Lmn für Institute

Hallo zusammen,

an meinem Institut verwenden wir das Linux Terminal Server Project (LTSP) um Wissenschaftlern Linux über Clients anzubieten.
Durch Zufall bin ich jetzt auf LMN gestoßen und stelle mir die Frage, ob dieses Konzept auch in einem Forschungsinstitut funktionieren würde.

Die Wissenschaftler haben an ihren Arbeitsplätzen Thinclients (TC) und bekommen vom Server ein Linux gestellt. Als Admin kann ich für Wissenschaftler benötigte Software installieren.

Meine Frage ist, ob ich mit LMN Vorteile im Gegensatz zu LTSP hätte?
Bei LMN habe ich gelesen, dass der User jedes Mal die selber Umgebung gestellt bekomme, also die Umgebung nach dem Abmelden wieder zurück gesetzt wird.

Können bei LMN die User auch Dateien speichern bzw. haben sie einen eigenen Speicherbereich? Oder werden persönliche Dateien der User nach dem Abmelden gelöscht?

Viele Grüße

Robin

Lieber Robin,

bei der LMN gibt es ein zentrales Home-Verzeichnis,

in dem die Daten abgelegt und erhalten werden.

Zurückgesetzt wird der lokale Rechner.

Diese sind normale PCs.

Schönen Gruß,

Sebastian

Hallo Robin,

LMN ist am besten geeignet für Schulen, da wir dort überall die gleiche Software auf den Rechnern zur Verfügung stellen. Für Deine Anwendung wäre zusätzlich Opsi (das haben wir optional auch) sinnvoll, da Du ja unterschiedliche Rechner brauchst.

Alles in allem halte ich LMN für flexibler, da Du für Terminalrechner nicht immer die Software bekommst die Du benötigst. Auf normalen PC´s bekommst Du prinzipiell alles installiert.

Bei uns nutzen die wenigsten Opsi, weil wir immer gleiche Rechner in den Schulen benötigen. Ausserdem muss es für Opsi jemanden geben der die Installationspakete her stellt.

Las but not least ist ein ganzer Raum mit Linbo schneller wieder herzustellen, als ein Raum der mit Opsi erstellt wird. Da man aber selten einen ganzen Raum regeneriert dürfte das keine so große Rolle spielen.

Ein einzelner Rechner ist mit Linbo ebenfalls schnell restauriert (Linux ca. 10 Minuten; Windows ca. 30 Minuten). Das kann schon eine Rolle spielen, wenn es sich gerade um den Lehrerplatz handelt an dem die Festplatte ersetzt werden musste, hat aber in Deinem Fall auch weniger Relevanz.

Gruß

Alois

Hallo Robin,

das Zurücksetzen der “Umgebung” ist ein kann, kein muss. Gemeint ist
damit tatsächlich, dass nicht nur die diese, sondern die ganze lokale
Linuxpartition (lokal aus einer Schattenpartition!) wieder in den
Ausgangszustand zurückversetzt wird.
Selbstverständlich bleiben Daten erhalten, die der Benutzer in seinem
Home_auf_Server speichert.

Gruß Jürgen

An unserem Institut benötigen viele Wissenschaftler die gleiche Software. Insofern wäre das kein Nachteil sondern ein Vorteil. Wichtig ist mir, dass ich Software nur 1x installieren müsste.

Lmn funktioniert also nicht mit Thinclients? Es werden normale PCs benötigt? Sind das dann Fatclients?
Weil Lmn wird ja nicht auf den PCs installiert oder?

Hallo Robin,

die Arbeitsplatzrechner sind ganz normale Rechner die - je nachdem was man tun will - mit mehr oder weniger Festplattenplatz auskommen.

Willst Du zwei Betriebssysteme nebeneinander starten können, dann brauchst Du 250 G Festplatten (so mache ich das jedenfalls).

20 - 30 G benötigt Ubuntu (da hat man noch Reserven). Windows benötigt gern mal 100 G und mehr. Den Rest der Festplatte brauchen wir für den Cache. Im Cache werden die Images “gelagert”, damit bei einer Restaurierung des Rechnern/der Rechner nicht alles vom Server geladen werden muss. Lediglich beim ersten Mal - und bei Änderungen am Image - muss das komplette Image vom Server gelade werden. Das dauert ungefähr so lang wie bereits oben angegeben.

LMN läuft auf dem Server.

Gruß

Alois

Hallo Robin,

die Clients sind “fat”. Die gesamte Software ist in Images enthalten,
die per rsync auf diese übertragen und ggf. lokal wiederhergestellt
werden. Als Betriebssysteme für die Clients werden Windows und Linux
unterstützt, auch parallel mit dualboot. Ein vorgefertigtes Ubuntu
stellt linuxmuster bereit. Ein Windows Image müsstest Du selbst erstellen.
http://docs.linuxmuster.net/de/latest/getting-started/linuxclients/
http://docs.linuxmuster.net/de/latest/clients/windows10clients/

Für Windows könntest Du auch OPSI nutzen, aber das macht hier kaum
jemand …
https://www.linuxmuster.net/wikiarchiv/dokumentation:handbuch:addons:opsi

Gruß Jürgen

Hallo Robin,

Falls du in der nähe von Freiburg bist, kann ich gerne es mal bei uns zeigen / erklären.

