Terminalserver für einzelne Windowsprogramme einsetzen

Liebe Liste,

unsere Schule überlegt für einzelne Windowsprogramme - wie etwa den kurzen Exkurs in MS Office - einen Terminalserver zu installieren.

Nun kann man sich das ganze ja bei M$ zusammen kaufen oder man ein beliebiges Windows mit einer Terminalserverlösung aufbrezeln.

Hat jemand das schon gemacht? Welche Terminalserverlösung benutzt ihr? Wie geht das mit dem Einbinden des Homeverzeichnisses? Wie kann man es schaffen, dass mit einem Klick auf dem Linuxdesktop eine Verbindung zum Terminalserver aufgebaut wird UND dort gleich z.B. Office gestartet wird?

Gruß
Frithjof

Also, so wie du dir das vorstellst, glaube ich, wirst du Probleme kriegen. Wenn sich nämlich 20 Rechner im Computerraum gleichzeitig am TS anmelden wollen, kann der ganz schön in die Knie gehen, wenn er nicht ausreichendst dimensioniert ist.
Die Hauptserverlast ensteht halt beim An- und Abmelden. Das kann dann schon mal zum Geduldspiel werden. Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.
Seinerzeit hat mich das (glücklicherweise) von einer reinen TS-Lösung weg hin zu linuxmuster.net gebracht.
Gruß
Roland

Hi Frithjof,
ist das Motiv hinter dieser Idee, Lizenzkosten für Windows und MS Office zu sparen, weil eventuell nur wenige gleichzeitig benutzt würden? Wäre es bei Euch wirklich so, dass nicht zumindest zu bestimmten Zeiten mehr oder weniger alle an allen Schülerrechner synchron darauf zugreifen wollen würden? Selbst wenn nicht, habe ich seit Windows NT 4.0 noch keine TS-Lösung gesehen, die es mit einem virtualisierten Windows aufgenommen hätte.
Wie wär’s mit Office 365? Allerdings hab ich noch nicht herausgefunden, wie das auch ohne FWU-Vertrag ohne weitere Kosten für eine Schule geht. Außerdem wäre es je nach Bundesland allenfalls mit anonymisierten Accounts zulässig …
Für meinen Teil sehe ich keinen Grund in meinem Unterricht Promotion für Microsoft zu machen. Ich bemühe mich in LibreOffice stets Lösungswege zu vermitteln, die es so ähnlich wie möglich auch in MS Office gibt. Wenn meine SchülerInnen lieber damit arbeiten wollen, sehen sie ja, wie gering die Unterschiede sind und wir können diskutieren, wo diese wert sind, was Microsoft dafür aufruft :wink:
Gruß Jürgen

Ja, es geht eigentlich genau um diese Unterschiede. Ich skizziere mal den folgenden Anwendungsfall:

„Lehrer Lempel hat seine Klassenarbeit zu Hause mit Office geschrieben und die Formel 1/2 eingefügt und eine WordArt-Grafik eingefügt. Jetzt will er die Formel zu 1/3 ändern und die Datei drucken.“

Das kommt immer wieder mal vor, vielleicht ein paar Mal im Monat. Die Frage ist, kann man den M$ verliebten Kollegen die Hand reichen, oder geht es technisch nur schwer.

MS Office 360 Online ist hier auch keine Hilfe, es kann nicht mit Formeln umgehen. Ansonsten würde man wohl auf Ms Office 360 „ohne online“ zurück greifen.

D.h., wenn ein oder zwei Nutzer die Lösung gleichzeitig benutzten, sind es schon viel.

Hallo,
normalerweise bin ich hier nur stiller Mitleser, an diesem Beitrag will ich mich aber mal beteiligen. Vorab: Ich bin IT-Dienstleister.
Wenn ihr eine Terminal-Server-Lösung in Betracht zieht, solltet ihr einige Punkte beachten:

RDS-Lizensierung:
Für den RDP/RDS-Zugriff sind neben den normalen Windows Server CALs (Client-Zugriffslizenzen) auch RDS-CALs zu kaufen. Diese können nach Endgerät (Per-Device) oder nach Benutzer (Per-User) lizensiert werden. Es kann hierbei das günstigere Modell gewählt werden. Falls also nur ein PC-Raum Zugriff auf den Terminal-Server haben soll, wäre es am günstigsten, entsprechend viele Per-Device-Lizenzen zu kaufen.
Lizenzen werden auf dem RDS-Lizenzserver nach 90 Tagen wieder freigegeben.

Office-Lizensierung (Nicht 365):
Das herkömmliche Office wird grundsätzlich pro Endgerät lizensiert. Das bedeutet, dass alle Geräte (PCs, Notebooks, Thin Clients, Smartphones, Tablets) im Netzwerk, von denen aus eine RDP-Verbindung auf den Terminal-Server möglich ist, eine Office-Lizenz haben müssen. Offen lässt Microsoft jedoch, wie konkret der Zugriff eingeschränkt werden kann, damit dies lizenzrechtlich in Ordnung ist.
Zur Installation auf einem Terminal-Server wird grundsätzlich eine Office-Volumenlizenz benötigt.

Office 365-Lizensierung:
Hierzu kann ich leider nicht viel beitragen. Office 365 wird pro User lizensiert, eine Lizenz kann nach 90 Tagen einem neuen Benutzer zugewiesen werden.

Grundsätzliches zur Lizensierung:
Sowohl Benutzer- wie auch Geräte-Lizenzen sind bei Microsoft nicht Concurrent, also bezogen auf gleichzeitige Verbindungen, sondern Named, also einer konkreten natürlichen Person oder einem konkreten Endgerät zugewiesen. Anonyme Konten können zwar genutzt werden, jedoch müssen dennoch alle dahinter stehenden natürlichen Personen lizensiert werden.

Hinweis zu Server 2019 / Windows 10 LTSC:
Microsoft unterstützt Office 365 auf Server 2019 / Windows 10 LTSC nicht mehr. Hier muss das normale Office genutzt werden, auf Terminal-Servern zwingend als Volumenlizenz. Auf einem Server 2016 TS ist die Installation von Office 365 noch möglich.

Sonstiges zu Terminal-Servern:
Auch bei gut ausgestatteten Terminal-Servern würde ich von mehr als 20 gleichzeitigen Benutzern pro Maschine absehen.
Auch reine Windows-Terminal-Server bieten mittlerweile die Möglichkeit, dass sich Anwender über ein Webinterface anmelden und darüber den Desktop oder nur freigegebene Anwendungen starten.

Hier würde ich klar dazu raten, für Fälle, dass unbedingt ein Microsoft Office erforderlich ist, einen normalen Windows 10 PC mit herkömmlichem Office bereitstellen :wink:

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Wie schon gesagt: Ich möchte für Gelegenheitsnutzer ein Office bereitstellen. Es werden also eher 1-5 gleichzeitige Nutzer sein. Wenn es aus lizenzrechtlichen Gründen ein Nutzer ist, ist es eben einer.
Mein Gedanke ist, dass ich ein Windows in die Ecke stellen kann und nicht fünf Windosen pflegen muss.

Mein Gedanke war, mit einem Fremd-Terminalserver um die CALs herumzukommen.

Hierzu fand ich folgendes: Office 365 ProPlus jetzt auch direkt auf Terminal Servern in RDS-Umgebungen einsetzbar | Microsoft Learn

Wenn ich das richtig verstanden habe, kann ich den Standard-Fünferlizenz auch für fünf Nutzer Remote einsetzten.