UEFI-Rechner: Bootorder wird geändert

Hallo, wir haben hier folgendes Problem mit einem UEFI-Rechner:

Auf dem Rechner wurde über LINBO Windows 10 und ein Ubuntu 20.04 installiert. Über die LINBO-GUI startet man das jeweilige Betriebssystem.

Sobald man aber Windows oder Ubuntu gestartet hat wird beim Neustart des Rechners immer das Betriebssystem gestartet welches als letztes gestartet wurde. Es besteht nur noch die Möglichkeit über ‚F12‘ oder über das Firmware (Ex-BIOS)-Menü die Bootorder wieder auf ‚UEFI: PXE IPv4 Boot‘ bzw. ‚GRUB‘ zu stellen.

Beim prüfen der Bootreihenfolge in der UEFI-Firmware steht z.b. ‚Windows Boot Manager‘ wenn über die LINBO-GUI ‚Windows starten‘ gewählt wurde, beim Ubuntu-Start entsprechend ‚Ubuntu‘. Das ist auch erstmal richtig, nur normalerweise sollte der Rechner nachdem man mit der Arbeit im jeweiligen Betriebssystem fertig ist und dann neu startet der Neustart in die LINBO-GUI gehen. Das Problem ist hier dass der ‚BootOrder‘-Eintrag in der EFI-Firmware umgestellt wird was meiner Einschätzung nach eigentlich gar nicht notwendig ist weil es hierfür die ‚BootNext‘-Variable gibt.

Über ‚efibootmgr -v‘ bekomme ich folgende Ausgabe:

~ # efibootmgr -v
BootCurrent: 0009
Timeout: 1 seconds
BootOrder: 0002,0001,0009,0000
Boot0000* Diagnostic Program	FvVol(5c60f367-a505-419a-859e-2a4ff6ca6fe5)/FvFile(085e8cc2-8ec9-4666-bd2a-49d481e95fa7)
Boot0001* grub	HD(1,GPT,b46dca2d-dbe3-439a-9fcf-48e0af1774b5,0x800,0x64000)/File(\EFI\GRUB\GRUBX64.EFI)
Boot0002* Windows Boot Manager	HD(1,GPT,b46dca2d-dbe3-439a-9fcf-48e0af1774b5,0x800,0x64000)/File(\EFI\MICROSOFT\BOOT\BOOTMGFW.EFI)WINDOWS.........x...B.C.D.O.B.J.E.C.T.=.{.9.d.e.a.8.6.2.c.-.5.c.d.d.-.4.e.7.0.-.a.c.c.1.-.f.3.2.b.3.4.4.d.4.7.9.5.}...a................
Boot0009* UEFI: PXE IP4 Realtek PCIe GBE Family Controller	PciRoot(0x0)/Pci(0x1c,0x0)/Pci(0x0,0x0)/MAC(4c5262a9eb25,0)/IPv4(0.0.0.00.0.0.0,0,0)..BO

Wie man sieht ist die Bootorder auf „0002,0001,0009,0000“, normalerweise sollte die Bootorder auf ‚0009,0001‘ stehen, und das zu startende Betriebssystem sollte über die ‚BootNext‘-Variable EINMALIG gestartet werden.

Ich habe jetzt die Bootorder wieder auf ‚0009,0001‘ gesetzt und wieder in die LINBO-GUI gestartet. Dann über die Console ‚efibootmgr -n 0002‘ eingegeben um EINMALIG Windows 10 zu starten. Das funktioniert genau so wie es soll: WIndows startet, man macht von Windows aus einen Reboot, und es wird wieder UEFI PXE IPv4 gebootet welches dann die LINBO_GUI startet.

Ist das Problem bekannt bzw. wurde in LINBO diesbezüglich schon was in lmn7-testing gefixt?

Schau doch mal im Bios/Uefi nach, ob da irgendeine Option anwählbar ist, wo neue Betriebssysteme bzw. Bootoptionen in die Liste eingereiht werden sollen. Oft steht da „ganz oben“.

LG
Roland

Hallo und willkommen im Forum,

mein Tip wäre „Secure Boot“ abschalten. Und wenn das Bios „Legacy“ zu lässt, dann auch „Legacy“ einschalten.

Gruß

Alois

Hallo miteinander,

wir haben hier dasselbe Problem, SecureBoot ist ausgeschaltet, es gibt im Bios (HP) keine Option zum Einreihen neuer Einträge oder Ähnliches.

Leider gibt es auf diesen Rechnern auch keine Möglichkeit den Legacy-Boot zu aktivieren.

