Förderung von OpenSource bei der Digitalisierung von Schulen

Nun, den gibt es ja. Stallman heisst der Kerl. (Zum Beispiel) Und es gibt natürlich viele, viele andere. Apple zu führen ist im Vergleich zu Freier Software ein Kinderspiel: Steve is Chef, der sagt „Links!“, dann laufen alle links. Freie Software ist frei. Das beeinhaltet auch die Richtung.

Ich würde die 50K in Kommunikation stecken. Und zwar zwischen den Schulen. Austausch von mühselig erstelltem Material. Ich sehe, dass viele Lehrer immer wieder dasselbe tun. Nicht nur die Recherche für Unterrichtsmaterial, auch die Erstellung der vielen Dokumente für die Behörden. Da könnte man sich doch Inspirieren lassen.

Allein es fehlt die Kommunikationsplatform, scheint mir. Linuxmuster könnte so etwas beinhalten. So könnte Linuxmuster die Vernetzung von Schulen vereinfachen, die Linuxmuster einsetzen, zB mit einem zentralen Verzeichnisdienst. Ein kleines Häkchen bei der Installation und man ist da vermerkt, kann gefunden und angesprochen werden.

Dahinter ein föderierter Chat und schon kann man miteinander texten. Wie wär’s? :smiley:

Hallo mdt,
damit hast du den Schiebregler vom einen Extrem (Jobs - alle laufen hinterher) zu „Alles ist frei“ definiert.
Es gibt in meinen Augen aber auch viel dazwischen. Natürlich muss Freie Software frei bleiben. Aber meine Erfahrung ist, dass momentan der Schiebregler auf „zu individuell“ steht. Sobald ein Entwickler ein Egoproblem mit einem anderen hat, wird geforkt und beide Projekte haben zu wenig Menpower. Als Entwickler habe ich MEIN Projekt und wenn ich gerade Stress im Job habe, geht es eben nicht voran.

Mein Wunsch war nun, dass es einen UTOPISCHEN Menschen oder ein utopisches Gremium geben sollte, damit freie Projekte in eine demokratisch gewählte Richtung lenkt, die Freiheit der Entwickler dahingehend einschränkt, dass eventuell andere Entwickler helfen dürfen oder bei schlechter Laune nicht gleich alles über den Haufen geworfen wird, ohne die Freiheit der Software im Allgemeinen einzuschränken. Ob das überhaupt möglich ist, so ein Gremium zu schaffen, weiß ich nicht. Ich möchte das Gesetz oder die Stellenbeschreibung nicht schreiben müssen. Auch die Teilnahme wäre fakultativ, also könnte jeder selbst entscheiden, ob er das will oder nicht.

Ich sehe nur viel zu oft, dass Entwickler von ganz tollen freien Projekten sich selbst im Wege stehen und dadurch kein Produkt entsteht, das mit dem Mainstream konkurrieren kann und die Freie Software dadurch die Funktion verliert eine nutzbare Alternative für Computerferne Menschen zu sein.

Wie gesagt, es handelt sich um einen Schiebregler und nicht um „lauft alle nach links“ oder „jeder macht, was er will“. Und ich möchte Anregen, ob zum Wohle der Freien Software im Allgemeinen nicht ab und zu der Einzelne auf ein paar wenige Prozent (falls das Messbar wäre) seiner Freiheit verzichten möchte.

Grüße
Timotheus

Ps. Ihr seht, dass das eine Philosophische Diskussion ist und keine konkrete, lass uns morgen ein Gremium gründen.

Du suchst den Diktator in der Demokratie. Das ist natürlich gerade der Zeitgeist. :wink:

Demokratie ist immer anstrengend und oft schwer zu ertragen. Das gehört dazu. Auch, dass man Dinge nicht hinbekommt. Dennoch kommt aus der FLOSS Ecke komischer Weise oft bessere Software als aus der freien Marktwirtschaft.

Überhaupt nicht. Damit verstehst du mich total falsch.
Ich möchte Demokratie (bzw. Regulierung) in der Anarchie zum Wohle der Freiheit.

Ich fühle mich gerade in eine Schublade gedrängt, in die ich wirklich nicht möchte. Ich spreche nicht gegen Demokratie oder so etwas.

Wir haben derzeit ein massives Problem mit Freien Standards, die darin bestehen, dass es sie immer weniger gibt. Den Lesern der CT fällt auf, dass selbst ldap als Mail-Abruf-Standard zumindest von Google und co. immer weniger Supported wird. Alternativen zu Whatsapp sterben langsam. Die Hürden zu xmpp sind zu groß und Matrix versucht es mit Riot und einem Schlüsselmanager wenigstens. Ich persönlich nutze fast nur Freie Software (Selbst auf dem Telefon läuft SailfishOS) aber ich muss immer mehr den Menschen in meinem Unfeld sagen, dass sie doch zu was proprietären sollen, da ich ihre Bedürfnisse mit freie und dezentraler Software nicht decken kann. Wenn Freie Standards in Zukunft immernoch eine Rolle spielen wollen, müssen wir was tun. E-Mail würden wir heute nicht mehr erfinden können - Es gäbe dann eine Apple Mail, Googlemail. usw. wie untereinander nicht sprechen können.

Ich finde wir sollten anfangen das zuzugeben. Und wenn die Förderung von Freier Software bedeutet, dass man den Schiebregler ein klein wenig richtung gemeinsamer Regeln verschiebt, dann ist das noch weit weg von „gegen Demokratie“ sein.

1 „Gefällt mir“

Hi,

ich habe dich nicht so verstanden. Ich kann nachvollziehen, dass das Projekt mit demr Entwicklerin stirbt – und das darf bei manchen Projekten eben - zum Wohle aller - nicht sein.
Manche Großprojekte wie debian sind ja schon längst dort.
Für kleinere: gibt es das nicht schon? Irgendeine Linux Foundation oder FSF oder EFF, die sich dem Ziel verschrieben hat?

Aber, ich sehe auch (evtl. hinkender Vergleich): genau wie eine Demokratie meines Erachtens eine AFD aushalten muss, muss eine freie Softwareentwicklung auch etwas Anarchie aushalten.

Wenn aber dein Vorschlag ist, der freien Softwareentwicklung ein paar Regeln zusätzlich aufzubürden, damit sie effizienter Talsohlen übersteht, wäre ich deiner Meinung. Vor allem, wenn die Entwickler das freiwillig mitmachen. Ich sehe noch nicht, wie das undemokratisch wäre. Du wirst das aber kaum in eine der freien Softwarelizenzen aufnehmen können wollen oder können? (PDNFU-GPL - Please, do not fuck up GPL)

Auch das kann ich nachvollziehen, allerdings sehe ich das Problem nicht bei der zu langsamen Entwicklung der freien Software, sondern bei der unermüdlichen Produktion neuer Bedürfnisse der proprietären Welt - die natürlich gleich eine Antwort darauf hat.

Beispiel: Ich habe bis zum 20. März 2020 kein Bedürfnis nach irgendwelchen Instant-Messengern gehabt. Weil es das in freier Software mir möglich gemacht wird, habe ich jetzt auch nicht (viel) dagegen und in meiner Schule profitieren einige davon.

Ich kann gegen den Lauf der Welt auch nicht ankämpfen und weiß auch nicht wie man „Tranquilo Leute“ (Uli Keuler, so ausgesprochen) den Schülern, Lehrern, Schulträgern und KuMis dieser Welt beibringt.

Ich bin dafür, den freien Standards zu helfen und die Schüler für die unfrei-machenden zu sensibilisieren. Letzeres ist sicher einfacher als ersteres.

VG, Tobias

Auch wenn ich jetzt ziemlich weit an den Anfang der Diskussion springe: Ich habe das Gefühl das ein Punkt auch hier bei der Diskussion ganz oft hinten rüber fällt wenn Leute die gerne Open Source nutzen darüber sprechen warum das andere nicht nutzen wollen:

weil sie das mitbekommen ahben mit ihrem Gerät und dran gewöhnt sind
weil sie Geld bezahlt haben: dann muss das was besseres sein
weil die Werbung es ihnen eingeimpft hat

Ganz ehrlich: OS ist oft aber auch einfach weniger Intuitiv und nicht „so einfach“ wie das Zeug der BigPlayer… Hier würde ich einen großen Ansatz sehen. Klar liegt auch daran das dich andere Software evtl. nicht fragt: Darf ich das, darf ich das… sondern einfach sich deine Daten schnappt. Aber auch wenn wir uns jetzt mal Moodle (wovon ich weiterhin überzeugt bin) im Vergleich zu Google Classrooms (Forms u.a.) anschauen dann bekommt Google vieles einfach viel besser umgesetzt. Hier ist unser Fokus glaube ich viel zu oft bei den Experten und nicht beim " technisch *unerfahrenen" Nutzer. Gegen diesen Punkt musste ich bisher immer am meisten Kämpfen wenns um das Thema OS vs große Player angeht… Und da haben die Kritiker leider oft auch recht…

Abend,

Ich arbeite seit ueber 30 Jahren taeglich viele Stunden mit dem Computer und mit Servern, selbst seitdem eigentlich nur unter Unix/Linux/BSD-Gedoehns, in meinem Umfeld (Familie, Schule, Bekannten) mit dem ganzen Windowsportfolio und wenn ich die grossen Katastrophen der letzten 5 Jahre zusammenschreiben wuerde, dann waren das immer Probleme mit Windowsrechnern, ich kann ein Buch drueber schreibe, brauch ich aber nicht, das Netz ist voll davon.
Wifitreiber, die nach einem Win10-Update nicht mehr tun, Trojanerbefall mit Loki, welcher Daten verschluesselt, irre MS-Systemdienste, die zu den unmoeglichsten Momenten die CPU fressen (gerade bei meinem Sohn wieder, wir finden den Fehler nicht, Neuinstallation Win10, Update und wieder laufen die Filme sporadisch nicht, da irgendwas CPU-Leistung frisst und diesmal nicht ein Prozess miner.exe (Bitcoinminer, keine Ahnung, wie er sich den mal gefangen hatte).

Bei Bekannten ist Outlook so’n Ding, mit diesen bescheuerten .pst-Dateien, die irgendwann mal kaputtgehen und dann durch irgendwelche Tricks wieder repariert werden muessen, Windowsupdates, die den Zertifikatsspeicher von Windows kaputtkloppen, Ergebnis: Signaturen koennen nicht mehr ueberprueft werden und jegliche Software ist somit boese. (wir mussten mit einem USB-Stick den Zertifikatsstore wieder fixen, so ein Schwachsinn).

Wenn ich den ganzen Scheiss der letzten 30 Jahre zusammenrechnen wuerde, dann waeren da einige 100 Arbeitsstunden nur fuer Windows draufgegangen und nicht wenige meiner Bekannten/Verwandschaft haetten im Ernst neue Notebooks oder PCs gekauft, weil sie nach dem ersten „Profi“, der das fuer 200€ mal gefixt hat, keine Lust hatten das nochmal zu zahlen.

Das wird oft vergessen, Windows tut naemlich nicht wirklich auf Dauer oder hat jemals jemand von euch erfolgreich die „Reparaturoption“ von Windows nutzen koennen?

Gruss Harry

Hi. Ich habs jetzt auch eher auf den Online Bereich bezogen - und die von dir beschriebenen Probleme sind ja sicherlich ein Grund warum auch viele Apple so in den Himmel-Loben das dabei oft vergessen wird das du bei Apple nur super wenige zusätzliche Geräte nutzen kannst und wenn was nicht läuft bist du selber Schuld (wenn du keine Tastatur, Maus von Apple hast usw.) und bei Windows alles laufen soll ist ne andere Geschichte… Ein Punkt rund ums Thema Nutzbarkeit ist sicherlich auch das ich einfach in jeden Laden gehen kann (Oldshool) oder auch Online überall Geräte bekomme bei denen ich Plug and Play machen kann… die Leute wollen das… :wink:

Hallo Darknova,

da hast du schon einen Punkt: aber es ist eben nicht immer ein Vorteil:
und das sollten wir den Leuten klar machen.
Ja die „BigPlayer“ machen dir die Sache „einfacher“, weil sie Optionen
weglassen (bestes Beispiel: Apple).
Aber wehe, du wilslt mal was, was die anders sehen, dann bist du der
Depp (bestes Beispiel: Apple).

Mit „Einfachheit“ kommt auch „Beschränktheit“: das muss man kommunizieren.
Und dann ist vielleicht mehr Verständnis da, wenn die Lernkurve bei
moodel eben etwas länger geht … und wir als Lehrer wissen, was
Motivation bewirken kann.

