Terminal-Server-Lösung empfehlenswert?

Hi.
Hat jemand Erfahrungen mit Terminal-Server-Lösungen gesammelt?
Wie viel Power benötigt der Server und das Netzwerk, damit das z.B. für einen 32er Computerraum mit Standard-Anwendungen gleichzeitig gezogen werden kann?

Ich habe mir in diesem Zusammenhang nochmal LTSP und x2go angesehen, wobei x2go die Nase vorne hat, meine ich. Die Bildübertragung via x2goclient lief sehr flüssig – natürlich zum Testen auch nur 1 Client :slight_smile: .
Das schöne ist aber, dass es auch ein x2goplugin gibt, so dass man via Browser zugreifen kann (hab ich aber noch nicht ausprobiert) und vor allem: der client kann scheinbar LDAP! Daher könnte so eine Lösung zukünftig evtl schick mit linuxmuster.net koppelbar sein/werden…
Was meint ihr :interrobang:

Schöne Grüße,
Michael

Hallo Michael,

Hat jemand Erfahrungen mit Terminal-Server-Lösungen gesammelt?

ich nicht, ich kenne nur jemand, der Jahrelang die lmn mit
Terminalservern betrieben hat.

Wie viel Power benötigt der Server und das Netzwerk, damit das z.B. für
einen 32er Computerraum mit Standard-Anwendungen gleichzeitig gezogen
werden kann?

ich denke er benötigt etwa das 32fache von einem normalen Client … und
das ist nur der Terminalserver. Hinzu kommt der normale Server.

Scherz beiseite: meine Beobachtung (aus der Ferne) ist, dass es sich
nicht lohnt: es ist viel Aufwand, kostet viel Serverhardware und ist am
Ende auch nicht robuster als das „normale“ Schulnetz.
Mein Bekannter hatte damals pro Computerraum einen Terminalserver: das
war ein dicker Server pro 20 Rechner, nicht für 32.

Er mußte viel an den Homes und der lmn selbst rumschraubne, damit die
homes per NFS exportiert werden und über den Terminalserver zur
Verfügung stehen.

Aber: ich weiß das alles nicht so genau.
Ich kann ihm ja mal schreiben: vielleicht will er sich bei dir Melden.

LG

Holger

Hi Holger,
mir geht es auch gar nicht so sehr darum, bestehende Infrastruktur (bei uns zwei Computerräume) zu räumen sondern eher, dass man für zukünftige Räume evtl so eine Lösung in Betracht ziehen kann - sofern sie technisch umsetzbar ist.
Wenn ein dicker Server z.B. mit 128 GB RAM daher kommt, scheint mir das auf den ersten Blick mehr als genug zu sein, um das ziehen zu können. Ich könnte mir auch vorstellen, dass man Insellösungen wie z.B. die Bibliothek (6 Clients) über so eine Lösung via PXE bootet. Immer vorausgesetzt, dass es zuverlässig funktioniert…

Schöne Grüße,
Michael

Hallo Michael,

in HH müssen die SL und die Verwaltung mit einer Terminalserverlösung
arbeiten. Auch bei Airbus habe ich vor 15 Jahren mal mit so etwas
arbeiten müssen. Das kannst Du nur Leuten zumuten, die ihre Wartezeiten
gelassen als Arbeitszeit abrechnen können. SchülerInnen, die ihre
Gaming-Boliden von zu Hause gewohnt sind, werden ziemlich darüber maulen.

Wenn Du managed Clients hast - ob nun mit linbo, OPSI, Zenworks oder
sonst was - sehe ich insbesondere in der Schule keine Vorteile. Mit
intelligenten Clients kommst Du sowohl auf der Client- als auch auf der
Serverseite mit mäßiger (z. B. gebrauchter) “Standard”-Hardware aus und
der Bandbreitenbedarf fürs interne Netzwerk hält sich in Grenzen (100
Mbit/s reichen). Datenintensive Anwendungen wie Bildbearbeitung oder
Videoschnitt können lokal laufen.

Der Großrechner mit “dummen” Terminals ist passé, seit es grafische
Benutzeroberflächen gibt. Alle Versuche mit Terminalservern (X, Windows
NT, …) sind bislang am stetig mit gewachsenen Bandbreitenbedarf mehr
oder weniger gescheitert.

Gruß Jürgen

H Jürgen,
ok, das sind ja mal ernüchternde Erkenntnisse. Ich hatte immer den Verwaltungsaufwand im Hinterkopf: wenn man nur einen einzigen Client (in diesem Fall gleichzeitig Server für die anderen) verwalten muss, und alle User können direkt darauf zugreifen, ist das nunmal dramatisch weniger Aufwand, als wenn man zunächst ein Image erstellen und verteilen muss. (Richtig ist natürlich trotzdem, dass LINBO sehr zuverlässig und flott arbeitet.)
Schöne Grüße,
Michael

Hallo zusammen,
wir hatten mehrere Jahre LTSP im Einsatz. Das war erstmal eine feine Sache:
Verwaltung nur auf dem zentralen LTSP-Server, Software ist sofort verfügbar. Wir hatten insgesamt acht LTSP-Server im päd. Netz und zwei im Lehrernetz, das waren AMD FX 8-Kern 3GHz mit 16GB Ram und einem SSD-Raid. Als Clients taten es damals Pentium-IV-Rechner.

Leider gab es dann immer mehr Probleme mit dem fortschreitenden Media-Gedöns, der Browser wurde immer anspruchsvoller und der Killer war dann das Abspielen von YouTuvbe-Videos, deren Output ja über das Netz muss.

Heute haben wir reine Linux-Clients auf denen genau ein einziges Image läuft (sowohl im päd. Netz, als auch im Lehrernetz) - das ist nicht besonders schwer zu pflegen, die Maschinen geben aber dem User ihre volle Performance - Multimedia ist damit kein Problem.

Fazit;
Kaufe dir lieber gebrauchte Superkisten bei z.B. afb mit SSD und viel Speicher.

Hallo Michael,
wir haben an der Schule eine Terminalserver-Lösung im Einsatz und sind sehr zufrieden, insbesondere mit den ThinClients auf Raspberry-Basis (bei Interesse kann ich dir die Firma nennen). Die sind völlig lautlos und brauchen kaum Strom und werden direkt hinten am Bildschirm montiert. Wir haben pro Rechnerraum einen Server, ist aber leider eine Windows-Lösung.
Bei Interesse kann ich mal nach weiteren Daten schaun.
Viele Grüße
Michael Wagner.

Hallo,
ich hab in der Schule nochmal nachgeschaut:
Der Server hat 32 GB RAM, davon sind dem Terminalserver, der darauf virtualisiert läuft 16 GB zugeteilt. Damit lässt sich ein Klasszimmer (32 Plätze) betreiben.
Als Clients verwenden wir den RX-RDP von N-Computing (https://www.ncomputing.com/products/RX-series/RX-RDP): Super klein und lautlos. Dieser Client fährt für das “Media-Gedöns” (Beitrag v. jens.baumgaertner) ein eigenes Protokoll am RDP vorbei. Das lassen sich die Kameraden auch ordentlich bezahlen, funktioniert aber gut.
Viele Grüße,
Michael.