Es wäre aber wichtig, die Rechner wieder standardmäßig in LINBO starten zu lassen, damit sie synchronisiert werden.

Grüße
Angelika

Hallo liebe Community,

wollte auch nochmal nachfragen, ob irgendjemand eine zuverlässige Lösung für das Problem gefunden hat.

Auf unseren Notebooks ist Windows 10 im UEFI installiert und für gewöhnlich startet Windows 10. Wenn ich die Geräte per linbo-remote morgens starte, booten sie ins linbo und ich könnte sie synchronisieren (das würde mir schon reichen), allerdings kommt dann eine Fehlermeldung, dass die Boot Order fehlerhaft wäre und zurückgesetzt wurde und diese muss erst mit der Escape-Taste bestätigt werden, bevor die Geräte fertig hoch fahren.

Mit dem efibootmgr und dem Tool

hat es leider auch nicht funktioniert (das Tool läuft zwar, aber er bootet trotzdem nicht ins Linbo).

Liebe Grüße,
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

morgens starte, booten sie ins linbo und ich könnte sie synchronisieren
(das würde mir schon reichen), allerdings kommt dann eine Fehlermeldung,
dass die Boot Order fehlerhaft wäre und zurückgesetzt wurde und diese
muss erst mit der Escape-Taste bestätigt werden, bevor die Geräte fertig
hoch fahren.

kommt die Meldung vom BIOS?

Ich würde zuallererst mal das aktuellste UEFI aufspielen und dann die
Einstellungen genau durchschauen.
Da gibt es auch mal sowas wie „lock boot order“ …
Das kann durchaus helfen das an oder ab zu stellen (je nach dem wer da
motzt und wer an der Bootreihenfolge rumfingert).

LG

Holger

Hallo Holger,

ich meine mich zu erinnern (hatte das schon mal versucht), dass sich da Linbo und Windows um die Boot Order streiten.
Linbo drängelt sich vor, bootet danach Windows und das meckert dann, weil sein BootManager nicht an erster Stelle steht und stellt das wieder um.
Hatte ich die Funktion „Lock Boot Order“ aktiviert, konnte Windows gar nicht gestartet werden.
Liebe Grüße,

Wolfgang

Hallo Wolfgang,

das hatte bei uns dann schon funktioniert nur haben wir jetzt immer mehr BIOSe, die diese Funktion nicht mehr bieten.
Auch das Boot-Fix-Tool scheint nicht immer zu funktionieren.

Viele Grüße,
Jochen

Hallo Jochen,

aktuell ist es so, dass wenn ich PXE an den Start packe und den Lock aktiviere, das Notebook nur noch ins Linbo bootet.
Selbst wenn ich dort dann Windows auswähle, bootet er wieder ins Linbo, weil das wohl Windows dann nicht starten kann.
Gibts zufällig noch andere Ideen?
Liebe Grüße,

Wolfgang

Hallo Wolfgang,
hallo Angelika,

wird nicht einfach, wenn es alles an einem alten Thread hängt.

Also zwei Adressaten: Welche Linboversion?

Beste Grüße

Thorsten

Hallo Thorsten,

wir haben Linbo in der Version 2.4.3-4.
Habe heute noch ein wenig im UEFI rumprobiert und jetzt folgende Möglichkeiten ausgemacht:

  1. Festplatte an erster Stelle mit Boot Lock und manuellem Start
    → Start ins Windows ohne Linbo und neue Images

  2. Festplatte an erster Stelle mit Boot Lock und Start über PXE
    → Start ins Linbo, welches Windows starten soll, aber wieder ins Linbo startet und eine Schleife erzeugt

  3. Festplatte an erster Stelle ohne Boot Lock und manuellem Start
    → Start ins Windows ohne Linbo und neue Images

  4. Festplatte an erster Stelle ohne Boot Lock und Start über PXE
    → Start ins Linbo, welches Windows startet, der Windows Boot Manager dann aber meckert, weil sich die Reihenfolge (temporär) verändert hat und man erst mit Esc den Boot-Vorgang bestätigen soll

  5. PXE an erster Stelle
    → siehe 4.

Hatte auch versucht, ob es einen Unterschied macht, ob ich ihn über linbo-remote oder über ein einfaches wakeonlan starte, aber er bootet dann beides mal ins Linbo (wobei sich das im UEFI einstellen lässt).

Entweder muss ich Linbo also beibringen, wie er die Boot Order so zurücksetzt, dass Windows nicht meckert oder ich muss Windows sagen, dass es nicht so kleinlich sein soll. :roll_eyes:

Für alternative Ideen bin ich gerne zu haben!