Viele Grüße

Arnaud

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Hallo Jürgen,

kleiner Einspruch. Es geht auch - und das besser als mit rsync weil schneller - mit Multicast (mein Favorit) oder Torrent.

Gruß

Alois

Windows ist für mich in der Tat auch interessant. Müsste ich aber dann eine Lizenz haben oder?
Wie ist das dann mit Mehrplatzlizenzen? Eine Einzellizenz dürfte ich ja nicht einsetzen für mehrere Rechner oder?

Ich sehe mir gerade auch ReactOS als Ersatz für Windows an. Teilweise muss ich wissenschaftliche Software bereitstellen, die es nur für Windows gibt. Aber das ist ein Thema für sich.

Ich bin zwar in Stegen bei Freiburg zur Schule gegangen aber meine Arbeitsstelle ist derzeit in Neustadt am Rübenberge bei Hannover. :wink:
Dennoch danke für das Angebot. :slight_smile:

Hallo Robin,

auch dort gibt es LMN-Schulen.

Gruß

Alois

Hallo Robin,

Alles in allem halte ich LMN für flexibler, da Du für
Terminalrechner nicht immer die Software bekommst die Du benötigst.
Auf normalen PC´s bekommst Du prinzipiell alles installiert.

Lmn funktioniert also nicht mit Thinclients?

doch: das setzen manche so ein, aber es erfordert erstmal viel
Anpassungsarbeit, da unsere Lösung eigentlich nicht dafür gemacht ist.

Es werden normale PCs
benötigt? Sind das dann Fatclients?

… „Fat“, wenn man Windows will. NImmt man linux, dann sind sie nicht
Fat: weil Linux sehr viel geringere Hardwareanforderungen hat.
Dafür benötigt man anders als beim Terminalserver keinen "Fat"server.

Weil Lmn wird ja nicht auf den PCs installiert oder?

… nun ja.
Die lmn ist ein Serverbetriebsystem.
Auf dem Cleint landet ein Teil des Systems, genannt linbo.
Das ist ein minilinux mit grafischer Oberfläche (ca. 24 MB).
Dieses bootet normalerweise zuerst und fürhrt vor dem Start des
Cleintsbetriebsystems Arbeiten aus, die man haben will: normalerweise
ein sync des Betriebsystems, damit man eine saubere Umgebung hat (nach
jedem Start).
Das ist in der Schule wichtig, weil da viele Nutzer an den selben
Rechnern arbeiten.
Das ist aber bei dir im System nicht so relevant, weil, wenn ich mir das
richtig vorstelle, jeder seinen eigenen Rechner hat.

Das wiederherstellen der Arbeitsstation ist aber nur ein Aspekt, der
zweite von linbo ist die Softwareverteilung.
Das läuft sehr einfach:

  1. einen Cleint starten und syncen
  2. Software auf diesem installieren (wie man will: deb Paket, installer,
    kompilieren …)
  3. Image dieses Clients erstellen und auf den Server hochladen

Damit ist es veröffentlicht.
Wird ein anderer Cleint der selben Hardwareklasse gesynct, so holt er
das neue Image in seinen Cache auf dem Cleint und synct es danach auf
die Betriebsystempartition: damit sit die neue Umgebung auf dem Cleint
angekommen.
Hat man SSDs und ein ordentliches Netzwerk so dauert der download auf
den Client vielleicht 5 Minuten und der Sync 2,5 Minuten.
Nach dem holen des Images dauert der sync jedes mal nur noch 2,5 Minuten.

In deinem Szenario wäre aber ein „sync bei jedem boot“ garnicht nötig.
Gesynct werden müßte ja nur, wenn man Software verteilen möchte.

Nun zum Speicherplatz:
jeder hat ein persistentes Homeverzeichnis auf dem Server, das vom sync
natürlich nicht betroffen ist.
Zusätzlich kann man auch weitere Dinge persistent machen, indem sie beim
login vom Serverhome auf den Client an die richtige Stelle verlinkt werden.
Das machen wir zum Beispiel mit dem Profilverzeichnis des Firefox: damit
man Bookmarks persistent abspeichern kann und an jedem Rechner an dem
man sich einloggt, die gleiche Firefoxumgebung hat.

VIele Grüße

Holger

Nach Micosoft brauchst Du natürlich eine Lizenz für jeden Rechner. Für Windows 7 gibt es allerdings die Möglichkeit dass Ihr im Bios eine SLIC 2.1 Aktivierung habt. Ist das der Fall, dann kann man die Rechner alle auf einmal durch Übertragen des passenden Image aktivieren. Bei W10 gibt es so etwas nicht. Linbo kann aber auch EInzelplatzlizenzen aktivieren. Bitte schau Dir dazu das Wiki an.

http://www.linuxmuster.net/wiki/dokumentation:handbuch:clients:individualactivation

Gruß

Alois