Migrationsprobleme: ext4 ist nicht gleich ext4

Hallo zusammen,

ich wollte mal eine Erfahrung mit euch Teilen: in der Hoffnung, dass euch das nicht erwischt.

Ich habe einen neuen Server aufgesetzt: ubuntu 18.04 mit KVM, und dann hab ich die Daten vom alten Server (lmn, ipfire, coova, unifi und nextcloud) mittels USB Festplatte migriert.
Eigentlich wenig spannend: nur bootete der lmn Server nicht …
Er brach immer an unterschiedlichen Stellen ab. Nach einem halben Tag hin und her hab ich mal was verrücktes gemacht: ich hab die Partition in die ich die Daten vom Server reingesynct habe nicht mit dem ubuntu 18.04 formatiert, das auf dem KVM Host läuft, sondern ich habe eine 12.04 ServerinstallationsCD gebootet und damit installiert: plötzlich lief alles wie geschmiert…
Das gleiche passierte beim rsyncen eines Realen Servers in ein virtualbox: wurde mit 18.04 formatiert: geht nix. NImmt man 12.04: alles super.

Heute hab ich auch noch die anderen Server migriert.
Beim IPFire hab ich gleich von einer IPFire CD aus gebootet und installiert und danach gesynct:funktioniert.
Auch Nextcloud und unifi (beide 16.04) kommen mit der Formatierung zurecht … allerdings scheinen sie das Dateisystem selbst nicht checken zu können. Erzwingt man den Check mittels touch /forcefsck und einem reboot wird gemeldet, dass der Check nicht durchgeführt werden konnte … aber es wurden auch keine Fehler gefunden (sehr beruhigend).

Probleme gab es dann wieder beim Coova (14.04). Der bootete zwar, aber bei jedem boot kam die Meldung, dass “serious” Errors gefunden worden seien auf /, ob man das ignorieren wolle … (hat man eine Wahl?).
fsck hat nix gebracht.
Und obwohl der server ja trotzdem lief, hab ich ihn nochmal mit einem 14.04 formatiert und nochmal gesynct: jetzt sind die Meldungen weg.

unifi und nextcloud werde ich wohl auch lieber nochmal formatieren und syncen.

DIe Moral von der Geschichte: ext4 ist nicht gleich ext4

LG

Holger

Hi Holger,
seltsame Geschichte … hast du schon mal XFS als Ersatz ausprobiert?
Ich habe gesehen, dass zB openSuSE mittlerweile auch btrfs als Standard einsetzt … wäre vielleicht einen Versuch wert?
Viel Glück.
Michael

Lieber Holger,

das ist deswegen merkwürdig, weil sich das ext4-Dateisystem nicht nennenswert intern verändert hat, was die Funktionalität angeht. Auch beim Herumgoogeln finde ich bei den Stichworten „Inkompatibilität“, „Abwärtskompatibilität“, „ext4 problems“ usw. nichts…
Kann es sein, dass der Kopiervorgang problembehaftet ist, dass z.B. die USB-Festplatte Schwierigkeiten macht ? Oder dass der rsync-Befehl - den nimmst Du doch, oder wie spielst Du die Daten ein ? - diese Probleme mit sich bringt ?
Parallel dazu gibt es wohl Änderungen bei den ext2fs-progs, also den fsck-Dateien, und zwar im Umgang mit RAID. Ob hier das Problem zu suchen wäre ?

MfG
Christoph Gü.

Hallo Christoph,

DIe Moral von der Geschichte: ext4 ist nicht gleich ext4

das ist deswegen merkwürdig, weil sich das ext4-Dateisystem nicht
nennenswert intern verändert hat, was die Funktionalität angeht. Auch
beim Herumgoogeln finde ich bei den Stichworten “Inkompatibilität”,
“Abwärtskompatibilität”, “ext4 problems” usw. nichts…
Kann es sein, dass der Kopiervorgang problembehaftet ist, dass z.B. die
USB-Festplatte Schwierigkeiten macht ? Oder dass der rsync-Befehl - den
nimmst Du doch, oder wie spielst Du die Daten ein ? - diese Probleme mit
sich bringt ?

… das kann alles nicht der Grund sein, denn:

  1. ichhabe es mehrfach durchgeführt: nicht nur auf dem neuen Server,
    sondern auch in eine Virtuelle Maschine rein mit unter schiedlichen
    Festplatten (zwei)
  2. ich habe immer den selben rsync Befehl genommen:
    rsync -aP /quelle /ziel
  3. sobald ich die virtuelle Festplatte mit 12.04 formatiert habe, hat es
    funktioniert.
    Ich bin mir ganz sicher: 12.04 und 14.04 kommen mit durch 18.04
    formatierten Partitionen nicht zurecht.
    Ich vermute sehr stark, dass das auch auf 16.04 zutrifft.
    In jedem Fall hab ich zur Sicherheit auch die beiden 16.04 Maschinen
    nochmal mit 16.04 formatiert und dann frisch gesynct.

LG

Holger

Hallo Holger,

das einzige was mir einfällt: 2012 gab es noch kaum Festplatten mit 4k-Sektoren, heute sind alle „großen“ Festplatten 4k.
Da du aber auch mit virtuellen Maschinen gestestet hast, ist ein Zusammenhang eher unwahrscheinlich, oder?

Grüße,
Sven

Hallo Holger,

das könnte verwandt sein mit folgendem Problem im Zusammenspiel LINBO/Xenial:

Ich habe dann mal kurz nach metadata_csum „geduckduckgot“, da findet man ein bisschen was zu verschiedenen Versionen von e2fsprogs.

LINBO 2.3.40:

~ # mkfs.ext4 -V
mke2fs 1.44.1 (24-Mar-2018)
	Using EXT2FS Library version 1.44.1

Das ist wohl auch die Version unter Ubuntu 18.04:
https://packages.ubuntu.com/search?keywords=e2fsprogs

Xenial hat nur Version 1.42.13:

mke2fs 1.42.13 (17-May-2015)
	EXT2FS Library version 1.42.13 wird benutzt

Da müsste man mal schauen, was sich von 1.42 nach 1.44 so alles geändert hat…

Viele Grüße

Andreas

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