Linuxclient 2018

Salve,
mit Ubuntu 18.04 kommt ja der Abschied von Unity, das heißt Ubuntu wird in Zukunft anders aussehen und zu bedienen sein als bisher. Weiß jemand ob es Überlegegungen gibt, den Standardclient auf eine andere Distribution umzuzuziehen ?

Gruß
Sascha

Hallo Sascha,
eine der Ausreden von Smarttech & Co, mit denen sie die Unterstützung für
Linux verweigern, war das Wirrwarr der Distributionen. Mit Ubuntu als
de-Facto-Standard wurde diese entkräftet. Diesen Status sollten wir nicht
wieder aufgeben! Egal wie 18.04 aussieht. Bei Microsoft wird ein
verändertes Design von Version zu Version doch auch immer "akzeptiert":wink:

Wir haben Derivate wie Kubuntu, Xubuntu, Linux Mint u. a., mit denen die
linuxmuster-client-Pakete auch funktionieren. Da sollte für jeden Geschmack
und fast jede Hardware dabei sein.
Gruß Jürgen

— Original-Nachricht —

Hallo Jürgen,

Bei Microsoft wird ein
verändertes Design von Version zu Version doch auch immer „akzeptiert“:wink:

da gebe ich dir vollkommen Recht. Allerdings: Das ist ja auch Windows,
also „DAS“ Betriebbsystem für PCs & Notebooks. Da kennt man den Namen,
und der klingt halt weiter vertraut, auch wenn kein Stein auf dem
anderen bleibt fühlt man sich deshalb noch immer „zu Hause“.

Daher gebe ich dir auch Recht: Wir sollten bei Ubuntu bleiben :wink:

Wir haben Derivate wie Kubuntu, Xubuntu, Linux Mint u. a., mit denen die
linuxmuster-client-Pakete auch funktionieren. Da sollte für jeden Geschmack
und fast jede Hardware dabei sein.

Das ist richtig. Allerdings nutzen die ja teilweise ganz
unterschiedliche Desktops.

Wer - wie auch wir - bislang auf Ubuntu (ohne jeden Zusatz) gesetzt hat
und damit die KuK an Unity als Desktop herangeführt hat, steht da echt
vor einem Dilemma. Ubuntu setzt künftig auf Gnome 3. Ich habe schon ein
paar Mal unter meinem 16.04 aus Spaß umgeswitcht, aber so richtig
anfreunden konnte selbst ich mich bislang noch nicht. Das Konzept ist so
was von völlig anders, v.a. weil es keine immer sichtbare
Programmstartleiste gibt. Man muss immer erst oben auf Favorites klicken
oder die Win-Taste drücken.
Und auch dann ist die Zahl der Icons, die man sieht, stark begrenzt. Bei
Unity werden die Symbole im Launcher einfach gestaucht, wenn es zu viele
sind, bei Gnome ist nach x Symbolen einfach Schluss (und ja, ich habe da
mehr Symbole als angezeigt werden).

Was ich bei Gnome 3 ebenfalls schlechter finde: Die Suche listet nur
Programme, nicht wie im Dashboard von Unity auch Dateien und Ordnern.

Mag sein, dass sich das ein oder andere durch Addons auch
ändern/anpassen lässt, aber ich finde es schade, dass Unity erst als
zusätzlicher Desktop eingeführt und dann nach ein paar Jahren wieder
völlig fallen gelassen wird - gerade dann, wenn es eigentlich richtig
gut geworden ist und sich etabliert hat. Für mich ist diese Entscheidung
nicht nachvollziehbar und trägt definitiv nicht dazu bei, Linux als
Desktop breiter zu etablieren.

Viele Grüße
Steffen

Hallo Steffen,
als alten SuSE-Fan ist es Gorden damals nicht schwer gefallen, mich beim
HULC für Kubuntu zu gewinnen, obwohl ich vorher Linux Mint mit Xfce und
Jens Xubuntu hatte. Jetzt experimentiere ich mit KDE Neon über dem xenial
cloop. Genauso würde ich bei linuxmuster mit Ubuntu 18.04 vorgehen. Ein
cloop mit dem Standard Desktop bereitstellen und darauf kann jeder sein
individuelles aufbauen. GNOME ist übrigens für kommerzielle Anbieter von
Software für Linux die beliebteste Plattform - deshalb finde ich die Abkehr
von Unity gut. Bei mir ist es eh nie angekommen :wink:
Gruß Jürgen

— Original-Nachricht —

Gibt es schon ein fertiges „cloop“ fuer 18.04? Ich mag Unity nicht und wuerde demnach gerne darauf verzichten, das aber aus dem alten Xenial herauszufiletieren ist wohl nicht ganz trivial - oder lieg ich da falsch?
Edith: Gibt ja noch nichtmal 18.04 - Frage bleibt wie krieg ich Unity ohne Nebenwirkungen los?

