repositorys“ online durchsuch- und direkt auf dem eigenen Host von dort installierbar: Man führe auf einer „leeren“ Maschine mit installiertem Docker den Befehl docker run -i -t ubuntu /bin/bash aus - das holt ein Ubuntu Image aus dem Netz und startet das mit einer Shell.
Die bekannteste Registry ist der „Docker Hub“, man kann aber auch eigene Registries haben, in denen dann Anwender ihre Images in benutzerbezogenen Repos zur Verfügung stellen und gemeinsam weiterentwickeln können - man kann die Idee erkennen, oder?
Diese Eigenschaften sind wohl die Hauptgründe, warum Docker so erfolgreich ist, obwohl es technisch sehr analog zu LXC und ähnlich zu vserver ist - und damit auf schon relativ lange vorhandenen Eigenschaften des Linux-Kernesl basiert.
Als Nachteil schlagen derzeit vor allem noch ein paar Probleme mit der Vertrauenswürdigkeit der den Containerinstanzen zugrundeliegenden Images zu Buche, aber da sind die Entwickler dran, das könnte sich bald ändern (signierte Images und ähnliches).
Wenn Interesse besteht, könnte ich für die Frühjahrstagung auch gerne einen kleinen Docker Workshop vorbereiten.
VG
Frank