Erfahrungen mit LAN over USB-C

Hallo,

ich hatte mir ja letztes Jahr zu meinen x390 Yoga eine Lenovo USB-C Dockingstation 40AF gekauft. Neben der Tatsache, dass es mit dieser auch das ein oder andere Problem bei der Verwendung des externen Monitors über HDMI gab (deutliche Verzögerungen bei dem, was auf dem externen Monitor angezeigt wird, wenn der interne Monitor abgechaltet ist), habe ich irgendwann festgestellt, dass es bei Nutzung des LAN-Anschlusses der Dockingstation zu massivem Paketverlust kommt (20-30%).

Grundsätzlich habe ich mir inzwischen eine günstige andere USB-C Dockingstation besorgt, die alle Anschlüsse hat bis auf LAN und bei der alles problemlos funktioniert.
LAN nutze ich seither über den LAN-Adapter von Lenovo direkt über PCIe.

Da die Dockingstation von Lenovo noch Restgarantie hat, habe ich sie reklamiert und eine neue Dockingstation erhalten. An der Stelle muss ich Lenovo loben, wie vorbildlich und schnell der Support und die Garantieabwicklung funktioniert.

Aber jetzt kommts:
Beim Test kommt gar keine LAN-Verbindung über die Dockingstation zustande. Die Netzwerkkarte der Dockingstation wird am DSL-Router und vom NB erkannt, es kann aber keine Verbindung hergestellt werden.

Dann nochmal die alte Dockingstation (wollte Lenovo nicht zurück) getestet: Dasselbe in grün, obwohl wie gesagt dort das LAN bis auf die Paketverluste schon funktioniert hatte.

Dann habe ich mir testweise eine weitere USB-C Dockingstation mit LAN organisiert (Dodocool DC74GY). Dort kommt die LAN-Verbindung über die Dockingstation zustande, aber wieder mit 20-30% Paketverlusten.

Also entweder das liegt an meinem x390 Yoga (obwohl das Board ja schon komplett getauscht wurde), oder LAN over USB-C kann man komplett vergessen.

Wie sind eure Erfahrungen?
Mit welcher USB-C Dockingstation funktioniert bei euch LAN over USB-C?

Viele Grüße
Steffen

Also ich hatte im generellen noch die Probleme mit USB Netzwerkkarten im allgemeine. Egal ob USB 2.0, USB3.1 oder USB3.2 mit C Stecker.

Wichtig ist halt im Hinterkopf zu behalten dass USB-C Docking nicht so wirklich schön ist. Alle Geräte teilen sich einen Bus, BIldschirme sind im Endeffekt über eine interne Grafikkarte der Docking angesteuert. Daher auch sicher die Verzögerung.

Für mein Macbook verwende ich eine Thunderbolt Docking. Der Unterschied ist dass die PCI Lanes direkt an der Docking anliegen und nicht nur die USB Schnittstelle.

Das Thema kann mitunter sehr undurchsichtig sein, mit reinen USB Netzwerkkarten hatte ich aber bisher nie Probleme.

Hallo,

auch wenn Till gerade parallel schreibt… ich antworte mir mal wieder selbst :laughing:

Nach vielen Tests hat sich der Switch unter meinem Schreibtisch als Ursache für die Paketverluste herausgestellt.

Wir haben im ganzen Haus eine feste 1Gbit/s-Verkabelung mit Verlegekabel in der Wand und Doppel-Netzwerkdose in jedem Raum. Im meinem Büro reichen mir aber die 2 Anschlüsse nicht, deshalb ist da zusätzlich ein Switch vorhanden, an dem das Patchkabel zum Notebook bzw. Dockingstation angeschlossen ist (war).

Das Kuriose, weswegen ich erst jetzt bei umfangreichen Tests auf den Switch gekommen bin ist halt, dass ich bei Anschluss des Notebooks ans LAN über den PCIe-Adapter 0% Paketverluste hatte, obwohl das Patchkabel ja immer noch am Switch hing.
Mit LAN über die Dockingstation hatte ich die massiven Paketverluste, weshalb ich erst die Dockingstation im Verdacht hatte. Nachdem das Problem nun aber bei 3 Dockingstationen gleichermaßen auftrat, war mein nächster Verdacht der USB-C Thunderbold Anschluss am Notebook.
Hier ergab eine Recherche aber auch nichts, was auf häufige Probleme bei LAN over USB-C/Thunderbold hindeutet, was sich auch mit Tills zwischenzeitlichem Posting deckt.

Also habe ich weiter gesucht, und wie gesagt am Ende den Switch als Übeltäter entlavt.
Warum es allerdings auch über den Switch mit dem PCIe-Adapter keinerlei Paketverluste gab, verstehe ich noch immer nicht :thinking:

Das kann ich aus dieser Erfahrung bestätigen :rofl:
Zumindest aber ist das Problem gelöst.

Viele Grüße
Steffen

Hallo Steffen,

hast Du mal ein Patchkabel ohne Schirm? Probier es mal damit. Ist das Problem weg, dann kann das sein, dass Du vagabundierende Ströme hast die den Netzwerkbetrieb stören.

