MDM: Jamf vs. Relution

Gerade nochmal selbst ausprobiert :scream: der Schieberegler „Automatisch verbinden“ ist tatsächlich jetzt für die Schüler aktiv! Ich bin mir aber 100%ig sicher, dass das früher nicht so war, denn genau das war ein Punkt, den ich damals auch ausprobiert hatte, da war dieser Schieberegler auch immer aktiv und die Schüler konnten da nichts daran ändern!

Seit wann das nicht mehr funktioniert weiß ich nicht - ausprobiert hatte ich das mit der Einführung unserer iPad-Klassen vor 4 Jahren, da ging’s auf jeden Fall noch…

Aber ohne diese Einschränkung ist das ganze tatsächlich etwas „dämlich“ :confounded:
Ich schreibe den Jamf-Support mal an, warum das nicht mehr funktioniert.

Ich wollte hier eigentlich keine Datenschutz-Diskussion, sondern ob ein Wechsel des MDM sinnvoll ist.

Jamf läuft auf deutschen AWS-Servern in Frankfurt, das ist richtig. (Jaja, Amazon aus USA, CloudAct,…) Dennoch garantiert mir Jamf im AVV (und auch AWS), EU-DSGVO-konform zu sein, und das ist letztlich das, was für mich zählt.

Azure wird - soweit ich es gefunden habe - nur für das Nutzerverzeichnis genutzt und das auch nur dann, wenn man das manuell konfiguriert, sprich diejenigen, die sowieso O365 haben können ihr Azure-Verzeichnis direkt an Jamf anbinden. Das selbe kann ich auch mit Relution machen.
Oder hast du weitere Quellen, dass Jamf auch auf der Azure-Cloud läuft?

Relution läuft in der IONOS-Cloud oder eben on premise:

  • on premise: das setzt eine stabile Internetverbindung voraus. Ich weiß es noch von den Anfängen, da hatten wir (unsere ersten 16 iPads) über den Apple-Server - den es damals noch gab - lokal verwaltet. Das lief aber - aufgrund der Zertifikate die ständig aktualisiert werden mussten und der Portfreigaben (und unserer damals noch nicht so schnellen Internetverbindung) nicht wirklich gut. Ist das bei Relution besser? Bei Jamf muss ich lediglich einmal im Jahr die aktuellen Push-Zertifikate hochladen.
  • IONOS-Cloud: privat hab ich (insbesondere beim Webhosting) eher schlechte Erfahrungen mit IONOS gemacht, aber kann natürlich sein, dass die Cloud besser läuft.

kannst du da bitte konkreter werden? Welche Rechte tritt man denn ab?

Also hat Relution irgendwelche konkreten funktionellen Vorteile gegenüber Jamf, die ich dort nicht habe? Oder hat Relution Nachteile?

Bisher lese ich heraus, dass

  • (-) Relution nicht so ganz 100%ig stabil zu sein scheint
  • (-) die Schülereinschränkungen leicht(er) umgangen werden können
  • (-) es keine zeitgesteuerten Profile gibt
  • ((-) Lizenzmodell undurchsichtiger laut @hmt)
  • (+) on premise möglich bzw. reine deutsche Cloud.

Wie sieht es denn bei Relution aus mit

  • Elterneinschränkungen zu Hause? Wie können die Eltern sich koppeln und dann einschränken? Funktioniert das zuverlässig? (stabiles Internet vorausgesetzt)
  • macOS-Verwaltung: Jamf hat da selbst einige Zusatzmodule entwickelt, um auch manuell Programme installieren bzw. Skripte ausführen zu lassen die es nicht im AppStore oder als Paket gibt.

Und kann jemand was dazu sagen, ob das wirklich stimmt, dass bei einem MDM-Wechsel alle Geräte zurückgesetzt und neu eingerichtet werden müssen damit die vollumfänglich verwaltbar sind (also als „betreute“ Geräte gelten)?

Viele Dank und viele Grüße
Alex

Ich will auch keine Datenschutzdiskussion, Azure taucht hier bei learn.jamf ohne Details auf, das war mir ansonsten auch neu. AWS ist bekannt. Apple werden wir als Auftragsdatenverarbeiter sowieso nicht los, ich hoffe der LfDI merkt das nicht…

Das Thema Elterneinschränkungen ist noch besonders wichtig und interessant, besonders wenn man zur Finanzierung ein Mischmodell mit privaten Geräten braucht.
Ich habe mich vor ein paar Monaten mit jamf parent beschäftigt und halte es für komplett unbrauchbar, Details habe ich allerdings gerade nicht mehr parat.
Es hat jedenfalls nichts mit den Funktionen der Familienfreigabe von Apple zu tun, genau so etwas bräuchte man aber.
Ist relution hier besser?

