heute ein Schreiben vom LMZ im Fach gehabt, Schnellumfragen mit Minnit. Gleich mal getestet, weil ich schon länger auf der Suche nach einer Alternative für das ausgezeichnete Tevalo der PH Burgenland war, die leider die Anpassungen an dei DSGVO nicht auf die Reihe bekommen.
Beobachtungen:
Umfrageersteller müssen sich registrieren, Datenschutzerklärung sieht gut aus, es wird auf Datenvermeidung optimiert.
Menschen von ausserhalb BW müssen wahrscheinlich lügen, weil Ort und Schule angegeben werden müssen. Man kann sich ja was aussuchen.
Umfrageteilnehmer brauchen einen Link oder einen Code + URL
Das User-Interface ist schick, aber schlecht bedienbar: Eine Umfrage konnte nicht gestartet werden, weil keine Frage angegeben war, das war kenntlich gemacht durch ein hellgraues Sternchen…
Man kann Umfragen speichern und auf der Plattform auch veröffentlichen. Dabei muss man vor Erstellung der Umfrage bestätigen, dass man das Urheberrecht nicht verletzt - das weiß ich doch da noch gar nicht
Das Aufrufen der Umfragen ist leider sehr schlecht gelöst, man glaubt am LMZ noch immer, dass das Scannen eines QR Codes eine Tätigkeit ist, die der Schüler tun sollte, einen direkten Link zeigt man dafür nicht an, sondern nur den auf eine Seite, auf der dann noch von Hand ein Code einzugeben ist.
Fazit: Kann man benutzen, hat Potenzial für schnelles Feedback.
sehr schade – die zunächst ganz gut aussehende Datenschutzerklärung ist letztlich doch etwas seltsam umgesetzt: Der Anmeldevorgang endet leider mit einer Mail an die Schulleitung der angegebenen Schule, die alle angegebenen Daten enthält:
Betreff: Neue Lehrkraft für die Nutzung der Umfrage-App minnit'
freischalten
Datum: Wed, 27 Mar 2019 18:35:23 +0000 (GMT)
Von: [no-reply@minnit-bw.de](mailto:no-reply@minnit-bw.de)
An: [poststelle@xxxxxx.schule.bwl.de](mailto:poststelle@xxxxxx.schule.bwl.de)
Neue Lehrkraft für die Nutzung der Umfrage-App minnit' freischalten
VORNAME NACHNAME ([xxxx@linuxmuster.net](mailto:xxxx@linuxmuster.net)) hat bei der Registrierung für minnit' Ihre Schule angegeben. Wenn sie/er Lehrkraft an Ihrer Schule
ist, klicken Sie bitte auf "Lehrkraft bestätigen".
Lehrkraft bestätigen
https://anmeldung.minnit-bw.de/approve/CODECODECODE
Ist die angegebene Lehrkraft nicht an Ihrer Schule tätig, sind keine
weiteren Schritte notwendig. Bitte sprechen Sie die Lehrkraft im
Zweifelsfall persönlich an.
Sollte dies die erste Lehrkraft sein, die Sie für die Nutzung von
minnit' bestätigen, leiten Sie diese Mail bitte dem für Sie zuständigen
Datenschutzbeauftragten weiter, damit er die anpassbare Vorlage
<https://vvbw.kultus-bw.de/v/Login?ReturnUrl=%2fv> herunterladen und
vervollständigen kann.
Wie das zusammengeht mit
Wenn Sie als Lehrkraft Umfragen erstellen möchten,
benötigen Sie einen Account.
Dazu werden Vor- und Nachname, E-Mail-Adresse
und Schulzugehörigkeit. Eine Weitergabe an Dritte
erfolgt nicht.
kann ich mir nur durch Winkelzüge erklären. Denn selbst wenn ich mich Nutzungsordungswidrig anmelde und eine beliebige Schule nenne, werden meine Daten ja dorthin weitergegeben, und wie das “keine Dritte” sein sollen leuchtet wir nicht ein.
Naja, hoffen wir halt, dass Tevalo das DSGVO Problem löst, das war eh sehr viel besser gemacht.
Ich bestätige das jetzt mal nicht und schau, ob ich dann aus Minnit “entfernt” werde.
Ich korrigiere meine Einschätzung also dahingehend, dass das eher nix taugt.
Ohne Bestätigung geht schon nach drei Tagen nix mehr. Ich habe mir außerdem die Mühe gemacht, sowohl Nutzungsbedingung als auch Datenschutzerklärung nochmal durchzulesen, nirgends wird transparent gemacht, dass a) Die SL der angegebenen Schule informiert wird und b) überhaupt eine Bestätigung der Schule nötig ist.
ich hatte ja noch eine Mail an Minnit geschrieben, wegen der Dinge, die ich nicht so toll fand, die Antwort in Kürze: Hat alles seine Richtigkeit
Der Nutzer wird wohl (ich kanns nimmer überprüfen, weil schon gelöscht) in der Bestätigungsmail darauf hingewiesen, dass seine Daten an die Schule weitergeleitet werden und kann das dann durch die Nichtbestätigung verhindern. Das ist juristisch korrekt, aber aus Usability Sicht halt trotzdem die schlechteste aller denkbaren Varianten, weil wir ja alle immer die Bestätigungsmails ganz genau durchlesen - warum kann man das nicht gleich deutlich bei der Anmeldung hinschreiben? Wäre wohl zu benutzerfreundlich.
Dass der Account ohne Bestätigung der Schulzugehörigkeit nur 2 Tage genutzt werden kann, steht wohl ebenfalls in der Bestätigungsmail.
Die Begründung für die Einschränkungen auf BW und den aufwändigen Bestätigungsvorgang ist diese:
Die Bestätigung der Schulzugehörigkeit ist auch erforderlich, weil eine schulische Verwendung eines Online-Tools nur mit einem gültigen Vertrag zur Auftragsdatenverarbeitung und einem Verzeichnis der Verarbeitungstätigkeiten an der Schule möglich ist.
Das ist in dieser Allgemeinheit falsch, denn das ist nur dann notwendig, wenn das Online-Tool personenbezogene Daten verarbeitet, was zumindest bei Werkzeugen wie Invote oder Tevalo für die Teilnehmer einer Umfrage nicht der Fall ist, was Minnit noch alles speichert weiss ich natürlich nicht.
Aber es ist auch Hoffnung:
Wir haben das Kultusministerium über Ihre Rückmeldung informiert und den Prozess der gemeinsamen Optimierung begonnen.
Vielleicht wird das eine oder andere ja noch verbessert (ist ja gerade Ostern)
Es bleibt beim Fazit: Ich warte auf Tevalo, nutzen zwischenzeitlich auch Invote und schau mal, ob @Tobias den LimeSurvey Container an den Start bekommt.
Nachtrag: https://invote.de/ Das ist in der Anwendung für die Teilnehmer o.k. aber ich finds vergleichsweise kompliziert, wiederverwendbare Umfragen zu erstellen.
Wenn man nur man kurz ein Stimmungsbild zu einer Frage haben will, die die Schüler z.B. beim Verlassen des Klassenraums beantworten können, geht es auch auf diesem Weg: