System bootet nur noch in root-Konsole - brauche dringend Hilfe

Hallo,

ich weiß, dass LMN kein Linux-Supportforum ist, aber ich brauche dringend alle Hilfekanäle, die ich finden kann.

Mein eigener mit LUKS verschlüsselter PC bootet nicht mehr.

Blöderweise habe ich gestern abend kein Backup der Daten gemacht, obwohl ich das sonst fast immer mache, bevor ich den PC ausschalte.

Meine Kenntnisse reichen nicht, um das System wieder lauffähig zu kriegen oder wenigstens meine nicht gesicherten Daten zu retten.

Symptom:
Heute morgen waren beim Versuch, mich anzumelden, alle Leisten von Unity weg.

Zwischenzeitlich bootet der PC gar nicht mehr, nach der Eingabe des Passwortes zur LUKS Entschlüsselung wechselt er auf die Emergency root-Konsole.

Wenn ich dann nach /home wechsle, ist das Verzeichnis leer. Ich muss dazu sagen, dass ich bei der Installation des Systems (jetzt muss ich sagen dummerweise) auch angegeben habe, mein Home zu verschlüsseln.

Meine Kenntnisse reichen nicht, um das System wieder lauffähig zu kriegen oder wenigstens meine nicht gesicherten Daten zu retten. Ich hoffe daher dringend auf eure Hilfe.

Wenn jemand grad Zeit haben sollte, gerne auch per Telefon.

Viele Grüße
Steffen

Hallo,

hm, in war grad über den abgesicherten Modus in der root-Konsole. Nach kurzer Zeit rauschen Meldungen mit einer nicht lesbaren Fehlermeldung durch, dann erscheint wieder das Auswahlfenster (Wiederherstellungsmenü), das aber auf die Pfeiltasten nicht mehr reagiert.

Was ist da nur los? Ich befürchte grad, das Problem liegt an der SSD - und ist ziemliich heftig…

Für Ideen und Hilfe wäre ich extrem dankbar.

Viele Grüße
Steffen

Hi Steffen,

ohne jetzt die Glaskugel bei Hand zu haben und ohne wirklich hilfreiche Tipps zu haben frage ich mich, wie viele Daten von dem Verlust betroffen sind, wenn du fast immer ein Backup machst, bevor du den PC ausschaltest.

Dann könntest du nämlich abwägen, wie viel Zeit dir diese geringen Datenmengen wert sind. Oder ob du lieber das Backup zurückspielst und die verlorenen Daten von Hand wieder herstellst.

Ich gehe dabei von mir aus. Zwar hab ich stündliche Backups, diese unterscheiden sich aber vom Backup letzter Woche nur geringfügig.
Bevor ich jetzt mit ungewissem Ausgang eine Rettungsaktion starten würde - noch dazu wenn der Verdacht naheliegt, dass die Platte schlicht im Eimer ist - würde ich lieber zwei Stunden meine Texte/Tabellen neu bearbeiten. (Oder sagen „leck mich, dann sindse eben weg“)

LG Jesko

Hallo Jesko,

Dann könntest du nämlich abwägen, wie viel Zeit dir diese geringen
Datenmengen wert sind. Oder ob du lieber das Backup zurückspielst und
die verlorenen Daten von Hand wieder herstellst.

das Problem ist, dass ich da aus Zeigründen nur Dateien und nicht VMs
(vdi) immer sichere. Und da habe ich wohl wie ich erschreckenderweise
feststellen muss, in letzten Zeit geschlampt.

Schulische Dokumente liegen auch in der SchulCloud, die sollte sich das
NB alle geholt haben über den Sync. Private Sachen dürften so weit alle
beim letzten Backup dabei gewesen sein.

journalctl -xb

Das sieht nicht gut aus. Leider kann ich das hier nicht rein kopieren,
höchstens Bildschirm in vielen Fotos abfotografieren. Aber auszugsweise
abgetippt:

systemd-udev[586]: Error calling EVIOCKEYCODE on device node
‚/dev/input/event5‘ Invalid Argument

fsck failed with error code 4

Failed to start File System Check on /dev/mapper/vg_ubuntu-home

systemd[1]: Failed to start LBS: AppArmor initialization

Timed ou waiting for device dev-disk-by\x2duuid- …

Ich befürchte, du hast Recht und die SSD macht die Grätsche.

