Das Microsoft-Dilemma, ARD, Mo. 19.02 22:55

HEUTE nicht verpassen: ARD, Mo. 19.02 22:55 “Das Microsoft-Dilemma”

Zitat:
“Europa als Software-Kolonie
"Wanna Cry” war ein Weckruf: Die Cyber-Attacke traf im Mai 2017 hunderttausende Rechner in über 100 Ländern. Aber wie kann ein Schadprogramm Unternehmen, Krankenhäuser und sogar Geheimdienste lahmlegen? Die Antwort: Microsoft. Die Software des Konzerns macht angreifbar für Hacker und Spione, verstößt gegen das europäische Vergaberecht, blockiert den technischen Fortschritt und kommt Europa teuer zu stehen. Warum aber stemmen sich Regierungen gegen die Alternativen, oder kehren sogar zurück in die Arme von Microsoft? Andrus Ansip, EU-Kommissar für den digitalen Binnenmarkt, und weitere Akteure stellen sich den Fragen.
Produziert in HD"
Zitat ENDE

Grüße,
gerd

Hallo,

“Europa als Software-Kolonie
„Wanna Cry” war ein Weckruf: Die Cyber-Attacke traf im Mai 2017
hunderttausende Rechner in über 100 Ländern. Aber wie kann ein
Schadprogramm Unternehmen, Krankenhäuser und sogar Geheimdienste
lahmlegen? Die Antwort: Microsoft. Die Software des Konzerns macht
angreifbar für Hacker und Spione, verstößt gegen das europäische
Vergaberecht, blockiert den technischen Fortschritt und kommt Europa
teuer zu stehen. Warum aber stemmen sich Regierungen gegen die
Alternativen, oder kehren sogar zurück in die Arme von Microsoft? Andrus
Ansip, EU-Kommissar für den digitalen Binnenmarkt, und weitere Akteure
stellen sich den Fragen.
Produziert in HD“
Zitat ENDE

ich will es sowiso runterladen, also warte ich, bis es in der Mediathek
ist und lade es dann mit dem Mediathekview herunter :slight_smile:

LG

Holger

Hallo,

ich will es sowiso runterladen, also warte ich, bis es in der Mediathek
ist und lade es dann mit dem Mediathekview herunter :slight_smile:

ich hab’s mir gerade runter geladen.

Wäre ja fast mal wieder eine E-Mail ans Kollegium Wert. Steter tropfen
höhlt den Stein … :smiley:

Viele Grüße
Steffen

Hallo,

die Reportage geht einem als Open Source Anhänger runter wie Öl. Leider
wird sich wohl trotzdem mittelfristig nicht wirklich was ändern.

Viele Grüße
Steffen

Hi.
Ich habe mir den Beitrag mittlerweile auch angesehen … mittlerweile ist es natürlich auch hier zu sehen:

Es ist erschreckend und bestärkt mich wieder darin, dass wir das richtige tun…
Michael

Hallo Michael,

das “Dilemma” ist die Bequemlichkeit der mit Microsoft Word und Windows
groß gewordenen BenutzerInnen - und das sind in der Schule in erster
Linie die KollegInnen. Genau dies zeigt die Doku auf. Interessant ist,
welche Werte für diese Bequemlichkeit aufgegeben und welche Regeln außer
Kraft gesetzt werden.
Die Argumentation der “Wissenden” für den Einsatz von MS Office in der
Schule ist, wir müssten unsere SchülerInnen den Zugriff auf diese
"Schlüsseltechnologie" ermöglichen. Die Beschäftigung damit, welche
nennenswerten Unterschiede es zwischen LibreOffice und MS Office auf dem
Niveau, auf dem wir in Schule damit arbeiten, überhaupt gibt und wie man
ggf. mit beiden Produkten so umgeht, dass man mit seinem selbst
produzierten geistigen Eigentum möglichst frei bleibt, kann so vermieden
werden. Unser Altbundespräsident Gauck hat einmal bedauernd
festgestellt, dass den Deutschen “Gerechtigkeit” wichtiger als Freiheit
sei. Man kann hinzufügen: Bequemlichkeit auch! Erschreckend ist für
mich, wie geil einige unserer SchülerInnen nach 4 Jahren mit Linux und
LibreOffice darauf sind, sich MS Office 2016 herunterzuladen, obwohl sie
die Startzeiten in Windows 10 auf aktuellen Rechnern direkt mit denen
von LibreOffice vergleichen können. Dann müssen eben noch schnellere
Rechner her! Täte mich schon interessieren, wer da so erfolgreich
Lobbyarbeit getrieben hat.