Das finde ich fast beruhigend … denn dann läuft das ja doch identisch! Diese Option kam mit einem der Updates – evtl von iPad OS 17 auf 18 oder so?!
Es ist aber wirklich sinnfrei, dass das so überhaupt möglich ist!

Das kann man so nicht sagen. Stabil läuft das schon … aber ein paar Funktionen sind gefühlt vielleicht manchmal etwas umständlicher oder sind dort anders umgesetzt. Nicht alles davon ist besser. Ich würde mir wünschen, dass man den Admins vor Ort die Entscheidung überlässt, ob ein Profil für die eigene Schule besser zeitgesteuert oder individuell von jedem gestartet werden soll. Dann wäre ja schon viel gewonnen! Bei Relution gibt es ja das Portal https://idea.relution.io/ , wo die Entwickler versuchen auf die Wünsche aus der Community zu hören. Es geht da aber auch nach Klicks und je mehr Leute so einen Wunsch ebenfalls haben, desto höher steigt der im Ranking und wird auch (hoffentlich) früher bearbeitet. Von daher … hier: Zeitgesteuerter Unterricht · Relution Idea

Relution kann ja nicht nur MacOS und iPadOS sondern auch Android und auch Windows verwalten. Wie gut die letztgenannten damit funktionieren, kann ich aber nicht beantworten, da wir das nicht einsetzen.

Eltern können eine Parents-App herunterladen. Das ist relativ neu. Ich habe es mir bisher nicht genauer angesehen, da der Aufwand, das auf „alle“ Elterngeräte zu bekommen erschreckend groß war. Relution Parent App - private Verwaltung von Schülergeräten

Zudem gibt es neuerdings einen Webfilter (kostet aber extra → Relution Decon → Relution Decon: Inhaltsfilter-App für iOS und iPadOS oder hier https://www.youtube.com/watch?v=yrW3r0fezyU )

Die Sperre zu Hause ist ein Thema für sich … die Bildschirmzeit der Schüler ist teilweise natürlich extrem hoch.

Randbemerkung: Selbstverständlich (und verständlicherweise) gibt es mehr und mehr Eltern, die vor ein paar Jahren noch begeistert dabei waren, als es um die Einführung der iPads ging, die ihre Meinung teilweise um 180 Grad gedreht haben und mittlerweile zu Gegnern der Geräte in den Klassenzimmern geworden sind. Das ist aber nochmal eine ganz andere Diskussion …

Was den Wechsel von einer Schule zur anderen angeht: Ich weiß nur, dass ein Reset fällig ist, wenn ein iPad unsere Schule verlässt und es an der neuen Schule ebenfalls Relution gibt. Man kann nicht einfach umziehen – zumindest ist mir dieser Weg nicht bekannt. Daher würde es mich nicht wundern, dass im Fall einer so großen Umstellung alle Geräte zurückgesetzt werden müssen. Im Normalfall ist es ja so, dass die Geräte über das DEP wissen, wohin sie gehören. Solange man keinen richtigen Reset (inkl. Zurücksetzen der Einstellungen) macht, bleiben die Geräte mit der alten Schule verknüpft. Wir haben immer wieder Schüler dabei, die die Schule verlassen haben und sich erst Wochen später um den Reset kümmern. Daher: Wie sollte das anders laufen, wenn man das MDM wechselt?? Vielleicht gibt es da einen Trick – kann ich mir aber fast nicht vorstellen. Wenn es sich also um viele hundert Geräte handelt, ist der Aufwand schon enorm und steht vielleicht überhaupt nicht im Verhältnis zum Nutzen??

Achtung: „Jamf Cloud“ ist was anderes. Das ist, wenn ich das richtig verstanden habe, eine Möglichkeit eine von Jamf gemanagte „Jamf Pro“-Instanz zu hosten, hat aber anscheinend mit Jamf School nichts zu tun.

Das ist spannend, wir nutzen JamfParent und das funktioniert soweit eigentlich ganz gut. Natürlich nicht so detailliert und umfangreich wie die Familienfreigabe, aber die Eltern können schon einstellen, dass die Kinder abends/nachts nichts mehr nutzen dürfen.

Aber ich weiß von ein paar Eltern, die statt JamfParent einfach die Apple-Familienfreigabe nutzen, also das scheint trotzdem auch möglich zu sein.

Ich finde das eher beunruhigend, dass eine Funktion, die es definitiv mal gab und funktioniert hat, jetzt plötzlich nicht mehr funktioniert! Ich habe am Montag einen Telefon-Termin mit dem Jamf-Support deswegen, mal schauen, was sich dabei ergibt.

Wobei das wohl ähnlich einzurichten ist wie JamfParent: Die Eltern laden sich die Parent-App herunter, scannen einmalig den QR-Code am Schüler-iPad und fertig. Also für die Schule gar kein Aufwand, für die Eltern einmalig keine 5 Minuten.

Ja, den gibt’s bei Jamf auch: „Jamf Protect“ als Endpoint-Schutz und „Jamf Safe Internet“ als Webfilter: Jamf Content Filter - Sicheres Internet
Haben wir allerdings auch nicht, wir haben manuell ein paar Domains gesperrt und in der Schule sowieso einen Webfilter.

Wenn ein Gerät in einen anderen ASM eingebucht werden soll, ist dazu auf jeden Fall ein Zurücksetzen (und Zuweisung per Configurator) nötig.

Meine Überlegung war, ob einem das Zurücksetzen evtl. erspart bleibt, wenn das iPad das DEP nicht verlässt sondern im DEP (also im ASM) einfach ein anderer MDM ausgewählt wird.

Ich sehe - selbst unabhängig vom Aufwand - aktuell noch überhaupt keinen Nutzen für einen Wechsel…

Viele Grüße
Alex

Ja, aber man muss danach offenbar noch irgendwas im Backend bestätigen oder zuweisen … das macht dann den Aufwand, da das bei allen Eltern offenbar einzeln geschieht?!? Wie gesagt: Ohne das genauer ausprobiert zu haben… :man_shrugging:

Natürlich … es ist totaler Mist, dass das so ist. Wie gesagt: Ich hatte diesbzgl schon mal ein Gespräch mit Apple-Mitarbeitern. Da ist aber nie etwas zurückgekommen.
Wenn der Jamf-Support da aber auch nochmal zurückfragt, erhöht sich der Druck vielleicht, denn wenn die das einfordern, wird vielleicht eher was daraus? Wenn Du etwas entsprechendes hörst, würde ich mich über eine Rückmeldung hier im Forum natürlich freuen.

Noch eine Ergänzung zur Notizen-App: es ist (immer) möglich, dass man diese App über Shortcuts, Suche, Hot-Corner-Clicks startet. Auch das weiß Apple natürlich — so ist es aber selbstverständlich nicht gedacht.
Wenn man ein Unterrichtsprofil gestartet hat, geht man natürlich „stillschweigend“ davon aus, dass dann auch nur die Apps gestartet werden können, die man vorgegeben hat — aber weit gefehlt :face_with_symbols_over_mouth::roll_eyes:

Ich bin nicht sicher, ob das auch möglich ist, wenn man die Classroom App im Single App Mode betreibt. Aber der Single App Modus hat natürlich auch Nachteile. Beispiel: alle arbeiten mit GoodNotes und man schickt etwas per AirDrop an die Gruppe. Dann gibt es immer einige, die zusätzlich auf die Dateien oder Foto App zugreifen müssen, um die geschickte Datei wieder zu finden :face_with_monocle:

Das lese ich aus der Relution-Anleitung aber anders heraus, da muss die Schule eigentlich nichts mehr machen (außer das einmalig für alle zu aktivieren)

Gerade hatte ich das Telefonat (mit Apfelwerk, mit Jamf direkt geht nicht). Die Support-Mitarbeiterin kannte das auch so, dass der Schalter ausgegraut wird, konnte das - Stand jetzt - aber auch nicht mehr reproduzieren. Sie wird da jetzt bei Jamf bzw. Apple auch nochmal anfragen, was denn der Grund dafür ist, dass diese Funktion ausgeschaltet ist. Hoffentlich ergibt sich da was…

Ja, bin ich völlig bei dir. Selbst wenn die Notizen-App auf der Blacklist ist lässt sich die Schnellnotiz mit der Geste von rechts unten im Eck öffnen… Da müsste man irgendwie in den Notizen-Einstellungen die Eckengesten deaktivieren können, vielleicht gibt’s da ja irgendeine Möglichkeit, das einzuschränken? Eine Verwaltete-App-Konfiguration? Wobei ich zumindest im Jamf keine Möglichkeit dafür gefunden habe, für eine System-App das einzurichten.