Hallo Harry,

mit Ubuntu 18.04 kommt ja der Abschied von Unity,

Gibt es schon ein fertiges “cloop” fuer 18.04?

nein: das wird auch bestimmt noch dauern.
Bisher hat einer aus der Community immer das default cloop erstellt und
ich habe es dann getestet.
Der fängt aber normalerweise erst an, wenn das final da ist: also nicht
vor Ende April.
Ich meine 16.04 default cloop war fertig Anfang Juni und wurde dann Ende
Juni veröffentlicht.
Wenn es gut läuft, dann wäre also im Juni/Juli mit einem cloop zu rechnen.
Bisher schwer zu sagen, weil wir erst feststellen müssen, wieviel in den
linuxmsuter-client Paketen angpaßt werden muss.

Ich mag Unity nicht und
wuerde demnach gerne darauf verzichten, das aber aus dem alten Xenial
herauszufiletieren ist wohl nicht ganz trivial - oder lieg ich da falsch?

weiß ich nicht: ich mag unity :slight_smile:
LG

Holger

Hallo!
Ich vermute, man wird auch unterschiedliche cloops machen müssen. einen für 6.2, einen für 7 oder? An den linuxmuster-client-Paketen ändert sich doch bestimmt massiv etwas.
Hm, gerade überlege ich mir, wie man dann den Umstieg macht. Man bräuchte ja erst einen Client, bevor man umstellt. Sonst hat man einen neuen Server mit den Daten und bis man ihn nutzen kann, sind die veraltet…

LG
Max

Hi. Ich hole diesen Thread nochmal nach oben… Mir fiel dieser Artikel auf:

… da dachte ich: warum sollte der Default-Client für V7 nicht auch einfach eine Distribution sein, die auf rolling releases setzt?? Dann wären evtl künftige Updates einfacher…
Gab es diesbezüglich schon Überlegungen??

Mögliche Kandidaten gibt es ja genug…
Schöne Grüße
Michael

Hallo, lieber Michael,

als begeisterter Manjaro-Linux-Benutzer habe ich mir das auch schon überlegt.
ABER:
Einige der Skripte, die wir hier verwenden, z.B. das für die Linux-Client-Anmeldung per ldap setzen auf bestimmte Zeilen, Schreibweisen, Konventionen in den Konfigurationsdateien.
Wenn diese mit einem upgrade verändert werden, kann Knall auf Fall eine solche Rolling-Release-Geschichte funktionsuntüchtig werden, denn hier ist ein “pinning” / “hold” der Konfigurationsdateien (wie z.B. unter /etc) wesentlich schwieriger zu realisieren.
Wenn man dann aber einen “Stop” für bestimmte Erneuerungen etablieren würde, weil die vielleicht im Linuxmuster-Kontext nicht funktionieren, bringt man das Gesamtsystem evtl. mehr ins Wanken als eines, das - wie Ubuntu - auf stabile Säulen setzt, zwischen denen dann variable Teile bestehen.
Eine Alternative zu RR wären evtl. snap-Pakete (Achtung: Image vergrößert sich deutlich) oder - was ich manchmal aus anderen Gründen mache - den Einsatz “portabler” Linux-Pakete, also die Tatsache, dass man locker auch Musescore Beta 3.x als eigenständiges Paket statt die von Ubuntu vorgesehene 2.y-Variante einsetzt. Bei den Linux-Portables werden viele Bibliotheken statisch hinzugelinkt, das Image-Vergrößerungsproblem entsteht hier also auch.

Soweit meine Gedanken dazu,
l.G.
Christoph G.

Hi Christoph.
Ok, das Argument kann ich natürlich einsehen – aber meinst du wirklich, dass sich beim rolling-release von jetzt auf gleich Konfigurationsdateien ändern können? Das kann sich ein RR doch viel weniger erlauben als ein “normales”, oder?? :thinking:
Davon abgesehen, wird aber tatsächlich auf dieser Seite genauer erläutert, wer das RR von openSuse “Tumbleweed” installieren sollte … da ist ein Projekt wie linuxmuster.net, das auf “stabile Umgebungen” angewiesen ist, evtl tatsächlich nicht soooo gut geeignet?!?
Schöne Grüße,
Michael

Ich hab mit „Snap“ in Multiuserumgebungen nur schlechte Erfahrungen gemacht, vor allem bei Userhomes, die nicht in /home/user liegen sondern in /home/students/klasse…

Vielleicht war ich auch zu doof dafuer, hab das aber ganz schnell wieder verworfen, AppArmor, SELinux und Konsorten haben da irgendwie reingefunkt - kann mich aber nicht mehr richtig erinnern.
Hast Du das im Griff?

