Pro & con LVM bei Neuinstallation

Hallo zusammen
was spricht für und gegen ein LVM für die 2. Platte in einen virtualisieren Server?
Grüße Rainer

Hallo Rainer,
ich habe Version v7 seinerzeit unter Proxmox auf einem Server installiert, der über ZFS verfügt. Das machte ein zusätzliches LVM für mich überflüssig bzw. sogar kontraproduktiv, weil ZFS das alles schon an Bord hat. Daher habe ich darauf verzichtet und alle Partitionen direkt anlegen lassen …
hth,
viele Grüße,
Michael

Hi Rainer,

dito wie Michael und ich würde es sofort wieder genau so machen.

gegen LVM spricht für mich:

  • man braucht ein RAID drunter (-> umständlich)
  • Ich konnte damals nicht in LVM booten und brauchte das BS auf ner separaten Partition
  • das „Aufschließen“ von außen ist Gefrickel (für mich)

ein Zwischending zwischen Pro und Contra: Performanz. Ich könnte mir vorstellen, das ZFS schneller ist.

pro ZFS:

  • Snapshots zu machen ist ein Traum. Proxmox macht das sogar im Live-Betrieb, auch vom Hauptspeicher. Mache ich vor jedem Update, wenn was danebengeht bin ich in 2 Sekunden auf dem alten Stand (incl. der Uhrzeit, muss man drauf achten, ggf. nen Reboot machen) aber erstmal ohne Downtime.
  • VMs auf einen zweiten Hypervisor zu replizieren geht kinderleicht und würd ich auch empfehlen. Als Fallback oder zu Wartungszwecken: Wenn ich die beiden Hypervisors upgraden will, schiebe ich alle VMs im laufenden Betrieb auf Hypervisor A, mache auf B die Updates und nen Reboot, dann schiebe ich alle VMs auf B, mache auf A die restlichen Updates, dann verteil ich die VMs wieder. Keine Downtime, höchstens die Uhr geht dann 2-3 Sekunden nach, das regelt sich aber wieder von alleine.
  • Backups mit PBS (entweder parallel auf einem der Hypervisoren, ich habs auf nem alten, sparsamen Desktop-PC) sind ebenfalls einfach super. Man kommt über das Webinterface an jedes Dateisystem jedes Snapshots dran (wenn man in der LMN das LVM weglässt, also für jede Partition ein echtes ZFS-Volume als Partition durchreicht, man braucht also nicht nur eine zweite, sonder auch eine dritte und vierte Platte). Lohnt sich aber. Wozu auch das verkomplizieren?

Ich bin mit LVM in den letzten 10 Jahren trotz intensiver Benutzung nie warm geworden, mit ZFS ganz schnell. Auch wenn es wieder ein paar neue Befehle sind: meinem Gefühl nach wird es in Zukunft dahin gehen. Die Desktop-Ubuntus kann man ja auch schon auf ZFS installieren (hab ich und finds ebenfalls gut).
Nur Linbo kann es noch nicht klonen, glaub ich :wink:

Was man zum Einstieg dazu erwähnen sollte: Auf dem Hypervisor ist jede durchgereichte Partition ein ZFS-Volume. Die VM sieht aber nur eine Partition, auf die man dann ganz normal ext4 macht. Ich dachte anfangs, dass man in der VM auch schon das ZFS-Volume mit zugehörigem Dateisystem sieht. Ist aber nicht so.

LG
Max

Hallo zusammen
danke für eure Hinweise.
Da wir (noch) auf ESXI arbeiten haben wir jetzt mal einen Server ganz ohne LVM und alles auf eine virtuelle Platte gepackt.
So brauchten wir uns nicht auf eine Größe für einen der vorgeschlagenen Mountpoints festlegen.
Ich hoffe das läuft so und wir haben dabei nicht etwas übersehen … ?

Grüße Rainer

Hallo Rainer,

danke für eure Hinweise.
Da wir (noch) auf ESXI arbeiten haben wir jetzt mal einen Server ganz
ohne LVM und alles auf eine virtuelle Platte gepackt.
So brauchten wir uns nicht auf eine Größe für einen der vorgeschlagenen
Mountpoints festlegen.
Ich hoffe das läuft so und wir haben dabei nicht etwas übersehen … ?

es gibt schon Gründe, weswegten das Setup eine leere Festplatte erwartet
die es dann mit mehreren Partitionen einrichtet.
Hintergrund ist das komplexe quotieren…
Ich habe mich absichtlich damals an das Setup gehalten, auch wenn ich
lieber nur eine Partition gehabt hätte (ist einfacher für mich zu backupen).

LG

Holger

Hallo.
Das stimmt – da muss man aufpassen und seine /etc/fstab entsprechend anpassen, wenn man lieber alles auf Einzelpartitionen installieren möchte!

