Sophos: 29. What?

Ja, so sehe ich das auch.
Und der Vergleich mit Dachdecker oder Elektriker hinkt an einer Stelle entscheidend, weil Mängel beim Handwerk (ohne IT) deutlich andere Auswirkungen haben als mit IT:

  • Die Probleme sind dynamisch (security-updates, EOL-Software)
  • Die Lösungen sind vielfältig (Open Source/Proprietär, container/baremetal)
  • Vorausschauendes Handeln: Monitoring / Automatische Updates / offene Schnittstellen / Containerisierung

Such das mal im Handwerk. Oder andersherum: Stell dir einfach das Handwerk in 20 JAhren vor, wo die Solarzellen und ihre IT das Dach sind und die Elektrik in der HomeAutomation aufgeht. Dann hat das klassische Handwerk auf einmal dieselben Probleme und Herausforderungen wie die IT und wer will dann den Handwerker beschäftigen, der kein Monitoring macht/anbietet oder dir bereitstellt und dir transparent macht?

Fazit: Die Personen vor Ort - und für die Schule meine ich damit die IT-Personen, die auch die Ideen und Nöte von Verwaltung, LehrerInnen und SchülerInnen kennen, sind einfach unerlässlich. Wenigstens um die „Handwerker“ abnehmen zu können. Meine Stadt hatte eine IT-Abteilung für Schulen. Mangels Personal wurde die kurzfristig aufgelöst und durch ein Ticketsystem beim Großhändler ersetzt. Wenn jetzt noch die Zwei-Stunden-für-Netzbetreuer-Grenze kommt, dann, ja dann: Kerze und Kreide raus.

Vg, Tobias

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So lange man noch Belwue in Erinnerung hat, muss sich das Land noch folgende Diskussion gefallen lassen:

Belwue

  • ist staatlich (kontrolliert)
  • hat Experten in Technik und Support
  • ist günstig (egal was der Rechnungshof sagt: alles was jetzt kommt wird in Summe teurer)
  • hat sich auf die (fehlende) Expertise vor Ort einstellen können

Und anstelle das auf allerhöchster Ebene einmal zu koordinieren, muss(te) jetzt
jede Schule für sich intern,
jeder Schulträger,
jeder kommunale öffentliche Dienstleister
zumindest für die Dienste Internetzugang, DNS/Web, Mail und Moodle

zusammen mit externen Dienstleistern diese Diskussion führen

— oder eben nicht, mit deutlich zunehmender Gefahr, über den Tisch gezogen zu werden.

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Hi Tobias,

Belwü ist unumstritten klasse. Aber ich bin nicht der Meinung, dass der Staat alles selbst machen sollte, auch wenn das gehen würde. Es gibt genug Beispiele vom Staat, wo genau das Gegenteil der Fall ist, und die freie Marktwirtschaft ihre Vorteile hat.

Auch wir als Dienstleister machen sicherlich Fehler, aber wir machen auch vieles richtig. Es kommt vor, dass ein Kollege mehr Zeit benötigt oder etwas nicht ganz nach Vorgabe erledigt. Solche Situationen sind menschlich und nicht ungewöhnlich. Das kann auch ganz Persönliche hintergründe haben. Trotzdem streben wir ständig danach, uns als Team zu verbessern. Das dürfte eine Erfahrung sein, die alle Dienstleister teilen. Sollte jemand mit unserer Leistung unzufrieden sein, steht es ihm frei, zu einem anderen Anbieter zu wechseln oder Hausintern andere Ansprechpartner zu wählen. Das ist der Kern unseres Marktsystems, und das ist auch gut so.

Ich würde mir hier jedoch nie anmaßen, besser unterrichten zu können als ein ausgebildeter Lehrer. Die Kunst des Unterrichtens ist komplex und setzt nicht nur Fachwissen, sondern auch pädagogisches Geschick und Erfahrung voraus. Das ganze noch mit vielen Lehrern und Schülern macht es nur noch komplexer. Von außen mag das einfacher erscheinen, als es in Wirklichkeit ist. Ich denke, das kennt jeder Lehrer vom Elternabend. Das sind aber ganz oft die, die einfach nicht wissen, was sie nicht wissen (Dunning-Kruger-Effekt). Darauf sollte man sich aber nicht einlassen.

