Bastelserver von Netcup

Tach,
ich will hier keine Werbung machen, vor allem weil ich mit den Marketingschwurblern derer „Sponsoringabteilung“ einen Disput hatte, aber auf der Suche nach guenstigen Servern fuer meine Schueler (hatte bisher immer den Kauf eines Raspberrys empfohlen) bin ich bei Netcup gelandet und hab mal eben einen gemietet.

Kostet 2,99€ pro Monat, paar Mausklicks, paar Minuten spaeter einen Anruf mit Verifikation der Adresse („Wie lautet der Name des Supermarktes gegenueber von ihrem Haus?“ => „Da ist keiner!“ => „Das war die richtige Antwort!“.) und ich hatte einen root-Zugang auf die kleine Maschine.
Jederzeit kuendbar, glaube man die ersten 30 Tage auch kuendigen und man kriegt sein ganzes Geld zurueck.

Um gleich mal zu testen, was das Ding aushaelt hab ich Nextcloud installiert, einen Wordpress-Blog, einen OpenVPN-Server fuer die Smartphones, die erreichbar sein wollen, ftp-Server und um richtig Last zu machen, einen Middle-Node, der mittlerweile auch Guard-Status hat. Snowflakeproxy fuer die Russen auch gleich noch mit installiert und die Kiste laeuft jetzt seit einer guten Weile unter meiner Flagge und das unter Vollast, macht ordentlich Durchsatz, reagiert aber noch einwandfrei. Die beiden Kerne sind auf alle Faelle mal gut gefuettert.
Ich hab diesen Monat schon 23TB-Traffic und die klemmen mich nicht ab, sind ja auch 70TByte frei, danach wird auf 100MBit/s gedrosselt…hahaha…das bieten andere Anbieter als Standard bei den Billigservern.

netcup_23TB

Fazit: Wenn ihr mal was zum Testen oder zum Spielen braucht, mietet euch mal so ein Moped, billiger geht nimmer. Eigene IP (IPv4 und (!) IPv6), glaube fuer 4€/Jahr kriegt man eine Domain, gibt’s auch nirgends billiger.

Gruss Harry

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Hi Harry,

Ich bin schon seit Jahren bei Netcup und bin bisher auch vollkommen zufrieden!

VG,
Dorian

Verdienen tun die bei mir auf alle Faelle mal nichts, alleine die Peeringgebuehren duerften die 2,99€ uebersteigen, die IP kostet auch Geld. Bei Vodafone zahlen wir fuer 5 oeffentliche IPs 20€/Monat, dafuer krieg ich halt mal 6 Netcupserver incl. IP, irre.

Ich lass den auch jetzt laufen, der Tor-Guard hat schon eine Consensus Weight von 39000, gehoert also schon so richtig dazu. Ich hatte auch vorher noch nie solche Durchsatzraten auf einem Server, meine Tor-Bridges haben einen Bruchteil der Last,
und er reagiert tatsaechlich noch einwandfrei auf normale Webseitenaufrufe. hdparm bringt auch irgendwas um die 580MByte/s Lesen, das Plattenarray ist also auch gut angebunden.
Das Tool nethogs musste ich aus den Quellen kompilieren, da die Version aus dem Debianrepository bei diesen Durchsatzraten immer abgestuerzt ist.

Gruss Harry

das ist ja cool – kannte ich so vorher auch noch nicht! :+1:

Server ist gut beschaeftigt und das 24/7
nethogs

htop

Hi,
der Speicherplatz ist ja relativ gering. Wenn man also die Nextcloud für backup nutzen will braucht man zusätzlichen Speicherplatz, ist das relativ einfach bei netcup hinzuzubuchen ohne gleich viel größere Serverpakete kaufen zu müssen. Die Rechenleistung würde man nicht brauchen aber um ab und zu mal was auszuprobieren fällt ein reiner Nexcloud-Hoster aus.

40GByte reichen eigentlich fuer so ziemlich alles, Mailserver fuer eine Handvoll Benutzer inbegriffen…ausser fuer Bilder- und Filmsammlungen, da nimmt man dann halt eher die dickeren (v)Server. netcup GmbH - vServer / VPS

Es geht hier um 2.99€/Monat fuer fette Leitung, IPv4- und IPv6-Adresse mit nahezu beliebiger Distribution drunter, kann man naemlich auswaehlen, zumindest hab ich das so verstanden - mir reicht ein Debian.

