Livestream der öffentlichen Landtagsdebatte: Eisenmann zu Onlinelernen

Hallo zusammen,

schaut mal hier:

https://www.landtag-bw.de/home/mediathek/landtag-live.html

Dazu passt auch:

LG

Holger

Hallo,

bis jetzt kam noch nichts zu Office für Schulen …

LG

Holger

Kam was interessantes?

LG Manuel

Hallo,

aus https://www.heise.de/news/Microsoft-365-fuer-Schulen-in-Baden-Wuerttemberg-vorgesehen-4886720.html
„Wenn die Einverständniserklärung der Eltern für einen einzelnen Schüler der Klasse nicht vorliegt, dann muss eine andere Lösung her.“

Es ist ja nicht so, dass es nur vereinzelte Anzeichen gibt, dass Office 365 für die Schulen in BW kommen wird, sondern das verdichtet sich seit Monaten.
Der einzige Weg, gegen den politischen und öffentlichen Druck („Offizielle Lösung des Landes“) eine digital souveräne Schule zu werden oder bleiben zu können, wird wohl in der Tat in o.g. Zitat liegen: Irgendwer an der Schule muss es schaffen, in möglichst vielen Klassen der Schule minestens einen Erziehungsberechtigten davon zu überzeugen, für diesen Mist keine Einverständniserklärung zu unterschreiben. Dann ist die Schule gezwungen, was anderes anzubieten.

Ich befürchte nur, dass das in vielen (dem meisten?) Fällen nicht klappen wird, weil diese Erziehungsberechtigten als „Außenseiter“, „Schwarzseher“, „Aluhutträger“ sowie „Verschwörungstheoretiker“ abgekanzelt und unter massiven Druck der (Überzahl der) Befürworter geraten werden.

Viele Grüße
Steffen

Hallo Manuel,

Kam was interessantes?

ja, im zweiten Teil.

Folgende Dinge sind mir aufgefallen:

  1. die Ministerin ist ein Nervenbündel. Sitzt unruhig, kruschtelt in
    ihrer Tasche und reagiert genervt.

  2. Ihr und Herrn Armbruster sind zwei Dinge wichtig zu transportieren,
    deswegen wiederholen sie es andauernd:

  • es ist noch keine Entscheidung gefallen
  • sie stehen in ständigem Kontakt mit dem Datenschutzbeauftragten
  1. alles was sie über die nächste Lösung sagen beinhaltet Microsoft
    Office: das konterkariert sehr deutlich den Punkt: es ist noch keien
    Entscheidung getroffen

  2. alle anderen Lösungen kosten 4 mal soviel wie Microsoft 365. Gründe
    dafür gibt es nciht. Direktes widersprechen wird ignoriert.

Für mich wurde sehr deutlich: es wird Microsoft 365 in der Version A3 mit P1
Sie meinen wohl, dass wenn das in Deutschland gehostet wird und nicht
von Microsoft betrieben wird, dann wären alle Datenschutzbedenken weg
und sie würden als die großen „Macher“ gefeiert werden.

Ich finde es sehr schade, dass fast nur über den Datenschutz gesprochen
wird: meiner Meinung nach gibt es noch viel anderes was Bedenkenswert wäre.
Kurz wurde der LockIn Effekt angesprochen und das konditionieren der
Kinder auf ein Produkt.

Ich meine aber ein weiterer großer Grund gegen MS ist, dass es sich um
eine Firmenlösung handelt.
Die pädagogischen Funktionen sind ja eher minimal.

LG

Holger
S

Hallo,

der Stream ist hier:

https://www.landtag-bw.de/home/mediathek/videos/2020/20200924bildungsa1.html?t=0#

Der zweite Tagesordnungspunkt ist der interessante.
Er beginnt ca. nach einer Stunde und 40 Minuten.

LG

Holger

Hallo Holger,

auch wenn ich nicht so tief in den Varianten von MS 365 stecke, dass ich genau weiß, was Version A3 mit P1 bedeutet, weiß ich ohne es nachzulesen, dass ich es eigentlich nicht haben will.

Aber wie oben und auch sonst mehrfach geschrieben: Es wird den Meisten von uns nichts anderes übrig bleiben, als uns zähneknirschend mit der Nutzung anzufreunden.

Datenschutzbedenken oder andere Argumente wie LockIn werden uns dann noch weniger abgenommen werden. Ironie an: Wenn das hoch offiziell vom Ministerium eingeführt wird, dann ist das ja schließlich alles geklärt und demnach unbedenklich. Ironie aus.

Jetzt gerade fängt bei uns zaghaft die Nutzung von Moodle an, und noch zaghafter von Nextcloud. Wenn in einem halben Jahr oder Jahr nach Fahrplan dann MS 365 offiziell kommt, wird sich bei uns keiner mehr für was anderes interessieren oder was anderes nutzen (wollen).
Dann hat man endlich den Beweis, dass (Ironie an) MS DAS Produkt der Wahl ist (Ironie aus).

Das stimmt mich ziemlich traurig, auch, wie gering die Fähigkeit zu kritischem Hinterfragen und zur Risikoabschätzung (Datenschutz und Souveränität) bei den meisten eigentlich intelligenten Menschen ist.

Aber wenn man sich die aktuell wieder laufende Apple iPhone Werbung anschaut, dann wird einem halt vorgegaukelt, dass wenn man das nutzt die eigenen Daten und überhaupt alles ganz sicher ist. Diese ständige Berieselung führt bei den meisten Menschen leider dazu, dass sie dem tatsächlich Glauben schenken, verstärkt vom Haben will Faktor, den die Werbung ebenfalls sehr erfolgreich bewirkt.

Viele Grüße
Steffen

Hallo Steffen,

Aber wie oben und auch sonst mehrfach geschrieben: Es wird den Meisten
von uns nichts anderes übrig bleiben, als uns zähneknirschend mit der
Nutzung anzufreunden.

… warum den jetzt schon resignieren?
Ich frag mich, wie die mich dazu zwingen wollen die Nutzungsvereinbarung
und Datenschutzvereinbarung von MS 8oder dem Dienstleister der zur
Verschleierung dazwischen geschaltet ist) zu unterzeichnen?
Die Unterschrift muss aber freiwillig sein…
Es wird etliche Lehrer geben die sagen: mach ich nicht.

Spätestens wenn es an die Schüler geht, fliegt denen das um die Ohren:
dann kommen Klagen (auch ich habe noch ein Kind in der Schule, und ich
kenne etliche Eltern, die das so sehen wie ich …)

LG

Holger

Hallo Holger,

ich hoffe inbrünstig, dass du Recht behältst.
An meiner Schule werde ich aber aus dem Bauch heraus der einzige KuK sein, der da Bauchschmerzen hat und sich ggf. weigert, die Nutzungsvereinbarung zu unterschreiben, wenn es denn überhaupt zu so einem Szenario kommen wird, weil [Ironie an] ist ja offiziell und alles ganz sicher und DSGVO-konform verhandelt und abgesegnet. Reicht also, wenn mein Arbeitgeber das OK zur Nutzung gibt[Ironie aus]
Zumindest mal für die Angestellten (was zwar nicht begrifflich, aber irgendwie trotzdem auch die Beamten sind). Bei den SuS sieht’s wahrscheinlich anders aus.

Am Ende wird es aber wohl ein Flickenteppich: Schulen, bei denen es Protest gibt und sich KuK und Eltern weigern, Schulen, bei denen alle naiv in die Hörigkeitsfalle tappen - wie bei der Werbung für das ach so sichere iPhone.

Hoffentlich ist der Anteil der Eltern, die sich weigern und dagegen klagen hoch genug. Dann würde es halt die zweite Geldverschwendung, weil da wie bei PKW-Maut und co schon vor Einführung Millionen ausgegeben wurden und für den Betriebsbeginn ja auch Verträge geschlossen werden müssen - wenn sie es nicht, entgegen der Betonung in jedem zweiten Satz, es sei nichts entschieden, längst sind.

