Netzwerktrennung/Netzbrief: ideale Lösung für Klassenräume?

Hallo zusammen,

wir sind gerade dabei, das Schulnetzwerk netzbriefkonform zu trennen und haben dafür u.a. ein Verwaltungs-, Lehrer- und pädagogisches Netz eingerichtet.

Von den Klassenzimmern und Fachräumen aus soll es zum einen zukünftig evtl. möglich sein, (wenn alle (datenschutzrechtlichen) Voraussetzungen erfüllt sein sollten), ein elektronisches Tagebuch zu führen, außerdem soll der Zugriff auf Materialien auf den Homeverzeichnissen im pädagogischen Netz möglich sein. Das ETB würde meiner Ansicht nach voraussetzen, dass sich die PCs im Lehrernetz befinden.

Nun sollen aber auch Schüler die Möglichkeit haben, z.B. GFS zu präsentieren. Die Frage ist, wie das netzbriefkonform gelöst werden könnte!? Denn Schüler haben mit eigenen Accounts im Lehrernetz sicher nichts zu suchen, sonst hätten wir die Netze ja gar nicht erst trennen müssen, oder?
Dass sie über den jeweiligen Lehreraccount arbeiten, kann aber auch nicht sein!?
Und ein generischer Account für Schüler ist wohl auch nichts, was man will…!

Was also tun? 2 Rechner aufstellen, einer im päd.- einer im Lehrernetz? Wäre gewissermaßen overkill. Habt Ihr eine Idee?

Danke und viele Grüße,
Jochen

Hallo Jochen,

das geht wohl nur mir zwei getrennten Netzen. Also entweder zwei Buchen
am Switch in unterschiedlichen VLANs oder eine WLAN-Lösung - das
Tagebuch wollen die Kolleginnen und Kollegen bestimmt mit ihrem
Handy/Tablet führen (wie auch immer sie dies datenschutzkonform
erledigen wollen).

Beste Grüße

Jörg

Hallo Jochen,

egal wie du es drehst: du solltest keine Rechner außerhalb des
Lehrerzimmers ins “Lehrer VLAN” nehmen.
Es geht ja nicht nur um die VLAN trennung von den Computerräumen,
sondern auch um ein physikalische Trennung: Lehrernetz nur da, wo nur
Lehrer hin kommen (sollten)…

Die Sicherheit des ETB sollte nicht durch das Lehrernetz hergestellt
werden müssen, sondern durch den Login am Entfernten Dienst: anders
kannst du das nicht managen, denke ich.

LG

Holger

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Denke der Zugriff darauf muss mit Zweifaktorauthentifizierung gesichert werden. Webuntis bringt das ja beispielsweise mit.

Hallo zusammen und danke für Eure Antworten!

Genau das (2 Geräte, auch wenn sie in versch. Netzen sind) möchte ich ja eigentlich verhindern. Außerdem sollen die Kollegen das ETB meiner Ansicht nach nicht mit ihren privaten Geräten machen (müssen), aus datenschutz- und haftungstechnischen Gründen. Und es kann von den Kollegen auch nicht verlangt werden, private Geräte dafür mitzubringen.

Ich hatte den Netzbrief so verstanden, dass an Geräten im päd.Netz überhaupt keine personenbezogenen Daten (ETB) verarbeitet werden dürfen, auch nicht mit 2FA.

Von daher sehe ich, abgesehen von 2 Geräten in 2 versch. Netzen (und auch das ist, da hat Holger Recht), noch immer keine saubere Lösung!?

Viele Grüße,
Jochen

Hallo Jochen,

Ja, so hatte ich das auch verstanden. Man darf ja auch keine Notenlisten, die man nur auf USB hat verarbeiten.
Die 2 Geräte bringen Dir nichts, da die Bedingung für ein Gerät im Lehrernetz (meiner Meinung nach) ist, dass es in einem Raum steht, der zugangsbeschränkt nur für Lehrer erreichbar ist (Also mit Schlüssel).

Meiner Meinung nach muss ein Lehrer entweder sein eigenes Gerät mitbringen oder eben im Lehrerzimmer / Lehrerarbeitsraum seine Stunden im ETB nachtragen.

LG
Max

Hallo,

Ja, so hatte ich das auch verstanden. Man darf ja auch keine Notenlisten,
die man nur auf USB hat verarbeiten.

wir sind auch am Überlegen das ETB einzuführen.

