LeoClient als alternative zu Windows-Images

Liebe ambitionierte Netzwerkberater,

ich denke darüber nach, den LeoClient mit Windows 10 laufen zu lassen, um Windows virtualisiert auf meine Ubuntu-Clients zu verteilen, so dürfte das Problem mit den Treibern Geschichte sein.

Während der Recherche im Forum habe ich vieles über den LeoClient gelesen, was nicht geht. Mich würde nun vielmehr interessieren, ob LeoClient eine ernstzunehmende Alternative zu Windowsimages darstellt.

Welche Erfahrungen habt ihr damit? Gibt es mehr Ärger mit dem LeoClient als mit einem Windows-Image? Und wie praktikabel ist die Virtualisierung? Was gibt es ansonsten für Stolpersteine?

Ich bin auf eure Postings gespannt.

Grüße
Marcus

Hi Marcus,
ich habe zwar kein Win10 damit laufen (sondern nach wie vor das gute alte XP ohne eigenen Zugriff auf’s Internet) aber das funktioniert hier seit langem problemlos. Wir haben dazu das Windows auf eine eigene Partition gelegt, so dass wir diese trotzdem eigenständig von LINBO synchronisieren lassen können. Der LeoClient2 nimmt einem viel Arbeit ab, wenn man’s direkt damit anlegt. ich würde zudem direkt lmlcc mit installieren. Damit kannst du dann ja auch mehrere Images etc verwalten.
hth,
Michael

Hallo Marcus,

wenn Du mit der Perfomance von einem virtualisieren Windows 7 oder 10
zufrieden sein solltest und die Aktivierung der M$-Produkte in einer
virtuellen Installation in den Griff bekommst, kannst Du das machen. Mit
XP Professional gibt es mit beidem keine Probleme …

Den linuxclient mit dem leoclient[2] sehe ich allerdings als
Ausstiegsszenario aus Windows XP, um eine gewisse
Rückwärtskompatibilität zu erhalten, und nicht als Virtualisierer für
aktuelle Windows-Versionen. Wenn Du Windows 10 und kein dualboot willst,
ist es performancemäßig schlauer, den linuxclient in Windows 10 zu
virtualisieren als anders herum.

Ich würde lieber die Treiberprobleme in Windows 10 lösen, wenn Ihr
Windows 10 (und MS Office > 2007?) haben wollt …

Gruß Jürgen

Hallo Marcus!

Wir sind eine sehr große Berufschule (>600 Rechner) und setzen den
leoclient seit 7 Jahren ein.
Das eigentliche Betriebssystem ist seither auf allen Rechnern ein Ubuntu.

Wir nutzen die virtuelle Windows-Maschine um speziellen Softwarepakete
anbieten zu können, die manche Berufsgruppen oder Kollegen meinen haben
zu müssen.
Wegen des Zurücksetzens der VM durch den Snapshotstarter und des
fehlenden Internetzugangs kann man sich die Sicherheitsupdates der VM
schenken, was eine unglaubliche Zeitersparnis bedeutet.
Seit dem Aufsetzen der XP-VM in 2010 musste keine Zeit mehr dafür
eingesetzt werden und trotzdem ist die Schadsoftwareproblematik (Viren,
Würmer, …) seither komplett verschwunden.

Manche Software setzt mittlerweile Windows 7 voraus, weswegen an manchen
Rechnern zusätzlich eine Windows7-Instanz im leoclient2 bereitgestellt
wird. Die Aktivierung war denkbar einfach: Windows 7 installieren,
Telefonaktivierung, fertig. Entsprechend ging es mit MS Office 2010.

Windows direkt zu verwenden hätte folgende Nachteile:

  • Treiberprobleme (Bei uns läuft auf allen Geräten (Desktops wie Laptops
    das gleiche Ubuntu, einfach so)
  • man muss Windows mit allen Softwarepaketen aktuell halten (was bei
    Linux praktisch automatisch geht)
  • man benötigt eine Infrastruktur für die Aktivierung der MS-Software
  • man hat als Basis ein potenziell unsicheres System und setzt darauf
    ein sichereres System auf (-> Schadsoftware)
  • riesige Images für die Windows-Installation
  • langen Synchronisationszeiten oder wenig Rechte für die Benutzer (auf
    unserer VM hat man alle Rechte)
    und folgende Vorteile
    (Warum das “performancemäßig schlauer” ist erschließt sich mir nicht.)
  • manche Kollegen wären zufrieden mit Windows - mit all seinen
    Problemen, aber die sind gottgegeben :wink:

Frohe Weihnachten!

Gruß - Rainer

Hallo Rainer.
Ich habe schon öfter darüber nachgedacht, unser XP gegen ein Win7 (oder aktueller) auszutauschen. Win7 scheint ja problemlos zu laufen – bei Win10 wird es wahrscheinlich eine Frage der Größe werden?? Wie groß ist denn euer W7-Image mit diverser Software?

