Förderung von OpenSource bei der Digitalisierung von Schulen

Hallo,

das meiste von Dir aufgeführte wird von uns gemacht. Wir haben halt nicht die Masse an Vertretern/Lobbyisten die von Schule zu Schule von Abgeordneten zu Abgeordneten reisen und unser „Produkt“ anpreisen. Das läuft alles mehr im Alleingang jedes einzelnen.

M.E. bringt am Meisten die Mundpropaganda.

Ich sitze Dienstags am Support-Telefon und frage idR nach woher der Anruf kommt. Ich merke über die Jahre dass wir uns ganz ordentlich in Deutschland verbreiten.

Es wäre gut, wenn wir das linuxmuster-community-feedback konsequenter auswerten würden. Dort bekommen wir - wenn auch nicht vollständig - Rückmeldungen über Neuinstallationen.

Gruß

Alois

Hallo!

Ja, es tut sich was in der Republik. Uns Bekanntes kommt allmählich in der Gesellschaft an, wie sich in diesem Podcast des Deutschlandfunks zeigt:

Audio (Es gibt sogar Gelächter bei 1:38, nur schlimm das es eigentlich so traurig ist! )

Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/digitalisierung-der-schulen-fehlendes-it-verstaendnis.684.de.html?dram:article_id=483274

Bleibt nur zu hoffen, dass die Erkenntnisse auch schnell in der Politik und der Verwaltung ankommen.
In diesem Sinne uns allen

einen schönen Sonntag

Thorsten

Guten Morgen allerseits,

für mich ist es eine Frage was erreicht werden soll - pädagogisch.
Da kommt für mich die Tools und damit die Didaktik erst an zweiter Stelle, nämlich um genau dieses Ziel zu erreichen.
Wenn das dann klar ist, dann kann man sich über die Tools und über digitale Möglichkeiten unterhalten.

Was meine ich damit, ein Beispiel.
Ein Freund von mir hat BWL studiert und in einem Fach musste er eine Prüfung über Präsentation ablegen. Faktisch musste er die verschiedenen Möglichkeiten von Powerpoint darlegen und nützen für seinen Vortrag. Ich erspare mir eine Bewertung dessen hier.

Die Fragen hierzu wäre doch eher, wie redet man frei vor Menschen? Wie kommt man auf den Punkt? Was kann ein Mensch wahrnehmen? Wie lenkt man Aufmerksam? etc. …

Dann kann man sich überlegen mit welchen Tool man das unterstützen kann, wie kann man Informationen nachhaltig machen etc.

Vor der Diskussion Powerpoint oder LibreOffice oder Google kommt für mich zum Beispiel die Frage, wie man den Vortrag am besten unterstützen kann.
Während des Vortrages und als Ergebnisprotokoll danach.

Ich denke die Meisten hier, so wie ich auch, sind davon überzeugt das OpenSource bestimmte Vorteile hat und deshalb sind wir hier.

Den Kollegen da draußen hilft die Diskussion nicht und die politischen Entscheidungsträger erst recht nicht.

Daher, ja, wir sollten (unsere) Angebote bezüglich OpenSource Server und Tools pushen.
Aber nur, wenn wir erklären können, zu was sie pädagogisch sinnvoll sind und wie sie eingesetzt werden können und wo ihre Grenzen sind und wo analoge Werkzeuge nötige sind oder eine Kombination daraus.

Das wäre denn ein Mehrwert, der die Leute da draußen wirklich unterstützt.

Nur einen Linux Server in die Schule stellen ist einfach zu wenig.

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@Holger,

was ist eigentlich aus dem Eingangsbeitrag geworden?

Gruß

Alois

Hallo Alois,

@Holger https://ask.linuxmuster.net/u/holger,

was ist eigentlich aus dem Eingangsbeitrag geworden?

Schuljahresende, Ferien und Schuljahresanfang … das stand dem irgendwie
im Weg.
Ich hatte ja gehofft, dass sich jemand findet, der sich drum kümmert und
der nicht ich bin … aber leider hat noch niemand „hier“ gerufen :frowning:

Vergessen habe ich es nicht…

LG

Holger

Hallo zusammen,

ich möchte auch einen Antwort auf die ursprüngliche Fragestellung geben und einen Vorschlag für die Verwendung der fiktiven 50k€ unterbreiten.

