Multi-WAN -- hat das jemand so laufen?

Hi.
Wir hatten vor kurzem den sagenhaften Fall, dass ein Bagger bei irgendwelchen Maßnahmen in der Umgebung eine Leitung getroffen hat … und dann war’s das natürlich mit moodle, Homeschooling usw. Es war zwar nur einen Nachmittag lang Funkstille aber das hätte auch durchaus anders laufen können…

Wir hätten im Moment noch eine DSL-Leitung, die man als Failover und/oder Load-Balancer nehmen könnte. Ich weiß allerdings nicht, ob das problemlos mit den ganzen Settings, die z.B. in Sachen unbound usw bereits eingestellt sind, zusammen funktionieren würde.

Daher die Frage in die Runde – hat das jemand von Euch so umgesetzt?

Viele Grüße,
Michael

Ja, wir haben 3 Leitungen, wobei uns das in deinem Fall auch nicht geholfen hätte, da die öffentlichen IPs nur auf einer Leitung sind.

vG Stephan

Ok, aber so wie ich es verstehe, ist der Failover-Fall genau für diesen Fall gedacht?? Und wenn man eine Leitung über Kupfer und eine über Glas reinkommen lässt (und dann noch von unterschiedlichen Providern), sollte die Verbindung weiterlaufen. Am besten wäre tatsächlich der Fall Failover zusammen mit Load-Balancing.

Also bei uns kommend die 3 Leitungen von einem Anbieter. Die Hauptlast läuft über die schnellste Leitung, die in der Schule gehosteten Seiten sind über eine andere Leitung erreichbar.

Failover funktioniert bei uns so, dass wenn eine der Leitungen offline ist, dass der Verkehr automatisch auf die anderen Leitungen verteilt wird (d.h. Zugriff vom Schulnetzwerk in die weite Welt).

Die öffentlichen IPs sind in der Regel an eine Leitung gebunden (bei unterschiedlichen Leitungen sowieso). Da muss der Failover auf DNS Ebene passieren, wenn du deine Webserver weiter erreichbar haben willst bzw. brauchst du mehrere Webserver mit unterschiedlichen öffentlichen IPs oder so.

Diesen Punkt verstehe ich nicht – so wie ich die Anleitung von oben lese, soll doch genau das die OPNSense übernehmen?!

Es gibt zwei Szenarios:

  1. Zugriff auf das Internet aus dem Schulnetzwerk auch wenn mal eine Leitung nicht verfügbar ist
  2. Zugriff auf einen Webserver in der Schule von außen

Der Artikel beschreibt Failover / Loadbalancing für das erste Szenario.

vG Stephan

Ach so — dann müsste es natürlich Szenario 2 sein, damit die LDAP/AD-Verbindung zu jeder Zeit über eine der failover-Leitungen funktioniert …

Bzw: Eigentlich sollten imho beide Szenarien gleichzeitig bei Verwendung einer 2. Leitung abgedeckt sein :thinking: . Scheint nicht sooo einfach zu sein!?

Hallo Stephan,

Ja, wir haben 3 Leitungen, wobei uns das in deinem Fall auch nicht
geholfen hätte, da die öffentlichen IPs nur auf einer Leitung sind.

wenn du auf den anderen Leitungen dyndns einrichtest, dann kannst du in
etlichen OnlineAD Anbindungen (z.B. moodle) auch mehrere ldap Ziele
eingeben.

LG

Holger

Das stimmt. Wir haben aber die meisten Dienste, intern gehostet und da würde uns das auch nicht so viel helfen. Da bräuchten wir Failover auf DNS / Reverseproxy Ebene.

vG Stephan

Hm… Also das ist bei uns vorhanden: auf der OPNSense läuft HAProxy als Reverse Proxy für alle Anfragen von außen …
(… aber je mehr ich da etwas verändere, desto weiter bewege ich mich von einer Default-Installation weg. Da wird die Suche im Fehlerfall immer schwieriger…)

Dann müsste HAProxy aber auf mehreren IPs erreichbar sein, wenn du an der Stelle Failover möchtest, bzw. brauchst du mehrer HAProxy Instanzen (für jede Leitung 1 vermutlich).

vG Stephan

Hallo zusammen,

meine Gedanken dazu:

  1. Je nachdem ist im Falle eines WAN-Ausfalls zu überlegen, was am Wichtigsten ist: wenn eine Failover-Leitung (automatisch) übernimmt, hat man zumindest Zugriff von intern nach extern auf das Internet und auf alle dortigen Dienste. Das nimmt bestimmt schon mal viel der Brisanz und dass interne Dienste von außen ein paar Stunden/Tage nicht erreichbar sind, ist dann vielleicht verschmerzbar.

Das hängt aber mit dem folgenden Punkt zusammen:

  1. Wenn ich alle kritischen Dienste selbst intern hoste und der Zugriff darauf (auch von extern) essentiell ist, dann bringt mir das natürlich nichts und ich muss mich um das Ganze Gedönz mit DNS-Failover etc. kümmern. Von daher wage ich mal vorsichtig die These, ob es immer so sinnvoll ist, wenn ich - aus verschiedenen Gründen - alles selbst hosten möchte…!? Zumindest, wenn Hochverfügbarkeit gewährleistet werden soll/muss.

Viele Grüße,
Jochen

Hallo Jochen.
Ja, das hast du Recht … die Frage ist halt, welcher Fall wahrscheinlicher eintritt: Sitzen gerade alle SuS in der Schule und wollen Internetzugriff haben oder sitzen gerade alle zu Hause und wollen von zu Hause auf auf moodle inkl Anmeldung (ganz egal, wo das dann gehostet wird)!?? Im 2. Fall muss der Zugriff auf das AD funktionieren.
Wie man es auch dreht und wendet: Am besten ist es, wenn beides jederzeit gewährleistet ist :slight_smile:
Viele Grüße,
Michael