Frage nach must have Apps für ein Dienst-iPAD (als Ersatz für ein Yoga)

Hallo,

ich werde zum neuen Schuljahr die Schule wechseln und muss deshalb mein geliebtes Thinkpad L13 Yoga mit Linux und Xournal ++ darauf abgeben :sob:

An der neuen Schule gibt es leider die üblichen 08/15 iPads für die Lehrkräfte - immerhin wohl mit Stift (wurde mir gesagt).

Da ich so ein Ding, wie überhaupt jegliches angebissene Obst nicht mehr als 3 mal in der Hand gehalten, geschweige denn, je eines besessen oder damit gearbeitet habe, die Frage an alle, die sich mit iPads als „Arbeitsgerät“ für Lehrkräfte auskennen:

Welche Apps sind must have, welche sinnvoll?
Was gibt es da speziell für den Unterricht an sinnvollen Apps?

Ich brauche unbedingt einen Ersatz für Xournal++, mit dem ich

  • PDF (auch große) öffnen und annotieren kann
  • ins PDF an beliebiger Stelle weitere (leere, besser karierte) Seiten einfügen und beschreiben kann
  • Auch neue, leere Dokumente mit karierten Seiten zum Annotieren erstellen und weitere Seiten an beliebiger Stelle einfügen kann
  • den aktuellen Stand der annotierten Datei / PDF wieder aufrufen und im Idealfall als Datei speichern und an einem anderen Gerät ebenfalls nutzen kann

Idealerweise sollte die App möglichst viel können, was auch Xournal++ am Desktop/NB kann. Insbesondere auch das Geodreieck und Winkelscheibe habe ich dort sehr schätzen gelernt.

Darüber hinaus mindestens:

  • guter Timer: visualisierte Stoppuhr, Countdown
  • Joplin **
  • Geogebra ** oder Altenative (die im Idealfall Geogebra-Dateien öffnen und nutzen kann)

** gibt’s hoffentlich für iOS

Viele Grüße
Steffen

Hallo Steffen,
wir nutzen iPads … und obwohl ich kein großer Apple-Freund bin, kann man nicht sagen, dass die Dinger alles schlecht machen.
Was Deine Anforderungen angeht:

  • PDF-Dateien → GoodNotes (als Schulversion → kostenlos!)
  • Teilen: Airdrop
  • Timer: Bordmittel oder einfach https://classroomscreen.com/
  • Joplin: App Store
  • Geogebra: App Store

Viele Grüße,
Michael

Hallo Michael,

danke. Klar macht Apple nicht unbedingt alles schlecht. Insbesondere Airdrop ist schon geil … wenn man sich auf das closed Apple Universum einlässst oder sich darin befindet.

Aber genau das ist eben auch Teil dessen, was ich nicht mag, und deshalb immer einen großen Bogen um Apple gemacht habe - und privat auch weiter machen werde: Closed Source, inkompatibler Mikrokosmos, Konzernabhängigkeit von A bis Z, …

Und zu „Tablet“ als Lehrergerät grundsätzlich:
Das ist halt kein vollwertiger Rechner und damit kein vollwertiges Arbeitsgerät (für alles). Wer will an so einem Ding wirklich seine ganze Unterrichtsvorbereitung etc. pp. machen :man_shrugging:

Da war mir das Lenovo Yoga Tablet-Notebook 1000 mal lieber - und ich habe damals sehr dafür geworben.

Leider hat Apple dank Digitalpakt eines der Geschäfte seines Lebens gemacht: iPads (fast) vollumfänglich an (fast) alle Schulen verkaufen, weil
a) gutes Marketing
b) günstiger als z.B. ein Yoga

Leider haben die Entscheidungsträger sich aufgrunddessen - mal wieder - in eine quasi unauflösbare Abhängigkeit von einem US Big Tech Unternehmen begeben, wie sie es ja auch (fast) immer mit Microsoft in Form von Windows, MS Office etc. tun.

Wer weiß, was auch ein iPad so alles nach Hause telefoniert…

Viele Grüße
Steffen

Ja, … die Argumente sind alle klar – aber das war ja auch nicht Deine Frage.

Hallo Michael,

klar. Ich bin halt auf dein „macht nicht alles schlecht“ eingegangen :wink:

Viele Grüße
Steffen

der „einzige“ andere Tablet-Anbieter, der dem Apple-Kram schon vor Jahren etwas hätte entgegen setzen können, wäre meiner Meinung nach Samsung gewesen … und die haben es so gründlich vergeigt, wie man es nur vergeigen kann. Das ganze Knox-Zeug mit dem Samsung-App-Store war vor gut 4 Jahren eine absolute Katastrophe. Da hat Apple die Gunst der Stunde genutzt …

hallo Michael,

das ist natürlich OT, aber Apple hatte auch davor schon bei Tablets absolut die Nase klar vorn. Androidbasierte Geräte mit Stift waren und sind bis heute rar. Wobei ich mein Samsung Note 10.1 2016 jahrelang im Unterricht eingesetzt habe. Das war aber halt mit Software am normalen Nicht-Apple-Rechner kompatibel.
Klar, für den Digitalpakt und das Homeschooling war, wenn ein 08/15 Tablet, eigentlich keine Alternative zu iPads vorhanden. Aber wie immer, wenn etwas eine Monopolstellung hat, ist das absolut bedenklich.

Zurück zum eigentlichen Thema:
Ich nutze bis heute eine Notenverwaltung für Android, die aber nicht mehr weiterentwickelt wird. Wenn ich nun schon ein iPad nutzen muss, dann wäre eine Notenverwaltung darauf sinnvoll.

Was kann man da empfehlen, was es vielleicht sogar auch für Android gibt?

Viele Grüße
Steffen

Hallo Steffen,

die anderen Frage wurden ja schon beantwortet.
Ja, Goodnotes ist must have.
Und Du willst eine paperlike Folie drauf haben, damit ergibt sich ein Schreibgefühl fast wie auf Papier und nicht so glitschig.

Viele Grüße,
Jochen

natürlich ist es das … mit allem was dazu gehört. Die Preise werden von Apple diktiert. Bei der letzten Bestellung (11. Gen.) wurde einfach das Netzteil weggelassen, was den Preis „scheinbar“ konstant gehalten hat. Das ist schon frech … aber es ist OT und führt alles zu weit.

Was die Notenverwaltung angeht: Da würde ich eher darauf setzen, dass die Schule ein zentrales Tool verwendet, was dann für alle zur Verfügung steht?! Eine Einzel-App auf dem eigenen Gerät bedeutet ja zwangsläufig auch immer: Doppelte Buchführung. Das würde ich nicht wollen.

P.S.: Noch ein Wort zu „kompatibel“ … ich meine, dass es in den Schulen unerlässlich ist, dass die Technik so einfach wie möglich funktioniert. Das haben wir bei unserem Raumkonzept genauso umgesetzt und das funktioniert auch seit ein paar Jahren völlig reibungslos. Es hätte theoretisch damals auch mit Microsoft-Adaptern klappen können – aber auch das Thema hat M$ gründlich in den Sand gesetzt. Soooo verwunderlich ist es daher nicht, dass die allermeisten Schulen bei Apple gelandet sind :man_shrugging:

Hallo Jochen,

wie es scheint, muss man dann halt seine ganze Unterrichtsvorbereitung am iPad machen, wenn man nicht einen Mac hat. Denn Goodnotes für andere Plattformen als Apple gib’s trotz Ankündigungen um 2023 rum wohl immer noch nicht - was mich auch nicht verwundert → die Leute sollen ja einen Mac kaufen.

Mal sehen, ob das Schul-iPad so eine Folie schon drauf hat… wenn nicht: Was kostet die?

Viele Grüße
Steffen

Hallo Michael,

Wenn die Schule das hat. Klar. Wenn nicht (wie die bisherige Schule) braucht man halt was eigenes. Auf das Papiernotenbuch oder auch ne Calc-Tabelle will ich nicht zurück :wink:

Viele Grüße
Steffen

Hi Steffen,

ich hab die Paperlike gekauft, da gibts offensichtlich mehrere Versionen davon. Bei A… scheint die neueste die 2.1 zu sein. Warum die die immer im Doppelpack für 40€ verkaufen, ist mir schleierhaft, weil ich mit meiner ersten noch immer gut zurecht komme. Hat mich damals nicht gestört, weil meine Frau die gleiche gebraucht hat.
Ob’s da auch ne günstigere tut, kann ich nicht sagen aber ich bin von der begeistert.