Die Diskussion zu diesem Thema finde ich sehr spannend und richtig, aus meiner Sicht ist sie jedoch zu technisch, vermutlich weil sie aus der Perspektive der Linux-Administratoren geführt wird.

Ich möchte einen anderen Aspekt in die Diskussion einbringen: Was muss getan werden, damit Lehrer das System hinter linuxmuster fantastisch finden? Wenn man die Lehrer mit einem Linux-Arbeitsplatz als neues Werkzeug begeistern kann, so kommt die Vorderung, auf linuxmuster umzustellen doch ganz von alleine.

Wir müssen doch eigentlich nur die Stärken von Linux und der OpenSource-Kultur für uns nutzen, indem wir die breite Palette an Softwareprodukten in den Vordergrund stellen und attraktive Dokumentenvorlagen etc. zur schnellen Gestaltung des Unterrichts direkt mit installieren.

Hier ein paar Ideen, wofür ich das Geld investieren würde:

  1. LibreOffice-Vorlagen
    Es gibt viele kostenlose Dokumentenvorlagen, die mehr oder weniger ansprechend und mehr oder weniger geeignet sind für den schulischen Bereich. Für „wenig“ Geld bekommt man von Profis gestaltete Dokumentenvorlagen für Präsentationen, Arbeitsblätter, Klassenlisten, Notenblätter, Vokabeltests, Elternbriefe…
  2. Schriftarten für Lehrer
    Es gibt viele attraktive und kostenfreie Schriftarten für Linux. Gerade in der Grundschule werden allerdings häufig auch Symbol-Schriftarten eingesetzt, um Arbeitsblätter zu erstellen. Hätte man da eine gute Auswahl an attraktiv gestalteten Symbol-Schriftarten bzw. Icons und Vektorgrafiken, die flexibel in der Unterrichtsvorbereitung eingesetzt werden können, so wird der PC-Arbeitsplatz plötzlich eine echte Alternative zu Office365
  3. Eine große Foto-Bibliothek
    Mir ist zu Ohren gekommen, dass einige Lehrer viel Zeit bei der Recherche nach guten Fotos verbringen, um z.B. den Unterschied zwischen den verschiedenen Brückentypen zu veranschaulichen (Bogenbrücke, Hängebrücke). Mit der Fotoverwaltung digikam lässt sich doch bestimmt eine zentrale Datenbank erstellen, in der nach Fächern und Themen sortierte und frei verwendbare Fotos für einen anschaulichen Unterricht verwaltet werden können. Mit solch einer Datenbank ließe sich vielleicht mancher Unterricht schneller vorbereiten. Die Datenbank kann natürlich auch wieder Icons\Artwork etc. enthalten.
  4. Projektvorlagen für Unterreichtsreihen
    Linux bietet genug freie Software, die zum Beispiel zur Erstellung von Stop-Motion-Kurzfilmen im Kunstunterricht genutzt werden kann. Gäbe es zu jedem coolen Softwareprodukt direkt ein paar Beispiel-Projekte, die sowohl eine mögliche Verwendung im Unterricht vorstellen so wie auch die grundlegenden Möglichkeiten der Software, so wird der Unterschied zu einem klassischen Windows-Arbeitsplatz doch schnell klar, wo jedes Produkt einzeln gekauft werden muss.

Da ich gerade selbst vor dem Versuch stehe, eine Grundschule von Linuxmuster zu überzeugen, kam mir eben der Gedanke, dass ich dort nicht einfach einen nakten Linux PC hinstellen kann, damit das Kollegium begeistert ist. Dass da ein Linux läuft, dass einfach zu administrieren ist, ist den meisten doch egal. Das neue System muss überzeugen, weil man damit viel machen kann.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich würde das Geld dafür nutzen, um den Schul-PC zum perfekten Arbeitsgerät für Lehrer auszubauen. Werden direkt die richtigen Linux-Software-Produkte eingesetzt, so müssen die Schüler-PCs im Unterricht zwangsweise wohl ebenfalls aus Linux laufen. Hoffe, meine Beispiele waren nicht zu profan.

Dies ist übrigens mein erster Beitrag in diesem Forum und ich bin auch in dieser Thematik recht neu. Ich hoffe, ich konnte einen kleinen Denkanstoss geben.
Mit den besten Grüßen
Christian

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Hallo Christian

und herzlich Willkommen. Also ich muss sagen, dein Dankanstoss ist alles andere als klein. Ich finde ihn sehr interessant und sehr gut. Mal sehen was andere dazu sagen.

Beste Grüße

Thorsten

Danke! Das ist sehr ermutigend. Da ich selbst kein Lehrer bin sondern nur Lehrerinnengatte habe ich ja nur eingeschränkte Vorstellungen, was Lehrer wirklich cool finden. Vielleicht müsste man einfach mal eine Nextcloud oder so öffnen, wo alle Lehrer ihre Dokumentenvorlagen und „freien“ Unterrichtsvorlagen reinstellen. Daraus könnte man dann Meta-Pakete erstellen…

Beste Grüße
Christian

Hallo Christian,

… nach 10 Tagen komme ich endlich dazu mal auf deinen Beitrag zu
antworten … es sind verrückte Zeiten :frowning:

Wir müssen doch eigentlich nur die Stärken von Linux und der
OpenSource-Kultur für uns nutzen, indem wir die breite Palette an
Softwareprodukten in den Vordergrund stellen und attraktive
Dokumentenvorlagen etc. zur schnellen Gestaltung des Unterrichts direkt
mit installieren.

Hier ein paar Ideen, wofür ich das Geld investieren würde:

  1. LibreOffice-Vorlagen
    Es gibt viele kostenlose Dokumentenvorlagen, die mehr oder weniger
    ansprechend und mehr oder weniger geeignet sind für den schulischen
    Bereich. Für „wenig“ Geld bekommt man von Profis gestaltete
    Dokumentenvorlagen für Präsentationen, Arbeitsblätter,
    Klassenlisten, Notenblätter, Vokabeltests, Elternbriefe…
  2. Schriftarten für Lehrer
    Es gibt viele attraktive und kostenfreie Schriftarten für Linux.
    Gerade in der Grundschule werden allerdings häufig auch
    Symbol-Schriftarten eingesetzt, um Arbeitsblätter zu erstellen.
    Hätte man da eine gute Auswahl an attraktiv gestalteten
    Symbol-Schriftarten bzw. Icons und Vektorgrafiken, die flexibel in
    der Unterrichtsvorbereitung eingesetzt werden können, so wird der
    PC-Arbeitsplatz plötzlich eine echte Alternative zu Office365

das sind beides Vorschläge die auf den Linuxclient ziehlen.
Wir könnten die Dokumentenvorlagen und auch die Schriftarten in das von
uns verteilte default cloop integrieren: das wäre kein großes Problem.
Die Probleme fangen woanders an:

  1. es muss propagiert werden: wer den Client einsetzt sollte seine
    Nutzer darauf hinweisen, dass das Linux in dieser Richtung erweitert
    ist: sonst merkt das erstmal keiner
  2. das betrifft die Rechner in der Schule: Vorbereitung läuft aber
    Zuhause. Es sollte also auch dokumentiert werden, was da erweitert
    wurde, und wie man das „nachziehen“ kann auf dem privaten Gerät (…
    welches eher nicht unter Linux läuft)
  1. Eine große Foto-Bibliothek
    Mir ist zu Ohren gekommen, dass einige Lehrer viel Zeit bei der
    Recherche nach guten Fotos verbringen, um z.B. den Unterschied
    zwischen den verschiedenen Brückentypen zu veranschaulichen
    (Bogenbrücke, Hängebrücke). Mit der Fotoverwaltung digikam lässt
    sich doch bestimmt eine zentrale Datenbank erstellen, in der nach
    Fächern und Themen sortierte und frei verwendbare Fotos für einen
    anschaulichen Unterricht verwaltet werden können. Mit solch einer
    Datenbank ließe sich vielleicht mancher Unterricht schneller
    vorbereiten. Die Datenbank kann natürlich auch wieder Icons\Artwork
    etc. enthalten.

hier springt uns das Urheberrecht in den Arm. Das Problem das du hier
beschreibst ist riesengroß. Das Landesmedienzentrum arbeitet seit
mindestens 20 Jahren daran. Sie haben zwei Probleme, bei denen sie eines
eigentlich schon im Griff haben:

  1. Urheberrechtsgeklärte Bilder. Das LMZ hat den Bildervorrat des
    Bundeslandes (BW) digitalisiert: da hält das Land alle Rechte an den
    Bildern.
    Die wurden auf Katalogisiert und soweit ich weiß wird das auch immer mal
    wieder erweitert
  2. wie bekommt man die Bilder zum Lehrer. Das sit ein einziges
    Trauerspiel: es wurde schon alles versucht. Es ging los mit einer in der
    Schule liegenden Datenbankanwendung (lokando) → war ein Griff ins Klo
    (das ist ca. 17 Jahre her).
    Dann kam eine Onlinedatenbank (SESAM) aber die Hürden sind zu hoch:
  • man muss sich beim LMZ anmelden
  • man muss jedesmal in die Datenbank rein schauen
    und am allerschlimmsten: weil die Datenbank eben ciht nur aus
    „gemeinfreien“ Medien bestand mußte ein „Kopierschutz“ her udn ein
    Rechtemanagement: dass eben das Video nur 5 mal gleichzeitig verwendet
    werden konnte und nicht mehr.
    Das hat es dann wieder so sperrig gemacht, dass da nix draus wurde (ich
    hab das Jahrelang den Referendaren bei gebracht … es hat nie gefruchtet).

Also: das ist ein Fass … das will ich gar nicht erst anfassen.

  1. Projektvorlagen für Unterreichtsreihen
    Linux bietet genug freie Software, die zum Beispiel zur Erstellung
    von Stop-Motion-Kurzfilmen im Kunstunterricht genutzt werden kann.
    Gäbe es zu jedem coolen Softwareprodukt direkt ein paar
    Beispiel-Projekte, die sowohl eine mögliche Verwendung im Unterricht
    vorstellen so wie auch die grundlegenden Möglichkeiten der Software,
    so wird der Unterschied zu einem klassischen Windows-Arbeitsplatz
    doch schnell klar, wo jedes Produkt einzeln gekauft werden muss.

eine Anleitungsseite für Anwendungen im Unterricht.
Das klingt cool.
Da wir die Anleitungen selbst erstellen können wir sie ja auch unter CC
stellen…
Wo könnte sowas geordnet abgelegt werden?
Ein Wiki? … ich weiß es nicht.

LG

Holger

Hallo,

Ich zitiere aus der SESAM-Rundmail von gestern:

Und SESAM wird noch vielseitiger, z.B. durch die Direkteinbindung in Moodle.

Weiß jemand was darüber? Wenn das als Repository in Moodle gemacht wird, könnte das vielleicht tatsächlich manches erleichtern, indem vielleicht eine SESAM-Instanz des Admins für alle Moodle-Nutzer gilt. Vielleicht…

Grüße,
Stefan

Hallo Holger,
danke für die ausführliche Antwort.

Zu 1: Ja, genau. Es fehlt mir ja gerade an einer entsprechenden „Marketing“ Präsentation, um Verwaltung und Lehrer zu überzeugen. Die technischen Details interessieren nur Experten. Aber das man mit LMN mehr bekommt für sein Geld im Vergleich zu einem leeren Windows-System. Ein installierstes Linux auf einem Schüler PC reißt keinen Lehrer vom Hocker, wenn man da keine goodies einbaut :wink:

Zu 2: Ich unterscheide da gedanklich noch nicht zwischen Schüler- und Lehrer-PCs. Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus sind die meisten Lehrer aus meinem Freundeskreis dankbar für einen PC, der einfach funktioniert. Mit LMN kann man doch auch Laptops verwalten, die ohne Probleme wieder repariert und gepflegt werden können. Der klassische Albtraum eines jeden PC-Anwenders ist doch der Virus, der das gesammte System lahmlegt. Mit LMN kann man diese Angst doch nehmen. Voraussetzung ist natürlich, dass es entweder Leihgeräte sind bzw. die Lehrer die privaten Geräte vom Schuladmin verwalten lassen wollen. Ich sehe da großes Potential. Wird sicherlich nicht für alle Lehrer aller Fakultäten gelten, aber es ist ein gutes Angebot.
Für mich wäre das Komplettpaket erst rund, wenn die LuL mit Linbo ein System reparieren können und sofort die Single-Sign-On Lösung mit Thunderbird, NextCloud, VPN zum Schulserver etc. bekommen.

Ich meine nicht nur Anleitungen, die man im LMN-Wiki ablegen könnte, sondern Beispielprojekte, die in einem Artwork-Paket gepakt sein könnten. Da könnte man dann nach Fächern sortiert Beispiel-Dateien wie Notenblätter etc. ablegen um zu demonstrieren, dass Linux nicht nur ein Betriebssystem ist sondern einen Blumenstrauß an guten Anwendungen mitbringt.

Ich habe da immer den Erstkontakt eines Lehrers mit Linux im Auge, der von diesem System überzeugt werden soll. Schließlich muss man das Kollegium ja hinter sich bringen. Bei diesen ersten zaghaften Gehversuchen auf einem unbekannten nicht Windows-System muss es was zu entdecken geben.

Grüße
Christian

Hi zusammen,

ich arbeite schon sehr lange mit Freier Software. Immer wieder komme ich persönlich zu dem Schluss „Es bräuchte einen Steve Jobs der Freien Software“.

Wie das umgesetzt werden soll, keine Ahnung. Aber jemand der stets das große im Auge hat (beispielsweise, wenn es Conversations für Android gibt, wie arbeitet das mit Chatsecure zusammen). Jedes Mal, wenn ich als Entwickler etwas release (ich bin keiner) dann kann ich dieser Organisation oder Person mein Projekt zeigen und die sagen mir dann mit aller Klarheit, ob das schon fertig ist oder noch getestet werden muss, oder was auch immer. Auch, wenn etwas gut funktioniert, dass es vielleicht schöner werden muss…

Ich würde diese 50t Euro also in eine Organisation investieren (das reicht natürlich nicht) bei der sich dann alle freien Projekte anmelden dürfen und dann eben Hilfe und Feedback bekommen, falls Notwendig ein paar Entwicklertage usw. Und diese Organisation würde auch darauf achten, dass nicht was released wird, was dem Entwickler gerade gefällt, aber dem Gesamtprojekt schadet.

Die Organisation würde natürlich auch auf Standards bauen. Also welche Standards müssen gefördert werden und wo drängen sich proprietäre Systeme zu sehr in den Fordergrund usw.

Quasi eine freiwillige Einschränkung meiner Freiheit als Entwickler mit dem Klaren Ziel freie Software zu fördern und natürlich die ganzen freiwilligen und angestellten Entwickler, die uns die tolle Software bescheren zu unterstützen.

Grüße
Timotheus

Nun, den gibt es ja. Stallman heisst der Kerl. (Zum Beispiel) Und es gibt natürlich viele, viele andere. Apple zu führen ist im Vergleich zu Freier Software ein Kinderspiel: Steve is Chef, der sagt „Links!“, dann laufen alle links. Freie Software ist frei. Das beeinhaltet auch die Richtung.

Ich würde die 50K in Kommunikation stecken. Und zwar zwischen den Schulen. Austausch von mühselig erstelltem Material. Ich sehe, dass viele Lehrer immer wieder dasselbe tun. Nicht nur die Recherche für Unterrichtsmaterial, auch die Erstellung der vielen Dokumente für die Behörden. Da könnte man sich doch Inspirieren lassen.

Allein es fehlt die Kommunikationsplatform, scheint mir. Linuxmuster könnte so etwas beinhalten. So könnte Linuxmuster die Vernetzung von Schulen vereinfachen, die Linuxmuster einsetzen, zB mit einem zentralen Verzeichnisdienst. Ein kleines Häkchen bei der Installation und man ist da vermerkt, kann gefunden und angesprochen werden.

Dahinter ein föderierter Chat und schon kann man miteinander texten. Wie wär’s? :smiley:

Hallo mdt,
damit hast du den Schiebregler vom einen Extrem (Jobs - alle laufen hinterher) zu „Alles ist frei“ definiert.
Es gibt in meinen Augen aber auch viel dazwischen. Natürlich muss Freie Software frei bleiben. Aber meine Erfahrung ist, dass momentan der Schiebregler auf „zu individuell“ steht. Sobald ein Entwickler ein Egoproblem mit einem anderen hat, wird geforkt und beide Projekte haben zu wenig Menpower. Als Entwickler habe ich MEIN Projekt und wenn ich gerade Stress im Job habe, geht es eben nicht voran.

Mein Wunsch war nun, dass es einen UTOPISCHEN Menschen oder ein utopisches Gremium geben sollte, damit freie Projekte in eine demokratisch gewählte Richtung lenkt, die Freiheit der Entwickler dahingehend einschränkt, dass eventuell andere Entwickler helfen dürfen oder bei schlechter Laune nicht gleich alles über den Haufen geworfen wird, ohne die Freiheit der Software im Allgemeinen einzuschränken. Ob das überhaupt möglich ist, so ein Gremium zu schaffen, weiß ich nicht. Ich möchte das Gesetz oder die Stellenbeschreibung nicht schreiben müssen. Auch die Teilnahme wäre fakultativ, also könnte jeder selbst entscheiden, ob er das will oder nicht.

Ich sehe nur viel zu oft, dass Entwickler von ganz tollen freien Projekten sich selbst im Wege stehen und dadurch kein Produkt entsteht, das mit dem Mainstream konkurrieren kann und die Freie Software dadurch die Funktion verliert eine nutzbare Alternative für Computerferne Menschen zu sein.

Wie gesagt, es handelt sich um einen Schiebregler und nicht um „lauft alle nach links“ oder „jeder macht, was er will“. Und ich möchte Anregen, ob zum Wohle der Freien Software im Allgemeinen nicht ab und zu der Einzelne auf ein paar wenige Prozent (falls das Messbar wäre) seiner Freiheit verzichten möchte.

Grüße
Timotheus

Ps. Ihr seht, dass das eine Philosophische Diskussion ist und keine konkrete, lass uns morgen ein Gremium gründen.

Du suchst den Diktator in der Demokratie. Das ist natürlich gerade der Zeitgeist. :wink:

Demokratie ist immer anstrengend und oft schwer zu ertragen. Das gehört dazu. Auch, dass man Dinge nicht hinbekommt. Dennoch kommt aus der FLOSS Ecke komischer Weise oft bessere Software als aus der freien Marktwirtschaft.

Überhaupt nicht. Damit verstehst du mich total falsch.
Ich möchte Demokratie (bzw. Regulierung) in der Anarchie zum Wohle der Freiheit.

Ich fühle mich gerade in eine Schublade gedrängt, in die ich wirklich nicht möchte. Ich spreche nicht gegen Demokratie oder so etwas.

Wir haben derzeit ein massives Problem mit Freien Standards, die darin bestehen, dass es sie immer weniger gibt. Den Lesern der CT fällt auf, dass selbst ldap als Mail-Abruf-Standard zumindest von Google und co. immer weniger Supported wird. Alternativen zu Whatsapp sterben langsam. Die Hürden zu xmpp sind zu groß und Matrix versucht es mit Riot und einem Schlüsselmanager wenigstens. Ich persönlich nutze fast nur Freie Software (Selbst auf dem Telefon läuft SailfishOS) aber ich muss immer mehr den Menschen in meinem Unfeld sagen, dass sie doch zu was proprietären sollen, da ich ihre Bedürfnisse mit freie und dezentraler Software nicht decken kann. Wenn Freie Standards in Zukunft immernoch eine Rolle spielen wollen, müssen wir was tun. E-Mail würden wir heute nicht mehr erfinden können - Es gäbe dann eine Apple Mail, Googlemail. usw. wie untereinander nicht sprechen können.

Ich finde wir sollten anfangen das zuzugeben. Und wenn die Förderung von Freier Software bedeutet, dass man den Schiebregler ein klein wenig richtung gemeinsamer Regeln verschiebt, dann ist das noch weit weg von „gegen Demokratie“ sein.

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Hi,

ich habe dich nicht so verstanden. Ich kann nachvollziehen, dass das Projekt mit demr Entwicklerin stirbt – und das darf bei manchen Projekten eben - zum Wohle aller - nicht sein.
Manche Großprojekte wie debian sind ja schon längst dort.
Für kleinere: gibt es das nicht schon? Irgendeine Linux Foundation oder FSF oder EFF, die sich dem Ziel verschrieben hat?

Aber, ich sehe auch (evtl. hinkender Vergleich): genau wie eine Demokratie meines Erachtens eine AFD aushalten muss, muss eine freie Softwareentwicklung auch etwas Anarchie aushalten.

Wenn aber dein Vorschlag ist, der freien Softwareentwicklung ein paar Regeln zusätzlich aufzubürden, damit sie effizienter Talsohlen übersteht, wäre ich deiner Meinung. Vor allem, wenn die Entwickler das freiwillig mitmachen. Ich sehe noch nicht, wie das undemokratisch wäre. Du wirst das aber kaum in eine der freien Softwarelizenzen aufnehmen können wollen oder können? (PDNFU-GPL - Please, do not fuck up GPL)

Auch das kann ich nachvollziehen, allerdings sehe ich das Problem nicht bei der zu langsamen Entwicklung der freien Software, sondern bei der unermüdlichen Produktion neuer Bedürfnisse der proprietären Welt - die natürlich gleich eine Antwort darauf hat.

