Generelle Fragen und Diskussion zu Linux Clients (insbesondere unter V7)

Hallo,
durch die sehr gute Dokumentation (mit Hintergrund-Infos, zum einfachen Nachschauen nochmal der Link: https://github.com/linuxmuster/linuxmuster-client-adsso/wiki ) beginne ich, die grundsätzlichen Design-Ansätze des Linuxmuster-Clients besser zu verstehen.

Dabei tauchen nun aber wieder neue Fragen auf, eventuell dadurch verkompliziert, dass ich zwar Linuxmuster-Neuling, nicht aber Linux-Neuling bin. Wir hatten vorher einen anderen Schulserver. Das war eine eher klassische Unix-Umgebung, wo jeder Netzwerkuser auch als User auf dem Server vorhanden war. Die homes lagen auf dem Server und wurden per nfs beim Anmelden auf den Clients direkt eingebunden. Dadurch arbeitete jeder Nutzer direkt im Netzwerk. Das hatte große Vorteile, aber auch große Nachteile.

Die Vorteile: Man hatte immer sofort seine Dateien und Einstellungen, egal, auf welchem Computer man sich anmeldete. Man konnte sich auch seinen Desktop individuell anpassen. Man speicherte seine Dateien (etwa Textdateien) einfach im persönlichen Ordner und musste nicht Angst haben, etwas zu vergessen zu synchronisieren. Es war dadurch im Rahmen von Computerführerscheinen auch sehr einfach, in dieses System einzuführen.

Das System hatte aber auch (große) Nachteile. Die Wesentlichen: Ein Nutzer konnte sich sein Homeverzeichnis durch eine falsche Einstellung “zerschießen” (ich persönlich habe das nie geschafft, aber einige Schüler und Lehrer schon, wie auch immer). Das ganze System reagierte träge, wenn das Netzwerk überlastet war (weil man ja direkt im Netz arbeitete), auf den Notebooks per WLAN konnte man im Zweifel gar nicht vernünftig arbeiten.

Jetzt wüsste ich gerne, ob ich das Grundprinzip der Linuxmuster-Linux-Clients richtig verstanden habe und welche Konfigurationsmöglichkeiten es da noch gibt.

Beim ersten Anmelden eines Nutzers auf einem Client werden

  • das Verzeichnis /home/cache/nutzer angelegt
  • als Vorlage wird das Home von linuxadmin verwendet
  • es werden Links auf die Netzwerkshares auf dem Server angelegt

In meiner Testinstallation ist es dann aber so, dass die Verzeichnisse /home/cache/nutzer erhalten bleiben, also insbesondere auch Dateien und Einstellungen, die man auf dem Client vornimmt. Dies wird mittelfristig dazu führen, dass ein Nutzer eine ziemlich unterschiedliche Umgebung hat, je nachdem, auf welchem Client er sich anmeldet. Gäbe es auch eine Option, die lokalen Verzeichnisse immer zu löschen? In der Doku stand etwas davon, dass das passiert, aber bei meinem Testsystem bleiben die Verzeichnisse lokal unverändert (was ja auch Vorteile hat).

Um nun Dateien im Netzwerk abzulegen, muss man diese Aktiv in den Netzwerkordner (erreichbar über Link im Homeverzeichnis) kopieren. Das scheint mir sehr fehleranfällig zu sein (Schüler meldet sich in der Folgestunde an anderem Rechner an, alle Dateien sind “weg”, weil er sie nur lokal gespeichert hatte).

In der /etc/linuxmuster-client-adsso.conf gibt es die option
force_localhome=yes

Kann ich das einfach auf “no” setzen und dann - so wie bei unserem alten System - direkt im Netz arbeiten? Was gut ist: Das ist ja eine Client-spezifische Einstellung. Man könnte also z.B. bei Notebooks das auf “yes” setzen, bei LAN-Rechnern auf “no”.

Mich würde nun interessieren, ob ich das alles so halbwegs richtig verstanden habe und wie ihr das an Euren Schulen handabt und ob es gut funktioniert (beispielsweise: Die Schüler gewöhnen sich dran, ihre Dateien ins Netz zu kopieren) oder ob es Probleme gibt (sei es mit der Performance, wie bei uns früher im WLAN, sei es mit der Useability).

Dank + Gruß,

Andreas

Ich habe jetzt “force_localhome=no” mal ausprobiert.

Es wird dann direkt das Server-Home mit dem Protokoll “cifs” gemountet. Auf meinen Testsystemen (einmal “normales” ubuntu, einmal kubuntu) kam es dabei aber an verschiedenen Stellen zu Hängern, die das System komplett unbenutzbar machten und einen harten Neustart erforderten. ich weiß nun natürlich nicht, ob das an meiner virtuellen Testumgebung lag oder nicht. Es deutet aber darauf hin, dass diese Option höchste Anforderungen an Stabilität und Performanz des Netzwerk stellt. Ferner wäre die Frage, ob man da mit bestimmten mount-optionen noch was optimieren kann.

Hallo!

Man kann ja auch direkt in dem verlinkten Verzeichnis arbeiten, muss halt nur darauf achten, dass nicht das komplette Home auf dem Server liegt.
Das hat finde ich viele Vorteile:

  • Man muss denken beim Speichern, das erleichtert das Wiederfinden und regt zu einer guten Verzeichnisstruktur an
  • Man kann im Homeverzeichnis „rumpfuschen“ oder temporär was ablegen.
  • Die Beanspruchung von Quota auf dem Server ist bewusster.
  • Die Trennung von Home und Tausch ist deutlich

In Windows muss man ja auch auf H: speichern, sonst ist es weg…

LG
Max