Verkabelung Serverschrank

Hallo,

im Zuge der Schulhausvernetzung ist auch ein weiterer Serverschrank fällig. Ich plane mit Kat 6 Kabeln von 0,5 m Länge zwischen Patchfeld und Switch. Ist das OK und gibt es evtl. noch anderes zu beachten?

Viele Grüße

Wilfried

Hallo Wilfried,

prinzipiell ist das ok.

Meine Erfahrung mit so kurzen Leitungen: Wenn mehrere Switches in dem Schrank sind und Du musst einen zwischen zwei Switches ausbauen, dann musst Du auch die Leitungen die über den Switch verlegt sind entfernen. Mit längeren Leitungen kann man sich das Prozedere sparen.

Gruß

Alois

Grüße,

wir haben bei uns auch noch eine farbliche trennung gemacht, damit man auf den ersten blick erkennt wo welches vlan ist.
Grün Rot Blau im schulnetz
Verwaltung Grau und Telefone schwarz.
Ansonsten ruhig länger nehmen (siehe antwort alios) und dazu vielleicht gleich ein paar kabelschienen damit du es sauber verlegen kannst

Gruß

Michael

Hallo Wilfried,

das ist natürlich sinnvoll.

Gruß

Alois

Hallo Wilfried,

ich habe mich an die Empfehlung von Netzint gehalten:
Ein 48er Switch kommt zwischen zwei 24er Patchpanel. Dann reichen 0,25m Kabel, alles bleibt übersichtlich, keine Kabel laufen über Kreuz und wenn man mal einen Switch ausbauen muss, muss man nicht 50 andere Kabel, die im Weg sind, notieren, entpatchen und dann nach dem Switchtausch wieder einstecken.
Nachteil: Man braucht evtl. 1-2 Switche mehr… Ich hab aber eh fast alle Ports aktiv und auch halbe Patchpanel (nur 15 von 24 belegt), die habe ich dann noch zu den 2 vollen dazu genommen, und bin daher sehr zufrieden mit dem Verfahren.

LG
Max

Hallo Max,

Ich kann die Aussage eines Kollegen nicht belegen. Er meinte aber 25cm Leitungen wären zu kurz und nicht zertifiziert. Da der Kollege von Haus aus It’ler ist habe ich das so übernommen und nur längere Leitungen verarbeitet.

Gruß Alois

Hallo Max,

nach Rücksprache mit unserem “Kabelverleger”, sieht sein Plan so aus:

Er baut für jedes Stockwerk ein Patchfeld ein. Von den Patchfeldern werden die Kabel dann über eine Art Bündelungselement zu den Switches gebracht. Das könnte am Ende auch ganz übersichtlich aussehen.

Viele Grüße

Wilfried

Hallo Wilfried,

So

Patchfeld_109-0919_IMG

sollte das dann aussehen. Ggf.etwas farbiger.

Gruß

Alois

Hallo,

Mein Sohnemann hat etwas zu den Leitungslângen recherchiert. Das kam dabei heraus:

Wikipedia sagt:

"Minimum cable lengths

Fiber connections have minimum cable lengths due to level requirements on received signals.[36] Fiber ports designed for long-haul wavelengths require a signal attenuator if used within a building.

10BASE2 installations, running on RG-58 coaxial cable, require a minimum of 0.5 m between stations tapped into the network cable, this is to minimize reflections.[37]

10BASE-T, 100BASE-T, and 1000BASE-T installations running on twisted pair cable use a star topology. No minimum cable length is required for these networks. [38][39]"

-> https://www.wikiwand.com/en/Ethernet_physical_layer

Die Quellen 38 und 39 verweisen auf

“Expertenmeinungen” in Foren (ich kenne die Leute nicht) sind sich zumindest einig, dass es sehr schwer ist, ordentlich zertifizierte Kabel unter 1m zu bekommen. Das Problem scheint zu sein, dass die Kabel auf der Kürze zwar natürlich verdrillt werden, aber der gewünschte Entstör-Effekt wegen der fehlenden Kabellänge nicht ausreichend eintreten kann.

Gruß Alois

Hallo!

So finde ich das übersichtlicher, außerdem günstiger, da keine Kabelsammler, kürzere Kabel und mehr Übersicht.


Unten sind mehrere Panel auf einen Switch gepatched, da es sich um zwei Computerräume handelt, weiß ich, dass es pro Raum nicht mehr als 22 Kabel werden, passt also.