Die 2 Geräte bringen Dir nichts, da die Bedingung für ein Gerät im
Lehrernetz (meiner Meinung nach) ist, dass es in einem Raum steht, der
zugangsbeschränkt nur für Lehrer erreichbar ist (Also mit Schlüssel).

So habe ich das auch in Erinnerung.

Meiner Meinung nach muss ein Lehrer entweder sein eigenes Gerät mitbringen

Wie schon erwähnt ist das keine Option. Man kann niemanden zwingen, seine
Privatgeräte für die Ausführung von Dienstpflichten (was Klassenbuch führen
ist) zu verwenden.
Dazu kommt das Problem der Datenschutzvoraussetzungen bei Privatgeräten.

oder eben im Lehrerzimmer / Lehrerarbeitsraum seine Stunden im ETB nachtragen.

Und das ist ebenfalls weder praktikabel noch zumutbar.

Wenn also tatsächlich keine Rechner aus einem Lehrernetz außerhalb nur für
Lehrer zugänglichen Räumen stehen dürfen (was wie gesagt imho so ist) und
man tatsächlich an päd. PCs noch nicht mal über SSL und
2-Faktor-Authentifikation ein ETB führen darf, ist das imho das KO für
etwas anderes als ein Papierklassenbuch.

Andererseits kann man ja das ETB von jedem internetfähigen Gerät der Welt
erreichen. Was dann den PC im päd. Netz kritischer machen soll wäre mir
schleierhaft.

Es wäre interessant zu wissen, wie das die Schulen, die das schon einsetzen
umgesetzt/gelöst haben.

Noch wichtiger wäre aber eine klare Aussage von offizieller Seite.

Ich weiß nur, dass die 2-Faktor-Authentifizierung vorgeschrieben ist.

Viele Grüße
Steffen

Hallo,

wir setzen seit diesem Schuljahr Webuntis mit dem elektronischen Klassenbuch in einigen Testklassen ein, vorraussichtlich ab nächstem Schuljahr in allen Klassen.

Meines Wissens hat der Datenschutzbeauftragte B-W die Untis-Lösung abgesegnet (zähneknirschend, aber das gehört ja zur Stellenausschreibung). Da die Daten in diesem Fall sowieso nicht lokal gespeichert, sondern im Browser bearbeitet werden, sehe ich keinen vernünftigen Grund, hier auf einem separaten Netz zu bestehen. Die Kollegen arbeiten (theoretisch) an den PCs in den Unterrichtsräumen.
Der Login ist per 2FA abgesichert (entweder per Handy-App oder per separatem Token).

In der Praxis macht das aber kaum jemand so. Viele (meist jüngere) Kollegen haben UntisMobile auf ihrem privaten Smartphone oder Tablet und machen damit ihre Eintragungen im Unterricht (geht einfach schneller). Viele (meist ältere) Kollegen machen ihre Eintragungen erst irgendwann nach dem Unterricht (wobei ich mich dann als Klassenlehrer regelmäßig über die fehlende Abwesenheitskontrolle ärgere).

Insgesamt sind aber vor allem die betroffenen Klassenlehrer von dem System hellauf begeistert und wollen ncht mehr zu den alten Tagebüchern zurück. Und sogar unsere Computermuffel haben sich damit abgefunden.

Mit den Zeugnissen habe ich meinen Schülern einen Ausdruck aller ihrer Fehlstunden vorgelegt, darunter stand, wie viele Stunden und Minuten Unterrichtszeit sie bereits verpasst haben - für einige doch sehr eindrucksvoll…

Inzwischen scheint mir UntisMobile auch zuverlässiger zu laufen, da gab es zu Anfang der Schuljahres einige Schwierigkeiten.

Übrigens hatte unsere Schulleitung überlegt, allen Kollegen ein Schultablet zur Verfügung zu stellen, was das Problem mit dem BYOD entschärfen würde. Das ist aber noch nicht zu Ende gedacht.

