Hallo Jesko,
ich werde das meinen Kollegen auch ins (virtuelle) Fach legen.
Am Beginn des Dokuments die Stelle mit „Google, Apple bedienen sich
schamlos an den Userdaten…“ finde ich zu undifferenziert.
ich habe meien Passage dazu noch einmal gelesen:
"Beide Hersteller bedienen sich schamlos an den von den Nutzer
generierten Daten. Sie speichern sie in ihrer Cloud. "
Da steht nicht in wie weit die Hersteller diese Daten „versilbern“
sondern nur, dass sie diese in ihreer Cloud aggregieren: und das machen
beide.
Während Google
sein Geschäftsmodell auf den Verkauf dieser Daten stützt, versucht Apple
doch mit einigermaßen großem Eifer, diese Daten zu schützen, nutzt
metadaten nur mittels „differential privacy“ und verschlüsselt bei der
Synchronisation über Geräte hinweg sensible Dinge ende-zu-ende.
ja: Apple hat Datenschutz als Marketingargument erkannt: allein, ich
traue ihnen nicht.
Warum? Weil ihnen der Datenschutz z.B. in China offensichtlich
schnurzpiepe ist.
Bestimmt kann man irgendwo auch Haken finden, aber ich würde diese
beiden definitiv nicht in die gleiche Schublade stecken, zumindest was
Datenschutz oder eben das Gegenteil angeht.
… ja, da bin ich vielleicht paranoid, aber ich traue beiden in der
Richtung überhaupt nicht über den Weg. Bei Datenschutz gilt für mich
immer der Grundsatz der Vermeidung: was man nicht unbedingt braucht,
sollte auch nicht erhoben werden: und vor allem nicht „irgendo in einer
Cloud“ gespeichert werden: auch wenn es hier und da mal der
Bequemlichkeit abträglich ist.
Datenschutz spürt man halt: so wie man den Gurt im Auto spürt.
Über die von dir genannten „Applefeature“
„differential privacy“ und „verschlüsselt bei der Synchronisation über
Geräte hinweg sensible Dinge ende-zu-ende“
habe ich auch gelesen: es hat mir nicht so gut gefallen.
Es klingt zwar erstmal gut, aber z.B. „differential privacy“ ist
Augenwischerei: persöhnliche Daten mit ein wenig Rauschen auf zu füllen
und dann von Annonymisierung zu reden ist Quark.
Wer das nicht glaubt, der schaut mal hier ein Stündchen zu, dann hat man
eine andere Meinung von „Annonymisierung“:
Warum wird das überhaupt ausgewertet? Datenschutz wäre es, wenn das gar
nicht erhoben wird.
Die Erhebung dann mittels Augenwischerrei zu verschleiern… naja: find
ich halt noch schlimmer.
Mehr zu dem Thema Apple und Datenschutz:
Also: ich hatte nach deiner Mail überlegt die Passage zu Ändern.
Da es aber da nur um das Sammeln (aggregieren von Daten in der eigenen
Cloud und das Binden an die eigene Cloud) geht und nicht um das
Verwerten, sehe ich die Aussage weiterhin als korrekt an.
… dabei fällt mir ein, dass ich gar nichts zu Siri, Cortana, Alexa und
OK Google geschrieben habe … wie konnte ich den diese Wanzen vergessen …
Da muß ich wohl noch mal ran.
Ja: ich weiß: ab iOS irgendwas soll Siri die Sprachdaten nicht auf einem
Server in Irgendo erkennen sondern direkt auf dem Gerät. Ist aber noch
nicht so weit, oder? Irgendwie glaub ich da auch nicht so recht dran,
weil ich schon für die Tochter eines Freundes ein Laptop mit Dragon
Natural Speaking (Nuance) eingerichtet habe (das Kind hat Legasthenie
und darf Arbeiten mit Spracherkennung „schreiben“). Erst als ich ein
Laptop mit Vierkerner und 8GB Ram genommen habe, waren die Ergebnisse
passabel. Mit einem DualCore (Immerhin i5 mit 2,8GHz) ging da nicht viel…
Viele Grüße
Holger