Hallo,
die Update-Strategie von Nextcloud ist ziemlich undurchsichtig. Ich habe 3 Instanzen auf 2 Servern laufen. Eine von zwei Instanzen auf Server 1 durfte ich schon vor Wochen auf 21.0.1 heben, die anderen beiden sind noch auf 20.0.9 . Vor vier Tagen kam dann die Info die beiden auf 20.0.10 updaten zu dürfen. Die Version auf Server 2 habe ich auf 20.0.10 problemlos angehoben. Gleich danach durch erneutes Prüfen im Backend durfte ich laut Anzeige auf 21.0.1 updaten. Bekommen habe ich aber auch Version 21.0.2 . Allerdings zum ersten Mal seit Version 14 mit richtig schwer wiegenden Problemen. Einige normal und schnell zu lösen, andere schwerwiegend und eines unlösbar aber unproblematisch für mich.
Wichtig ist, dass Version 21 mindestens PHP7.3 für die Nutzung von occ und cron benötigt. Da ein occ db:add-missing-indices notwendig wird, ist man mit Ubuntu 18.04 aufgeschmissen, da hier nur PHP7.2 drin ist. Bei mir glücklicherweise ein leicht zu lösendes Problem, da ich über ein Repository immer alle aktuellen PHP-Versionen auf Ubuntu 18.04 pflege und habe. Da alle Webservices über PHP-FPM laufen eigentlich auch kein Problem, da dabei das System-PHP auf 7.2 bleiben konnte - bis jetzt.
Über „update-alternatives --config php“ schnell die Standard PHP-Version für manuelle Nutzung auf PHP7.3 angehoben und das Problem war gelöst. Ich bin zwar kein Freund davon, die in der Ubuntu Version vorgesehene Standard-PHP zu überschreiben, aber ohne geht es mit Nextcloud 21 nicht weiter und bisher sind keine Probleme mit anderen Systemen aufgetaucht.
Schwerwiegender war jedoch, dass das Update dazu geführt hat, dass ich einen kompletten Speicherüberlauf hatte und der ganze Server in die Knie gegangen ist und fast unnutzbar wurde. Der notwendige Shutdown über ssh hat fast 15min gedauert, aber glücklicherweise geklappt.
Problem war hier die Nutzung von APCu in Nextcloud. Ich habe jetzt in allen PHP-Versionen auf meinem Server in die apcu.ini unter /etc/php/7.X/mods-available
apc.enable_cli = 1
angefügt. Alternativ geht das natürlich auch über die php.ini. Davon bin ich aber kein Freund, da ein mögliches Update der php.ini bei Ubuntu oder über das Repository mich dann zwingt meine manuellen Änderungen in die neue php.ini zu übernehmen. Deshalb kommen individuelle Anpassungen bei mir nie in die php.ini.
Da ich zur Speicherproblematik noch weitere Lösungen gefunden habe, habe ich diese auch gleich umgesetzt.
In die Nextcloud config.php habe ich
‚loglevel‘ => 2,
‚debug‘ => ‚false‘,
eingebaut. Beides soll zwar Standard sein, aber es schadet nicht. Deshalb habe ich es lieber eingetragen, statt den ganzen Server noch einmal in die Unbrauchbarkeit zu treiben.
Ein Problem lässt sich trotz extrem langer Nachforschung in unzähligen Foren bei mir nicht lösen. Nextcloud läuft bei mir unter aktuellem nginx und PHP8.0. Ich bekomme im Backend die Warnungen:
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Dein Web-Server ist nicht richtig eingerichtet um „/.well-known/webfinger“ aufzulösen. Weitere Informationen findest Du in der Dokumentation.
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Dein Web-Server ist nicht richtig eingerichtet um „/.well-known/nodeinfo“ aufzulösen. Weitere Informationen findest Du in der Dokumentation.
nicht weg, egal, was ich im vhost probiert habe. Ich nutze die App Social aber nicht, von daher habe ich mich schweren Herzens mit den Warnungen angefreundet und verzichte auf den grünen Haken.
Fazit:
Nextcloud Hub 21 ist zwar wünschenswert und ein weiterer Meilenstein, aber bei mir war dies seit Ewigkeiten, das erste Update, welches enorme Probleme mit sich gebracht hat und nicht nur Nextcloud sondern diesmal den ganzen Server in die Knie gezwungen hat.
VG
Steffen