Grüße,
Stefan

Hallo zusammen,

ich sehe das ähnlich wie Steffen:

  1. Einsatz privater Geräte:
    a. kann nicht vorausgesetzt werden
    b. ist datenschutz- und haftungstechnisch problematisch
    c. ich hab zwar mein Smartphone immer dabei aber keine Lust, da pfriemelig Tagebucheinträge auf einer Mini-Bildschirmtastatur darauf einzutragen

  2. Späteres Nachtragen des ETB am geschützten PC im Lehrerzimmer: wenn ich an einen 8 Stunden Unterrichtstag denke, an dem ich die “Pausen” damit verbracht habe, Schüler- oder Kollegenprobleme zu beantworten, Experimentierwägen in die Physiksammlung zurückzubringen oder für die nächste Stunde aus der Biologiesammlung zu holen, dann glaube ich nicht, dass ich am Ende dieses Tages noch in der Lage bin, alle Fehlzeiten (die ich mir auf einem Zettel notiert haben müsste (sic!) korrekt und vollständig in das ETB im Lehrerzimmer nachzutragen… Und damit ist dann genau nullkommanichts gewonnen.

  3. Wie das “in der Praxis” gelöst wird, sollte imho nicht Ziel sein, denn wir wollen ja eine datenschutzrechtlich saubere und gleichzeitig praktikable Lösung haben, ohne, dass gleich wieder halbseidene Workarounds etabliert werden.

Von daher wäre eine verbindliche AUssage von offizieller Seite aus tatsächlich mehr als überfällig (die VwV hängt nach meinem Kenntnisstand derzeit und seit längerem beim HPR fest), denn ansosnten überholt die Realität (viele Schulen setzen das schon so oder so ein) die Theorie…

Sollten die oben getroffenen Voraussetzungen jedoch stimmen, sehe ich eigentlich auch keine saubere und praktikable Möglichkeit, ein ETB einzuführen.

Viele Grüße,
Jochen

Hallo zusammen,

ich finde es mühselig, Innovationen mit der Ausrede datenschutzrechtlich problematisch abzutun. Wer ASV mit Außenanbindung nutzt, der verwaltet ebenfalls Schülerdaten ggf. mit seinem Privat-PC, “der natürlich 100%ig verschlüsselt ist, auf die neueste Virenschutzsoftware upgedatet ist, die neuesten Softwareupdates auf dem Rechner hat, an einer doppelt gesicherten Firewall hängt, seine E-Mails komplett verschlüsselt”.

Sind wir mal ehrlich! Wir hier bekommen das vielleicht noch hin, aber schauen wir mal unsere Kollegen an! Wieviele unserer Kolleginnen und Kollegen nutzen Excel oder ähnliches zur Notenfindung und verschlüsseln die Datei? geschweige verschlüsseln Ihre gesamte Festplatte? Und wieviele der 1000 Kollegen in unserem Ländle nutzen einen vermeintlich sichern Schul-PC zur Notenermittlung?

Ich finde es gut, dass einige Leute hier Innovation zeigen und sich auf ETBs einlassen. Hier wird auch die Zukunft sein. Mal ehrlich: wir haben linuxmuster.net! Wir sind schon Exoten in diesem Bereich! Wir sind schon Querdenker und laufen im Mainstream nicht mit.

Unser Denken und Tun sollte eher in Richtung Innovationsnutzung unter den gegebenen Umständen gedacht werden und zwar in unserem rechtlich gegebenen Rahmen, und nicht dem ewigen Nachsinnen, dass endlich von offizieller Seite her eine Stellungnahme kommt. Wenn wir darauf warten, dann warten wir noch 1000 Jahre!

Ich zumindest befinde mich an meiner Schule jeden Tag innerhalb der Grauzone, wie es wahrscheinlich jeder von uns ist!

Herzliche Grüße
Marcus

Hallo Marcus,

aber mal ehrlich, dann argumentieren wir nach der Art “wenn das die Anderen machen, mach ich das halt auch”… Das sollte imho nicht die Legitimation sein.
Mein Hintergrund ist, dass wir gerade sowieso ziemlich viel technischen Aufwand betreiben und wenn wir das machen, möchte ich es gleich so machen, dass es auch Hand und Fuß hat und nicht nachher jemand (Datenschutzbeauftragter) kommt und (zu Recht) sagt, dass wir uns mit diesem und jenem in einer Grauzone oder sogar verbotenem Bereich bewegen. Sonst kann ich es nämlich gleich ganz lassen und alles so lassen, wie es war.
Aber da brauchen wir halt verlässliche Aussagen, wie wir es denn zu tun oder zu lassen haben und zwar nicht losgelöst von der schulischen Praxis und Realität, dass wir nachher genauso schlau sind wie vorher, sondern bitteschön daran orientiert.