Beispiel: Ich habe bis zum 20. März 2020 kein Bedürfnis nach irgendwelchen Instant-Messengern gehabt. Weil es das in freier Software mir möglich gemacht wird, habe ich jetzt auch nicht (viel) dagegen und in meiner Schule profitieren einige davon.

Ich kann gegen den Lauf der Welt auch nicht ankämpfen und weiß auch nicht wie man „Tranquilo Leute“ (Uli Keuler, so ausgesprochen) den Schülern, Lehrern, Schulträgern und KuMis dieser Welt beibringt.

Ich bin dafür, den freien Standards zu helfen und die Schüler für die unfrei-machenden zu sensibilisieren. Letzeres ist sicher einfacher als ersteres.

VG, Tobias

Auch wenn ich jetzt ziemlich weit an den Anfang der Diskussion springe: Ich habe das Gefühl das ein Punkt auch hier bei der Diskussion ganz oft hinten rüber fällt wenn Leute die gerne Open Source nutzen darüber sprechen warum das andere nicht nutzen wollen:

weil sie das mitbekommen ahben mit ihrem Gerät und dran gewöhnt sind
weil sie Geld bezahlt haben: dann muss das was besseres sein
weil die Werbung es ihnen eingeimpft hat

Ganz ehrlich: OS ist oft aber auch einfach weniger Intuitiv und nicht „so einfach“ wie das Zeug der BigPlayer… Hier würde ich einen großen Ansatz sehen. Klar liegt auch daran das dich andere Software evtl. nicht fragt: Darf ich das, darf ich das… sondern einfach sich deine Daten schnappt. Aber auch wenn wir uns jetzt mal Moodle (wovon ich weiterhin überzeugt bin) im Vergleich zu Google Classrooms (Forms u.a.) anschauen dann bekommt Google vieles einfach viel besser umgesetzt. Hier ist unser Fokus glaube ich viel zu oft bei den Experten und nicht beim " technisch *unerfahrenen" Nutzer. Gegen diesen Punkt musste ich bisher immer am meisten Kämpfen wenns um das Thema OS vs große Player angeht… Und da haben die Kritiker leider oft auch recht…

Abend,

Ich arbeite seit ueber 30 Jahren taeglich viele Stunden mit dem Computer und mit Servern, selbst seitdem eigentlich nur unter Unix/Linux/BSD-Gedoehns, in meinem Umfeld (Familie, Schule, Bekannten) mit dem ganzen Windowsportfolio und wenn ich die grossen Katastrophen der letzten 5 Jahre zusammenschreiben wuerde, dann waren das immer Probleme mit Windowsrechnern, ich kann ein Buch drueber schreibe, brauch ich aber nicht, das Netz ist voll davon.
Wifitreiber, die nach einem Win10-Update nicht mehr tun, Trojanerbefall mit Loki, welcher Daten verschluesselt, irre MS-Systemdienste, die zu den unmoeglichsten Momenten die CPU fressen (gerade bei meinem Sohn wieder, wir finden den Fehler nicht, Neuinstallation Win10, Update und wieder laufen die Filme sporadisch nicht, da irgendwas CPU-Leistung frisst und diesmal nicht ein Prozess miner.exe (Bitcoinminer, keine Ahnung, wie er sich den mal gefangen hatte).

Bei Bekannten ist Outlook so’n Ding, mit diesen bescheuerten .pst-Dateien, die irgendwann mal kaputtgehen und dann durch irgendwelche Tricks wieder repariert werden muessen, Windowsupdates, die den Zertifikatsspeicher von Windows kaputtkloppen, Ergebnis: Signaturen koennen nicht mehr ueberprueft werden und jegliche Software ist somit boese. (wir mussten mit einem USB-Stick den Zertifikatsstore wieder fixen, so ein Schwachsinn).

Wenn ich den ganzen Scheiss der letzten 30 Jahre zusammenrechnen wuerde, dann waeren da einige 100 Arbeitsstunden nur fuer Windows draufgegangen und nicht wenige meiner Bekannten/Verwandschaft haetten im Ernst neue Notebooks oder PCs gekauft, weil sie nach dem ersten „Profi“, der das fuer 200€ mal gefixt hat, keine Lust hatten das nochmal zu zahlen.

Das wird oft vergessen, Windows tut naemlich nicht wirklich auf Dauer oder hat jemals jemand von euch erfolgreich die „Reparaturoption“ von Windows nutzen koennen?

Gruss Harry