Ich wiederhole mich: Solange ich nicht mit MS Office arbeiten
(=unterrichten!) muss und die Problematik proprietärer, geschlossener
Dokumentenformate behandeln darf, sollen die anderen machen, was sie
wollen …

Gruß Jürgen

Hallo,

ein nicht zu vernachläsigbarer Gedankengang ist auch: “was nichts
kostet, ist nichts wert”.
Oder noch treffender: “Was teurer ist, ist besser”.

Ich hab mal einen Fortbilder gefragt, weswegen er das den alles in Word
macht und nicht in OpenOffice, welches damals die Bürosoftware an
unserer Schule war.
Er sagte wörtlich: “das ist doch ein armeleute Programm”.
Dass er Word in keinster Weise im Griff hatte, das konnten alle
anwesenden Sehen.
“Formatvorlagen” waren ihm ein absolutes Fremdwort: die Dokumente sahen
aus wie “hingeschissen” (das Wort benutzte ein Kollege von mir, nicht
ich. Ich stimme aber zu).

LG

Holger

Hallo Holger,

das triffts IMHO nicht: Ich musste beim anschauen oft an zwei Dinge denken:

  1. Die ganzen neuen Referendarinnen und Referendare, die zum Schulhalbjahr ihr Referendariat begonnen haben, schlagen bei mir auf mit der Frage: „Kann ich hier (am Seminar für Schulpädagogik) auch MS Office Lizenzen spottbilig haben, so wie an der Uni?“ Wenn ich dann sage, dass sie ja selbst entschieden können, ob das Produkt den von MS geforderten Preis wert ist gucken die immer ganz entsetzt. Das ist das Gewöhnungsdilemma: Warum muss die Uni da billigen Zugang sponsern und so die Menschen an den Scheiß gewöhnen?

  2. Das gleiche Spielchen in der Schule mit Schülern: „Warum bekommen die im Nachbargymnasium MS Office geschenkt und wir nicht?“ Weil die (Privatschule) nebenan, die macht da mit, im Elternbrief steht dann so ein Stuss:

Wir sind uns darüber im Klaren, dass Microsoft die Lizenzen nicht ohne Hintergedanken (späterer
Erwerb der Software) bereitstellt. Daher versuchen wir den Schülerinnen und Schülern neben dem „Quasi
Standard“ von Microsoft auch die kostenlosen Office Programme nahe zu bringen. Die Möglichkeit, beides
zu nutzen, wollen wir Ihrem Kind nicht vorenthalten - daher dieses Angebot.

Und in diesem Jahr machen Sie an derselben Schule ein Tabletprojekt mit iPads und, aus dem Elternbrief:

Die technische Grundlage soll in einem Testlauf die Plattform Office 365 mit den
Möglichkeiten der Zusammenarbeit in einem OneNote - Kursnotizbuch bzw. der
Kommunikationsplattform Teams sein, als Hardware kämen iPads zum Einsatz. Diese
Kombination war auch Teil des Testlaufs des Landes Baden Württemberg im
Berufsschulprojekt TabletBS und funktioniert zuverlässig, ohne allzu große Wartungskosten
auf Schulseite zu verursachen

Man wird hier letztlich also sogar von der Schule gezwungen, sich in ein hermetisch abgeschlossenes System zu begeben (IPad, darüber habe ich als Anwender ja praktisch keine wirkliche Gewalt mehr) und ich muss MS Office benutzen, von der Schule vorgeschrieben. Aber „wir bringen den SuS auch die kostenlosen Programme nahe“ (wobei „kostenlos“ als zentrales Argument die Medieninkompetenz der damit befassten Menschen schon ad absurdum führt). I call Bullshit.

