Hallo Christoph,
hallo zusammen,
bei uns in Nds ist das eine gewisse Grauzone (die sich im Zuge der
Corona-Schließungen dann plötzlich nicht mehr ganz so grau darstellte).
Ich habe schon recht viel über Moodle gemacht und bin möglicher Kritik
immer mit Transparenz begegnet. Die Eltern sind darüber informiert, dass
die Leistungen bei Moodle (wegen des Aufwands ja im Interesse der
Schülerinnen und Schüler) bewertet werden und zählen. Die Schulleitung
steht (inzwischen) dahinter.
Bei den Schülerinnen und Schülern ist es so, dass sie ihre Bewertungen
selbst ja deutlich besser nachvollziehen können, als „offline“ - und ich
rege auch immer wieder an (bzw. gebe Raum im Unterricht dafür), die
Bewertungen einzusehen. Sollte es da „Unregelmäßigkeiten“ geben, bitte
ich immer möglichst umgehend um eine Nachricht. Kurz gesagt: es ist noch
nie vorgekommen.
Vielleicht liegt es auch daran, dass die Konsequenzen klar sind: jemand,
der so einen Mist macht, darf mit der Stufenleitung und den Eltern
sprechen, verliert evtl. für eine Zeit seinen Schulnetz-Zugang (was ich
eher kritisch sehe), usw. Jemand, der das nur behauptet, weil ihm das
Ergebnis nicht passt, hat natürlich das Recht, die Arbeitsleistung
offline zu erbringen. Das wollte noch niemand.
Ich habe auch schon Klassenarbeiten per Moodle geschrieben - dann aber
das Ergebnis ausgedruckt und unterschreiben lassen (mit Hinweis an die
Eltern, dass sie die Arbeit samt Musterlösung bei Moodle einsehen
können). Das finde ich immer noch eine sehr entspannte Art,
Klassenarbeiten zu schreiben und man kann ja ganz unterschiedliche
Aufgabentypen erstellen. Beaufsichtigt wird das natürlich persönlich -
und die Teilnehmer wissen alle, dass auch nur ein weiterer Tab (statt
des Vollbild-Tests von Moodle) als Täuschungsversuch gewertet wird.
Man kann in höheren Klassen auf die Möglichkeit zur
2-Faktor-Authentifizierung hinweisen (in Moodle leider noch nicht so
bequem), gemacht hat das aber noch niemand. Auch bei den Lehrkräften
übrigens trotz Anleitungen die Wenigsten (auf eigenes Risiko…).
Die vielfältigen Bewertungs- und Rückmeldefunktionen nutzen bei uns
immer mehr (Bsp: mdl. Rückmeldung als Text-Abgabe - die Schülerinnen und
Schüler geben ihre Selbsteinschätzung ab und erfahren dann dort ihre
Note. Schnell eingerichtet, niederschwellig - und ich kann mich auf die
wichtigen Gespräche konzentrieren.
Es gibt bei uns zu dem ein oder anderen Werkzeug inzwischen „Videos“,
die einige dieser Werkzeuge vorstellen. Ich fände immer noch gut, wenn
es für so etwas Platz bei linuxmuster.net gäbe. Zum Verschicken etwas
groß (und bei uns liegen sie hinter einer Anmeldemauer.
Viele Grüße
Thomas
PS: In diesem Zusammenhang finde ich auch Mahara interessant - da würden
mich Erfahrungen interessieren. Installiert haben wir es, genutzt wird
es bisher noch nicht (wurde aber auch noch nicht eingeführt).
PPS: Wir arbeiten derzeit an einem Minimal-Linux ohne Internetzugang
(nur Moodle, evtl. Wörterbücher), ohne weitere Partitionen/Sticks/etc.,
um eine einigermaßen „sichere“ Prüfungsumgebung mit von den Fachgruppen
zugelassener Software zu schaffen. Die kann dann (im Ernstfall) per
linbo-remote gestartet werden und würde einen fest definierten
„Klassenarbeits-Modus“ bieten. Da stehen wir aber noch ganz am Anfang.
Aber Linbo ist da einfach ein tolles Werkzeug, mit dem Dinge gehen, die
man anderswo teuer kaufen muss…