Rechtssichere Berwertung von SuS-Leistungen über Moodle

Hallo zusammen,

ich hätte mal folgende Frage an Euch:
Wir hier in NRW / am Gymnasium Rheindahlen rechnen damit, dass es sehr schnell sein könnte, dass aufgrund von Corona-Maßnahmen das Distanzlernen über Moodle wieder enorm bedeutsam wird. Daher haben wir bereits in den Sommerferien alles für einen Parallelbetrieb aus „normalem“ Schulunterricht plus Moodle vorbereitet. Nahezu alle Klassen werden bereits begleitend digital unterrichtet.
Nun soll es laut SchuMi bald möglich sein, auch Moodle-Bewertungen (Tests, Auswertung der Teilnahme, Aufgabenbewertungen,…) in die Notengebung einzubeziehen. Hierbei haben wir noch keinerlei praktische Erfahrung. Macht das jemand von Euch bereits ? Natürlich gibt es Bedenken: Was, wenn die Leistungen von anderen als den Kindern erbracht wurden (Manipulation) ? Kann man dem vorbeugen ? Und so weiter…

Vielleicht hat jemand von Euch hier ein paar Ideen für mich - oder ein paar gute links bzw Erfahrungen.
Mit herzlichem Gruß
Christoph Günschmann

Hallo Christoph,
hallo zusammen,

bei uns in Nds ist das eine gewisse Grauzone (die sich im Zuge der
Corona-Schließungen dann plötzlich nicht mehr ganz so grau darstellte).

Ich habe schon recht viel über Moodle gemacht und bin möglicher Kritik
immer mit Transparenz begegnet. Die Eltern sind darüber informiert, dass
die Leistungen bei Moodle (wegen des Aufwands ja im Interesse der
Schülerinnen und Schüler) bewertet werden und zählen. Die Schulleitung
steht (inzwischen) dahinter.

Bei den Schülerinnen und Schülern ist es so, dass sie ihre Bewertungen
selbst ja deutlich besser nachvollziehen können, als „offline“ - und ich
rege auch immer wieder an (bzw. gebe Raum im Unterricht dafür), die
Bewertungen einzusehen. Sollte es da „Unregelmäßigkeiten“ geben, bitte
ich immer möglichst umgehend um eine Nachricht. Kurz gesagt: es ist noch
nie vorgekommen.

Vielleicht liegt es auch daran, dass die Konsequenzen klar sind: jemand,
der so einen Mist macht, darf mit der Stufenleitung und den Eltern
sprechen, verliert evtl. für eine Zeit seinen Schulnetz-Zugang (was ich
eher kritisch sehe), usw. Jemand, der das nur behauptet, weil ihm das
Ergebnis nicht passt, hat natürlich das Recht, die Arbeitsleistung
offline zu erbringen. Das wollte noch niemand.

Ich habe auch schon Klassenarbeiten per Moodle geschrieben - dann aber
das Ergebnis ausgedruckt und unterschreiben lassen (mit Hinweis an die
Eltern, dass sie die Arbeit samt Musterlösung bei Moodle einsehen
können). Das finde ich immer noch eine sehr entspannte Art,
Klassenarbeiten zu schreiben und man kann ja ganz unterschiedliche
Aufgabentypen erstellen. Beaufsichtigt wird das natürlich persönlich -
und die Teilnehmer wissen alle, dass auch nur ein weiterer Tab (statt
des Vollbild-Tests von Moodle) als Täuschungsversuch gewertet wird.

Man kann in höheren Klassen auf die Möglichkeit zur
2-Faktor-Authentifizierung hinweisen (in Moodle leider noch nicht so
bequem), gemacht hat das aber noch niemand. Auch bei den Lehrkräften
übrigens trotz Anleitungen die Wenigsten (auf eigenes Risiko…).

Die vielfältigen Bewertungs- und Rückmeldefunktionen nutzen bei uns
immer mehr (Bsp: mdl. Rückmeldung als Text-Abgabe - die Schülerinnen und
Schüler geben ihre Selbsteinschätzung ab und erfahren dann dort ihre
Note. Schnell eingerichtet, niederschwellig - und ich kann mich auf die
wichtigen Gespräche konzentrieren.

Es gibt bei uns zu dem ein oder anderen Werkzeug inzwischen „Videos“,
die einige dieser Werkzeuge vorstellen. Ich fände immer noch gut, wenn
es für so etwas Platz bei linuxmuster.net gäbe. Zum Verschicken etwas
groß (und bei uns liegen sie hinter einer Anmeldemauer.

Viele Grüße
Thomas

PS: In diesem Zusammenhang finde ich auch Mahara interessant - da würden
mich Erfahrungen interessieren. Installiert haben wir es, genutzt wird
es bisher noch nicht (wurde aber auch noch nicht eingeführt).

PPS: Wir arbeiten derzeit an einem Minimal-Linux ohne Internetzugang
(nur Moodle, evtl. Wörterbücher), ohne weitere Partitionen/Sticks/etc.,
um eine einigermaßen „sichere“ Prüfungsumgebung mit von den Fachgruppen
zugelassener Software zu schaffen. Die kann dann (im Ernstfall) per
linbo-remote gestartet werden und würde einen fest definierten
„Klassenarbeits-Modus“ bieten. Da stehen wir aber noch ganz am Anfang.
Aber Linbo ist da einfach ein tolles Werkzeug, mit dem Dinge gehen, die
man anderswo teuer kaufen muss…

Hallo Christoph, hallo *

neben dem Aspekt, den Thomas ausgeführt hat, muss man auch immer daran denken, dass Moodle je nach Konfiguration automatisch E-Mails an die E-Mail-Adressen der Schüler sendet.

Bsp.:
Innerhalb der Aktivität „Aufgabe“ bleiben - bei uns in moodle@RLP - die Informationen zur erbrachten Leistung innerhalb von Moodle. Meine Schüler werden nur benachrichtigt, dass es eine Bewertung gibt.
Je nach Wahl der Aktivität könnte aber auch schon mal eine Note samt Begründung an das google-Konto des Schülers gesendet werden, wenn man sich als Lehrer nicht gut auskennt. Da sind die Einstellungen in Moodle doch recht feinkörnig und deshalb auch mal unübersichtlich.

… oder betreibt Ihr Moodle in einem geschlossenen System, also ohne E-Mail-Benachrichtigungen?
[Das wäre dann für mich auch interessant zu hören, weil ich bisher der Ansicht war/bin, dass es nicht gut ohne E-Mail-Benachrichtigung funktioniert.]

Viele Grüße,
Daniela

Hallo,

was das E-Mail-System von Mode betrifft, haben wir „Zwangs E-Mail Adressen“ vergeben, das heißt, dass wir jedem Schüler eine nicht änderbare E-Mail-Adresse aus unserer moodle Domain gegeben haben, so dass gewährleistet ist, dass auch nur genau diese Adresse angesprochen wird.

Liebe Grüße Christoph

Hallo Christoph,

ich hatte mal in anderem Zusammenhang die Situation, dass
Klassenarbeiten und Tests zuhause geschrieben wurden. Die Webcam wurde
so eingerichtet, dass der Schreibtisch gut zu sehen war, Ton war an.
Unmittelbar am Ende der Arbeit wurde ein Photo abgegeben. Das hat sehr
gut funktioniert, es gab nach meiner Einschätzung keine Manipulationen.

Ich bin aber sicher, dass es hierzu genaue Vorgaben geben wird.

Beste Grüße

Jörg