Hallo Forum,
wie der Titel schon sagt wollen Google und Apple zusammen arbeiten um eine App zu erstellen die gegen das Corona Virus helfen könnte. Der Quellcode soll offen gelegt werden.
Was meint Ihr dazu? Kann man den beiden trauen? Würdet ihr eine solche App benutzen? Ich habe bedenken!
Quelle:
Gruß
Alois
Hallo Alois,
ich finde, das sind ja zwei Aspekte: zum einen die Frage, was eine App evtl. heimlich anrichtet - da würde ich erst einmal Entwarnung geben, wenn es so kommt, wie beschrieben.
Es ist eine ganz andere Frage für mich, wieso sich überhaupt so schnell damit angefreundet wird, zentrale Datensammlungen durch große Firmen anzulegen. Dezentrales Denken und Handeln ist völlig aus der Diskussion raus. Wir brauchen angeblich eine zentrale, alles enthaltende Datenbank, damit wir mit diesen Daten arbeiten können. Vordergründig scheint das bei Corona sinnvoll - aber natürlich könnte man das auch anders handhaben:
Eine App arbeitet „peer2peer“ und kontaktiert (z.B. aufgrund von Geoinformationen) - wenn man so eine Funktion will - andere Apps in der Nähe (Abstand/Sicherheit). Erkrankungen werden nach Einwilligung anonymisiert an einen Server, der in den Händen einer vertrauenswürdigen und fähigen Organisation ist, gemeldet (damit könnte man dann versuchen, „globale“ Aussagen zu treffen).
Das muss ja auch nicht gleich weltweit sein. Mir reicht das für DE - und wie sie das dann weitergeben, da gibt es ja jetzt auch schon Strukturen.
Ich habe das Gefühl, dieses „Denken“ ist verloren gegangen. Es wird nur noch von oben, zentral gedacht. Es müssen immer die großen Anbieter sein, die so etwas mit ihren z.T. kruden Vorstellungen von „Datensparsamkeit“ so umsetzen, dass sie immer die Finger mit drin haben. Und das paart sich wunderbar mit einem digital hilflos agierenden Staat, der die Hilfe solcher Konzerne lieber in Anspruch nimmt, als eigenes fähiges Personal zu entwickeln oder mal bei den „Guten“ anzufragen…
Insofern: App: passt schon. Idee dahinter: passt mir eher nicht.
Viele Grüße
Thomas
Hallo Thomas.
ja, auch Frank Thelen hat diese Forderung bei Markus Lanz diese Woche bekräftigt bzw. forciert. Er ist der Meinung, man kann das komplett anonym zentral sammeln (übrigens auch über Corona hinaus für alle Zukunft - vorsorglich für die irgendwann kommende nächste Pandemie).
Ich will Frank Thelen seine Digitalkompetenz nicht abstreiten, aber selbst wenn nur anonyme UserIDs gespeichert werden und diese sogar immer wieder wechseln, muss ja irgendwie der Rückbezug auf das konkrete Gerät vorhanden sein, um im Falle des Falles dann die Warnung an mich und alle anderen Betroffenen senden zu können.
Ob das dann am Ende nicht doch ausgehebelt werden kann (und sei es durch Programmierfehler), und so Rückschlüsse auf die real hinter den IDs steckenden Geräte, Personen und deren Aufenthaltsorte zu bestimmten Zeitpunkten sowie deren Kontakte gemacht werden können, da hege ich einfach meine Zweifel. Allein die Dauer des Kontakts lässt ja schon mal den Rückschluss zu, ob dieser zufällig (mit Unbekannten) oder beabsichtigt und mit Leuten war, mit denen man in echtem Kontakt steht.
In meinem Fall kommt noch ganz praktisch dazu, dass an meinen Smartphone (auch aus Gründen des Durchhaltevermögens des Akkus) alles aus ist, wenn ich es nur mit mir rumtrage: Kein WLAN, kein GPS, kein NFC, kein Bluetooth, lautlos, …
Ich muss nicht durchgängig erreichbar und „scanbar“ sein und will selbst entscheiden, ob und wann mit mir bzw. meinen Geräten kommuniziert wird oder Daten gesendet und empfangen werden.
Viele Grüße
Steffen
Hallo!
Bei den USA-Branchenriesen bin ich auch am zweifeln, als ich das heute morgen hörte.
Ich habe den Bericht von Christian Drosten noch im Ohr:
Hier für euch mal den Link: Podcast [30] https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast4684.html
Und dann noch was der CCC dazu meint. https://www.ccc.de/de/updates/2020/contact-tracing-requirements
Unter der Einhaltung dessen, würde ich sogar mein Blutooth eingeschaltet lassen.
Kleine Einschränkung ist aber das es die APP bei F-Droid gibt und nicht nur im den Appstores der beiden Großen.
Beste Grüße
und bleibt gesund
Thorsten