LG

Holger

Mich brauchst du nicht überzeugen :smiley: Obwohl ich weiß das die meiste Arbeit an mir hängen bleibt wenn wir OS einsetzen war ich trotzdem immer dafür - es gibt aber einfach viele Leute die (und mein Punkt ist das wir die oft vergessen) es „einfach“ haben wollen oder aber schon sehr sehr große Probleme mit den einfachen Tools haben und an Moodle und Co verzweifeln. Und ich glaube schon das man viele OS Produkte benutzerfreundlicher gestalten könnte ohne auf Datenschutz zu verzichten. Und Moodle ist da ein wirklich gutes Beispiel für ein tolles Projekt das aber wirklich nicht einsteigerfreundlich ist!
Grüße

Gibt es eine Zusammenfassung des ganzen Threads? 100 Beiträge sind mir momentan zu viel zu lesen.
Aber mein Gedanke dazu. Gibt es einen Verein, der ähnlich viele Menschen anzieht, wie dieses Forum? Wir haben leider kein Linuxmuster an unserer Schule, aber ich finde hier die Hilfe, die ich brauche - danke an alle Beteiligten, der Austausch ist hilfreich und gut. Wahrscheinlich sprengt OS an Schulen den Rahmen für den LMN-Verein, oder? Wäre es denkbar stattdessen OS an Schule als den Vereinsinhalt zu setzen und LMN als Musterlösung dafür zu verstehen? Nicht von allen erreicht, aber als Vorbild? Dann hätte ich auch Grund, mit unserer Schule Mitglied zu werden.

1 „Gefällt mir“

Hallo hmt!

Wir zitieren hier einfach §2 unserer Satzung, schaue
doch mal ob Absatz 3 deine Fragen beantwortet:

§2 Zweck des Vereins; Gemeinnützigkeit
(1) Zweck des Vereins ist die Förderung der Bildung und Kultur bezüglich des
Einsatzes freier und Open-Source basierter Netzwerklösungen an Schulen und in
anderen Bildungseinrichtungen.
(2) Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im
Sinne des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung.
(3) Der Satzungszweck wird verwirklicht insbesondere durch folgende Maßnahmen:
(a) Information der Mitglieder und interessierter Kreise über freie und
Open-Source basierte Netzwerklösungen, insbesondere durch das Internet, durch
Vorträge, Veranstaltungen, Vorführungen und Publikationen; Förderung einer
Interessengemeinschaft (Community) zum Thema freie und Open-Source basierte
Netzwerklösungen;
(b) Förderung der Weiterentwicklung einer auf freier und Open-Source
Software basierenden Musterlösung für pädagogische Netzwerke;
(c ) Bereitstellung von Fachwissen über Technik und Anwendung freier und
Open-Source-basierter Netzwerklösungen für Bildungseinrichtungen;
(d) Förderung der Kontakte und des Austauschs mit Personen und
Organisationen im In-und Ausland, die im Bereich freier und Open-Source-
Software tätig sind oder denen die Interessen des Vereins nahe gelegt werden
sollten.

Wir denken schon, oder was meinst du?

Natürlich liegt der Augenmerk sicherlich bei der im Punkt (3)b genannten
Weiterentwicklung unserer linuxmuster.net

Beste Grüße

der Vorstand

@Jesko; @baumhof; @fleschhut; @MachtDochNix

Asche auf mein Haupt. Das hätte ich selber auch nachlesen können. Danke für den Hinweis.

Hallo hmt,

Was nicht ist das kann noch werden :blush:

Gruß

Alois

Wo finde ich die vollständige Satzung?

Hallo hmt,

ich bin dran.

Beste Grüße

Thorsten

Hallo @All,
als frisches Vereinsmitglied möchte ich gerne einmal in die Satzung schauen. :slight_smile:

Inhaltlich kann und will ich mich nicht äussern, da fehlen mir die ganzen Zusammenhänge.

VG Andre

Hallo Andre,

genau aus diesem Anlass bin ich drüber gestolpert. Wird demnächst prominent präsentiert.

Beste Grüße

Thorsten

Sodele!

Satzung ist nun abrufbar:

2 „Gefällt mir“