Viele Grüße,
Jochen

P.S. Wahrscheinlich musst Du Dich dran gewöhnen, dass es mit nem Apple Produkt auch immer das teurere Zubehör wird :wink:

Hallo Jochen,

noch so ein Punkt, der mich an Apple stört.

Grundsätzlich will ich für ein schulisches Leihgerät ja eh möglichst kein privates Geld ausgeben, v.a., wenn/da ich es nicht auch anderweitig benutzen oder wiederverwerten kann.
Daher werde ich erst mal schauen, ob ich mir so eine Folie wirklich leisten will. Auf den Yoga hatte ich auch nichts auf dem Bildschirm und kam damit gut klar.

Ich befürchte trotz gewisser technischer Affinität eh, dass ich mich mit dem Ding erst mal anstellen werde wie der Ochs vorm Berg. Die 3 mal, wo ich so ein Teil in der Hand hatte, habe ich nach Trial an Error wild rumgewischt, um irgendwelche Menüs oder Einstellungen zu finden… :see_no_evil:

Hoffentlich bekomme ich das Gerät schon vor den Ferien, damit ich mich im September nicht vor den Schülern blamiere - die an der Schule alle selbst ein iPad haben (was ich btw gar nicht gut finde).

Viele Grüße
Steffen

… dann bekommst Du eben die Basic-Version, die die Schule stellt und mit der man klar kommt. Wer mehr haben will, muss es sich selbst besorgen. Das machen wir hier haargenauso und ich wüsste nicht, was daran verwerflich sein sollte :man_shrugging:

Die Paperlike-Folien halten lange … von daher sind die paar Euro (ganz nach Geschmack) sinnvoll angelegt. Ich habe keine … aber ich habe mich an das Schreiben auf dem Glas auch schnell gewöhnt.

Und die Bedienung des Gerätes ist nun wirklich kein Hexenwerk – die wichtigere Frage ist: Welche Software setzt die neue Schule ein, um die Schülergeräte zu „kontrollieren“?

Was die PDF-Dateien angeht: Natürlich kann man PDF-Files von GoodNotes aus exportieren … unter Linux kann man sie dann z.B. auch mit dem Master PDF Editor öffnen/verändern. Wenn Du noch mehr Geld in die Hand nehmen willst, kannst Du auch Goodnotes im Browser verwenden:
Goodnotes for Web | Free to Download
Von daher: Nein, man muss keinen Mac kaufen – ich habe auch keinen.

Hallo Michael,

habe ich irgendwo geschrieben, dass ich die Folie von der Schule bezahlt haben will :thinking: :man_shrugging:

Ich schrieb, dass ich auf dem Yoga keine Folie hatte und damit gut klar kam, und es deshalb auf dem iPad auch erst mal ohne Folie ausprobieren werde. :wink:

Möglich - wenn man Apple-Produkte kennt / schon länger nutzt. Wenn man nur Android in den Fingern hatte, funktionieren viele Dinge schon anders. Und da muss man sich eben so vetraut machen, dass man die Wischgesten zuverlässig und intuitiv beherrscht, damit man sich in der ersten Unterrichtsstunde nicht blamiert.

Ich gehe bei schulischen iPads der SuS davon aus, dass auf denen nur das gemacht werden kann, was erlaubt sein soll - immer, und nicht nur in meinem Unterricht. Wie das realisiert ist (Software), ist mir da schnuppe. Sollte sich herauasstellen, dass die SuS völlig ungemanagte (private) Geräte nutzen, wird das eh thematisiert werden müssen.

Ja, aber umgekehrt wird ein Schuh draus: Kann man unter Linux annotierte PDF mit Goodnotes öffnen und die Annotationen wieder bearbeiten? Wohl kaum.

Genau das will ich natürlich nicht. Ich stehe da - aus (mittlerweise zigfachen) Gründen - inzwischen auf einem klaren Standpunkt: Als Arbeitnehmer setzte ich nicht Teile meines Gehalts ein, um meinen Job zu machen / gut machen zu können.