Einzig im Einzel-App-Modus, der über Classroom gestartet wird (und wie du schon sagst, auch Nachteile hat), funktioniert das nicht, dass die Schüler die Schnellnotiz aufrufen können.

Was funktioniert: gleich zu beginn bei allen Schülern (manuell :face_with_spiral_eyes:) in den Einstellungen die Eckengesten der Notizen-App deaktivieren und anschließend die Notizen-App auf die Blacklist. Damit werden auch die Einstellungen ausgeblendet und die Schüler haben dann keine Möglichkeit mehr, das wieder zu aktivieren.

Aber: ist natürlich dämlich, wenn ich erstmal jedes Jahr 100 Geräte in die Hand nehmen muss um das zu konfigurieren… Da sollte Apple dringend nachbessern. (Ich hoffe auf iOS 26)

Trotzdem interessanter Austausch, auch wenn’s an meiner urpsünglichen Frage vorbei geht :sweat_smile:

Grüße
Alex

Hallo.

Ok, umso besser … aber wie gesagt: Ich habe das nicht bis zu Ende getestet bzw als ich es mir erstmals angehehen hatte, war die Funktion gerade neu erschienen. Gut möglich, dass der Vorgang seitdem vereinfacht und verbessert wurde.

Oh – das ist ein großer Unterschied und ein großer Pluspunkt für Relution: Man bekommt dort sehr gut Support und erreicht auch immer sehr schnell jemanden! Gibt’s natürlich nicht umsonst aber wo ist das schon der Fall?

Genau – und das ist natürlich längst nicht die einzige Krücke, die die iPads mit sich bringen. Es gibt auch Funktionen, die sich um gelöschte Dateien drehen und dann doch nicht gelöscht sind usw … ich will das alles gar nicht unbedingt alles hier ausbreiten (könnte aber bei Interesse die ganzen gesammelten Beobachtungen per PM zur Verfügung stellen)

Aber es sollte allen klar sein, dass so ein iPad bei weitem nicht so wasserdicht ist, wie es das vielleicht vorgibt zu sein :thinking: :man_shrugging: :interrobang: Die Schüler tauschen solche Tricks natürlich auch in Null-Komma-Nix aus, so dass man sich manchmal wundert, wie schnell wieder etwas ausgehebelt wurde, von dem man gestern noch überzeugt war, dass das eigentlich funktionieren sollte :roll_eyes:

Das ist natürlich alles Wasser auf die Mühlen der Kritiker der Geräte bzgl. der vorgenommenen Einschränkungen. Der Austausch ist weiterhin Gold wert, meine ich!

Viele Grüße,
Michael

Ich sehe das bei Jamf aber überhaupt nicht als Nachteil. Jamf hat halt weltweit und hat da halt verschiedene Support-Partner. Die sind aber 100% kompetent und werden regelmäßig durch Jamf geschult. Also im Prinzip sind das quasi „externe Jamf-Mitarbeiter“ :sweat_smile:

Das ist immer so. Ich muss aber auch sagen: ich und einige meiner Kollegen machen es seit einigen Jahren so, dass wir die iPads gar nicht mehr einschränken/sperren im Unterricht sondern einfach Classroom öffnen und darüber dann kontrollieren.

Hier reicht es schon, die „geöffnete-App-Liste“ (linke Spalte) geöffnet zu haben um zu sehen, dass 23 Schüler GoodNotes und 2 Schüler YouTube offen haben. Die kann man dann direkt ansprechen. Das machen die wenige Male und dann nicht mehr…
Dabei muss man auch nicht dauerhaft schauen, es reicht einfach hin und wieder mal .

Das spart mir den Aufwand, jedes Mal die iPads einschränken zu müssen, zeitgleich muss ich’s nicht wieder freigeben, wenn ich doch spontan mal eine andere App brauche.
Außerdem empfinde ich es als sinnvoller, mit den Schülern auch mal drüber reden zu können, warum es denn nicht sinnvoll ist, jetzt grad sich ablenken zu lassen. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass doch der ein oder andere Schüler dadurch auch seinen Medienkonsum zu Hause überdenkt! Und das ist doch viel mehr wert als pauschal alles Unerwünschte zu sperren…

Auch verstehe ich nicht, warum manche die Technik verteufeln weil sie nicht alle Probleme löst die ohne die Technik auch existieren!