Schon klar. aber wenn die Rechenleistung reicht und die Leitung auch irgeneine Möglichkeit einfahc nur Speicher Dazu zu buchen bzw. einfach anzubinden (3. Partei)

@dorian: Hast Du auch dicke Server bei Netcup laufen? Ich bin am ueberlegen ob ich Moodle und Mailserver auch umziehe, da der Vorstand von Keyweb gerade ziemlich anderer Meinung ist wie ich.

Gruss Harry

Nein, das größte was ich hab, ist der 500er

VG,
Dorian

Ich kann bestätigen, dass netcup echt ein top Preis-Leistungsverhältnis bietet. Insbesondere, wenn man sich von anderen Kunden ‚Gutscheine‘ ausstellen lässt (da spart man gut 2€ im Monat).
Ich habe privat 2 root-Server gemietet und war bisher mit dem schnellen Service sehr zufrieden.
Den einen Server nutze ich für privaten Mailserver, Webserver, eine Gitlab und eine Nextcloud Instanz. Die Leistung habe ich bisher nie ausgereizt. Den zweiten Server nutze ich zu experimentellen Zwecken ( Festplatte verschlüsselt, docker, etc…).

Für das moodle unserer Schule kam Netcup dann aber nicht in Frage, da wir dort ein gemanagten Server mit entsprechendem Speicherplatz wollten. Dies konnte uns leider nicht angeboten werden. Haben aber auch da ein anderes sehr gutes Rechenzentrum gefunden.

VG,
Simon

Welche Vorteile wuerde euch ein „managed server“ bringen? Pflegeaufwand bei Moodle ist ja ueberschaubar und irgendwer sollte sich ja damit auch auskennen.

Das Problem ist nicht das Managment von Moodle, das kann ich und ziehe mir dafür via Git und einem Script die neuste Version inklusive aller Plugins und einer extra staging-Umgebung. Das kann man dann alle paar Wochen/Monate machen und extra falls irgendeine Sicherheitslücke auftaucht.

Das Problem ist die Server-Software (Kernel, Webserver, Datenbank, php, …, etc.) selbst. Hier den Überblick über aktuelle Bedrohungen, Bugs, etc. zu halten und Patches/Updates rechtzeitig einzuspielen ist einfach nebenher für eine produktive Umgebung nicht machbar.
Ich kann das zwar und mache das für meinen privaten Server, aber für die Schule halte ich im Fall der Fälle nicht den Kopf hin :cold_face:. Auf so einem Server läuft einfach zu viel…

Also haben wir eben kein VPS/Root-Server sondern einen Server auf dem der LAMP-Stack bereits läuft und gewartet wird. Ich muss dann nur noch die Wartung von Moodle übernehmen. Für mich ist das der beste Kompromiss aus Aufwand/Verantwortung und Flexibilität.

Wenn Du einem
apt update && apt upgrade -y
nicht traust, dann kannst Du dem Hoster der fuer Dich die Updates einspielt auch nicht trauen, viel mehr wird der naemlich nicht machen.

Gruss Harry

Hallo,

auch die automatischen Updates sind sehr zuverlässig. Man darf dann halt nicht „php“ installieren, sondern immer eine bestimmte Version, sonst kann es böse Überraschungen geben. Aber abgesehen davon hatte ich über viele Jahre noch nie Probleme.

Aber es stimmt natürlich: Wenn es Probleme gibt, dann muss beim Fix-und-fertig-Server der Provider ran.

Beste Grüße

Jörg

Hallo,

um ein ordentliches Webhosting-Paket anzubieten, gehört schon mehr dazu als nur apt zu bedienen. Installierst du PHP nun als CGI, Webserver-Modul oder FPM? Jedes für sich hat Vor- und Nachteile, die es abzuwägen gilt. Gibt es außer dir noch andere Personen, die Webprojekte dort ablegen (bspw. paar Schüler, ein Bastelprojekt eines anderen Lehrers o.ä.), dann sollte man sich Gedanken machen, welche weiteren Restriktionen aktiviert werden müssen, damit voneinander abgeschottete Benutzerkontexte/Prozesse sich nicht gegenseitig stören. Aktiviert man diverse Caches (JIT, Opcache, …) und hat man die Auswirkungen auf Performance und Zwischenspeicherung im Blick? Brauchen zwei Webanwendung ggf. voneinander abweichende Hauptversionen von PHP oder sich widersprechende php.ini-Konfigurationen? Wie schnell und zuverlässig läuft ein Datei- und Datenbank-Backup? Sind die Datenbanken nach einem Restore in einem konsistenten Zustand? Über all das hat sich ein professioneller Webhoster schon Gedanken gemacht und entsprechende Systeme eingerichtet und getestet.