Coole Sache das. Wundern muss man sich auf jeden Fall nicht, was man aber mit Sicherheit sagen kann, ist das das für die Medienkompetenz der Schüler in Sinne des Wortes nix bringen wird.

VG

Frank

Hallo Frank,

Die ganzen neuen Referendarinnen und Referendare, die zum
Schulhalbjahr ihr Referendariat begonnen haben, schlagen bei mir auf
mit der Frage: “Kann ich hier (am Seminar für Schulpädagogik) auch
MS Office Lizenzen spottbilig haben, so wie an der Uni?” Wenn ich
dann sage, dass sie ja selbst entschieden können, ob das Produkt den
von MS geforderten Preis wert ist gucken die immer ganz entsetzt.
Das ist das Gewöhnungsdilemma: Warum muss die Uni da billigen Zugang
sponsern und so die Menschen an den Scheiß gewöhnen?

bei mir am Seminar gibts da nichts für die Referndare.
Aus dem neuen Kurs haben mich dieses Jahr zum ersten mal zwei
Referendare gefragt, wo man den die kostenfreien Lizenzen bekommt…
Da war ich für ein paar sekunden sprachlos.
Dann hab ich gesagt, dass LibreOffice ohne Lizenzen ist und nicht nur
kostenfrei sondern auch OpenSource.

Ich habe dieses Verhalten von Microsoft immer mit Drogendealern verglichen:
„Tell you what I’ll do, I’ll make the first one free
And when you want some more just come back to me“
New Model Army - Vengeance

Viele Grüße

Holger

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Bei uns natürlich auch nicht…

Hallo,

Bei uns natürlich auch nicht…

aber offensichtlich an der Mehrzahl der Seminarstandorte … ?!?

Ich persönlich kann jedenfalls keine Verbesserung oder Umdenken bei
Referendaren / jungen KuK an unserer Schule erkennen.

Wie hier schon oft erwähnt, arbeiten bei uns 95% des Kollegiums zu 100%
mit MSO, obwohl es seit etlichen Jahren im pädagogischen Netz nur noch
Ubuntu mit LO gibt.

Die schleppen halt ihre privaten NBs durch die Gegend und nutzen lieber
die Anschlussmöglichkeit am Lehrerpult als die vorhandenen
Ubuntu-Rechner - zumindest, wenn es nicht nur um Internet (das haben sie
bislang nicht am eigenen NB verfügbar) oder Film zeigen geht.

Drucken geschieht bei einigen daher daheim, oder es wird dann per
USB-Stick der Verwaltungsrechner mit Win 7 und MSO genutzt, oder manche
sind so dreist, USB-Kabel vom eigenen NB an den Drucker anzuschließen.

Neben dem MS-Dilemma spielen da auch noch andere Bequemlichkeiten eine
Rolle. Auf dem eigenen NB haben sie alles drauf, an den Schul-PCs
müssten sie entweder mit Stick arbeiten oder sich damit beschäftigen,
wie man sein Material im Schulnetzwerk speichert - oder wie man
Nextcloud vorteilhaft nutzen kann.

Mich hat es neulich doch mal interessiert, wer von meinen KuK unsere
Nextcloud nutzt, also habe ich mal mit ncdu nach der Speicherbelegung
der User geschaut.

Die Technikfachschaft hat wohl einiges in ihrem Fachschaftstauschordner
abgelegt.

