Hallo Stefan,
es kommt wirklich auf den Verlag drauf an. Manche Computerverlage, bspw. Rheinwerk, verlangen Dinge wie AsciiDoc.
Wenn es unbedingt LibreOffice sein muss, dann gebe ich dir einen Rat: verwende zur Formatierung ausschließlich Formatvorlagen und vermeide die Formatierungs-Buttons in der Symbolleiste. Damit verleihst du dem Buch die Semantik, die für ein professionelles Werk nötig ist. D.h. Titel werden als „Titel“ formatiert, Überschriften als „Überschrift 1“, Überschrift 2", Fett markierte Stellen als „Stark betont“, kursiv markierte als „Betont“, Zitate als „Zitat“ usw.
Dieses Konzept erscheint, wenn man zum ersten Mal damit arbeitet, etwas gewöhnungsbedürftig, aber es ermöglicht dir die größte Flexibilität, da es sicherstellt:
- Dass du einheitliche Formatierungen verwendest (kein Formatierungs-Salat)
- Formatierungen später an einer zentralen Stelle einfach ändern kannst - und zwar egal, ob den Buch 1 Seite oder 1000 Seiten hat.
Du willst später das Aussehen der Überschriften ändern? Kein Problem - mit Formatvorlagen änderst du einfach mit ein paar Klicks die Formatvorlage, und die Änderung wird auf allen Seiten übernommen. Ohne Formatvorlagen würdest du jetzt in die Röhre gucken: du müsstest jede einzelne Seite nach Überschriften durchsuchen und alle gefundenen Stellen von Hand anpassen. Das wäre zeitaufwändig und fehleranfällig.
Ein weiterer Vorteil von Formatvorlagen ist, wenn du ein Inhaltsverzeichnis verwendest, dass dann auch im PDF-Export dein Inhaltsverzeichnis anklickbar ist, d.h. die Einträge sind mit den Überschriften verlinkt.
Scribus würde ich tatsächlich nicht nehmen, denn dafür ist es nicht gedacht. Du würdest dich gleich zu Beginn auf ein Layout festlegen; spätere Änderungen wären nur schwer umsetzbar.
Der Workflow eines Autors ist:
Erst der Inhalt, dann (ggf. in Zusammenarbeit mit dem Verlag) die Form.
Solange du am Inhalt arbeitest, sollst du dich auch darauf konzentrieren dürfen, ohne dir über irgendwelche Layout-, Form- oder Design-Fragen den Kopf zerbrechen zu müssen. Das ist übrigens auch der Ansatz, den professionelle Programme wie LaTeX oder AsciiDoc verfolgen.