Wer es besser kann, macht es eh selbst und das ist sicher auch in einigen Fällen gerechfertigt.
Ich würde meine Kinder jedoch nicht zuhause unterrichten.

LG, Maurice

Hej,

ein Link ist ein Link ist ein Link.Ich hatte ja auch in meinem Ausgangspost mit keinem Wort über Geld gesprochen, sondern sachlich auf was Externes verlinkt, und das durch einige persönliche Erfahrungen ergänzt. Durch deine Fähigkeiten Gedanken lesen zu können, konntest du diese Lücke natürlich souverän füllen, genauso, wie du dir jetzt anmaßt, den Rahmen zu setzen, was man hier macht und was nicht.

Es sei dir gegönnt, aber vielleicht kann man aus dem Umstand, dass ich den Post nicht hier ins Ask, sondern bei Mastodon reingeschrieben habe auch in dieser Hinsicht Dinge ableiten, wer weiß, wir werdens niemals sicher wissen :sun_with_face: :sunny: :sunglasses:

LG

Frank

Ich denke das Thema wurde schon einmal durchgekaut als es um Discord und Chat ging, das halte ich durch für sinnvoll um die Community nicht zu spalten. Ich glaub ich habe schon genau verstanden was du wolltest, das ist über Jahre hier in Beiträgen dokumentiert. Immerhin scheinst du etwas ruhiger geworden zu sein, das ist schon mal begrüßenswert :slight_smile: Entspannte Grüße und einen schönen Abend.

Hi Maurice,

Ich verstehe schon: „Schuster, bleib bei deinen Leisten“.
Ich finde auch gut, dass du (im Namen der Dienstleister) den Dienstleistern zugestehst, Fehler machen und korrigieren zu können - und ebenso dynamisch, wie die IT-Systeme selbst, sicher weiterentwickeln zu können und zu müssen.
Ich komme jetzt auch nicht mit „aber“.

Was ich problematisch sehe (und eben meinen Kollegen privat schrieb): Sowohl die ganz großen im Markt (Hetzner, IONOS, Bechtle, um mal solche zu nennen, die bei uns in der Region in Anspruch genommen werden) haben ihre Tücken - wenn nicht technisch, dann beim Support oder bei der Zahlung oder den Marktpreisen oder der nicht-an-schule-angepasstheit.
Von den mittleren bis kleinen Dienstleistern haben wir ja bereits gesprochen.

Die Tücken sind hier wie dort: Wenn die Schule oder der Schulträger absolut keine Ahnung hat, muss er sich darauf verlassen. Das ist zunächst der Kompromiss, den man eingehen muss.
Die Marktwirtschaft soll da helfen, schnell zu wechseln, wenn der Kompromiss faul ist. Im Mastodon-Thread ist das ja auch passiert. In der Realität bei mir ist das gar nicht so einfach: Verwaltungsaufwand, Rahmenverträge oder einfach Zumutbarkeit.
Beispiel Wechsel des E-Mail-Anbieters von Belwue zu ??: Alle Konten umziehen lassen kostet Geld, Aufwand, usw… stellt sich in den nächsten Jahren raus, dass das nur Ärger macht, müssen die KuK schon wieder den nächsten Umzug mit Mails mitmachen? WTF?

Ich wollte auch nicht wirklich sagen, dass die Marktwirtschaft keine Vorteile hätte. Aber hier (Belwue) wurde es verkackt und vermeintliche Vorteile werden sich nicht einstellen. Ich glaube nicht mal, dass das KM in BW marktwirtschaftliche Vorteile als Begründung ausspielen würde, das wäre einfach falsch. (Außer, dass in Zukunft die Kommunen ein Vermögen ausgeben und das Land nichts).

Die müßige Frage: wie ginge es besser? Da gibt es eben gespaltene Ansichten. Manchen LehrerInnen vor Ort wenigstens eine Grundausbildung zukommen zu lassen um das „absolut“ vor „keine Ahnung“ wenigstens abzumildern, wie es Holger in seiner Referendarsspezialausbildung tut, ist das Mindeste was der Staat sich leisten sollte.

Darüberhinaus bin ich halt der Meinung, die eher an Franks Erfahrung anknüpft und bei denen externe Dienstleister eben eine geringere Rolle spielen würden:

Land wie Kommune investieren viel zu viel Geld in Technik und viel zu wenig in Menschen.