Hier ist die fstab unseres Servers — vielleicht kann’s ja jemand gebrauchen…

cat /etc/fstab  
# Anpassungen an default-Installation:
# 50 Gb --> /dev/sda
UUID=f40a56c4-138f-4b16-b349-27348f137ca9       /       ext4    user_xattr,acl,errors=remount-ro,barrier=1      0       0

# swap als Datei ausgelagert
/swap.img       none    swap    sw      0       0

# LVM deaktiviert, stattdessen alle Platten einzeln direkt gemountet
#/dev/vg_srv/var        /var    ext4    defaults        0       1
#/dev/vg_srv/linbo      /srv/linbo      ext4    defaults        0       1
#/dev/vg_srv/global     /srv/samba/global       ext4    user_xattr,acl,usrjquota=aquota.user,grpjquota=aquota.group,jqfmt=vfsv0,barrier=1       0       1
#/dev/vg_srv/default-school     /srv/samba/schools/default-school       ext4    user_xattr,acl,usrjquota=aquota.user,grpjquota=aquota.group,jqfmt=vfsv0,barrier=1       0       1

#auf LVM verzichtet und stattdessen eigene Partitionen direkt im Hypervisor angelegt: (26.10.2019)

#  32 GB -> /dev/sdb1: UUID="319a84f5-4ddf-47ba-9bd9-8de86301c660" (Samba-Shares)
UUID=319a84f5-4ddf-47ba-9bd9-8de86301c660 /srv/samba/global     ext4    user_xattr,acl,usrjquota=aquota.user,grpjquota=aquota.group,jqfmt=vfsv0,barrier=1      0   1

#  32 GB -> /dev/sdc1: UUID="b7647607-133e-4fce-87d6-12414292f0e8" (Datenbanken)
UUID=b7647607-133e-4fce-87d6-12414292f0e8 /var  ext4    defaults        0       1

# 100 GB -> /dev/sdd1: UUID="0319219d-c1a3-4415-9adc-21eb46bf2475" (LINBO-Files, .cloops)
UUID=0319219d-c1a3-4415-9adc-21eb46bf2475 /srv/linbo    ext4    defaults        0       1

# 250 GB -> /dev/sde1: UUID="737a0065-529c-414d-ba42-39edab6de524" (User-Daten, "Home_auf_Server")
UUID=737a0065-529c-414d-ba42-39edab6de524 /srv/samba/schools/default-school     ext4    user_xattr,acl,usrjquota=aquota.user,grpjquota=aquota.group,jqfmt=vfsv0,
barrier=1       0       1

Viele Grüße,
Michael

Hallo zusammen
ich frage mich jetzt, ob wie dann nochmal neu installieren sollten.
Wir haben mit 2 Platten installiert aber auf der 2. Platte keine Partitionen oder LVM eingerichtet.

Könnt ihr mir nochmal sagen, ob ich mit den folgenden Gedanken „falsch“ liege?

  • Ein LVM brauche ich doch nur, wenn ich die logischen Partitionen des LVM durch weitere Hardware leicht ergänzen können will. Das ist aber mit einem Virtualisierer auch mit Bordmitteln bei normalen Partitionen möglich …

  • Man könnte also für jeden vorgesehenen Mountpoint eine virtuelle Platte anlegen und mit je einer Partition arbeiten, die dann leicht veränderbar wäre.

  • Wo zwickt es einen wenn man die vorgesehenen Mountpoints (so wie wir) alle auf der 2 Platte auf einer Partition hat.

  • Die Anleitung zw 7.0 und 7.1 hat nicht die gleichen Vorgaben was die Mountpoints angeht …

Danke für die Nachhilfe …
Grüße Rainer

Hallo Rainer

Genau das hat Michael mit Bezug auf ZFS beschrieben (Postings über deinem letzten)

Bei den Parametern in der fstab!

Was beabsichtigst du den einzurichten? Ich gehe einfach mal von der 7.1 aus, wird schon von einigen produktiv eingesetzt. Dann nehme die Anleitung für die 7.1.

Beste Grüße

Thorsten

Letzten Endes ganz einfach:

Alles, was ich getrennt quotieren möchte, sollte auf einer eigenen Partition liegen.
Von der Komplexität beim Erweitern macht es aber auch keinen großen Unterschied ob noch ein LVM dazwischen liegt.
Das ganze erweitert sich um 2 Befehle mehr die man in die Konsole tippt.

Hallo Till
danke für die Info - langsam entwickelt sich für mich ein Bild.
Warum will ich verschiedene Partitionen verschieden quotieren?
Bisher dachte ich die User sind quotiert (per Software) und fertig. Wie greift das auf die Partitionen durch? Wo kann ich diese offensichtliche grundlegende Verbindung mal nachsehen?
Grüße Rainer

Hallo Rainer,

Geht es dir um eine generelle Erklärung, dann siehe hier:

wiki.ubuntuusers.de - Quota

Beste Grüße

Thorsten

Hallo Rainer,

die Idee ist: Mit Quota verhindert man das Volllaufen von Partitionen.
Also muss man für jede Partition, auf der die User speichern können,
gesonderte Quota anlegen.

Beste Grüße

Jörg

Thorsten liefert hier die Erklärung.

Aus deiner Sicht reicht es eventuell zu sagen dass die Default school auf einer Partition quotiert wird und sich dieses für alle benutzen Freigaben durchreicht. Theoretisch kann das auch noch weiter aufgetrennt werden.

Konzeptionell sieht man ja gut was aufgetrennt wird per Default:

root@server:~# lvs
LV VG Attr LSize Pool Origin Data% Meta% Move Log Cpy%Sync Convert
default-school vg_srv -wi-ao---- <40,00g
global vg_srv -wi-ao---- 10,00g
linbo vg_srv -wi-ao---- 190,00g
var vg_srv -wi-ao---- 10,00g

Die Erklärung hierzu hatten wir schon öfters hier im Forum.

Gruß, Till