Der Stahlarbeiter kauft sich die Sicherheitsschuhe auch nicht selbst bzw. ist angepisst, wenn die zur Verfügung gestellten die Arbeit beeinträchtigen und er sich, um vernünftig arbeiten zu können, doch selbst welche kaufen muss.

Wir wollen gute Bildung in Deutschland? Dann muss man Schulen optimal ausstatten, damit Schüler wie Lehrer ideal und effektiv arbeiten können. Andernfalls geht das halt zu Lasten von Produktivität, Qualität, …

Viele Grüße
Steffen

es gibt ca 1 Mio Einsteigervideos für GoodNotes und die Bedienung des iPads bei youtube. Und wenn Du es ganz einfach haben willst:

Da wäre ich vorsichtig… die Schüler haben auch bei Geräten, die komplett über die Schule verwaltet werden, in Null-Komma-Nix Möglichkeiten gefunden, wie sie „Sperren“ aushebeln können. Wir nutzen Relution und es gibt x Wege, wie die Schüler das System mit relativ geringem Wissen „überlisten“ können. Einer davon ist (völlig banal!) immer offline zu bleiben. Dann greift auch keine Sperre, da es dazu eine Internetverbindung (!) geben muss, die die PUSH-Mitteilungen über Apple-Server rausschicken kann.

Hallo Michael,

Ja, aber learning by doing, während meiner Ausbildung in Mathe auch EIS-Prinzip genannt - eine Erkenntnis, die leider immer mehr verloren geht. Für alles ein passiv berieselndes Erklärvideo. :man_shrugging:

Klar. Nur ändert es absolut nichts daran, wenn ich die Managementsoftware kenne. Ok, ich kann mich dann vielleicht schlau machen, welche Tricks es bei dieser Software gibt. Aber kontrollieren, ob die SuS diese kennen und anwenden, kann ich dann trotzdem nicht flächendeckend.

Der Nutzen der Kenntnis dieser Software bleibt für mich als künftig normaler Lehrer, der einfach nur noch Unterricht macht, also mehr als überschaubar.

Aber die Geräte wurden doch einmal fertig gemanaged an die SuS rausgegeben - nehme ich an. Dann sollten die Sperren doch bereits eingerichtet sein und greifen, auch wenn das Gerät keine neue Verbindung zu den Apple-Servern hat. :thinking:

Viele Grüße
Steffen

So ist es aber leider nicht. Die Geräte richten wir mit den Schülern bei der Erstausgabe der Tablets zusammen ein. Da die alle über das Apple-VPP/-DEP Programm gekauft werden, geschieht beim ersten Einschalten des Gerätes folgendes: Sobald das iPad in (irgendeinem) WLAN ist, nimmt es Kontakt zu Apple auf und „merkt“ dann, dass es bereits einer Schule zugewiesen wurde. Danach werden die Richtlinien vom MDM-Server heruntergeladen und das Gerät konfiguriert sich vollständig selbst. Dazu gehören dann auch alle Richtlinien/Sperren, die man im MDM eingestellt hat. Aus diesem Grund ist es auch völlig sinnlos, ein solches Gerät zu stehlen, da es auch bei einem vollständigen Reset immer wieder Kontakt zum MDM aufnimmt, solange es unter der Verwaltung der Schule steht. Beim nächsten Neustart, werden also wieder alle Apps/Richtlinien, die vom MDM vorgesehen sind, auf das Gerät gepusht.
Im Unterricht ist die Lage aber unter Umständen nochmal völlig anders: Relution macht das so, dass man sein Unterrichtsprofil startet und selbst festlegt, welches Unterrichtsprofil man gerne hätte. Man kann so so ziemlich alles verbieten oder eben gezielt einzelne Apps freigeben. Sobald man das Unterrichtsprofil startet, müssen alle Geräte im WLAN sein und über eine Internetverbindung verfügen. Es reicht nicht aus, dass die Geräte den lokal installierten MDM-Server im Intranet erreichen können. Wenn man das nicht weiß, kann man Überraschungen erleben … hatten wir auch schon alles.