Vielen Dank und liebe Grüße,

Wolfgang

Hallo zusammen,

Wir beobachten das gleiche Phänomen. Wir bekommen kein Windows 10 per UEFI aus Linbo per Knopfdruck gestartet (auch nicht frisch installiert, mit der Win10-EFI-Vorlage von Linbo). Egal, ob per PXE oder GRUB - es kommt sofort wieder Linbo. Wir haben auch die Dual-Boot-Vorlage getestet - Ubuntu läuft einwandfrei. Manuell per uefibootmgr bootet auch der Windows-Eintrag.

Leider haben wir die ersten Notebooks, bei denen es keine Legacy-Boot-Option mehr gibt…

Viele Grüße
Thomas

Linuxmuster 6.2.10
Linbo 2.2.12

Habt ihr mal den Kernel Parameter forcegrub versucht? In diesem Fall startet Grub den Windows Startprozess. Im Endeffekt genauso wie unter legacy :slight_smile:

Hallo Till,

meinst Du als Kernel-Parameter für Linbo? Macht hier bisher keinen Unterschied.

Grundsätzlich funktioniert das Booten aus grub ja auch - Linux startet und per efibootmgr -n … auch Windows. Aber irgendetwas stellt Linbo offenbar an, so dass der Knopfdruck nicht mehr Windows bootet, sondern erneut Linbo kommt.

Kann vielleicht mal jemand, bei dem Win10 problemlos per EFI bootet, seine Partitionierung, die Bios-Boot-Einstellungen und die Linbo-Konfigs posten?

Ich habe den Quellcode von Linbo schon mal überflogen, aber mir ist nicht genau klar, was Linbo alles macht beim EFI-Boot. Ist das irgendwo dokumentiert?

Viele Grüße
Thomas

Hallo miteinander,

da der Parameter forcegrub auch bei mir zu meinem Ziel geführt hat, habe ich heute noch ein wenig rumprobiert und jetzt wohl (endlich!) eine Lösung gefunden.
Die Laptops werden jetzt morgens per linbo-remote gestartet, synchronisiert und mit dem Befehl halt wieder heruntergefahren.
Gleichzeitig konnte ich in unserem UEFI einen zeitgesteuerten Start der Notebooks einstellen, wobei ich jetzt werktags eine bestimmte Uhrzeit gewählt habe. Dadurch fahren sie dann ganz normal ins Windows hoch.

Einziger Nachteil ist jetzt, dass ich vor den Ferien das überall manuell ändern müsste. Bisher konnte ich mich per VPN auch von zuhause auf den Server einwählen und einfach den cronjob auskommentieren, damit die Geräte in den Ferien nicht laufen.

Falls noch jemand eine Idee hat, bin ich nach wie vor dankbar. Ansonsten kann ich mit dieser Lösung wohl erstmal leben.

Vielen Dank und liebe Grüße,
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Einziger Nachteil ist jetzt, dass ich vor den Ferien das überall manuell
ändern müsste. Bisher konnte ich mich per VPN auch von zuhause auf den
Server einwählen und einfach den cronjob auskommentieren, damit die
Geräte in den Ferien nicht laufen.

dafür gibt es das script schultag.sh von Jesko.
Schau es dir mal an:

LG

Holger

Hallo Holger,

danke für den Hinweis!
Das werde ich mir für unsere Ubuntu-Geräte auf jeden Fall mal genauer durchlesen. :slight_smile:
Liebe Grüße,
Wolfgang

Hi :slight_smile:

Da das Skript mittlerweile in Python geschrieben ist, sollte man das auch auf einer Windowsmöhre zum Laufen bekommen :slight_smile:
Auf den Laptops ohne WOL könnte man in den Autostart ein skript packen, was den Rechner an Ferien/Feiertagen einfach wieder runter fährt, nachdem die UEFI-Einstellung ihn geweckt hat.
LG Jesko

Hi @Jesko ,
und wenn ich nun doch mal in den Ferien arbeiten möchte? Oder ein Ferienprojekt ansteht? Dann fährt der Rechner gleich wieder runter?
Hmmm?
LG Ralf

touché :slight_smile:

ok… dann muss man halt noch (wie beim check-shutdown auf dem Linuxclient) eine Abfrage einbauen, so dass es nur passiert, wenn keiner reagiert. Oder einen idle-Timer, der an Ferientagen das Gerät herunterfährt, falls sich binnen 10 Minuten keiner anmeldet.

Da gibts schon Einfälle :slight_smile: das ließe sich alles mit Powershell-skripts lösen. Das ist ganz cool mittlerweile. Schräge syntax, aber in sich auch irgendwie stimmig.
LG Jesko