MfG Buster

Ist aber doch alles kein Raketenbau, beim „professionellen Webhoster“ laeuft das ja dann auch nicht alles auf einem Server, oder?

Davon abgesehen muss man die Kirche im Dorf lassen, wir sind ja in Schulen kein Ebay, wo jede Minute tausende Auktionen auslaufen, bei denen in der letzten Sekunde der Preis gemacht wird und hundertausende von Transaktionen pro Minute wie bei einer Bank duerfte es auch nicht geben - zumindest bei uns nicht.

Datenbankrestore hab ich uebrigens bisher immer irgendwie hingefrickelt bekommen, braucht man ja aber zum Glueck auch nicht oft. Ich bin kein Datenbankversteher, aber egal ob PostgreSQL, InfluxDB oder MySQL, einen Datenbankdump zurueckspielen ist nicht so schwierig, ein Befehl.
Ich finde auch, dass Datenbanken sehr robust geworden sind, ich dumpe die zwar nachts raus, aber nebenher lasse ich nachts noch ein rsnapshot-Backup per ssh nach innen laufen, da wird /var/lib/* einfach weggeschrieben. Ich hab schon mehrfach aus diesem Backup die Datenbanken einfach flach ins Dateisystem eines Testsystems gelegt und gestartet, zuhause auf dem Pi sogar mehrfach daraus wieder restauriert, da mir SD-Karten abgeraucht sind oder ich aus purer Dummheit die SSD plattgemacht habe. Zuhause mache ich nur rsnaphot-Backups, keine dumps der Datenbanken.

Wie sieht das denn aus bei einem „managed server“? Ich will ein Moodle, macht mir das mal eben fertig?

Da duerfte die PHP-Optimierung noch das kleinste Problem sein.Ich muss ich mir ja immer noch einen Kopf machen ueber die Kurse/Authentifizierung gegen LDAP oder was auch immer.
Optimieren tu ich sowieso immer erst, wenn es Performanceprobleme gibt, und die lassen sich zur Not auch mit Geld bewerfen.
vServer sind so guenstig zu haben, im Zweifelsfall halt einer mehr.

Gruss Harry

Nein. Gemanaged wird nur der Server mit einiger Standardsoftware die es zur Auswahl gibt (unter anderem git).
Moodle installiere ich dann selbst via ssh und git. Habe keinen Root-Zugriff, brauche ich aber auch nicht. Die Konfiguration des Apache, lässt sich über ein Webfrontend erledigen. Dort kann ich ebenso die Datenbank anlegen und z.B. Zertifikate beantragen, welche dann auch automatisch installiert und aktuell gehalten werden.
Sollte es mal Probleme geben, weil irgendeine Einstellung auf dem Server nicht stimmt o.ä., erstelle ich eine Ticket oder rufe an und das wird dann zügig, ohne Extrakosten erledigt.

Ich stimme @Buster absolut zu, dass es zwar einfach ist einen Server zum Laufen zu bringen, diesen aber auch richtig (und vor allem sicher) einzurichten und vielmehr noch zu warten, braucht mehr als ein bisschen Frickelei.

Mir jedenfalls reicht es Moodle sauber zu warten und vor allem aktuell (inklusive aller Plugins) zu halten!

Grüße,
Simon

Ich seh das sportlich und behaupte das Gegenteil, ich mach seit knapp 30 Jahren nix anderes - Kochen alle nur mit Wasser.

Hallo,

Meine Aussage bezog sich auf den Punkt, dass du behauptet hast der Hoster würde nur apt ausführen und das halte ich für falsch und habe Gegenbeispiele gebracht. Dass du die Funktionen nicht benötigst, spricht ja nicht dafür/dagegen, dass es dennoch von Firmen gemacht wird. Wenn du dich damit auskennst, mag das deinen Anforderungen genügen, aber andere leichtfertig in dieses Baustellenloch zu schubsen, muss nicht sein.

MfG Buster