Überhaupt ist genau diese gebetsmühlenartige Betonung und Beteuerung das, was es für mich am Unglaubwürdigsten macht, dass die Entscheidung nicht längst gefallen ist. Weshalb sollte man es sonst nötig haben, dass ständig so zu betonen :thinking:

Viele Grüße
Steffen

Auch ich habe mir den Beitrag fast komplett angehört. Ich versuche, meine eigene Meinung zunächst auszuschalten. Dabei fallen mir zwei Punkte auf:

  • Der „EU-US privacy shield“ wurde am 16. Juli 2020 für ungültig erklärt. Es kann also nicht mehr argumentiert werden, dass vertrauliche Daten aus der Schule auch von den USA vertraulich behandelt werden. Dieser Punkt wird komplett ignoriert. Stattdessen wird argumentiert, dass Microsoft Office auch in der Landesverwaltung sehr weit verbreitet ist und eine ablehnende Haltung dazu gewaltige Folgen hätte.
  • Es wurden in den beiden Bereichen „Identitätsmanagement“ und „Cloud/Büro/Office“ keine Alternativen geprüft. Es gibt lediglich unter Berufung auf die Erkundungen in Bayern den Verweis, dass Alternativen knapp 4 mal so teuer wären. In BW hat das offensichtlich keiner nachgerechnet.

Der Datenschutzbeauftragte des Landes wurde früh einbezogen - das ist aus meiner Sicht gut - und er hat schon vor Monaten in der Einschätzung, die über den Philologenverband verteilt wurde, auch deutlich gemacht, dass ein datenschutzkonformer Betrieb nur annähernd aber nicht vollständig erreicht werden kann.

Fazit: Ich nehme Frau Eisenmann und Herrn Armbruster nicht ab, dass hier ergebnisoffen vorgegangen wird. Außerdem wurde deutlich, dass Datenschutz relativ ist und hier auch Kompromisse eingegangen werden sollen.

Meine Vision: Es werden Open Source Komponenten bundesweit „verheiratet“ und mit öffentlichen Geldern weiterentwickelt. Z.B. LMS Moodle, Messenger Matrix, Cloud/Office Nextcloud. Die Komponenten jeweils getrennt nach Schule und mit der Möglichkeit, die Instanzen in den gewünschten Bereichen zu verbinden (so was wie federated cloud).

Hallo Christian,

natürlich nicht. Sonst müssten sie es nicht ständig gebetsmühlenartig beteuern.

Für so eine „Bundesschulcloud“ wurde doch Geld vom Bund in Absprache mit den Ländern bereitgestellt, wenn ich das richtig erinnere.
Wie das bei der Bildungshoheit der Länder und den ganz unterschiedlichen Konzepten aber gehen soll, erschließt sich mir nicht.
Meine Vision - und das gilt wahrscheinlich für alle hier bei LMN - ist natürlich ganz klar die digital souveräne Schule, und dazu darf halt nicht M$, Apfel & Co eingesetzt werden.

Viele Grüße
Steffen

Der „Gegenwind“ schafft es zumindest mal in die Presse:

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.datenschutz-an-schulen-im-suedwesten-eltern-und-lehrer-warnen-vor-microsoft-nutzung-im-unterricht.47e71a64-f050-473a-acd7-986c3b4a299a.html

Hallo,

interessant: das KM kennt nur diese zwei Sätze:

  • es ist noch nichts entschieden
  • wir stehen mit dem Datenschutzbeauftragten in Kontakt

Dass es aber noch mehr Bedenken gibt, außer dem Datenschutz, scheinen
die nicht blicken zu wollen:
digitale Souveränität (offene Dateiformate), Lock in Effekt, Werbeverbot
an Schulen …

LG

Holger