Viele Grüße,
Jochen

P.S.:
Und ich denke nicht, dass ich damit ein Innovationsverhinderer bin. Im Gegenteil, wir bei linuxmuster.net sind denke ich als Querdenker, wie Du richtig sagst, geradezu prädestiniert, hier mit- und vorauszudenken. Und eine wirkliche Innovation wäre, wenn wir eine (technische) Lösung entwickeln könnten, die gleichzeit praktikabel und rechtlich abgesichert wärw.

Hallo,

Das ist ja ziemlich genau das Problem, das die GMS mit den komischen Lernbegleiterdokumentationen hatte, die z.T. in einem Moodle Modul vorgenommen werden muss.

Diesbezüglich war die offizielle Auskunft, dass 2fa reicht, um auch aus dem PC-Raum dort Eintragungen zu machen.

Technisch machen 2 Dosen/Geräte im Klassenzimmer keinen Sinn, denn dann müsste ich das Gerät und die Dose in einem zeitweise unbeaufsichtigten Bereich manipulationssicher konfigurieren, das ist mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln (Geld/Zeit) IMHO nicht durchführbar und darum sinnlos.

VG

Frank

Hallo zusammen,

interssante Diskussion über das ETB.
Sowas gibt es bei uns nicht: und ich bin auch froh drum, den nach dem
was ich gehört habe, gäbe es da nur eine Umsetzung: mit App auf dem
Tablet: alles andere ist zu Aufwändig.
Schon das Entsperren des Tablets ist Grenzwertig aufwändig. Das
relativiert sich aber, wenn man noch mehr mit dem Tablet im Unterricht
macht (Noten eintragen, Notizen …).

Ich von mir aus würde einen Rechner im Raum nicht akzeptieren: egal ob
das ein päd oder ein lehrerrechner ist.
Erste Gefahr: Beamer ist an und Schüler schauen zu, was da eingetragen
wird …
Zweitens: es dauert zu lange, selbst wenn der Rechner “immer” an ist.
Einloggen, Seite aufmachen, authentifizieren (mit Token/Handy…) Klasse
rauspfriemeln, Eintrgungen machen: das sind 1 bis 2 Minuten
UNterrichtszeit und Stress für die Lehrkraft: ne, will ich nicht.
Ich werd schon fuchsig, wenn mein “Klassenbucheintragungskuli” nicht
genau an der Tasche in meiner Schultasche angeklippt ist, wo er sein soll.
Das sind für mich zwei Griffe:

  1. Stift “ziehen”
  2. Klassenbuch mit Finger im “Ausriss” aufklappen
    schon trage ich ein.

Also: nur mit Tablet und auch dann eher ungern.
Bisher einziger genannter Vorteil: automatisches Zählen von Fehlstunden.
Welche Vorteile wären da noch?

LG

Holger

Bei uns gehen ab und zu Klassenbücher aus Papier verloren oder in Flammen auf…

Viele Grüße

Andreas

Hallo Andreas,

Bisher einziger genannter Vorteil: automatisches Zählen von Fehlstunden.

Welche Vorteile wären da noch?

Bei uns gehen ab und zu Klassenbücher aus Papier verloren oder in
Flammen auf…

ja: das stimmt.
Bei uns passiert das aber ausgesprochen selten …
Würde also den Mehraufwand auch nicht rechtfertigen.

LG

Holger

Das sehen sie im Papiertagebuch aber auch.

Seh ich auch so.

Frag ich mich auch aber die Anforderung kommt nicht von mir.

Viele Grüße,
Jochen

Hallo,

Geht bei meinem Handy und auch bei immer mehr Tablets mit dem Fingerabdruckscanner schneller als ein Tagebuch zu öffnen… :smirk:

Gehöre ich nicht zu, machen aber immer mehr Kollegen.

Selbst unsere größten Computermuffel, und wir haben da ziemlich große (was nicht nur daran liegt, dass wir eine hauswirtschaftliche Schule sind), wollen die Rechner (im päd. Netz) in allen Unterrichtsräumen nicht mehr missen. Und sei es nur, um jederzeit DVDs oder mp3s abspielen zu können, ohne sich um ein Gerät kümmern zu müssen.