  • Spickzettel gibt es seit jeher in verschiedensten Formen. Auch im Analogen muss ich aupassen, damit die Schüler diese nicht nutzen (und trotzdem gelingt es definitiv vielen Schülern bei den allermeisten Lehrern!)
    • das digitale macht es mir etwas leichter, weil ich zeitgleich auf alle iPads schauen kann ob jemand einen Spickzettel geöffnet hat.
    • in einer speziellen Prüfungsumgebung (z.B. SafeExamBrowser,…) ist sogar die Nutzung von digitalen Spickzetteln nicht möglich
    • allgemein wird ja diskutiert, wie sinnvoll Prüfungsinhalte sind, die nur auswendig gelerntes Wissen abfragen (also hier, wo der Spickzettel helfen würde). Viel sinnvoller halte ich es persönlich, wenn Anwendungsaufgaben gestellt werden. Beispiel: in Physik dürfen meine Schüler (zumindest der oberen Klassen) einen „Spickzettel“ ganz erlaubt mit in die Klausur nehmen. (Ist übrigens in der Uni auch so…) Denn was nützt es den Schülern, wenn sie zwar Formeln haben aber nicht wissen, wie man die anwendet?
  • Ablenkung durch die iPads - ohne (oder mit eingeschränkten) Tablets würden die Schüler halt das Handy nehmen
    • Handyverbot an der Schule und das Handy wird abgenommen? Egal, die Schüler haben ein Zweithandy… (Ich würde mal schätzen, dass mindestens 50% der Schüler ein Zweithandy haben und das dann ggf. abgeben)
    • Wie gesagt: wenn im Unterricht Schüler andere Apps offen haben kann das direkt thematisiert werden und ist aus medienpädagogischer Sicht viel besser als eine einfache Sperre!

Ja, es wäre natürlich schön, wenn wir das alles zu 100% kontrollieren könnten. Das ist aber nicht so, bei keinem System, keinem Anbieter, und erst recht nicht analog!

Das ist auch das, was wir gegenüber den Kollegen, Eltern und auch den Schülern kommunizieren. Die Technik bietet viele Möglichkeiten, sie kann uns Lehrer bei der Kontrolle etwas unterstützen, allerdings ist weiterhin der Lehrer noch zusätzlich für die Pädagogik da und man darf halt nicht sagen: die Technik macht für mich alles.
Genauso auch gegenüber der Eltern: Die Einschränkungen, die man mit JamfParent oder Apple/Google Family machen kann sind ein Anfang, ersetzen aber keinesfalls, dass sich Eltern zusammen mit den Kindern darüber unterhalten müssen was sinnvoll/gut ist und was nicht.
Auch mit den Schülern wird genau das in der iPad-Einführungswoche thematisiert: Es gibt gewisse Regeln an die sie sich halten müssen (quasi die „digitale Ergänzung der Schulordnung“). Wer sich wiederholt nicht daran halten kann, der darf halt nicht mehr mit iPad arbeiten.

Wir haben uns also damit arrangiert, dass der Einsatz der Technik kein Ersatz für Pädagogik und Erziehung ist sondern lediglich ein Arbeitshilfsmittel. Auch weil wir die Grenzen der Technik so offen mit allen kommunizieren, bekommen wir zum Großteil eher positive Rückmeldungen. (einzelne negative Stimmen gibt es natürlich immer, egal was man macht…)

Also abschließend: ja, wir sind uns dessen bewusst und kommunizieren das auch so…

… allerdings hier eher im Gegenteil: Es gibt eigentlich kaum jemand der bestreitet, dass der Umgang mit Technik im zukünftigen Berufsleben eine Rolle spielen wird und dass der Umgang bereits in der Schule erlernt werden muss. Wenn die „Kritiker“ aber sehen, dass wir das Beste aus dem System herausholen und den Rest mit den Schülern thematisieren, damit sich das auch in der privaten Nutzung niederschlängt, dann haben bisher auch die meisten größten Gegner den Einsatz gar nicht mal so schlecht gefunden.

Definitiv! Ich hatte nur überlegt, eigentlich ist das hier ja die falsche Forumsabteilung, ob man das irgendwo anders neu öffnet (oder das hier verschiebt) quasi so als „Best Practice“ mit iPad-Klassen.