Entstör-Effekte sind sicherlich erwünscht, aber nach den 0,25m kommen ja noch mindestens 5 weitere in der Wand. Ich habe keine Probleme damit. Ich verbinde ja keine 2 aktiven Komponenten direkt miteinander.

Lieben Gruß
Max

Hallo Max,

wenn Du einmal Gelegenheit haben solltest die Ergebnisse einer Messung von Netzwerkleitungen anzusehen, dann wirst Du feststellen, dass an den Steckern eine Reflexion entsteht. Inwieweit diese Reflexionen bei kurzen Leitungen eine Rolle spielen entzieht sich meiner Kenntnis. Ich könnte mir aber vorstellen dass die Reflexionen einer Rolle spielen und sich störend auswirken.

Gruß

Alois

Hi Alois und Max, total spannend. Die 0,5m-Regel scheint (nach Lektüre deiner Links) ja tatsächlich noch aus der Koaxialkabel-Zeit zu kommen. Das kennt doch keiner mehr, trotzdem wird die Regel genannt. Wie witzig.

Ich wünschte ich könnte nachvollziehen, wie Reflexionen in einem verdrillten Kupferkabel entstehen und sehen, dass es die gibt. So lange ich keine Argumente auf dem Niveau sehe, oder Messungen, glaube ich an keine mindestlänge mehr… :slight_smile:
VG, Tobias

Hallo Tobias,

Schau Dir die Peaks auf beiden Seiten des ersten Bildes an. Das sind Reflexionen die an den Steckverbindungen entstehen.

Gruß Alois

Hallo Thorsten,

Danke für Deinen Link zu dem IEEE-Dokument. Ich bin aber nicht so gut in Englisch, dass ich das komplett lesen und verstehen könnte.

Hier ein Link zu einem Handbuch in dem die Problematik HDTDR-Messung in Deutsch beschrieben wurde.

In dem Handbuch wurde bewusst ein Fehler in die Leitung eingebaut Bild 6 bzw. Bild 7.

Im Bild 13 (ohne Zoom) sieht man von links und von rechts im gleichen Abstand nochmal kleine Erhöhungen. Das sind Reflexionen die an den Steckverbindungen entstehen. Prinzipiell kann man sagen, dass an jeder Steckverbindung kleine Reflexionen entstehen (das zeigt auch Bild 13). Wie sich Reflexionen bei kurzen Leitungen auswirken vermag ich nicht zu sagen. In den Abbildungen haben wir es mit einer Länge von knapp 68 Metern zu tun.

Wir reden hier von Twisted Pair und nicht von Koax.

Hier:

https://www.itwissen.info/Rueckflussdaempfung-return-loss-RL.html

wird anschaulich erklärt wie es zum Rückfluss (Reflexion) kommt.

Zitat: “an der Verbindungsstelle beim Übergang von einem Kabel auf ein anderes,”

Gruß

Alois

Hallo Thorsten,

ich hatte gestern ein Gespräch mit einem Menschen der sich mit der Verkabelung von Netzwerken deutlich besser auskennt als ich. Ich habe ihm die Problematik geschildert. Er meinte IEEE ist nicht zuständig sondern eine DIN EN 50173-2.

Ihm ist auch nichts bzgl. 25 cm Patchleitungen bekannt. Er hat aber sofort die Problematik mit den Reflexionen angesprochen. Er meinte bei hohen Bitraten könnten sich die Reflexionen negativ auswirken.

Gruß

Alois

Hier

http://www.netzmafia.de/skripten/netze/netz6.html

wird die Problematik “Rückflussdämpfung (Return Loss, RL)” beschrieben. Es gibt sogar eine Ausnahmeregel bei kurzen Leitungen (Dämpfung kleiner 3dB).

Zitat:

“Bei kurzen Strecken “sieht” der Kabelscanner nämlich nicht nur die Reflexion vom Anfang der Strecke, sondern teilweise auch vom anderen Ende (auf längeren Kabeln wird das vom fernen Ende reflektierte Signal auf dem Rückweg zum Scanner so stark gedämpft, daß es keine nennenswerte Rolle mehr spielt). Diese dann fast doppelt so starken Reflexionen können bei Messgeräten, die diese normgemäße Ausnahmeregel nicht berücksichtigen, zu Fehlbewertungen führen.”

Gruß

Alois