Davon abgesehen nutzt dem Speicherplatzverbrauch zu Folge außer mir nur
noch (in bescheidenem Umfang) mein Physik-Kollege die Cloud.
Alle anderen entweder gar nicht, oder sie haben vielleicht mal ein
einzelnes Dokument darin abgelegt.

Die Verwaltung / Schulleitung (und dort eigentlich auch nur der
Schulleiter) nutzt noch - wie auch ich - die Kalendersynchronisation.

Das dürfte es gewesen sein. Eigentlich stelle ich die Cloud also für 3
Leute zur Verfügung.

Den Vorteil der Cloud mit der Synchronisationsmöglichkeit haben die KuK,
trotz zahlreicher Infos dazu, offensichtlich noch nicht erkannt.

Wenn ich mir weiter anschaue, wie oft die KuK überquellende
Mailpostfächer haben, dann weiß ich auch, wie Material getauscht wird:

  1. in Papierform
  2. per E-Mail-Anhang (im MSO-Format)

Um auf den Anfang meines Romans zurück zu kommen:
Ich kann nach vielen Jahren keine Veränderung im Verhalten und in der
Digitalisierung meines Kollegiums erkennen - ok, abgesehen vom Ruf nach
Internet, WLAN, Beamer oder Dokumentenkamera.

Viele Grüße
Steffen

Uiuiui…ich bin mir nicht so ganz sicher ob Du da bzgl. Datenschutz im gruenen Bereich bist, oeffentlich wuerde ich solche Vorgaenge eher weniger dokumentieren wollen.

on topic:
Koalitionsvertrag Niedersachsen: https://www.ndr.de/home/niedersachsen/groko230.pdf

S.134 oder einfach „linux“ suchen:

Wir werden den in Niedersachsen bislang Linux-basierten Verfahrensbetrieb aufgeben, mit dem Ziel, auf diesem Weg die länderübergreifende Zusammenarbeit zu erleichtern und den Aufwand in Programmierung und Verfahrensbetreuung zu reduzieren.

Drueber steht: „Gemeinsam für ein modernes Niedersachsen“
„Für Innovation, Sicherheit und Zusammenhalt“

Pft!

Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber sie stirbt.

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Hallo.

Uiuiui…ich bin mir nicht so ganz sicher ob Du da bzgl. Datenschutz im
gruenen Bereich bist, oeffentlich wuerde ich solche Vorgaenge eher
weniger dokumentieren wollen.

ich habe ja nicht geschaut, was da gespeichert ist, sondern nur, wie
viel Speicherplatz verwendet wird.

Das kann ich mir bei den Homes der User sogar in der Schulkonsole
anzeigen lassen und enthält imho keine datenschutzrechtlich relevante Info.

Viele Grüße
Steffen

Hallo,

zu administrativen Zwecken kannst du das sicherlich machen, dass es sich nicht um für den Datenschutz relelevante Infos handelt, kann von hier aus nicht beurteilt werden. Wenn z.B. dein Chef die Nutzung der Cloud einfordert, von deinen Erkenntnissen Wind bekommt und einen Kollegen bei der nächsten Beförderung absichtlich (oder unabsichtlich, weil er eine negative Info mit dem Namen verknüpft hat) übergeht, ist das durchaus relevant. Das ist wahrscheinlich nicht der Fall, aber den (öffentlichen) Ball flach halten würde ich über derartige Erkenntnisse schon :wink:

VG

Frank

Hallo Steffen,

ich habe ja nicht geschaut, was da gespeichert ist, sondern nur, wie
viel Speicherplatz verwendet wird.

Das kann ich mir bei den Homes der User sogar in der Schulkonsole
anzeigen lassen und enthält imho keine datenschutzrechtlich relevante Info.

in der Schuko betrifft das Schüler in der owncloud waren es KOllegen.
Ich kann das Argument von Irrlicht schon ein wenig verstehen.

LG

Holger