Grüße
Alex

Finde ich nicht so dramatisch. So bleibt immerhin alles zusammen.

Ich sehe das meiste auch so. Die Technik bringt neue Möglichkeiten in den Unterricht (Stichwort „SAMR-Modell“)

… aber ich gehöre auch eher zu der Fraktion, die meinen, dass man eigentlich eher Laptops benötigt, wenn man ernsthaft damit arbeiten will. Es ist gut möglich, dass jüngere Gernerationen das Folgende völlig anders sehen. Daher als Arbeitsthese formuliert:

„Wenn man ernsthaft arbeiten will, setzt sich doch „niemand“ an ein Tablet, sondern nimmt einen richtigen PC/Laptop mit Bildschirm/Tastatur anstatt eines viel zu kleinen Displays mit Touch-Oberfläche?!?“

:thinking:

Ich sehe das iPad als Kompromisslösung an – es kann einiges aber macht andere Dinge auch schlecht, die Schüler damit eigentlich lernen müssten. Bestes Beispiel: Schüler in Klasse 7 wissen teilweise nicht mehr, was ein Rechtsklick ist. Mit einer Ordnerstruktur können sie teilweise nichts anfangen und wie man ein Duplikat einer Datei anlegt, ist für einige ebenfalls nicht ohne weiteres umsetzbar. Ich will damit nur sagen: Da ist noch viel Luft nach oben. Ein Gerät, das den Schülern das alles abnimmt, weil es z.B. gar keinen richtigen Dateibrowser (bis auf „Dateien“) gibt, hilft da nicht unbedingt weiter. Damit sind wir noch weiter vom eigentlichen Thema weg …

… ich weiß, dass einige hier den Weg gegangen sind und Laptops in den Klassen eingeführt haben. Ich weiß aber nicht, wie gut das in den Schulen damit läuft. Auch ist mir nicht klar, ob das Land bei solchen Lösungen grünes Licht in Sachen Prüfungsumgebungen geschweige denn Abitur gibt?!?

Bei uns bestand der Kompromiss in Sachen iPad auch darin, dass die Schüler ansonsten in Klasse 7 einen algebrafähigen Taschenrechner für ca. 139,-€ anschaffen müssten und in Klasse 8 einen kleinen digitalen Übersetzer für nochmal ca. 120,-€. Das sind beides Geräte, die so unverschämt teuer sind und dabei gleichzeitig derartig veraltete Technik bieten, dass man nicht viel Überzeugungsarbeit leisten muss, wenn man sagt: Legt noch ~100,-€ drauf und ihr bekommt ein iPad, das viel mehr kann.

Völlig OT – aber trotzdem sei auch das hier einmal erwähnt: Am Beispiel von TI sieht man, dass die über Jahre sehr viel Geld mit den Schulen verdienen konnten und sich jetzt wundern, dass komplette Schulen abwandern. Die TI-nSpire App kostet ja auch schlappe 36,-€ pro Gerät (und ist dabei wenig intuitiv!). Sehr viele Schulen, die ich kenne, wechseln zu Geogebra, was natürlich auch nicht alles perfekt macht, aber immerhin keinen Lizenzwahnsinn nach sich zieht! Bei uns ist das so gelaufen, dass wir in dieser Sache auch uneins waren und lange innerhalb der MA-Fachschaft beraten haben, wie wir am besten vorgehen sollten. Ich war anfangs noch auf der Seite der TI-App (Macht der Gewohnheit) und habe daher kurz vor der entscheidenden Fachkonferenz mit TI gesprochen, ob sie bereit wären, ein paar Lizenzen zum Testen für die Fachschaft zu spendieren. Das Ergebnis war, dass wir 3 ( :roll_eyes:) Lizenzen bekommen haben, was natürlich für eine ganze Fachschaft vorne und hinten nicht ausreicht – erst recht nicht, wenn man Überzeugungsarbeit leisten will. Am Ende haben wir uns – Überraschung!! – gegen TI entschieden und nutzen jetzt auch Geogebra. So schnell kann’s gehen:. Nun verdient TI mit unserer Schule gar nichts mehr. Vorher waren es pro Jahrgang eine ziemlich sichere Bank mit ca. 150 * 139,-€ = ~ 20.000€. Entweder haben sie das nicht verstanden oder sie haben bereits genug an uns verdient :thinking: :interrobang: Na ja – genug gewundert … vielleicht habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht.

Viele Grüße,
Michael