? Können sie doch beim Tagebuch aus Papier auch…? Meine Tagebucheinträge sind doch nichts Geheimes?

Keine Frage, es dauert etwas länger. Am PC auch eher länger als 2 Minuten, mit der App deutlich weniger. Allerdings habe ich in den allermeisten Stunden (bei mir ausschließlich Doppelstunden) irgendwo eine Arbeitsphase, wo die Schüler auch mal einen Moment arbeiten, ohne dass ich ihnen über die Schulter schaue, da habe ich Ruhe für die EIntragungen.

Zu der Frage nach den Vorteilen (ungeordnet):

  • Tagebuch immer greifbar, auch wenn ich als Klassenlehrer in einer Hohlstunde Entschuldigungen eintragen will, oder das Tagebuch aus irgendeinem Grund nicht im Klassenraum ist. Passiert bei uns mindestens 1-2 mal pro Woche. Und so selten ist die Frage „Wo steckt das Tagebuch der Klasse XY?“ am Whiteboard bei uns auch nicht, Es gibt da vergessliche Kollegen, in deren Tasche das Tagebuch brav am freien Tag vor sich hinschlummert.
  • Wenn ich will, kann ich Einträge auch zu Hause machen. Muss ich aber nicht.
  • Zentrale Klausurenübersicht, Klausurtermine sind im Stundenplan markiert (für Lehrer und Schüler).
  • Stundenplan (und damit automatisch auch das Tagebuch) mit Vertretungsplan synchronisiert. Zwingt den Vertretungsplaner zum ordentlichen Arbeiten… :grinning:
  • Übersicht für Lehrer: Noch nicht eingetragene Stunden (getrennt für Stoff und Abwesenheiten)
  • Übersicht für Schüler (online): Noch nicht entschuldigte Fehlzeiten
  • Sehr guter Überblick für Klassenlehrer über den Fehlzeitenstand der Schüler
  • Abwesenheitsübersicht mit Sitzplan und Fotos (für Lehrer mit vielen Schülern und schlechtem Namensgedächtnis)
  • Meine Sauklaue kann ich selbst manchmal nur schwer entziffern, von mir Getipptes (oder auf dem Smartphone Gewischtes) ist deutlich besser lesbar

Soweit meine spontanen Gedanken, da gibt es aber sicher noch mehr…

Grüße,
Stefan

Hallo Holger,

Ich von mir aus würde einen Rechner im Raum nicht akzeptieren: egal ob
das ein päd oder ein lehrerrechner ist.
Erste Gefahr: Beamer ist an und Schüler schauen zu, was da eingetragen
wird …

ich bin auch Skeptiker was das ETB angeht. Von daher:
Sehr guter Einwand.

Zweitens: es dauert zu lange, selbst wenn der Rechner “immer” an ist.
Einloggen, Seite aufmachen, authentifizieren (mit Token/Handy…) Klasse
rauspfriemeln, Eintrgungen machen: das sind 1 bis 2 Minuten
UNterrichtszeit und Stress für die Lehrkraft: ne, will ich nicht.

Das sind mehr als 1-2 Minuten. Wir haben aktuell einen Testlauf, der
sogar noch ohne 2-Faktor-Authentifizierung läuft.
Angeblich ist das während des Tests zulässig. Ich verstehe das zwar
nicht, weil die Daten ja dabei auch anfallen, aber es ist nicht mein
Verantwortungsbereich.

Jedenfalls: Am PC anmelden, dann nochmal bei Webuntis anmelden, Stunde
aufrufen, x Klicks + Text tippen

Dann ist diese Oberfläche auch noch so was von unintuitiv und 90er
Style, bäh.

Ich werd schon fuchsig, wenn mein “Klassenbucheintragungskuli” nicht
genau an der Tasche in meiner Schultasche angeklippt ist, wo er sein soll.
Das sind für mich zwei Griffe:

  1. Stift “ziehen”
  2. Klassenbuch mit Finger im “Ausriss” aufklappen
    schon trage ich ein.

So sehen viele bei uns das auch.

Unser Stellvertreter steht aber auf dem Standpunkt, dass das mit der
Einführung des ETB schon gegessen sei und die Vorteile alle Nachteile
auf- und überwiegen. Wehe, man wagt es sich kritisch zu äußern.

Ich werde daher bei der Abstimmung über die Einführung eine geheime
Abstimmung beantragen.

