Hallo Holger,
Ich von mir aus würde einen Rechner im Raum nicht akzeptieren: egal ob
das ein päd oder ein lehrerrechner ist.
Erste Gefahr: Beamer ist an und Schüler schauen zu, was da eingetragen
wird …
ich bin auch Skeptiker was das ETB angeht. Von daher:
Sehr guter Einwand.
Zweitens: es dauert zu lange, selbst wenn der Rechner “immer” an ist.
Einloggen, Seite aufmachen, authentifizieren (mit Token/Handy…) Klasse
rauspfriemeln, Eintrgungen machen: das sind 1 bis 2 Minuten
UNterrichtszeit und Stress für die Lehrkraft: ne, will ich nicht.
Das sind mehr als 1-2 Minuten. Wir haben aktuell einen Testlauf, der
sogar noch ohne 2-Faktor-Authentifizierung läuft.
Angeblich ist das während des Tests zulässig. Ich verstehe das zwar
nicht, weil die Daten ja dabei auch anfallen, aber es ist nicht mein
Verantwortungsbereich.
Jedenfalls: Am PC anmelden, dann nochmal bei Webuntis anmelden, Stunde
aufrufen, x Klicks + Text tippen
Dann ist diese Oberfläche auch noch so was von unintuitiv und 90er
Style, bäh.
Ich werd schon fuchsig, wenn mein “Klassenbucheintragungskuli” nicht
genau an der Tasche in meiner Schultasche angeklippt ist, wo er sein soll.
Das sind für mich zwei Griffe:
- Stift “ziehen”
- Klassenbuch mit Finger im “Ausriss” aufklappen
schon trage ich ein.
So sehen viele bei uns das auch.
Unser Stellvertreter steht aber auf dem Standpunkt, dass das mit der
Einführung des ETB schon gegessen sei und die Vorteile alle Nachteile
auf- und überwiegen. Wehe, man wagt es sich kritisch zu äußern.
Ich werde daher bei der Abstimmung über die Einführung eine geheime
Abstimmung beantragen.
Also: nur mit Tablet und auch dann eher ungern.
Ja, die mobile App ist für Standardeintragungen recht passabel.
Bei gesichertem Tablet / Smartphone:
- Zugangsdaten in der App gespeichert
- Startseite = aktueller Wochenplan
- Stunde antippen, dann kann man direkt Lehrstoff und HA eingeben
- Abwesenheit durch wegwischen
Nur wenn man spezielle Abwesenheitsgründe braucht, auf entschuldigt
setzen will, eine Bemerkung, Eintrag, Tadel whatever zu einem Schüler
eingeben will, wird’s auch wieder langwieriger.
Insgesamt braucht das definitiv deutlich mehr Zeit in/nach jeder
Unterrichtsstunde.
Bisher einziger genannter Vorteil: automatisches Zählen von Fehlstunden.
Welche Vorteile wären da noch?
Der Fairness halber:
-
Automatisches Auflisten von Fehlstunden, Einträgen, Bemerkungen (statt
aus dem Klassenbuch zusammenzutragen) = Zeitersparnis für den Klassenlehrer
-
Abbildung korrekter Gruppen jeglicher Zusammenstellung für
Anwesenheitskontrolle etc.
Sprich, wenn sich eine Sport-/Technik-/Religions-/… Gruppe aus SuS
mehrerer Klassen zusammensetzt, ist bisher immer das Problem, dass man
nie alle Klassenbücher hat, dass aus dem einen Klassenbuch nicht
hervorgeht, wer alles zur Gruppe gehört und da sein müsste, also
Extralisten, Einträge zu Schülern im falschen Klassenbuch, was der
Klassenlehrer nie zu Gesicht bekommt.
So sind bei uns schon immer wieder mal SuS eine ganze Zeit
durchgerutscht und waren lange Zeit nie in Sport, Technik, Religion und
keiner hat’s bemerkt (ggf. erst zum Halbjahr oder dann wieder zum Zeugnis)
-
Klassenbuch kann nicht im See versenkt werden oder anderweitig
verloren gehen
-
Klassenbuch kann nicht fehlen/vergessen werden in den Fachraum
mitzubringen
-
automatischer Abgleich der Fehlenden mit den telefonischen
Entschuldigungen im Sekretariat (bislang geht das bei uns über
Meldezettel, die SuS ins Sekretariat bringen müssen)
Und aus aktuellem Anlass in einer 8ten Klasse:
Kein Schüler kann „Fick dich“ rein schreiben
Aber wie gesagt, mir ist bislang trotzdem noch immer das
Papierklassenbuch lieber.
Viele Grüße
Steffen