(Bei uns ist z.B. die Lego Mindstorm Software ein must-have – das läuft unter XP im Moment noch tatdellos; auch die TI nSpire-Software läuft noch unter XP; neuere Versionen verlangen aber wie du sagst >=W7)

Schönen Gruß,
Michael

Hallo Rainer,

hast Du jede einzelne Instanz von Windows 7 und MS Office 2010
telefonisch aktiviert, oder hast Du vor dem Klonen aktiviert? Ich weiß
noch aus den Zeiten von Windows XP, dass man ein aktiviertes Office 2007
auf identische Hardware problemlos klonen konnte, aber hat Microsoft
diese Lücke inzwischen nicht geschlossen?

Das Windows Image wird nicht kleiner davon, dass man es virtualisiert.
Unser Linux haben wir nicht bei jedem Systemstart synchronisiert, weil
das Image auch schon 10 GB groß war. Dies hätte ich auch mit Windows 10
nicht vor - wenn es denn mit IServ ginge :wink:
Das System sollte so eingerichtet sein, dass es - auch ohne bremsende
Zusatzmaßnahmen wie Dr. Kaiser - einigermaßen vor Manipulationen
geschützt ist. Schließlich wurde Windows NT mal als "sicher"
zertifiziert :wink:
Wenn man ein virtuelles Windows mit einen SnapShot fährt (verlangsamt
das nicht genauso wie Dr. Kaiser?) und diesen spätestens beim nächsten
Systemstart verwirft, hätte man natürlich eine schlanke Lösung ohne sync.

Je nach verwendetem Desktop ist der Ressourcenbedarf von Linux deutlich
geringer als der von Windows 7 und auch von Windows 10. Deshalb tut das
Virtualisieren mit einem Desktop-Virtualisierer wie VMware Player oder
VirtualBox Linux weniger weh. Das mag mit KVM, Xen oder VMware ESX
anders sein, aber damit habe ich noch keine Erfahrung. Vielleicht spielt
auch eine Rolle, ob das Ganze noch mit einem AMD64x2 und 2 GB DDR2-RAM
laufen soll oder man aktuelle Hardware zur Verfügung hat.

Gruß Jürgen

Hallo Michael,

Ich habe schon öfter darüber nachgedacht, unser XP gegen ein Win7 (oder
aktueller) auszutauschen. Win7 scheint ja problemlos zu laufen – bei
Win10 wird es wahrscheinlich eine Frage der Größe werden?? Wie groß ist
denn euer W7-Image mit diverser Software?

Windows 10 ist nach der Installation deutlich schlanker als ein Win7 mit
Servicepacks und Updates…

LG

Holger

Hallo Jürgen,

Wenn man ein virtuelles Windows mit einen SnapShot fährt (verlangsamt
das nicht genauso wie Dr. Kaiser?)

nein: ganz andere Technik.

und diesen spätestens beim nächsten
Systemstart verwirft, hätte man natürlich eine schlanke Lösung ohne sync.

genau so macht es der leoclient.
Deswegen kann er auch ohne Gefahr alle Rechte in der VM geben.

Das ganze hat aber schon ein paar Fußangeln:

  1. USB Sticks: man reicht ein Verzeichnis in die VM weiter, dann müssen
    die Kollegen nicht lernen, wei man ein USB Stick in die VM weiterreicht
  2. Drucken: es gibt einen Drucker im Windows der ein PDF in ein
    Verzeichnis im Userhome erstellt welches beobachtet wird: was dort
    ankommt wird direkt gedruckt.

Den LEoCleint einmal einrichten ist nicht trivial: da muss man sich halt
mal zwei Tage durchfuchsen.
Ist das geschafft hat man ein robustes System.

LG

Holger

Hallo Marcus,

ein großen Vorteil sehe ich darin, dass Deine User dann Ubuntu booten müssen. Bei mir hatten sie dann keine Lust, nochmals zu booten und haben eben ubuntu verwendet…
Hurra!

LG
Max

Hallo Jürgen!

Entschuldige die späte Antwort - ich war ne Weile auf Urlaub. :wink:

Die Aktivierungsfrage ist noch offen:
Einmal aktiviert und dann geklont.
Geschlossene Lücke oder nicht - es funktioniert. :wink:

Zur Geschwindigkeit kann ich anmerken, dass WinXP unter

  • Ubuntu 14.04, 2 GB RAM und AMD Athlon X2 250 gut funktioniert.
  • Ubuntu 16.04 und AMD Athlon X2 250 schon 4 GB RAM benötigt.
    (Ubuntu 16.04 ist da deutlich anspruchsvoller.)

Win7 läuft auf neueren Rechnern (>= AMD Phenom II X4 945, 3000MHz, 8GB
RAM mit SSD). Das hab ich auf den alten Athlon nicht getestet.

Gruß - Rainer