Gruß

Alois

Hallo Alois,

ehrlich gesagt, keine Ahnung. Früher (vor vielen Jahren) habe ich auf so was gar nicht geachtet, dann irgendwann nur noch geschirmte Kabel gekauft, aber nie wirklich auf die Kabel geschaut.

Woran erkennt man das? Steht das irgendwo drauf?

Was halt wirklich komisch ist:
Selbe Verkabelung, selber Switch, selbes Patchkabel
a) mit LAN-Anschluss in der USB-C Dockingstation: 20-40% Paketverkust
b) mit LAN-Adapter an PCIe: (Fast) keine Paketverluste (bei 1000 Pings mesit 0%, selten 0,1 bis 0,7%)

Ohne den Switch:
Auch über die Dockingstation (fast) keine Paketverluste (bei 1000 Pings meist 0%, selten 0,1 bis 0,7%)

Viele Grüße
Steffen

Hallo Steffen,

Gute Frage. Ich denke, dass man das an der Bezeichnung des Kabels ablesen kann.

Bei den Verlegekabeln sieht man es an der Bezeichung:

https://www.elektronik-kompendium.de/sites/net/2507251.htm

Viele Grüße

Alois

Hallo Alois,

nach der verlinkten Seite:
geschirmten Kabeln (STP und FTP), ungeschirmte Kabel (UTP)

Am Verlegekabel kann ich erkennen: Megaline F6-90 S/F
Das müsste geschirmt sein. Im Keller ist an die Patchpanel eine Erdung angeschlossen.

Das Patchkabel, das von meiner Dose in der Wand bisher vom Switch unter dem Schreibtisch) zur Dockingstation bzw. zum LAN-Adapter führt, ist ungeschirmt (da steht UTP drauf).

Auf dem Patchkabel selbst sollte dann ja kein Vagabundierender Strom möglich sein. Auf dem Verlegekabel müsste das durch die Erdung eigentlich auch verhindert werden, da ich ja nicht mehrere Stromanschlüsse und Stromverteiler im Haus habe, die ein anderes Potential haben könnten.

Aber da kennst du dich besser aus.

Die Frage ist, ob man auf 1000 Pings ab und an mal 1-7 Pakeverluste (0,1-07%) haben darf, wenn man z.B. www.heise.de anpingt, oder ob das tatsächlich bedeutet, dass man ein Problem im Netzwerk hat, wenn es mal zu einem /einzelnen Paketverlusten kommt :thinking:

Die letzten gerade abgesetzen 1000er Pingreihen (zu www.heise.de und www.hetzner.de) haben jeweils mit 0% Paketverlust abgeschlossen. Die Paketverluste sind also im Schnitt bei weit unter den 0,1-0,7% einer einzelnen 1000er Serie.

Viele Grüße
Steffen

Hallo Steffen,

das ist richtig so!

ok, dann sollte da kein vagabundierender Strom fließen können.

Sind die Patchkabel vom Switch zu den Geräten geschirmt, oder ungeschirmt?

ungeschirmt => keine Strom möglich
geschirmt => Strom möglich (der Strom könnte dann zwischen den Geräten fließen. Das kann man nur heraus bekommen indem man eine Strommesszange über die Kabel hält)

Ist der Switch aus Metall, oder aus Kunststoff?

Gruß

Alois

Hallo Alois,

die im Keller von zentralen Switch (Gehäuse aus Kunststoff) sind tatsächlich (in dem Fall wohl leider) geschirmt. Zumindest teilweise, habe jetzt nicht alle angeschaut.

Blöderweise habe ich vorgestern ein paar neue geschirmte Patchkabel bestellt, weil ich welche mit kaputten Steckern austauschen muss und ein paar zusätzliche brauche. Das war möglicherweise gerade falsch, zumindest, für die, die nicht zwischen den ganzen Elektrokabeln und Netzteilen hinter dem Schreibtisich liegen. :thinking:

Der neu bestellte Switch für hinter den Schreibtisch ist mit Metallehäuse.

Viele Grüße
Steffen

Hallo Steffen,

am besten ist es natürlich, wenn die Leitungen geschirmt sind. Ich würde ungeschirmte nur vertreten, wenn es Probleme mit vagabundierenden Strömen gäbe.

Habt Ihr nicht im Physiklabor eine Strommesszange? Die könnte Aufschluss geben ob es Ströme auf dem Schirm gibt. Die Strommesszange sollte aber nicht für große Ströme geeignet sein (mehrere hundert Ampere). Messbereiche von Milliampere bis einem Ampere sollten ausreichend sein.

Gruß

Alois

Hallo Alois,

deshab habe ich in jüngerer Verganhenheit auch nur noch geschirmte Kabel gekauft.

Wir sind eine (Werk-)Realschule :wink:
Nein.

Erneute Messung von Paketverlusten: Nach 1000 Pings 0%.

Nur ab un zu hat das 100er Päckchen eben mal 0,1-0,7% Verlust, also 1 bis 7 Pings ohne Antwort.

Ob das nicht auch am anderen LAN-Adapter, an z.B. dem NB meiner Frau oder über WLAN der Fall wäre, und ob das nicht auch bei dir / anderen vorkommt, weiß ich nicht, und ihr wahrscheinlich auch nicht - wer pingt schon die ganze Zeit von seinen Geräten in dem Umfang?

Viele Grüße
Steffen