Also: nur mit Tablet und auch dann eher ungern.

Ja, die mobile App ist für Standardeintragungen recht passabel.
Bei gesichertem Tablet / Smartphone:

  • Zugangsdaten in der App gespeichert
  • Startseite = aktueller Wochenplan
  • Stunde antippen, dann kann man direkt Lehrstoff und HA eingeben
  • Abwesenheit durch wegwischen

Nur wenn man spezielle Abwesenheitsgründe braucht, auf entschuldigt
setzen will, eine Bemerkung, Eintrag, Tadel whatever zu einem Schüler
eingeben will, wird’s auch wieder langwieriger.

Insgesamt braucht das definitiv deutlich mehr Zeit in/nach jeder
Unterrichtsstunde.

Bisher einziger genannter Vorteil: automatisches Zählen von Fehlstunden.
Welche Vorteile wären da noch?

Der Fairness halber:

  • Automatisches Auflisten von Fehlstunden, Einträgen, Bemerkungen (statt
    aus dem Klassenbuch zusammenzutragen) = Zeitersparnis für den Klassenlehrer

  • Abbildung korrekter Gruppen jeglicher Zusammenstellung für
    Anwesenheitskontrolle etc.
    Sprich, wenn sich eine Sport-/Technik-/Religions-/… Gruppe aus SuS
    mehrerer Klassen zusammensetzt, ist bisher immer das Problem, dass man
    nie alle Klassenbücher hat, dass aus dem einen Klassenbuch nicht
    hervorgeht, wer alles zur Gruppe gehört und da sein müsste, also
    Extralisten, Einträge zu Schülern im falschen Klassenbuch, was der
    Klassenlehrer nie zu Gesicht bekommt.
    So sind bei uns schon immer wieder mal SuS eine ganze Zeit
    durchgerutscht und waren lange Zeit nie in Sport, Technik, Religion und
    keiner hat’s bemerkt (ggf. erst zum Halbjahr oder dann wieder zum Zeugnis)

  • Klassenbuch kann nicht im See versenkt werden oder anderweitig
    verloren gehen

  • Klassenbuch kann nicht fehlen/vergessen werden in den Fachraum
    mitzubringen

  • automatischer Abgleich der Fehlenden mit den telefonischen
    Entschuldigungen im Sekretariat (bislang geht das bei uns über
    Meldezettel, die SuS ins Sekretariat bringen müssen)

Und aus aktuellem Anlass in einer 8ten Klasse:
Kein Schüler kann „Fick dich“ rein schreiben :wink:

Aber wie gesagt, mir ist bislang trotzdem noch immer das
Papierklassenbuch lieber.

Viele Grüße
Steffen

Hallo Holger,

Bei uns gehen ab und zu Klassenbücher aus Papier verloren oder in
Flammen auf…

ja: das stimmt.
Bei uns passiert das aber ausgesprochen selten …

Bei uns zum Glück auch nur sehr selten.

Ein für den Klassenlehrer entscheidender Vorteil wäre aber m.E., mit all
den geteilten Gruppen (NwT/Spanisch, F/L/Russisch, evRel/kRel/Eth,
Spm/Spw) nicht auch noch die Klassenbücher von zwei Parallelklassen auf
Abwesenheiten usw. prüfen zu müssen, da „mein“ Klassenbuch z.B. mit einer
Handvoll meiner SuS in Spanisch ist, der Rest der Klasse aber auf zwei
NwT-Gruppen aufgeteilt wurde.

Viele Grüße

Andreas

Hallo Andreas,

au ja, das mit den geteilten Gruppen hatte ich vergessen, ist aber ganz wichtig! Bei uns sind die Schüler in der Oberstufe gerne mal auf 4 oder 5 Sportgruppen aufgeteilt, oder sie haben in zwei Gruppen Informatik, und parallel noch Physik 4stündig sowie Global Studies. Dann teilt mir gegen Schuljahresende die Lehrerin von Global Studies mit, dass sie den Schüler XY seit Monaten nicht mehr im Unterricht gesehen habe. Notiert hat sie das in ihrem Kurstagebuch, in meinem Klassentagebuch und bei mir als Klassenlehrer ist das aber nie angekommen. Mit dem digitalen Tagebuch taucht das ganz normal bei mir auf.

Grüße,
Stefan