Hallo zusammen,
gestern hat unser (recht neuer, gut ausgestatteter) KVM-virtualisierter Moodle-/Nextcloud-/Collabora-Server zum wiederholten Mal eine Fehlermeldung „Kein Speicherplatz mehr auf dem Server“ ausgegeben, sobald man mit Collabora ein Dokument zu bearbeiten versucht. Obwohl wir noch über 3 GB Speicherplatz frei haben (auch während dieser Abfrage), scheint es irgendeine (unklare) Begrenzung zu geben, ab welcher hier gemeckert wird.
Da ich ohnehin docker als etwas unzuverlässiger empfinde (nach Neustart startet z.B. der collabora-Container nicht, erst, wenn ich z.B. mit „docker ps“ nachschaue; zudem wird die resolv.conf nicht zuverlässig vom Host übernommen; etc.), habe ich nach einer Anleitung collabora über die Debian-Pakete direkt auf der VM installiert.
Zugriff von außen erfolgt wie bisher über Apache als Reverse Proxy mit LetsEncrypt-Zertifikaten.
Bei mir ist das ein deutlich spürbarer Geschwindigkeitsunterschied! Sowohl die Reaktionsgeschwindigkeit von Collabora ist größer, beim Zugriff mit mehreren Personen läuft das wesentlich flüssiger und auch die Zeit bis zum Starten ist so wesentlich geringer.
Zudem kann ich direkt auf die Konfigurationsdateien zugreifen, Schriftarten oder Wörterbücher funktionieren sofort (sind eh wegen anderer Dienste vorhanden). Darüber hinaus benötige ich ca. 2 GB weniger Speicherplatz (obwohl ich docker immer brav ge"prune"t habe).
Ich finde Docker als Technologie interessant. Andererseits machen mich zusätzlich Abstraktionsschichten und die nicht immer so einfach zu erreichende Konfiguration skeptisch. Aber wie spürbar der Unterschied hier ist (kann natürlich auch an anderen Aspekten unserer Konfiguration liegen), hätte ich nicht gedacht.
Viele Grüße
Thomas
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Hi. Ich tendiere auch dazu, NC nicht als docker-Container sondern evtl direkt unter Proxmox als LXC-Container laufen zu lassen. Das hätte neben der besseren Performance den charmanten Nebeneffekt, dass das Storage direkt als ZFS-dataset auf dem Hypervisor zur Verfügung stünde …
Ich überlege auch gerade, wie man NC für alle Schüler (bei uns ca 1300) am besten zur Verfügung stellt und wo man die beste Performance herausholen kann. Evtl bietet sich sogar
turnkeylinux debian-9-turnkey-nextcloud_15.2-1_amd64.tar.gz
an. Das wäre dann ein LXC-Container direkt unter Proxmox – wobei ich dort bisher nicht weiß, wie das mit NC-Updates innerhalb des Containers läuft und ob die Upgrades dann ootb laufen? Hat das mal jemand ausprobiert?
NC & docker ist sicher einfach zu verteilen aber die Performance muss auch passen…
Schöne Grüße,
Michael
Hallo Thomas,
durch meinen unfreiwilligen Ausstieg aus der Schulnetzbetreuung Anfang 2018 habe ich bislang keine Notwendigkeit für mich gesehen, mich mit Docker zu befassen. Meine NC läuft in der VM klassisch installiert und ich bin damit super zufrieden.
Ich dachte aber, Collabora geht nur als Docker und wollte daher mal das Office in Nextcloud Hub testen.
So würde ich aber vielleicht doch auf Collabora gehen.
Kannst du hier den Link zu der Anleitung posten, wie du Collabora ohne Docker installiert hast?
Danke schon mal.
Viele Grüße
Steffen
Hallo Steffen,
klar - ich bin nach dieser Anleitung vorgegangen: https://markus-blog.de/index.php/2018/09/10/how-to-deploy-collabora-online-office-without-docker-in-plesk-and-connect-to-nextcloud-on-ubuntu/
Einzig die Pfade im Skript zum Kopieren der LetsEncrypt-Zertifikate habe ich angepasst. Ich bin nicht mal sicher, ob das sein muss, wenn man über den ReverseProxy geht. Aber ehrlich gesagt, nachdem es sofort funktioniert hat, habe ich es erst einmal laufen lassen.
Viele Grüße
Thomas
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