Viele Grüße
Steffen

Hallo Steffen,

fsck failed with error code 4

Failed to start File System Check on /dev/mapper/vg_ubuntu-home

systemd[1]: Failed to start LBS: AppArmor initialization

Timed ou waiting for device dev-disk-by\x2duuid- …

Ich befürchte, du hast Recht und die SSD macht die Grätsche.

das nehme ich auch an: sonst passiert einem Linuxsystem solch ein
Schrott nicht.

Ist es die SSD, dann gilt als Regel:

  1. zuerst mal das ganze Ding block für Block kopieren und dann zur Seite
    legen: alle Rettungsaktionen werden an der Kopie durchgeführt.

Also: SSD ausbauen in einen Rechner mit einer zweiten einbauen und
mittels dd klonen

Dann würde ich ein ubuntu vom Stick booten und die LUKS Partitionen
aufschließen (frag duckduckgo: ich merke mir sowas nicht, dafür brauche
ich es zu selten)

Wenn die aufgeschlossen sind: Dateisysstemchek und dann wegkopieren was
geht.
AM Ende wieder einbauen und schauen ob es bootet.

LG

Holger

Hallo Holger,

Ist es die SSD, dann gilt als Regel:

  1. zuerst mal das ganze Ding block für Block kopieren und dann zur Seite
    legen: alle Rettungsaktionen werden an der Kopie durchgeführt.

Also: SSD ausbauen in einen Rechner mit einer zweiten einbauen und
mittels dd klonen

Leider habe ich gerade keine andere SSD mit ausreichender Größe
verfügbar. Ich hab nur die vom NB, und das ist derzeit mein benötigtes
funktionierendes System :wink:

Dann würde ich ein ubuntu vom Stick booten und die LUKS Partitionen
aufschließen (frag duckduckgo: ich merke mir sowas nicht, dafür brauche
ich es zu selten)

ja, habe ich schonmal gemacht.

Wenn die aufgeschlossen sind: Dateisysstemchek und dann wegkopieren was
geht.
AM Ende wieder einbauen und schauen ob es bootet.

Da werde ich wohl warten müssen, bis die neue SSD da ist.

Das wird jetzt eine Samsung 850 EVO 1TB.

Im NB habe ich die 850 EVO mit 500GB. Im PC (die wohle defekte SSD) ist
eine Crucial M4. Die ist wenn ich mich nicht irre am Ältesten und hat im
PC deutlich mehr Betriebsstunden als die Samsung im NB.

Also baue ich jetzt mal die SSD aus dem PC und die vom NB in den PC und
hoffe, dass das dort wieder tut (hat schon mal geklappt und machen wir
in der Schule ja gewissermaßen ständig). Aber gerade bin ich paranoid…

Viele Grüße
Steffen

Hallo Holger,

da bis auf die aktuellen Versionen der VMs wohl alles da ist (dank NAS
und Nextcloud), bin ich das Risiko eingegangen, nochmal einen
Bootversuch zu machen.

Wenn ich für das Booten systemd nehme, kann ich den Versuch des Systems,
die beiden zusätzlichen, ebenfalls LUKS verschlüsselten HDs beim Booten
einzuhängen, mit s überspringen. Dann bootet das System bis zur
Anmeldeseite.

Der Boot nicht über systemd (also das Standardverhalten) ging deshalb
nicht, weil ich das Einhängen der beiden anderen ebenfalls
verschlüsselten HDs nicht wie beim Booten mit systemd abbrechen /
überspringen konnte und das irgendwie nicht mehr funktioniert hat.
Deshalb ging das System dann in den emergency mode.

Anmeldung geht nicht, Anmeldeseite kommt wieder, ich weiß auch, warum:

Mit Str-Alt-F1 auf der Konsole ist alles auf der SSD da, nur bei /home
zeigt ls -Al keinen Inhalt.

Jetzt stellt sich nur die Frage, weshalb das LVM oder irgendwas bei
LUKS/cryptsetup für Home (und offensichtlich auch für die anderen HDs
die Grätsche gemacht hat…

Mit der SSD vom Notebook, die inzwischen im PC ist, funktioniert das
Einbinden der beiden zusätzlichen HDs wieder wie gehabt, nachdem ich
crypttab und fstab angepasst habe.

Da scheint doch irgendwas mit LUKS / crypttab oder so schief zu gehen…

Kann natürlich sein, dass das daran liegt, dass die SSD stirbt. Ich habe
wie geschrieben jedenfalls eine neue (und auch gleich größere) SSD bestellt.
Die kommt dann ins NB, dann habe ich da endlich mal wieder ausreichend
Platz auch für alle VMs.

Viele Grüße
Steffen