Hallo, „Irrlicht“,

ich habe KEINE Erfahrungen mit snap beim Xenial-Client für die Linuxmusterlösung.
Aber ich habe bereits diverse (lösbare) Probleme der Art gehabt, dass - z.B. bei musescore - unter dem linuxadmin installierte Paket bei anderen Nutzern dennoch die linuxadmin-Pfade drinnen hatten, was natürlich blöd ist.
Daher habe ich bei den Programm-Einstellungen - leider weiß ich es nicht mehr genau - die Pfade angepasst, evtl. ging das damals mit $HOME oder so.
Ganz generell gilt: Wenn alle Stricke reißen, kann man ein für alle user beschreibbares lokales share anlegen und damit arbeiten - oder man biegt per postync die Pfade zurecht.
Den Mechanismus, der von der Linuxmusterlösung vorgesehen ist, um ganz bestimmt (Dateien oder Verzeichnisse auf das Serverhome umzubiegen hat bei mir nicht immer funktioniert, z.B. nicht bei den .config-Verzeichnissen, vielleicht war ich hier zu ungeduldig !).

L.G.
Christoph G.

Hi…

Also vor Jaaaaahren war mein erstes Linux ein SuSE 5.1 … ich bin dann nach einiger Zeit über diverse Distributionen (darunter auch das legendäre Kanotix) irgendwie bei Kubuntu gelandet, das ich bis heute zu Hause einsetze. Allerdings frage ich mich in Sachen „Welcher Desktop ist der beste?“ und in Sachen „Warum schmeißt Ubuntu mit der Aufgabe von Unitiy wieder alles über den Haufen?“ nicht zum ersten Mal, welcher Desktop in der Schule der beste ist?!

Mir gefiel KDE/Plasma von Anfang an gut. Und jetzt schließt sich der Kreis: Da openSUSE Leap KDE einsetzt, wäre das nach der ganzen Zeit ohne rpm/yum/zypper vielleicht mal wieder einen Blick wert! Ich nehme allerdings nicht an, dass die notwendigen Pakete für den linuxmuster-Client auch unter SuSE laufen werden, oder? Was die Sache evtl noch ganz reizvoll macht ist übrigens: Die Basis von Leap ist SLES – und das ist aus gutem Grund weit verbreitet … außerdem hätte man eine Distribution aus .de an Bord.
Sind solche Fragen auf einem der letzten Treffen mal angesprochen worden oder steht der Unterbau für den Client eh bereits fest?

Wer’s als Net-Installation ausprobieren will:
openSUSE-Leap-15.0-NET-x86_64.iso (vom 16-May-2018 und nur 118M)
Schöne Grüße,
Michael

Hallo Michael,

einer der Gründe, weshalb der Desktop immer noch von Windows beherrscht
wird, ist die Uneinigkeit der Linux-Gemeinschaft über den besten Desktop.

Wie Du hatte ich mich in der Schule bei HULC für Kubuntu entschieden,
weil dieser Desktop am “modernsten” daher kommt, es viele Apps dafür
gibt und er zu vielem kompatibel ist, z. B. zu Smart Notebook oder
Promethean Activ Inspire. Unity mag ich nicht und es macht auch -
dokumentiert - Probleme mit Smart Notebook.
Das deb-Format hat auch Dank Ubuntu eine wesentlich breitere
Unterstützung als das rpm-Format, u. a. bei linuxmuster! Das war neben
der zunehmenden “Verfettung” von openSuSE bei mir der Grund für den
Wechsel von SuSE zu Kubuntu. Inzwischen ist OpenSuSE wieder sehr
brauchbar, aber eben wegen rpm mehr oder weniger eine Insel.
Wenn ich noch mal eine Chance bekäme einen Linux-Desktop zu etablieren,
würde ich vielleicht mit LinuxMint MATE anfangen. Das hatte in der Zeit
vor linuxmuster an meiner alten Schule eine höhere Akzeptanz als
Kubuntu, was aber auch einfach so gewesen sein könnte, weil die
KollegInnen nicht eingesehen haben, dass sie sich nach dem Ausstieg aus
Windows XP schon wieder umstellen sollten.

AntiX benutzt zwar deb, aber ich habe “linuxmuster-client” nicht zum
Funktionieren bekommen. Knoppix mit LDXE ist auch schick und benutzt
deb, noch nicht getestet …

Ich sehe keinen Grund, einen anderen Client als Ubuntu bereitzustellen.
Wem wie mir der Unity-Desktop (=“ubuntu-desktop”) nicht passt, kann
diesen mit synaptic problemlos gegen den “kubuntu-desktop” oder
“lubuntu-desktop” austauschen, ohne dass etwas am linuxmuster-client
kaputt geht.

Auch das Aufsetzen eines eigenen Linux-Client ist gut dokumentiert. Wir
können, wie in der Vergangenheit bereits geschehen, ja problemlos einen
cloop austauschen :wink:

Gruß Jürgen

Hi.
Also LinuxMINT kann ich mir auch gut vorstellen, weil man sich sehr schnell an den Desktop gewöhnt. Dass SuSE auf RPM setzt, ist zwar nicht zu ändern, aber zumindest SLES ist alles andere als eine Insel – zumindest im Enterprise Umfeld… Der Desktop ist nochmal eine andere Sache. Ein möglichst langer Supportzeitraum ist für den Client natürlich sehr wichtig. Da ist Ubuntu LTS nicht schlecht – aber das Hin und Her beim Desktop ist schon blöd und schreckt Kollegen, die nur Windows kennen, ab.
Es gibt ja auch noch einen „Fake-Desktop“, der so aussieht wie Win10 und sich auch fast genauso verhält… Das dürften einige Kollegen gar nicht bemerken, dass da eigentlich Linux läuft…

Schönen Gruß
Michael

Hallo,

nach den vielen Kommentaren, habe ich einmal versucht die Kriterien zu sammeln und zu priorisieren. Dabei Habe ich zwei Bereiche gegliedert: Benutzung und Administration, wobei ich die Benutzung höher gewichten würde, da wir schließlich das pädagogische Computersystem v.a. für die Benutzung im Unterricht gestalten.


I. Benutzung
I.1 Vertrautheit

  • Das halte ich für eines der wichtigsten Kriterien für die Benutzung. Das spricht für ein Layout, welches ähnlich auch bei anderen gebräuchlichen Betriebssystemen vorkommt.
  • Das Kernproblem für viele Benutzer ist wohl die Verfügbarkeit von vertrauten Programmen. Das spricht für eine Distribution, für die es viele Programme gibt, die Betriebssystem-übergreifend entwickelt werden. (Das Problem mit Programmen, die nur für spezielle Nicht-Linux-Betriebssysteme entwickelt werden, muss man über andere Wege lösen: Wine, Leoclient, zweites Betriebsystem).

I.2 Laufstabilität

  • Die Distribution sollte stabil in der linuxmuster.net-Umgebung laufen. Gerade die linuxmuster.net-Skripte sollten gut ausgetestet werden.

I.3 Arbeitsgeschwindigkeit

  • Außerdem sollten die Clients schnell hochfahren und schnell auf Benutzereingaben reagieren.
    Das spricht für eine schlanke Distribution, die auch auf älterer Hardware flüssig läuft.

II. Administration
I.1 Support-Unterstützung

  • Das spricht für einen einzigen einheitlichen linuxmuster.net-Linuxclient. Der Support hier ist echt toll!
  • Außerdem spricht das für eine Distribution, für die es auch außerhalb von linuxmuster.net guten Support gibt.
  • und das gilt auch für die unter der Distribution eingesetzten Programme

I.2 Langer Nutzungszeitraum

  • LTS-Version sollte es auf jeden Fall sein
  • „Rolling releases“ wären natürlich super.
  • Aber auch eine Unterstützung, ob und wenn ja, wie man ohne „rolling release“ den Client möglichst geschickt upgraden kann, wären für die damit nicht so erfahrenen Admins (wie mich) hilfreich.

I.3 Geringe Netzwerk- und Speicherplatzbelastung

  • Da wir die upgedateten Images über das Netzwerk verteilen und gerne auch mal ein paar mehr alte Images behalten, spricht das für eine schlanke Distribution.

Ich habe hier absichtlich auf eine Empfehlung einer bestimmten Distribution verzichtet.
Bitte ergänzt gerne weitere Punkte oder priorisiert um, falls ihr das anders seht…

Gruß
Stefan